DE612730C - Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff

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DE612730C
DE612730C DEF77335D DEF0077335D DE612730C DE 612730 C DE612730 C DE 612730C DE F77335 D DEF77335 D DE F77335D DE F0077335 D DEF0077335 D DE F0077335D DE 612730 C DE612730 C DE 612730C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/02Pulping cellulose-containing materials with inorganic bases or alkaline reacting compounds, e.g. sulfate processes

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Halbzellstoffes aus Flachs-, Hanf- oder Juteabfällen, das die Verwendung der aus Spinnereien kommenden Abfälle in der Papierindustrie ermöglichen soll. Das Verfahren besteht darin, daß die Abfälle zusammen mit Kalkmilch in einen Behälter eingebracht und dort von Zeit zu Zeit über die Dauer einiger Tage gemischt, vorzugsweise gestampft werden und daß das vom größten Teil der Inkrusten befreite Fasergut anschließend mit Hydroxyden alkalischer Erden unter Druck gekocht wird.
  • Es ist bereits ein Verfahren für diesen Zweck bekannt. Danach werden die Abfälle in saurer Lösung mit Dampf unter Druck von etwa i o atü gekocht. Dabei entwickelt sich ein unangenehmer Geruch, und es fällt ein Abwasser an, dessen Beimischung für den Fischbestand des Vorfluters erheblich nachteilige Folgen hat.
  • Ferner ist es bekannt, vegetabilische Rohstoffe, wie Flachsabfälle, mit den schwer löslichen oder unlöslichen Oxyden oder Hydroxyden der Erdalkali- oder Erdmetalle bei Gegenwart von Wasser mit oder ohne Anwendung von höheren Temperaturen oder Druck zu behandeln. Dieses Verfahren hat aber nur den Zweck, die gelösten Interzellularsubstanzen spröde und brüchig zu machen und sie dann aus dem Fasergut in Pulverform auszuwaschen oder auszukämmen, wodurch naturgemäß nicht ein derart reiner Stoff erhalten wird wie nach dem Verfahren der Erfindung, wonach erst das vom größten Teil der Inkrusten befreite Fasergut der Kochung unterworfen wird.
  • Es ist weiter bekannt, insbesondere Hanfabfälle mit Kalkmilch längere Zeit einzuweichen und dann zu stampfen. Auf diese Weise können aber die Inkrusten nicht vollständig gelöst werden, so daß ein vollkommenes Bleichen des auf diese Weise gewonnenen Halbzeuges nicht möglich ist.
  • Auch durch mechanische Verfahren, im Verlauf deren Salze zugesetzt werden, können die Inkrusten nicht vollständig gelöst werden, wozu noch der andere Übelstand kommt, daß die Salze bei solchen - Verfahren im Stoff enthalten bleiben.
  • Weiter ist ein Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Zuckerrohrbagasse bekannt. Danach wird die Bagasse zunächst in einer Kalklösung eingeweicht, in der sie über eine unter anderem von der Temperatur abhängige Zeit bleibt. Nach Abzug der Kalklösung wird das Fasergut mit einer Lösung aus caust. Soda und Natrium- oder Calciumsulfit oder Natriumhyposulfit, gegebenenfalls unter Zusatz von ungefähr 3% Kalk, gekocht. Bei diesem Verfahren ist jedoch für die einleitende Kalkbehandlung eine Erwärmung Bedingung, und der Erfolg des anschließenden Kochens ist von einer bestimmten Bauart des Kochers abhängig. Außerdem ergeben sich bei der Behandlung mit Sul$ten schädliche Abwässer, deren Beseitigung besondere Schwierigkeiten macht.
  • Durch all diese Verfahren kann demnach entweder kein guter, bleichfähiger, für die Herstellung von feinen und feinsten Papieren geeigneter Halbzellstoff erhalten werden, oder es ergeben sich unliebsame Begleitumstände. Mit Ausnahme des zuerst genannten Verfahrens hat sich auch keines für die Aufbereitung von Hanf-, Flachs- und Juteabfällen durchsetzen können.
  • Die erste Stufe des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht, wie erwähnt, darin, daß die Abfälle zusammen mit Kalkmilch in einen Behälter eingebracht und dort von Zeit zu Zeit über die Dauer einiger Tage gemischt, vorzugsweise gestampft werden. Erforderlich für das Verfahren sind etwa ao % der Gewichtsmenge der Abfälle an Kalk, der etwa im Verhältnis i : io als Kalkmilch gelöst wird. Nach einigen Tagen hat die Kalkmilch die Inkrusten ziemlich gelöst, worauf das Kalkwasser abgelassen und das so vom größten Teil der Inkrusten befreite Fasergut anschließend noch mit Hydroxyden alkalischer Erden unter Druck gekocht wird. Dadurch ergibt sich ein Stoff, der die bereits erwähnten Eigenschaften besitzt. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung fällt eine verhältnismäßig geringe Menge eines vollkommen unschädlichen Abwassers an, das den Fischbestand des Vorfluters in keiner Weise beeinträchtigt. Ferner geht das Verfahren vollkommen ohne Geruchsbildung und im ersten Teil, ohne Dampfverbrauch vonstatten. Der für den zweiten Teil des Verfahrens benötigte Dampf steht in keinem Verhältnis zu dem Dampfverbrauch bei sonstigen bekannten Kochverfahren, da durch die vorangegangene Behandlung mit Kalkmilch der Kochvorgang entsprechend abgekürzt werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff aus Flachs-, Hanf- oder Juteabfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle zusammen mit Kalkmilch in. einen Behälter eingebracht und dort von Zeit zu Zeit über die Dauer einiger Tage gemischt, vorzugsweise gestampft werden und daß das vom größten Teil der Inkrusten befreite Fasergut anschließend mit Hydroxyden alkalischer Erden unter Druck gekocht wird.
DEF77335D 1934-03-29 1934-03-29 Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff Expired DE612730C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2883826A (en) * 1953-01-07 1959-04-28 Univ Minnesota Process for conditioning plant fibers for spinning

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