DE532211C - Verfahren zum Entfaerben und Reinigen von OElen und Fetten - Google Patents

Verfahren zum Entfaerben und Reinigen von OElen und Fetten

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DE532211C
DE532211C DEN30370D DEN0030370D DE532211C DE 532211 C DE532211 C DE 532211C DE N30370 D DEN30370 D DE N30370D DE N0030370 D DEN0030370 D DE N0030370D DE 532211 C DE532211 C DE 532211C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/10Refining fats or fatty oils by adsorption

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entfärben und Reinigen von Ölen und Fetten Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Entfärben und Reinigen von Ölen und Fetten, und das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Öle und Fette in flüssiger Form mit einer aktiven Kohle, die einen Gehalt an freier Säure von wenigstens 0,5 °/o besitzt, oder mit einem Gemisch solcher aktiven Kohle mit einem anderen Adsorbens, wie Bleicherde, behandelt werden.
  • Der Vorteil des Verfahrens, welches z. B. für Olivenöl (Sulfuröl), Rüböl, Baumwollöl, Palmöl, Palmkernöl, Tran, Sojaöl, Samenblumenöl zum Anwenden gelangt, besteht darin, daß die genannten Stoffe erheblich besser entfärbt werden als mit gewöhnlicher aktiver Kohle.
  • Vor dieser Erfindung wurde zuweilen Kohle mit einem ungewollten geringen Säuregehalt erzeugt; es war jedoch keineswegs gebräuchlich, Kohle mit einem ausgesprochenen Säuregehalt darzustellen und zu vertreiben; ebensowenig war es bekannt, daß eine solche Kohle bei der Anwendung zum Bleichen von Ölen den Erfolg stark erhöhte.
  • Bis jetzt ist eine Erklärung dieser Tatsache noch nicht gefunden, möglicherweise besteht eine Verbindung zwischen der Ladung der Kohle und der ausflockenden Wirkung für bestimmte Farbstoffe.
  • In der Literatur wird auf eine Bleichung von Sesamöl mittels Kohle hingewiesen, die einen geringen Säuregehalt aufwies, ohne daß jedoch daraus einigermaßen deutlich wurde, daß damit ein Vorteil erreicht war.
  • Aus den bisher durchgeführten Untersuchungen muß geschlossen werden, daß das Vorhandensein der Säure zweierlei Wirkung zur Folge hat, nämlich: daß die Säure die schädliche Wirkung der Seife, die nach der Entsäuerung in dem behandelten Öl oder Fett in geringen Mengen zurückbleibt, auf das Bleichvermögen der Entfärbungskohle aufhebt, und weiter, daß die Säure als solche eine aktivierende Wirkung hinsichtlich der Farbstoffadsorption ausübt. Letzteres ergibt sich daraus, daß rohes, geschlagenes Öl öder chemisch nicht vorbehandeltes Fett sich ebenfalls besser mit saurer aktiver Kohle bleichen läßt als mit neutraler oder alkalischer Kohle.
  • Dies gilt nicht nur für aktive Kohle als solche, sondern ebenfalls für Gemische aktiver Kohle, mit anderen entfärbend wirkenden Stoffen, wie z. B. eine Mischung von aktiver Kohle und Bleicherde, welch letztere z. B. unter dem Namen Tonsil oder Frankonil im Handel erhältlich sind.
  • In der Literatur wird zwar erwähnt, daß die unter dem Namen Carboraffin in den Handel gebrachte aktive Kohle, die mittels Chemikalien aktiviert und zum Klären von Zuckersaft benutzt wird, zuweilen einen Säuregehalt bis zu 0,14'1" besitzt. Dieser Säuregehalt wird aber als schädlich erkannt und die Neutralisierung der Kohle als notwendig bezeichnet, um eine Inversion des Zuckers zu verhüten.
  • Ferner wird auch in der Literatur saures Norit - Norit ist ebenfalls ein Handelsname für aktive Kohle - als Bleichmittel für Fette und Öle erwähnt. Der hier in Frage kommende Säuregehalt war aber außerordentlich gering, und er rührte von der Behandlung der Kohle bei der Noriterzeugung her, da es außerordentlich schwierig ist, sämtliche Säurereste infolge der hohen Aktivität der Kohle zu entfernen. Eine absichtliche Einverleibung von Säure in Höhe von o,5 bis 5 % zwecks Erhöhung der Bleichwirkung auf Fette und Öle ist weder praktisch bei der Noritherstellung erfolgt noch von anderer Seite vorgeschlagen worden.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens können- die meisten anorganischen und organischen Säuren verwendet werden. Beispielsweise kommen in Frage schweflige Säure, Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Essigsäure, Phosphorsäure, Zitronensäure, Weinsäure usw. oder Gemische hiervon. Die Auswahl der geeigneten Säure richtet sich je nach der Art und gegebenenfalls nach der Vorbehandlung des betreffenden Fettes oder Öles.
  • In vielen Fällen kann die entfärbende Wirkung saurer aktiver Kohle dadurch erhöht werden, daß man der Kohle einen gewissen Prozentsatz Wasser zusetzt oder darin beläßt, die Kohle somit in feuchtem Zustand auf die Flüssigkeit zur Einwirkung bringt.
  • In manchen Fällen empfiehlt es sich, das behandelte C51 oder Fett mit Alkalien vorher derart z. B. zur gleichzeitigen Entsäuerung zu behandeln, daß eine teilweise Überverseifung eintritt. Man muß dabei annehmen, daß durch den Überschuß an Alkalien. eine Einwirkung des Alkalis oder der alkalisch wirkenden Substanz, wie kohlensaure Soda, auf die Farbstoffe stattfindet, wodurch diese in eine Verbindung übergeführt werden, die sich durch neutrale oder saure aktive Kohle oder eine neutrale oder saure Mischung von aktiver Kohle und Bleicherde besser adsorbieren läßt.
  • Als saure Mischungen aktiver Kohle und Bleicherde kann man z. B. solche anwenden, in welchen 2o 1/o oder mehr aktive Kohle und 8o0/0 oder weniger Bleicherde vorhanden sind.
  • Die Einwirkungsdauer der sauren aktiven Kohle oder der sauren Mischung ist im allgemeinen von der angewendeten Temperatur, dem Feuchtigkeitsgrad des Öles oder des benutzten Entfärbungsmittels, dem angewendeten Luftunterdruck und in gewissem Maße auch von der Rührgeschwindigkeit und ähnlichen Faktoren abhängig.
  • Eine geeignete saure Mischung zum Entfärben von Kokosfett, Palmkernöl und Baumwollsaatöl für die Praxis besteht z. B. aus etwa 25 11" aktiver Kohle und 75 % Bleicherde. Die saure aktive Kohle kann entweder nahezu allein Säure enthalten oder außerdem noch gewisse Mineralbestandteile, welche wahrscheinlich durch die vorhandene Säure in die betreffenden Salze übergeführt werden.
  • Bei Behandlung von Mineralölen kann es sich empfehlen, den Säuregehalt der aktiven Kohle oder der aktiven Kohlemischung sehr hoch zu wählen. Man verwendet sodann z. B. eine Mischung von aktiven Kohlen und starker Schwefelsäure, gegebenenfalls in Verbindung mit Bleicherde, Kieselgur und anderen mineralischen Adsorbentien.
  • Auch wurde gefunden, daß es unter Umständen zur Erzielung einer besseren Wirkung zweckmäßig ist, das zu behandelnde Öl oder Fett zunächst in einer alkalischen aktiven Kohle oder ' mit einer alkalischen Mischung zu behandeln und sodann, gegebenenfalls nach Abscheidung, mit einer sauren aktiven Kohle oder einer sauren Mischung. Den am besten geeigneten Alkaligehalt der aktiven Kohle oder .der Mischung kann man durch Versuche ermitteln. Der Alkaligehalt richtet sich nach der Art und Beschaffenheit des zu behandelnden Produktes. Bei Behandlung von z. B. Mineralölen erreicht man in vielen Fällen eine günstige Wirkung, wenn man zuerst saure aktive Kohle oder eine saure Mischung anwendet und sodann eine alkalische Kohle oder alkalische Mischung.
  • Insbesondere eignen sich die aus pflanzlichem Ausgangsmaterial oder aus Ausgangsmaterial pflanzlichen Ursprungs erzeugten aktiven Kohlensorten und darunter insbesondere solche, die noch eine von dem Ausgangsmaterial herrührende, z. B. mikroskopisch leicht wahrnehmbare Struktur besitzen, für die Durchführung dieses Verfahrens.
  • Das Verfahren kann beispielsweise wie folgt in der Praxis durchgeführt werden. Beispiel r Entsäuertem, hell gefärbtem Rüböl wird z % Bleicherdemischung (z. B. 8o bis 9o Teile Bleicherde und 2o bis ro Teile Norit) mit einem Säuregehalt (Salzsäure) von r olo in einem Bleichkessel unter fortwährendem Rühren zugesetzt; diese Mischung wird während einer Viertelstunde bis zu einer halben Stunde bei Luftunterdruck auf eine Temperatur von 8o° C erhitzt. Nach erfolgter Einwirkung und teilweiser Kühlung wird das Öl in üblicher Weise mittels Filterpressen von der aktiven Kohle getrennt. Das behandelte Öl ist vollständig farblos. Wendet man dagegen neutrale oder Alkali enthaltende Kohle an, so ist die entfärbende Wirkung viel geringer. Anstatt Entfärbungskohle kann man eine saure Mischung von 25 % Entfärbungskohle und 75 °/a Bleicherde anwenden.
  • Beispiel e Minderwertiges grün gefärbtes Olivenöl (sogenanntes Sulfuröl) wird mit 2 °/'o Mischung von Bleicherde mit feuchter aktiver Kohle, die 2 °;`a schweflige Säure enthält, in der oben angegebenen Weise behandelt und die Kohle daraus abgeschieden. Das behandelte 01 ist hellgelb gefärbt.
  • Die bessere Wirkung saurer Kohle gegendaraus abgeschieden. Das behandelte C51 ist aus folgenden Vergleichsversuchen ersichtlich:
    Beispiel 3
    Entfärbung von Rüböl
    Angewandt Farbe in 2" Zelle Lovibond
    Unbehandelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 0 gelb 5,20 rot
    2 °/° Kohle, alkalisch (6 ccm o,1 n-Lauge, = g Kohle) 5o - 4,35 -
    2% - (o,15 °/o freie H2S04) . . . . . . . . . . . . . . . 50 - 3,1o -
    2 °/o - (2,o °/o freie H2 S04) . . . . . . . . . . . . . . . 50 - 2,95 -
    41/0 Mischung 9o Teile Tonsil . . . . . . . . . . . . . . 20 - 1,35 -
    1 o Kohle, neutral .......
    o - Tonsil .............. 20 - 1,z0 -
    4 °/o - { 9o - Kohle (0,150/0 H2 S 04)
    o - Tonsil . . . .20 - o
    4°/o - { 90 - Kohle (2 °/o H, SO4) . . } #95 -
    Beispiel 4
    Entfärbung von Baumwollsaatöl
    Angewandt Farbe in 5" Zelle Lovibond
    Unbehandelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 gelb 7,6o rot
    2,71/, Mischung 96 Teile K h e, alkalisch .... } 35 - 430 -
    2@7 0/0 - 94 = Frankonit...... . ... # 35 - 2,95 -
    6 Kohle, neutral......
    94 Frankonit.......... _
    2@7 °/o - 6 - Kohle (i0/" H,SO4) } 35 200 -
    Beispiel s
    Entfärbung von Sulfuröl
    Angewandt Farbe in i" Zelle Lovibond
    Unbehandelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . dunkelgrün, Öl trübe
    40/0 Kohle, alkalisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 gelb 1,3 rot
    4% - schwach sauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 - o,58 -
    4'/0 Mischung 75 Teile Tonsil . . . . . . . . . . . . . . 1 26 - 0,58 -
    25 - Kohle, alkalisch ......
    4 oio - 75 - Tonsil . . . . . . . . . 26 - o,58 -
    25 Kohle, neutral .......
    o 1 75 _ Tonsil . . . . . . . . . . . . . : 26 - 0,35 -
    4 f o - 25 Kohle (1 °/o H2 S 04) .

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCI3: Verwendung der nach Patenten q.54 407 und 486075 hergestellten sauren Kohle, gegebenenfalls in Mischung mit einem anderen Adsorbens, wie Bleicherde, zum Entfärben und Reinigen von Ölen und Fetten.
DEN30370D 1923-05-09 1923-06-06 Verfahren zum Entfaerben und Reinigen von OElen und Fetten Expired DE532211C (de)

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DE (1) DE532211C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1103490B (de) * 1954-09-08 1961-03-30 Lab Fuer Adsorptionstechnik G Verfahren zur Entfaerbung von fluessigen pflanzlichen oder tierischen Fetten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1103490B (de) * 1954-09-08 1961-03-30 Lab Fuer Adsorptionstechnik G Verfahren zur Entfaerbung von fluessigen pflanzlichen oder tierischen Fetten

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