DE490384C - Verfahren zum Erweichen pflanzlicher Fasern durch Natriumsulfid - Google Patents

Verfahren zum Erweichen pflanzlicher Fasern durch Natriumsulfid

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DE490384C
DE490384C DEW75809D DEW0075809D DE490384C DE 490384 C DE490384 C DE 490384C DE W75809 D DEW75809 D DE W75809D DE W0075809 D DEW0075809 D DE W0075809D DE 490384 C DE490384 C DE 490384C
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    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/02Pulping cellulose-containing materials with inorganic bases or alkaline reacting compounds, e.g. sulfate processes
    • D21C3/022Pulping cellulose-containing materials with inorganic bases or alkaline reacting compounds, e.g. sulfate processes in presence of S-containing compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
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Description

W15So9
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Erweichen pflanzlicher Fasern, wie Holz, Stroh, Gräser u. dgl., das sich von den bekannten Verfahren dadurch vorteilhaft unterscheidet, daß ein sehr gutes Endprodukt unter Anwendung verhältnismäßig billiger Chemikalien erhalten werden kann.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, das faserhaltige Material mit einer Lösung von
ίο Soda und Schwefel zu kochen. Dabei wirkt das entstehende Natriumsulfid im status nascendi auf die Pflanzenfaser ein und führt dadurch eine sehr gute Erweichung herbei.
Es ist bekannt, Holz mit Lösungen von Schwefelnatrium unter Druck zu behandeln. Man benutzt dabei aber fertig gebildetes Natriumsulfid.
Es ist ferner bekannt, durch Kochen von Natriumhydroxyd und Schwefel in Wasser eine alkalische Natriumsulfidlösung herzustellen, in die die Pflanzen- und Abfallstoffe eingebracht werden, um die darin enthaltenen Fette zu verseifen.
Diesen beiden Verfahren ist das neue Verfahren dadurch überlegen, daß das Natriumsulfid in seinem Entstehungszustande zur Wirkung kommt. Die Pflanzenstoffe werden nämlich mit Soda und Schwefel in Wasser bei ungefähr 140° gekocht. Dabei bilden sich durch die Ionisierung der Soda Natrium- und Kohlensäureionen. Die Natriumionen bilden mit dem Wasser Natriumhydroxyd, durch das der Schwefel gelöst wird. Freies Natriumsulfid ist aber kaum vorhanden, da, sobald etwas Schwefel gelöst ist, sofort die Einwirkung auf die Pflanzenfasern erfolgt.
Das Natriumsulfid wird demnach aus der Soda und dem Schwefel ständig erzeugt und verschwindet praktisch sofort wieder.
Das aus Fasern, die nach dem neuen Verfahren hergestellt sind, erzeugte Papier oder der Karton ist wesentlich schmiegsamer und fester als die entsprechenden Stoffe, die man bei Anwendung von Stroh sonst erhalten kann. Außerdem wird die Ausbeute wesentlich verbessert, d. h. auf 50 bis 60 °/0 gesteigert. Die Fasern zeigen unter dem Mikroskop die Reaktionen, die für gut gekochte Pulpen des Sulfitverfahrens charakteristisch sind. Diese Sulfitpülpen gelten als wesentlich bessere Produkte als die, die man beim Kochen von Stroh mit Kalk nach den üblichen Verfahren erhalten kann. Durch das neue Verfahren wird eine viel umfangreichere Anwendung des Strohes ermöglicht als dies bisher möglich war.
Bei der Ausführung des Verfahrens werden die Kochgefäße, Digestoren u. dgl. mit Stroh und sonstigem pflanzlichen Fasermaterial in der üblichen Weise gefüllt und auf 100 Pfund Trockengewicht von Stroh 7 Pfund Soda, 1 Pfund
Schwefel und ungefähr loo I Wasser (25 Gallonen) verwendet. Es genügt eine Kochdauer von 6 Stunden, wenn mindestens 5x/2 Stunden eine Temperatur von 145 ° C eingehalten wird. Das Verfahren wird in geschlossenen Kesseln durchgeführt, in denen natürlich ein Überdruck entsteht. Nachdem die Masse gelöst ist, wird sie entleert, gewaschen und nach einer der bekannten Methoden zerkleinert. Diese nachfolgende Behandlung ist nicht Gegenstand der Erfindung.
Schwefel verbindet sich nicht mit Soda bei Temperaturen von 100° und darunter. Bei der Durchführung des vorliegenden Verfahrens wurde festgestellt, daß bei einer Erhitzung auf ungefähr 120 ° C und darüber bei Gegenwart von Wasser und pflanzlichen Faserstoffen die Wirkung des Kochens sich stark der nähert, die auftritt, wenn Natriumsulfid oder Hydro-
ao sulfid angewendet wird. Es wird dabei ein erweichtes Material erhalten, das zu Papier oder Papierkartons nach den üblichen Methoden verarbeitet werden kann. Unter den vorbeschriebenen Kochbedingungen wird die Soda
as schwach ionisiert in Natrium- und Kohlensäureionen. Die Na-Ionen wirken wahrscheinlich mit den OH-Ionen des Wassers zusammen auf den Schwefel ein, und es bildet sich ein ähnliches Ionenverhältnis wie das, das auftritt, wenn Natriumsulfid in Wasser gelöst wird.
Die Chemikalien können in umlaufenden Reaktionsgefäßen bei Gegenwart von Stroh und Wasser oder durch geeignete mechanische Mittel vor Einführung in die Reaktionsgefäße verbunden werden.
Besonders günstige Ergebnisse werden erzielt, wenn beim Kochen eine Mindesttemperatur von 120° eingehalten wird, und wenn auf 100 Teile des trockenen .Ausgangsstoffes 7 Teile Soda und 1 Teil Schwefel mit 200 Teilen Wasser angewandt werden. Besonders gut verläuft der Prozeß, wenn auf 140 ° erhitzt und diese Temperatur 51^ Stunden aufrechterhalten wird. Das Kochen erfolgt in geschlossenen Gefäßen, in denen sich dabei der der Temperatur entsprechende Überdruck einstellt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Erweichen pflanzlicher Fasern durch Natriumsulfid, dadurch gekennzeichnet, daß das faserhaltige Material mit einer Lösung von Soda und mit Schwefel gekocht wird, wobei das Natriumsulfid im status nascendi auf die Pflanzenfaser erweichend wirkt.
DEW75809D 1926-06-29 1927-04-30 Verfahren zum Erweichen pflanzlicher Fasern durch Natriumsulfid Expired DE490384C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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