DE501081C - Verfahren zur Vorbehandlung von Cellulose und cellulosehaltigen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Vorbehandlung von Cellulose und cellulosehaltigen Stoffen

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DE501081C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B1/00Preparatory treatment of cellulose for making derivatives thereof, e.g. pre-treatment, pre-soaking, activation

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Description

  • Verfahren zur Vorbehandlung von Cellulose und cellulosehaltigen Stoffen Bei der Einwirkung organischer und anorganischer Säuren auf Cellulose werden die Cellulosefasern infolge .des Trocknens der verdünnten Säure auf der Oberfläche und im Inneren des cellulosehaltigen Materials zerstört, besonders, wenn dies Trocknen bei Erwärmung geschieht. Dabei wird angenommen, daß eine Hydrolyse der Cellulose vor sich geht.. Die durch Säuren hydrolysierte Celltilose wird spröde und läßt sich leicht zu Pulver zerreiben. Früher wurde die Hydrolyse der Cellulose und die Bildung der Hydrocellulose durch folgende Reaktion dargestellt: Ci@H@o0io -f- H10 - CIZH220ii Bezüglich der Zusammensetzung der Hy-.lrocellulose werden verschiedene Daten angeführt: einige halten die Hydrocellulose für eine Mischung einer unveränderlichen Cellulose und aldehydartiger Zerstörungsprodukte. Der Umstand, daß die Hydrocellulose reaktionsfähiger ist, wird durch den pulverförmigen Zustand erklärt, wodurch bei Einwirkung von Reagentien eine große Berührungsfläche geboten wird.
  • H e u s e r und H e r f e 1 d meinen, daß die Hydrocellulose aus einem Adsorbenten (Ce1-lulose) und einem adsorbierten Teil besteht, welcher sich bei der Einwirkung der Säuren bildet, wie z. B. Glukose und andere Zersetzungsprodukte.
  • Es wurde festgestellt, daß zur Herstellung der Celltilose in pulverartigem Zustande oder sogenannter Hydrocellulose die Cellulose und die cellulosehaltigen Materialien am besten nicht mit wässerigen Lösungen der Mineralsäuren, wie z. B. mit Schwefel- oder Salzsäure oder mit organischen Säuren, wie Essig-, Ameisen-, Oxalsäure, sondern mit wässerigen Lösungen hochmolekularer Sulfosä,uren, welche durch Sulfurierung der Naphtha und ihrer Destillate gewonnen werden und welche sehr hohe Wasch- und Benetzungseigenschaften besitzen, bearbeitet werden. Wässerige Lösungen der Naphthasulfosäuren dringen infolge ihrer hohen Benetzungseigenschaft besser in die Kanäle und Poren der cellulosehaltigen Materialien ein, lösen oder emulgieren Fette und Wachse, entfernen von den Fasern verschiedene Verunreinigungen, während beim Trocknen der Fasern nach der Entfernung des Überschusses der wässerigen Lösung der Sulfosäuren die adsorbierten Sulfosäuren die Cellulose hydrolysieren, wobei sich dieselbe beim Zerkleinern leicht in Pulver verwandelt. Beispiels 25 Gewichtsteile technischer Cellulose, welche 7,00o Wasser enthält, wurden in 300 Gewichtsteilen 1prozentiger Lösung von Naphthasulfosäur.en, unter der Bezeichnung »Kontaktspalter« bekannt, eingeweicht. Nach dein Zentrifugieren wurde das cellulosehaltige Material in einem Troclsernschrank bei 105° C erwärmt. Nach dein Erwärmen im Laufe von 6 Stunden zerfiel das Erzeugnis leicht in Pulver beim Zerreiben. Die Ausbeute an Pulver betrug 23,8o Gewichtsteile.
  • Beispiel e Fünf Teile technischer Watte mit einen Wassergehalt von 5,27°1o wurden in einer rprozentigen Lösung von Naphthasulfosäuren eingeweicht. Nach dem Zentrifugieren, Trocknen und Zerkleinern wurden 4,76 Gewichtsteile Cellulose in Pulverform gewonnen.
  • Die nach diesem Verfahren gewonnenen Cellulosepulver besitzen geringe Säurezahlen: 4,7 bis 4,9 mg KOH. In den Fällen, wo die Anwesenheit von Sulfosäuren unerwünscht ist, werden sie mit Wasser oder mit verdünnter Alkalilösung ausgewaschen.
  • Die Cellulosepulver finden auf verschiedenen Gebieten der Technik Anwendung, z. B. als Füllstoff an Stelle von Sägespänen, bei der Herstellung verschiedener Artikel aus plastischen Massen durch Pressen, bei der Darstellung verschiedener Celluloseester usw.
  • Das vorliegende Verfahren weist eine Reihe wesentlicher Vorteile vor früher bekannten auf, und zwar i. Der technische Zellstoff in Gestalt verschiedener Cellulosematerialien, welche Mineralöle, Fette und Wachse enthalten, wird in wässerigen Lösungen der Naphthasulfisäuren bedeutend schneller und vollkommener durchtränkt als in Lösungen der Mineral-und organischen Säuren, da die Naphthasulfosäuren, ähnlich wie Seifen, indem sie die Oberflächenspannung reduzieren, ein besseres Benetzen der Faser mit Wasser fördern werden.
  • 2. Im technischen harten Wasser ergibt die für die Hvdrolvse gebräuchlichste Schwefelsäure Niederschläge schwef1saui-en Calciums, welche durch das Gewebe absorbiert wenden; Naphthasu.lfosiüuren aber ergeben solche Niederschläge nicht und können aus den Fasern leicht ausgewaschen «-erden.
  • 3. Die Salzsäure ist gefährlich, weil sie die Apparatur zerfrißt, und ist technisch unbequem infolge ihrer Flüchtigkeit.
  • Organische Säuren brauchen nicht in -Betracht gezogen werden, weil sie, was Hvdrolvse anbelangt, schwach wirken; außer,lein sind sie teuer.
  • Wenn man Naphthastilfosäuren anwendet, kann man technische Cellulosematerialien ohne vorherige Entfettung oder Waschen mit Alkalien unter Druck in sogen. Hvdrocellulosen verwandeln; dabei kann man beim IIV-dratationsprozeß technisches Wasser mit i o bis i2° Härte verwenden. Sulfosäuren ans einer wässerigen Lösung regenerieren sich in Gestalt von Calcium- und Bariumsalzen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Vorbehandlung von Cellulose und cellulosehaltigen Stoffen zwecks Herstellung von Cellulosepulvern, da;lurch gekennzeichnet, daß celluloselialtige 111aterialien vorher mit wässerigen Lösun;eii der NTaphth;asulfosäuren behandelt, Igetrocknet und zerkleinert werden.
DEP42520D 1921-07-23 1921-07-23 Verfahren zur Vorbehandlung von Cellulose und cellulosehaltigen Stoffen Expired DE501081C (de)

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