DE363666C - Verfahren zur Entfernung von Harz, Fett, Wachs u. dgl. aus Pflanzenstoffen, insbesondere aus Holz und Holzzellstoffen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Harz, Fett, Wachs u. dgl. aus Pflanzenstoffen, insbesondere aus Holz und HolzzellstoffenInfo
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C1/00—Pretreatment of the finely-divided materials before digesting
- D21C1/06—Pretreatment of the finely-divided materials before digesting with alkaline reacting compounds
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- Fats And Perfumes (AREA)
Description
- Verfahren zur Entfernung von Harz, Fett, Wachs u. dgl. aus Pflanzenstoffen, insbesondere aus Holz und Holzzellstoffen. Zur Entfernung von Harz, Fett, Wachs und ähnlichen Stoffen aus Pflanzenstoffen hat man organische Lösungsmittel oder mäßig konzentrierte Alkalilaugen benutzt. Bisher hat man letztere ,heiß und unter Druck verwendet; dabei hat sich als ein wesentlicher Übelstand 'herausgestellt, däßdurch die Wirkung des Alkalis nicht nur Harz, Fett, Wachs usw. gelöst werden, sondern auch noch Bestandteile der Pflanzen-, insbesondere Holzsubsüanz, in einem Maße, ,daß die abgeschiedenen Harze usw. durch ,sagenannte Humussubstanz und auch Zellulose u. dgl. sehr stark verunreinigt sind.
- Um diesem Übelstande züx begegnen, hat man die abfiltrierten, alkalischen Lösungen in ihrer Ätznatronkonzentration erhöht und durch das zugesetzte Ätznatron gewissermaßen die Harz- und Fettemulsion ausgesalzen derart, daß die Humussubstanz in der Flüssigkeit zurückbleibt. Diese Trennung kann, abgesehen von der dadurch bedingten Umständlichkeit der Aufarbeitung jedoch nur als -denmlich roh .bezeichnet werden, .denn auch in der Humus enthaltenden Flüssigkeit sind noch gewisse Harzmengen enthalten. Außerdem aber ist die zurückbleibende Pflanzensubstanz durch Weglösen von organischen Stoffen in ihfer Zusammensetzung dem Rohmaterial gegenüber wesentlich verändert.
- Es wurde nun gefunden, daß man die Auflösung von Humus, Zellulose u. dgl. auf -sehr einfache Weise fast völlig vermeiden kann, wenn man weder höhere Wärmegrade als etwa 65°, noch Druck bei der Extraktion der Harz-Fett-Bestandteile der Pflanzenstoffe zu Hilfe nimmt, und mit der Konzentration der verwendeten Alkalilösung unter die üblichen Grenzen von a bis 8 Prozent heruntergeht. Die Lösung von Humus wird nämlich begünstigt durch höhere Konzentration der Natronlauge und durch Temperaturerhöhung, insbesondere unter Anwendung von Druck. Verzichtet man ganz oder teilweise auf diese Mittel, welche eine Beschleunigung der Entharzung bezwecken und wendet das Alkali in sehr geringer Konzentration, nur etwa in 1/2prozentiger Lösung bei gewöhnlicher Temperatur, an, so wird Humus nicht gelöst. Dennoch kann man genügende Extraktion von Harz- und Fettbestandteilen erreichen; die geringe Konzentration des Alkalis verhütet die bei stärkerer Konzentration eintretende Verquellung der Zellmembranen und die dadurch hervorgerufene Erschwerung der Zirkulation. Die Zirkulation der Lauge innerhalb der Pflanzenstoffteile wird wesentlich erhöht, wenn man für lebhafte Bewegung der bespülenden Extraktionsflüssigkeit sorgt und dadurch beständig neue D,iffussionsoberflächen schafft. Es war nicht vorauszusehen, daß in der Kälte eine derartige Wirkung bei Beschränkung in der Konzentration der Natronlauge erreicht werden konnte, denn in den neueren Patentschriften werden zur Extraktion mit alkalischen Laugen, Temperaturen von annähernd ioo°, Konzentrationen von 2 bis 6 Prozent und Druck von mehreren Atmosphären vorgeschrieben.
- Will man auf die durch Erwärmung mögliche Beschleunigung des Lösungsvorganges nicht ganz verzichten, so muß man sich, wie gefunden wurde, auf Temperaturen unter 65' etwa beschränken. Oberhalb dieser Temperaturen wird der Angriff der Pflanzensn.bstanz durch das Alkali schon erheblich.
- Die durch Bewegung schon bei gewöhnlicher Temperatur erzielte Beschleunigung der Extraktion kann man gegebenenfalls noch etwas weiter steigern, wenn man die kalte Flüssigkeit unter mäßigen hydraulischen Druck von einigen Atmosphären setzt. Zur weiteren Beschleunigung der Extraktion kann man der alkalischen Flüssigkeit auch noch kleine Mengen von netzenden Stoffen, wie z. B. Saponin oder naphtensaure Salze, Türkischrotöl u. dgl. zusetzen. In Verbindung mit derartigen Stoffen ist es auch möglich, bei gewöhnlichen Temperaturen unter Schaumentwicklung zu entharzen.
- Durch die Anwendung von alkalischen Flüssigkeiten in sehr geringer Konzentration erreicht man den weiteren Vorteil, daß ein i Auswaschen der angewendeten Natronlauge bis auf kleine Prozentsätze von 5 bis io Pro- .. zeit des angewendeten Alkalis möglich wird, während bei stärkerer Konzentration der alkalischen Flüssigkeit die eintretende Onel-Jung des Pflanzengeiv ebes das Auswaschen nicht oder nur unter dem Aufwand unverhältnismäßig großer Wassermengen ermöglicht. Die erfolgreiche, wirtschaftlich durchfährbare Auslauigung :der Natronlauge bringt 1 den weiteren Vorteil mit sich, daß derart gelaugtes Holz nicht nur für Zwecke der Natron- und Sulfitzellstoffabrikation, sondern auch für alle anderen Zwecke, beispielsweise . zur Verzuckerung mit Säuren, zur Herstellung von Futterstoffen, von Holzmehlen u. dgl. m. geeignet ist.
- Die Entfernung von Harz, Fett usw. gelingt naturgemäß am leichtesten bei fein zerkleinertem Material, z. B. Sägemehl, aber auch Pflanzensubstanz in gröberen Stücken, wie sie bei Holz, z. B. für die Zellstoffherstellung, schon brauchbar sind, läßt sich über- , rasehenderweise genügende Entharzung erreichen.
- Beispiel: Das von Harz zu befreiende Kiefernmehl wird mit einer l/.prozentigen Natronlauge bedeckt und die Extraktionsflüssigkeit zeitweilig oder dauernd 2 bis 4 Stunden lang umgepumpt, worauf eine Verdrängung der Extraktionsflüs;sigkeit mit frischer Lauge und nachfolgend durch Waschwasser erfolgt. Die Extraktionsflüssigkeit kann aufs neue zur Auslaugung frischer Holzmengen verwendet werden. Nach etwa 2- bis 4maliger Verwendung der Flüssigkeit wird sie mit Säure gefällt und das ausgefällte Harz-Fett=Gemisch durch Filtration durch entharztes Sägemehl von der wäßrigen Flüssigkeit geschieden und darauf in üblicher Weise etwa mit Extraktion durch Benzol aufgearbeitet.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung von Harz, Fett, Wachs u. dgl. aus Pflanzenstoffen, -insbesondere aus Holz und Holzzellstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man das zu entharzende usw. Gut mit dünnen alkalischen Flüssigkeiten (Atznatron, Soda oder Ammoniak) bedeckt, etwa, von der Konzentration o,5 bis 2 Prozent, und die Extraktionsflüssigkeit unter zeitweiliger oder ständiger Bewegung durch Umpumpen bei gewöhnlicher Temperatur oder Temperaturen, bis zu 65° etwa, einwirken läßt.
- 2. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Umpumpen unter Anwendung eines hydraulischen Überdruckes erfolgt.
- 3. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der alkalischen Flüssigkeit kleine Mengen von netzenden Stoffen, wie @Saponin, naphtensauren Salzen, Türkischrotöl u. dgl. zugesetzt werden. Verfahren nach Patentanspruch -i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung gewöhnlicher Temperatur das Entharzen usw. unter absichtlicher Erzeugung von Schaum erfolgt.
Priority Applications (3)
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Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
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| DE363666C true DE363666C (de) | 1922-11-11 |
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ID=32963392
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Country Status (1)
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|---|---|
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Cited By (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE741649C (de) * | 1937-11-19 | 1943-11-15 | Georg M Von Hassel | Verfahren zur Veredelung beliebig vorbehandelter, mehr oder weniger langer Pflanzen- oder Zellstoffasern |
| DE3034042A1 (de) * | 1979-09-12 | 1981-04-02 | Mo och Domsjö AB, Örnsköldsvik | Verfahren zur reduzierung des harzgehalts bei der herstellung von zellulosepulpe aus lignozellulose-material |
| DE10122555A1 (de) * | 2001-05-10 | 2002-11-21 | Voith Paper Patent Gmbh | Verfahren zur Desodorierung von Altpapier durch Veränderung oder Entfernung von geruchsbildenden Störstoffen |
-
1918
- 1918-01-23 DE DESCH52497D patent/DE363666C/de not_active Expired
Cited By (4)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE741649C (de) * | 1937-11-19 | 1943-11-15 | Georg M Von Hassel | Verfahren zur Veredelung beliebig vorbehandelter, mehr oder weniger langer Pflanzen- oder Zellstoffasern |
| DE3034042A1 (de) * | 1979-09-12 | 1981-04-02 | Mo och Domsjö AB, Örnsköldsvik | Verfahren zur reduzierung des harzgehalts bei der herstellung von zellulosepulpe aus lignozellulose-material |
| DE10122555A1 (de) * | 2001-05-10 | 2002-11-21 | Voith Paper Patent Gmbh | Verfahren zur Desodorierung von Altpapier durch Veränderung oder Entfernung von geruchsbildenden Störstoffen |
| DE10122555C2 (de) * | 2001-05-10 | 2003-04-17 | Voith Paper Patent Gmbh | Verfahren zur Desodorierung von Altpapier durch Veränderung oder Entfernung von geruchsbildenden Störstoffen |
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