DE163660C - - Google Patents
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- DE163660C DE163660C DENDAT163660D DE163660DA DE163660C DE 163660 C DE163660 C DE 163660C DE NDAT163660 D DENDAT163660 D DE NDAT163660D DE 163660D A DE163660D A DE 163660DA DE 163660 C DE163660 C DE 163660C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
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Description
■&Ά
KAIS]
PATENTAMT.
JVl 163660 -KLASSE 29 b.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Zurichtung von Hede behufs
Herstellung eines Materials, welches für die verschiedensten Zwecke, zum Verspinnen, zur
Herstellung von Papier usw., in gleicherweise wie die eigentliche Pflanzenfaser benutzt wer-"
den kann. Für diese Verwendungszwecke ist die gewöhnliche Hede, welche als Abfall bei
der Zurichtung der Pflanzenfasern gewonnen
ίο wird, urn deswillen ungeeignet, weil dieselbe
holz- oder strohartige Bestandteile, die man als Schaben zu bezeichnen pflegt, enthält.
Diese Schaben können auf mechanischem Wege nicht entfernt werden. Man ist nun
zwar bereits seit geraumer Zeit bemüht gewesen, die Unschädlichmachung auf chemischem
Wege durch Auflösung -der Interzellularsubstanz
der Schaben zu erzielen, indessen ist dies bisher ohne gleichzeitige
Zerstörung der Pflanzenfaser selbst nicht gelungen. Die Lösungsmittel für die Interzellularsubstanz,
insbesondere Lösungen von Ätzalkalien, zerstören nämlich, wie sich gezeigt hat, wenn sie so konzentriert oder
aber während so langer Zeit zur Einwirkung auf das AVerg- oder Hedematerial gebracht
werden, daß sie die Interzellularsubstanz der Schaben aufzulösen vermögen, zugleich die
Pflanzenfaser selbst.
Gemäß vorliegender Erfindung wird dieser Nachteil, welchen die Lösungsmittel der Interzellularsubstanz
in der bisherigen Art ihrer Anwendung aufweisen, dadurch vermieden, daß die Auflösung der Interzellularsubstanz
der Schaben und die Zerteilung der Elementarfaserh nicht mit einem Mal, d.h. durch Behandlung in einem einzigen Bade, während
einer· hinreichenden Zeitdauer bewirkt wird, sondern daß die Auf lösung^ durch aufeinander
folgende' Behandlung des Rohmaterials mit !lösungen . von abnehmender Konzentration
durchgeführt wird, zwischen weichen Einzeloperationen zweckmäßig ein Auswaschen des
Materials mit Wasser und event, ein Neutra lisieren des Alkalis vorgenommen werden
kann.
Um zu vermeiden, daß durch die Behandlung mit einer Ätzalkalilösung die in der,
Hede enthaltene Pflanzenfaser einschrumpft, empfiehlt es sich, in bekannter Weise" dem
ersten, stärksten Alkalibade ein kohlensaures ; Salz, insbesondere ein Alkalikarbonaf~züzü-~"
; setzen, welches, wie Angestellte Versuche ergeben haben, das Einschrumpfen der Pflanzenfaser
vermindert. Selbstverständlich kann der Karbonatzusatz auch für die späteren Alkalibäder
Anwendung finden, doch ist er hier wegen der niedrigeren Konzentration von geringerer
Bedeutung.
Die Ausführung des Verfahrens gestaltet sich zweckmäßig wie1 folgt.
Als Ausgangsmaterial wird Hede benutzt, welche durch Einwirkung einer Karden^
maschine soweit als möglich von den darin ■ befindlichen Schaben befreit worden ist. Dieses
Material wird zunächst zweckmäßig einer Vorbehandlung unterworfen, welche in Dämpfen
oder Waschen in einer schwachen Seifenlösung besteht. Diese wird zweckmäßig schwach alkalisch gemacht, durch Zusatz von
calcinierter Soda (lOprozentige wässerige Lösung). Die Einwirkungstemperatur wird
auf etwa "Oc C. gehalten. Hierauf wird die
Faser gespült, um dann der den eigentlichen Gegenstand des vorliegenden Verfahrens bildenden
Behandlung mit Lösungsmitteln für ; die Interzellularsubstanz der Schaben unter- |
worfen zu werden. Es mag jedoch bemerkt S werden, daß das Waschen und Spülen des '
ίο Ausgangsmaterials, so zweckmäßig es auch
ist, doch keine notwendige Voraussetzung für :
das vorliegende Verfahren bildet. . j
Nachdem der beschriebene" Waschprozeß i
beendigt worden ist, wird das Material mit ·
einem Lösungsmittel für die Interzellular- j substanz der Schaben, insbesondere mit einer j
warmen Lösung- von Ätzalkali, z. B. Ätznatron von ungefähr 1,015 spez. Gew., behandelt.
Es empfiehlt sich, diesem Ätzalkali
ao ein Karbonat, insbesondere Natriumkarbonat, hinzuzufügen, und zwar zweckmäßig in Form
von calcinierter Soda. Ein geeignetes Mischungsverhältnis zwischen dem Ätzalkali und
dem Karbonat ist: 2 Gewichtsteile Ätzalkali auf 1 Gewichtsteil Natriumkarbonat
in trockenem Zustande. Dieser Zusatz eines Karbonates hat den Zweck, zu verhindern,
daß die Faser durch die Einwirkung des Ätzalkalis in schädlicher Weise zusammenschrumpft.
Nachdem das Material der warmen Ätzalkalilösung· etwa eine Stunde ausgesetzt
worden ist, während welcher Zeit es rnechanisch bewegt wird,, wird es in reinem Wasser
gewaschen.- Das Waschen braucht nicht gründ-
Hch zu sein, weil ein Rückstand von Ätzaikali
für die folgenden Operationen förderlich . ist.
Als Resultat dieser ersten Ätzalkalibehandlung ergibt sich folgendes:
Die feinsten Stückchen der Schaben sind geschwunden und die größeren Stückchen in
ihrer Größe vermindert. Die ganze Masse ist etwas gebleicht, und die verbleibenden
wahrnehmbaren Teile der Schaben sind hinsichtlich ihres Gefüges sehr bröcklig.
Nach der alkalischen Behandlung wi d in an sich bekannter Weise ein Bleichproieß
vorgenommen. Dieser Bleichprozeß wird gemäß vorliegender Erfindung so geführt, daß nach Behandlung mit der eigentlichen
Bleichlösung eine Ansäuerung und darauf eine Neutralisierung durch calcinierte Soda
vorgenommen wird. Der Prozeß wird überdies wiederholt, indem fortlaufend schwächere
Losungen als zuerst benutzt werden. Hierdurch wird die völlige Auflösung der Schaben
und die vollkommene Bleichung des Materials erzielt, ohne daß die eigentliche
Pflanzenfaser zerstört wird.
6d Eine gute Bleichlösung * wird erhalten aus 3 Gewichtsteilen Chlorkalk, 2 Gewichtsteilen
Magnesiumsulfat und 1 Gewichtsteil calcinierter Soda, welche in Wasser zu einer
Lösung von ungefähr 1,0:5 spez. Gew. aufgelöst werden. Die Behandlung des Materials
mit einer solchen Bleichlösung ist nicht nur deshalb wertvoll, weil sie das Produkt
weiß macht, sondern auch wegen ihrer Nebenwirkung, welche in einer Vervollständigung
der Zerkleinerung der größeren Schabenteilchen besteht. Die in der oben angegebenen
Weise zusammengesetzte Bleichflüssigkeit sollte so lange stehengelassen werden, bis die festen Teile sich abgesetzt haben, und
es soll nur der klare Teil verwendet werden, nachdem der Schaum abgeschöpft ist. Die Faser
wird in die Bleichflüssigkeit getaucht, zweckmäßig bei einer Temperatur von nicht über
380 C, und zwar zwei Stunden oder langer, je nachdem die anfängliche Farbe geschwunden
ist, unter beständigem Umrühren.
Dann wird die Faser in reinem Wasser gewaschen und darauf in eine saure Lösung,
beispielsweise von Essigsäure, Schwefelsäure oder Salzsäure von 1,010 bis 1,015 spez. Gew.,
gebracht und in einer solchen sauren Lösung I bis 2 Stunden gelassen, wobei jedoch darauf
zu achten ist, daß das Material aus der sauren Lösung entfernt wird, sobald die Faser nur soeben anfängt, weich zu werden.
Die Säure wird dann mit reinem Wasser fortgewaschen. Das Waschen kann auch fortbleiben, da die Säure ohnehin durch die
nachfolgende alkalische Behandlung neutralisiert wird. Das Material wird jetzt in eine
Lösung von'calcinierter Soda von 1,01; spez.
Gew. gebracht; diese neutralisiert jede Spur von Säure, welche in der Faser zurückgeblieben
sein könnte, fördert das Bleichen und die Auflösung des verbliebenen Lignin, Zellulose usw. Die letzte alkalische Lösung
kann kochend heiß benutzt werden und unter einem Druck, welcher 1,4. kg pro Quadratzentimeter
nicht überschreitet. Diese Behandlung wird ungefähr eine Stunde fortgesetzt.
Das sich ergebende Produkt ist eine feine weiße Faser, welche frei von allen wahrnehmbaren
Schaben ist, jedoch die getrennten erweichten und gebleichten Schäbenfasern
enthält, welche so fein und weich, sowie so gut gebleicht sind, daß ihre Anwesenheit nicht
wahrnehmbar ist, weder in dem Papier noch in der fertigen daraus hergestellten Leinwand.
Selbstverständlich kann auf das Material durch die entsprechende Zusammen-Setzung
der Bleichlösung eine mehr oder minder große Bleichwirkung ausgeübt werden. Die Bleich wirkung, welche durch die
beschriebenen Bäder ausgeübt wird, ist jedoch eine Nebenwirkung der besten Zerteilungsmethode
für die Schaben, so daß die beiden Wirkungen nebeneinander hergehen.
Claims (3)
- . Patent-Ansprüche:ι. Verfahren zur Zurichtung von Hede durch Lösungsmittel für die Interzellularsubstanz der in der Hede enthaltenen Schaben, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschließungsprozeß durch aufeinander folgende Behandlung des Rohmaterials mit Lösungen, insbesondere alkalischen Lösungen von abnehmender Konzentration, durchgeführt wird, zum Zweck, die Schaben zu zerteilen, ohne gleichzeitig die eigentliche Pflanzenfaser mürbe zu machen.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, durch Behandlung der Hede mit einem Lösungsmittel für das Bindemittel der Schabenfasern und darauf folgende Bleichung, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleichprozeß als kombinierter Bleich- und Lösungsprozeß durch Mitverwendung von Alkali, insbesondere Alkalikarbonat, in demselben ausgebildet wird, zum. Zweck, die Zerteilung der Fasern während "des ' Bleichprozesses fortzusetzen.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleichprozeß stufenweise unter Verwendung von Lösungen von abnehmender Konzentration durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE163660T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE163660C true DE163660C (de) |
Family
ID=5683792
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT163660D Active DE163660C (de) |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE163660C (de) |
FR (1) | FR331124A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1132287B (de) * | 1956-04-16 | 1962-06-28 | Cigarette Components Ltd | Verfahren zur Herstellung von lockerem Cellulosematerial aus faserbuendelhaltigen Pflanzen |
DE1160726B (de) * | 1956-04-16 | 1964-01-02 | Cigarette Components Ltd | Verfahren zur Herstellung von Filtermaterial, insbesondere fuer Tabakrauch, aus cellulosehaltigen Pflanzenfasern |
-
0
- DE DENDAT163660D patent/DE163660C/de active Active
-
1903
- 1903-04-11 FR FR331124A patent/FR331124A/fr not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1132287B (de) * | 1956-04-16 | 1962-06-28 | Cigarette Components Ltd | Verfahren zur Herstellung von lockerem Cellulosematerial aus faserbuendelhaltigen Pflanzen |
DE1160726B (de) * | 1956-04-16 | 1964-01-02 | Cigarette Components Ltd | Verfahren zur Herstellung von Filtermaterial, insbesondere fuer Tabakrauch, aus cellulosehaltigen Pflanzenfasern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR331124A (fr) | 1903-08-31 |
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