DE586383C - Verfahren zur Herstellung von Kunstleder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstleder

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DE586383C
DE586383C DEK119523D DEK0119523D DE586383C DE 586383 C DE586383 C DE 586383C DE K119523 D DEK119523 D DE K119523D DE K0119523 D DEK0119523 D DE K0119523D DE 586383 C DE586383 C DE 586383C
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leather
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waste
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artificial leather
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DEK119523D
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Koch & Co GmbH
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Koch & Co GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstleder Nach einem bekannten Verfahren wurden Lederabfälle zu Kunstleder auf die Weise verarbeitet, da.ß sie in Schlagkreuzmühlen oder in Holländern mechanisch zerkleinert wurden. Es war jedoch mit Hilfe dieses Verfahrens nicht möglich, auf der Pappenmaschine aus Lederfasern Kunstleder von guter Schmiegsamkeit oder Elastizität zu erzeugen. Bei scharfem Biegen brach es stets, und auch Zusätze von Cellulose, Papierabfällen oder Hadern haben diesen Übelstand nicht zu beseitigen vermocht.
  • Auch ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunstleder bekannt, bei dem Lederabfälle und Fasergut mit Alkalien behandelt, die gelösten Lederteilchen auf den Fasern ausgefällt werden und die Fasermasse ,auf der Papiermaschine geformt wird. Faserstoff und Lederabfälle werden hier von Anfang an zusammen behandelt. Die Oberfläche der Fasern ist aber verhältnismäßig fest und schwer angreifbar. Das hat zur Folge, daß die Faserstoffe von dem Alkali ungleich langsamer angegriffen werden ,als das Leder. Bei dem bekannten Verfahren wird also , das Alkali innerhalb kurzer Zeit völlig für die Aufschließung bzw. .Auflösung -des Leders verbraucht, während die Faserbestandteile nur in geringem Maße verändert werden. Die in Lösung übergehenden Lederbestandteile umschließen jedoch die Fasern, ehe sie hinreichend aufgeschlossen sind und eine genügende Aufnahmefähigkeit für die in eine Gallerte übergehenden Lederbestandteile erhalten haben.
  • Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es zur Gewinnung eines homogenen elastischen Kunstleders erforderlich ist, zunächst für eine durchgreifende Aufschließung der Fasern Sorge zu tragen, so daß die Faserstoffe von der Leimmasse völlig durchdrungen werden können und eine innige Verbindung zwischen .den beiden Bestandteilen eintritt. Nach der Erfindung werden die Lumpen oder anderes -Fasergut zunächst mit Alkalilauge behandelt, und erst dann werden der Fasermasse zerkleinerte Lederabfälle zugesetzt. Das Verfahren bietet gleichzeitig den Vorteil der Ersparnis, denn trotz der verschiedenartigen Behandlung der beiden Ausgangsstoffe wird wenig Kochlauge benötigt. Die zum Aufschluß des Fasermaterials verwendete Kochlauge wird weiter für die Lösung der Lederabfälle benutzt.
  • Nach der alkalischen Behandlung wird die gallertartige Masse mit Fett- oder ölseifen, zweckmäßig in einem Holländer, einem weiteren Zerkleinerungsprozeß unterworfen und dann zweckmäßig mit Gerbstoff versetzt, bis die Lederpartikelchen an die Fasern gebunden sind. Schließlich wird die Masse gefärbt und mit Harzleim und schwefelsaurer Tonerde geleimt.
  • Der so behandelte Stoff kann dann auf der Papier- oder Pappenmaschine zu Tafeln oder Bogen beliebiger Dicke verarbeitet werden.
  • Eine beispielsweise Ausführungsform des Verfahrens ist folgende: In einen Kugelkocher von etwa i ooo kg "Inhalt werden etwa. 5ookg gereinigte und geschnittene Lumpen und Stricke o. dgl. eingefüllt unter Zusatz von Natronlauge oder einer anderen ,alkalischen Lauge,, wie sie zum Kochen von Lumpen u. dgl. gebräuchlich ist, beispielsweise 25 kg Ätznatron auf 5oo kg Lumpen. Nach etwa zehnstündiger Kochdauer bei 3 Atm. Druck wird der Kocher geöffnet und 5ookg gereinigte Lederabfälle und 15 kg Atznatron nachgefüllt. Hierauf wird der Kocher wieder geschlossen und .ohne weiteren Dampfzutritt so lange in Umdrehung versetzt, bis die Kochlauge die nachgefüllten Lederabfälle in Lösung gebracht hat, was etwa innerhalb 5 Stunden geschieht. Das Leder hat sich dann in eine gallertartige Masse verwandelt, die von den Faserstoffen aufgenommen ist, während sich ein, Teil des Leders in Lösung befindet. Diese Lösung wird zur Füllung der Holländer verwendet und dann der Faserstoff, bestehend aus den gekochten Hadern oder anderem Fasergut und Ledergemisch eingetragen. Nachdem das Gut im Holländer etwa acht Stunden gemahlen ist, wird so viel Gerbstoff zugesetzt, bis alles Leder aus der Lösung gefällt und an die Faser gebunden ist. Sodann werden i bis 50/6 Fettseifen oder öle zugegeben, die im Wasser löslich sind. Dem so vorbereiteten Stoff können noch etwa 3o% Papier- oder Pappenabfälle und gegebenenfalls Farbstoff beigemischt werden, worauf die Masse mit 5% Harzleim und schwefelsaurer Tonerde geleimt wird.
  • Das auf der Papier- oder Pappenmaschine zu Bogen oder Tafeln geformte Material hat im getrockneten Zustande die Zähigkeit von echtem Leder und läßt sich auf die gleiche Art und Weise wie dieses verarbeiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Isunstleder durch Behandeln von Lederabfällen und Fasergut mit Alkalien, Ausfällen der gelösten Lederteilchen auf den Fasern und Formen @ der Fasermasse auf der Papiermaschine, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Lumpen oder anderes Fasergut mit Alkalilauge behandelt und erst dann der Fasermasse zerkleinerte Lederabfälle zugesetzt werden.
DEK119523D 1931-03-17 1931-03-17 Verfahren zur Herstellung von Kunstleder Expired DE586383C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748428C (de) * 1936-08-30 1944-07-29 Lostfeste Erzeugnisse

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