DE375035C - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ZellstoffInfo
- Publication number
- DE375035C DE375035C DEB105434D DEB0105434D DE375035C DE 375035 C DE375035 C DE 375035C DE B105434 D DEB105434 D DE B105434D DE B0105434 D DEB0105434 D DE B0105434D DE 375035 C DE375035 C DE 375035C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- wood
- cooking
- pulp
- liquid
- soda
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/04—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
- D21C3/06—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz
und anderen zellstoffhaltigen Materialien, das eine erhebliche Steigerung der Ausbeiute und
die Verwendung von Hölzern ermöglicht, die man bis jetzt für fast oder ganz wertlos, für
die Herstellung von Zellstoff, gehalten hat, aus denen nun aber ein sehr guter Stoff hergestellt
werden kann.
Die gewöhnlichen' Verfahren zur Herstellung von Zellstoff auf chemischem Wege sind
das sogenannte Sodaverfahren, das Sulfatverfahren und das Sulfitverfahren. Bei dem
Sodaverfahren wird hauptsächlich mit Natronlauge, beim Sulfatverfahren- mit
Natronlauge und mehr oder weniger Natriumsulfit gekocht, wobei etwas Natriumkarbonat
und Sulfat anwesend sein mögen.
Bei dem Sulfitverfahren· wird mit Bisulfit
ao in Gegenwart von schwefliger Säure gekocht. Bei dem Soda- und dem Sulfatverfahren ist
die Kochlauge demgemäß stark alkalisch,
wohingegen sie bei dem S ulfitver fahren stark sauer ist. Eine nicht stark alkalische oder
stark saure Kochlauge wurde für niöht verwendbar gehalten.
Bei allen drei Verfahren wirkt die Kochfliissigkeit
nicht nur auf (die einschließenden, die sogenannten nichtzellstoff haltigen Bestandteile
oder die verholzten Gewebe des Holzes ein, sondern mehr oder minder auch auf die zellstoffhaltigen oder den Zellstoff
bildenden Fasern, die gewöhnlich zu einem bedeutenden Teil zerstört oder beschädigt
oder zu einem erheblichen Teil in Körper umgewandelt werden, die aus dem Zellstoff
entfernt werden. Manchmal sind die Ablaugen von solcher Art, daß sie in dem Stoff
Bestandteile belassen, 'die sein Bleichen mittels der üblichen Bleichmittel und Verfahren
erschweren, so daß die Fasern durch die daraufhin nötige spätere scharfe Bleichung
noch weiter geschädigt werden.
Die starke Verminderung von Hölzern, die zur Herstellung von Zellstoff geeignet und
erhältlich sind, ebenso die großen Kosten, diie das Einrichten und der Betrieb von Zellstofffabriken
verursacht, machen eine wesentliche Steigerung der Ausbeute bei den bisher zur Erzeugung von Zellstoff benutzten Hölzern
zu einem Gegenstand von größter wirtschaftlicher Bedeutung; ebenso wichtig ist aber
auch die durch das neue Verfahren gegebene Möglichkeit, Hölzer zu verwenden, die bisher
als wertlos für die Herstellung von Zellstoff angesehen worden sind. Wenn eine hinreichend
große Ausbeute an- brauchbarem Zellstoff auf chemischem Wege erzielt werden
kann, so entfällt die Notwendigkeit, sich auf bestimmte Holzarten zu beschränken und
diese zu schleifen, so daß die frei gewordene Kraft für andere Zwecke nutzbar gemacht
werden kann. Der auf chemischem Wege erhaltene Zellstoff ist schon bei den gegenwärtigen
Verfahren1 bedeutend besser und kräftiger als der durch das Schleifen von
Holz gewonnene Holzstoff, wozu noch kommt, xo daß eine viel größere Auswahl in bezug auf
die zu verwendenden Hölzer besteht.
Es wurde nun festgestellt, daß bei den bisherigen Verfahren ei« erheblicher Teil des
behandelten Holzes nicht als Holzstoff oder Zellstoff gewonnen wird. Es wurden daraufhin
die Kochverfahren geprüft, um festzustellen, ob aus der gleichen Holzmenge nicht
eine größere Stoffausbeute als bisher erhalten werden könnte, wenn man sich anderer
chemischer Verfahren bedient. Es wurde unter anderem die Natronlauge zum Teil durch neutrales Natriumsulfit ersetzt, so daß
die Kodhrlüssiigkeit sowohl neutrales Sulfit als auch Ätznatron, und zwar zu gleichen
Teilen, enthielt. Das Ergebnis war besser als früher.
Im weiteren Lauf tier Untersuchungen wurde schließlich das Ätznatron ganz weggelassen,
um die Wirkung einer nur neutrales, Natriumsulfit enthaltenden Kochflüssigkeit festzustellen. Es ergab sich dabei, daß nicht
nur eine bedeutend höhere Ausbeute an Zellstoff, sondern auch ein Zellstoff von bedeutend
besserer Qualität erhalten wurde. Es war dies um so überraschender, als es bisher
stets als wesentlich angesehen worden war, j entweder eine stark alkalische oder eine stark
saure Flüssigkeit zu verwenden. Es stellte sich ferner heraus, daß neutrales Natriumsulfit
keine schädliche Wirkung auf die Fasern ausübt wie eine stark saure oder eine stark
alkalische Kochrlüssigkeit, ferner, daß selbst wenn eine Menge Natriumsulfit verwendet
wurde, die gegenüber den bei den bekannten Verfahren gewöhnlich benutzten Reagenzien
eine doppelte Konzentration ergab, keine schädliche Einwirkung auf die Fasennasse
oder auf den Zellstoff eintrat. Es hat sich außerdem gezeigt, daß bei Verwendung von
neutralem Sulfit in der Kochrlüssigkeit die Menge des erforderlichen Natrons viel geringer
ist, als wenn die Kochflüssigkeit mit Ätznatron angesetzt ist, was vielleicht darin
seinen Grund haben mag, daß durch das neu- ' trale schwefligsaure Natron eine geringere
Zersetzung der organischen Bestandteile herbeigeführt wird als beim Ätznatron.
Es wurde ferner festgestellt, daß entsprechend den größeren oder geringeren Unterschieden
zwischen den einzelnen Holzarten diese im allgemeinen in drei Klassen eingeteilt
werden können, und zwar erstens diej enigen, die keine oder nur wenig harzige Bestandteile
haben, wie z. B. gewöhnliche Pappel, Birke, kanadische Pappel, Espe, amerikanische Linde und ähnliche Hölzer,
zweitens diejenigen, die geringe Mengen harziger Bestandteile enthalten, wie z. B. Fichte,
Tanne, Schierlingstanne u. dgl., und drittens diejenigen, die verhältnismäßig große Mengen
harziger Bestandteile enthalten, wie z. B. Georgiakiefer, die weiße Kiefer, die Jackkiefer,
die Langblattkiefer u. dgl.
Daraufhin ist weiter festgestellt worden, daß Hölzer der ersten Klasse in befriedigender
und vorteilhafter Weise mit normalem schwefligsauren Natron allein, ohne Hinzufügung
von Ätznatron, behandelt werden können, weil diese Hölzer nur wenig oder gar ■ keine harzigen Bestandteile haben, außer den
Fasern selbst, die von der heißen Natronlösung nicht angegriffen werden. Zum Kochen
von Holz der zweiten Klasse ist es in ι manchen Fällen zweckmäßig, eine kleine
Menge von Ätzkali zu verwenden, und zwar Ätznatron, jedoch erst gegen Beendigung des
Kochens. Es ist festgestellt worden, daß eine kleine Menge Ätznatron, gegen Ende des
Kochens zugesetzt, zur Entfernung oder Auflösung gewisser besonders harziger, mit den
Fasern vereinigter Bestandteile mithilft, aber die Ätznatronmenge braucht nur sehr gering
zu sein, so daß die Ausbeute an Fasern nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Ist ein Holz
der dritten Klasse zu behandeln, so ist. es nützlich, gegen Ende des Kochens eine Ätznatronmenge
hinzuzufügen, die etwas größer ist als die im vorhergegangenen Falle nötige, aber auch dann ist die Menge immer noch
nicht so groß, daß die Ausbeute an Faser oder ihre Güte dieser nennenswert beeinträchtigt
wird.
Die vorliegende Erfindung beruht auf den im vorstehenden erläuterten Untersuchungen
und umschließt das Kochen der Holzspäne mit bzw. in einer Kochflüssigkeit, die im
wesentlichen aus einer Lösung von normalem Alkalisulfit besteht und auf der zweckentsprechenden
Temperatur sowie dem angemessenen Druck erhalten wird, beispielsweise der Temperatur, die Dampf von einem Druck von
etwa 4,5 bis 13,5 Atm. entspricht, wobei der Kochvorgang dann ohne erwähnenswerte
Schädigung der Fasern, aber mit erhöhter Ausbeute und einem bemerkenswert besseren
Produkt durchgeführt werden kann.
Wenn Holzspäne nur mit Wasser unter etwa 9 Atm. Druck gesättigten Dampfes gekocht
werden, so wird das Holz mehr oder weniger zerkleinert, und in der Lösung sind bedeutende Mengen von organischen Teilen
gefunden, nachdem das Holz bei dem betref-
fenden Druck und1 der betreffenden Temperatur
etwa 4 oder 5 Stunden behandelt worden ist und die Lösung mit Lackmus sauer reagiert.
Wenn Holzspäne mit nur einer kleinen Aienge schwefligsauren Natrons gekocht werden,
wird1 die Flüssigkeit währendi des Kochens
ebenfalls sauer, und' es wird kein guter Zellstoff
erzielt, wenn nicht eine Nachbehandlung vorgenommen wird. Ist aber genügend schwefligsaures
Natron vorhanden, so wird guter Zellstoff erhalten. Das schwefligsäure Natron
scheint sich mit den Bestandteilen zu vereinigen, die andernfalls eine saure Reaktion
ergeben wurden, so daß das Entstehen einer solchen während' des Kochens vermieden wird.
Die erforderliche Menge an schwefligsaurem Natron wechselt etwas je nach der Holzsorte,
aber bei den meisten Hölzern scheinen 30 Prozent das Mindestmaß zu sein, und andere
mögen wenigstens 35 Prozent oder noch etwas mehr erfordern. Wenn z. B. altes Pappelholz
zu behandeln ist, das etwa 20 Prozent Wasser enthält, so haben sich Mengen an schwefligsaurem
Natron, die 12 bis 15, sogar bis zu 20 Gewichtsprozenten lufttrockenen Holzes
(mit etwa 10 Prozent Feuchtigkeit) entsprechen, als nicht hinreichend erwiesen., die
Holzspäne vollständig zu verkochen, und die verbleibende Flüssigkeit ergab eine saure
Reaktion, wohingegen, wenn 25 Gewichtsprozente, auf das lufttrockene Holz bezogen, normalen
schwefligsauren Natrons verwendet wurden, die Flüssigkeit schließlich so gut wie
neutral war. Bei 30 Prozent und mehr ergab sich nicht die geringste Schwierigkeit mehr,
einen zufriedenstellenden Zellstoff zu erhalten und keine saure Reaktion in der Kochflüssigkeit
mehr zu haben. Es wurde mit dem schwefligsauren Natron bis zu 45 und sogar
5° Prozent, auf lufttrockenes Holz bezogen, hinaufgegangen und, gefunden, daß selbst derart
übermäßige Mengen schwefligeauren Natrons die Fasern nicht schädigten, obwohl
anderseits auch kein Vorteil mehr aus so großen Mengen festgestellt werden koninte.
Jedenfalls steht fest, daß z. B. die im folgenden mitgeteilten Mengen gute Ergebnisse
bei den aufgeführten. Hölzern liefern (die Prozentzahlen wieder auf lufttrockenes Holz
bezogen):
Altes Pappelfaolz .. 30 bis 35 Prozent,
Birkenholz 30 - 40
Neues Pappel- oder
Neues Pappel- oder
Birkenholz 30 - 40
Kiefer oder Fichte 35-45
Sclhierlingstannie 30 - 40
Es ist mit einer der Vorteile des neuen
Verfahrens, daß schwefligsaures Natron im
Ro starken. Überschuß zu der tatsächlich nötigen Menge benutzt werden kann, weil der Über
schuß keine schädigende Wirkung auf die Fasern ausübt. Es ist 'daher möglich, eine
konzentriertere Kochflüssigkeit zu verwenden, . ohne daß den Fasern durch diese Konzentration
ein Schaden erwächst.
Für die praktische Durchführung des neuen Verfahrens sindoeisernie oder stählerne Kocher
gut geeignet, da diese und die Kochflüssigkeit nicht aufeinander einwirken. Es ist unnötig,
die Kocher mit einem säurebeständigen Überzug zu versehen, wie man ihn beim Sulfitverfahren
in der Regel benutzt. Wo die Kocher einen solchen Überzug tragen, kann man ihn entfernen, wodurch die Aufnahmefähigkeit
des Kochers vergrößert wird.
Das bei dem neuen Verfahren benutzte normale schwefligsäure Natron kann beliebigen
Ursprungs sein. Es ist ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens, daß 'das Natron aus
der Lauge zu erneuter Verwendung zurückgewonnen werden kann, so daß die Notwendigkeit
wegfällt, stets neues Material herbeizuschaffen,, außer zum Ersatz von Verlusten.
Bei Hölzern wie Pappel, Birke und Schierlingstaninen kann der ganze Kochvorgarug
mit dem normalen schwefligsauren Natron in der Kochflüssigkeit durchgeführt werden, also ohne Mitwirkung von Ätznatron,
weder während des Kochvorgangs noch nahe seinem Ende. Bei. harzigen Hölzern, wie
Fichte und Kiefer, entfernt die das schwefligsaure Natron enthaltende Kochflüssigkeit den
größeren Teil der nichtfaserigen Bestandteile, aber sie beläßt gewisse harzige und ähnliche
_ Bestandteile in den Fasern. Für gewisse Zwecke mag die Gegenwart solcher Bestandteile
mäßig, sogar vorteilhaft sein, weil das Leimen dadurch befördert wird, aber Zellstoff,
der solche Bestandteile enthält, ist dunkler und für gewisse Zwecke weniger wertvoll, als wenn die harzigen Bestandteile
entfernt worden sind. Jedenfalls können die harzigen Bestandteile leicht entfernt werden,
wenn man gegen Ende des Kochvorgangs eine kleine Menge Ätznatron hinzugibt, also nachdem
der Hauptteil des neuen Verfahrens mit dem normalen schwefligsauren Natron durchgeführt
worden ist. Wird Ätznatron bereits bei Beginn des Kochprozesses hinzugefügt, so wird ein dunklerer Zellstoff und ebenso eine
dunklere Lauge erhalten. Die Gegenwart des Ätznatrons während des ersten Teils des
Kochens scheint nutzlos, in manchen Fällen sogar unzweckmäßig zu sein, aber im allgemeinen
kann eine kleine Menge des Ätznatrons ruhig vorhanden sein. Wenn das Ätznatron aber zugesetzt wird, nachdem das
Holz erst der Einwirkung des normalen schwefligsauren Natrons ausgesetzt gewesen
ist, wirkt es auf die verbliebenen Holzteilcben und befreit die Fasern von den har-
zigen Bestandteilen, die die Sulritflüssigkeit nicht entfernt hat. Wenn das Kochen in
dieser Weise in zwei Stufen vorgenommen wird, so ist es möglich, einen schwach gefärbten
und leicht zu bleichenden Zellstoff zu erhalten, indem eine kleine Menge Ätznatron
gegen das Ende des Verfahrens hinzugesetzt wird, oder man kann die Sulfitflüssigkeit ablassen
und 'die Ätznatronlösung für das ίο weitere Kochen benutzen.
Harzige Hölzer könnten auch mit der normalen Sulfitlösung gekocht werden, und wenn
dann dieser Teil des Verfaibrenis nahezu beendet ist, wird der Inhalt des Kochers abgelassen,
durchgeseiht und die auf dem Sieb verbleibenden Teilchen mit verdünnter Ätznatronlösung
behandelt oder der Zellstoff mit einer solchen Lösung ausgewaschen, um die harzigen Bestandteile zu entfernen, die
von der anderen Flüssigkeit noch nicht hinreichend angegriffen bzw. entfernt worden
sind.
Die Knorren in zapfentragenden Hölzern,
die häufig Schwierigkeiten beim gewöhnlichen sauren Sulfitverfahren verursachen, scheinen
der Durchführung des neuen Verfahrens nicht hinderlich zu sein, denn sie werden im wesentlichen
ganz so wie die anderen Teile beeinflußt, so daß ein gleichförmiger Zellstoff entsteht.
Das neue Verfahren bringt also audh den Vorteil mit sich, daß Zellstoff auch aus
den Knorren von Fichten u. dgl. erhalten wird. Das neue Kochverfahren' wird bei erhöhter
Temperatur und unter hohem Druck ausgeführt. Der Kocher kann zweckmäßig durch
direkten Dampf beheizt werden, dessen Druck etwa 8,5 bis 11 Atm. beträgt, wobei die Behandlungsdauer
je nach der Holzart und dem Druck ebensogut 10 wie nur 3 Stunden betragen
kann, um die gewünschte Trennung der Fasern zu erzielen und die nichtfaserigen Bestandteile
von ihnen heraus zu scheiden.
Während! des Kochens kann, wenn harzige Hölzer behandelt werden, das Terpentinharz
aus dem Kocher entfernt werden, indem man einen Teil des Gases zeitweilig entweichen
läßt. Das Kochverfahren kann etwas beschleunigt werden; (hier zeigt sich wieder ein
Vorteil des neuen Verfahrens durch Anwendung höherer Temperaturen, denn es gestattet
solche, ohne daß die erhaltene Fasermasse geschädigt wird.
Das neue Verfahren macht auch das Kochen von gemischten, d. h. verschiedenartigen HoI-zern
ausführbar, aber immerhin solche von gleichem Charakter können zur selben Zeit
behandelt werden, weil längeres Kochen bis zu dem Zeitpunkte, wo nach der einen Holzsorte
auch die andere genügend behandelt ist. die Faser nicht schädigt.
Das Kochverfahren gemäß der Erfindung kann man mit einem Extraktionsverfahren
vergleichen, bei dem die nichtfaserigen Bestandteile des Holzes ausgeschieden werden,
ohne daß die Fasern schädlich beeinflußt ! werden.
Die mittels des neuen Verfahrens erhaltenen Fasern haben das Aussehen und die
Struktur von unbeschädigten Fasern. Daher haben sie einen charakteristischen Schimmer
; bzw. ein seidiges Aussehen, ähnlich dem ur- ', sprünglichen Holz. Von dieser Stoffmasse
j kann also gesagt werdlen, daß sie praktisch alle ! Fasern des ursprünglichen Holzes frei von
nichtfaserigen Stoffen und in im wesentlichen unibeschädigtem Zustand enthält.
Die mit dem neuen Verfahren erhaltene ι Ausbeute an Zellstoff ist ganz erheblich größer
als bei den üblichen chemischen Zellstofferzeugungsverfahren. Die Ausbeute kann j gegenüber diesen um etwa 25 bis 40 Prozent
vergrößert werden, z. B. gegenüber dem gewöhnlichen Sodaverfahren bei seiner Anwendung
auf Pappelholz. Die übliche Ausbeute an Zellstoff bei Pappelholz beträgt 38 bis 45 Prozent, die man nun aber auf 60 Prozent
und darüber, auf lufttrockenen Zellstoff mit ι ο Prozent Wassergehalt berechnet, steigern
kann. Außerdem hat sich ergeben, daß ζ. Β. bei Tannen- und Fichtenholz eine "weitaus
größere Ausbeute erhalten wird, als wenn diese Hölzer nach einem der anderen Verfahren,
z. B. dem gewöhnlichen Sulfitverfahren, behandelt werden. Bei altem Pappelholz ist
mit 'dem neuen Verfahren eine Ausbeute von über 60 Prozent (auf das Gewicht der lufttrockenenMasse
bezogen) erzielt worden, wobei 30 Gewichtsprozente schwefligsaures Natron verwendet wurden. Bei Schierlingstanne
hat die Ausbeute 50 Prozent betragen. Bei frischem Pappelholz waren es 67 Prozent
und bei frischer Birke etwa 60 Prozent. Mit zu den Vorzügen des neuen Verfahrens gehört
eben, daß schwere Hölzer, wie Birke, Buche, Akazie, Südkiefer, Lärche u. dgl., mehr Zellstoff pro Kocher ergeben als die
leichteren Hölzer, so daß eine entsprechend geringere Flüssigkeitsmenge und weniger
Dampf benötigt wird als bei den mit Ätznatron und Sulfat arbeitenden Verfahren. »o
Der nach dem neuen Verfahren erhaltene Zellstoff ist seinem Charakter nach verschieden
von dem Stoff, der mittels irgendeines der älteren Verfahren erhalten wird,
weil bei ihm die Fasern im wesentlichen unbeschädigt sind. Er enthält lange Fasern von
großer Festigkeit. Z. B. ergeben Georgiakiefer, gewöhnliche Tanne und Schierlingstanne,
wenn sie nach dem neuen Verfahren behandelt werden, nach dem Bleichen eine
ausgezeichnete schneeweiße Faser von großer Festigkeit und schönem Glanz.
S75035
Da verschiedenartige Hölzer verschiedenartige Faserstruktur haben, ist €s klar, daß
die von ihnen erhaltenem Zellstoffe sich etwas voneinander untersdheidfen. Daher ergibt das
neue Verfahren mit verschiedenartigen Fasern verschiedenartigen Zellstoff, wobei jede
Faserart mehr oder weniger charakteristisch ist-je nach dem Holz, von (dem sie herrührt.
Auf Grund der Unterschiede im Stoff selbst
ίο ist es möglich, diesen - für Zwecke zu verwenden,
für die Stoff von denselben Holzarten bisher nicht benutzt werden konnte.
Bisher ist es z. B. üblich gewesen, dien kurzfaserigen Stoff von Pappelholz, der mittels
des Sodaverfatorens erhalten wurde, mit dem langfaserigeni Stoff zu vermischen, der aus
Tannenholz mittels des Suimtverfahrens gewonnen
wurde. Die Erfindung macht es nun aber möglich, ein stärkeres Papier aus Pappelfaser
herzustellen^ indem 'das Pappelholz gemäß dem- neuen' Verfahren behandelt wird.
Die Erfindung ergibt also aus kurzfaserigem Holz, wie Pappelholz, einen Stoff, dler viele
von dem Eigenschaften hat, die bisher nur bei Stoff aus langfaserigem Stoff zu finde/i waren.
Das neue Verfahren ist auch zur Herstellung eines sehr guten Stoffes aus mehreren
Holzsorten verwendbar, die 'bisher für die Erzeugung von Stoff von guter Beschaffenheit
nicht in Frage kamen. Besonders können harzige Höker, wie Kiefer, vorteilhaft nach
dem. neuen Verfahren! behandelt werde,!, ohne
daß die harzigen Bestandteile Schwierigkeiten verursachen, besonders dann, wenn gegevi
Ende des Kochverfahrens eine kleine Menge Ätznatron hinzugesetzt wind. Allgemein ist
das neue Verfahren auf alle die Hölzer anwendbar, die bisher zur Herstellung von Zellstoff
benutzt worden sind, aber hinzu kommen auch andere Hölzer, sowohl die zapfentragender
Bäume als auch die von Bäumen mit Läubwechsel, insoweit man Hölzer von der
einen oder anderen Art bisher noch nicht für die Zellstoffherstellunig verwendet hat.
Praktische Erfahrungen mit dem neuen Verfahren· halben auch 'ergeben, daß die Laugen, die bei einer Kocfaungi erhalten werden,
erneut benutzt werden können, wenn man eine geringe Menge schwefligsauren Natrons hinzufügt,
wonach dann eine weitere Holzladung im Kocher behandelt werden kann. In der
Praxis ist dies sogar bis zu fünf Beschickungen hintereinander erfolgreich ausgeführt
worden, wobei stets vor jeder erneuten Benutzung der Flüssigkeit etwas sehwefligsaures
Natron1 hinzugegeben wurde. Das Verfahren ist also besonders gut zur Verwendung
in Anlagen geeignet, wo eine Anzahl Kocher aufgestellt sind, die nacheinander dieselbe
Kochflüssigkeit mit einem Zusatz von schwefligsaurem Natron erhalten. Diese wiederholte Benutzung der Kocibflüssigkeit
nebst den Zusätzen, wie angegeben, kann auch · beim zweistufigen Kochverfahren stattfinden,'
,wo der 'erste Teil des Verfahrens mit der das schwefligsäure Natron enthaltenden Kochflüssigfceit
ausgeführt wird, . die man dann entfernt,, worauf der andere Teil mit Ätznatron)
durchgeführt wird. Die Flüssigkeit vom ersten Teil .des Verfahrens kann dem
nächsten Kocher zusammen mit einer weiteren geringen Menge schwefligsauren Natrons
zugeführt werden und wird dann in ihm als Kochflussigkeit für die erste Stufe des Verfahrens benutzt, wohingegen die zweite Stufe
in jedem Kocher mit der anderen Kochflussigkeit
ausgeführt wird, die eine kleine Menge Ätznatron enthält.
Die bei dem neuen Verfahren erhaltenen Laugen haben charakteristische Zusammen-Setzung
und besondere Eigenschaften; auch unterscheiden sie sich nach Farbe, Konsistenz,
Reaktion auf Säuren usw. von den. Laugen des Soda-, des Sulfit- oder des Suifatverfahrens,
sofern dieselben Holzarten behandelt werden. Sie sind ganz- oder fast ganz frei
von den Zersetzungsprodukten des Zellstoffs, indem dieser, wenn überhaupt, daaini nur ganz
wenig während des Verfahrens beeinflußt wird. Die Laugen sind gewöhnlich mahagonifarben;
die Farbstärke ist verschieden. Was die Konsistenz betrifft, so sind sie dünner als
die sogenannten iSchwarzlaugen vom Soda- und vom Sulfatverfahren. Wenn die Lauge
z. B. von Pappelholz mit Säure behandelt wird, um eine Säurereaktion zu geben, verschwindet
die Farbe, aber sie kommt wieder, wenn die Flüssigkeit wieder alkalisch gemacht wird. Die ungesäuerte Lauge kann filtriert
werden und enthält dann weniger organische Stoffe als· die entsprechende schwarze Lauge
vom Sodaverfahren. Ihre organischen Bestandteile sind je nach dem verarbeiteten Holz verschieden'. Bei verschiedenen Hölzern
werden also Nebenprodukte von etwas verschiedenem Charakter erhalten, und beim Ansäuern werden Niederschläge von verschiedener
Art erhalten. Es ist hiernach klar, 'daß aus den Laugen verschiedener Hölzer
verschiedenartige Nebenprodukte erhalten werfen, und daß die Laugen in verschiedener
Weise behandelt werden können, um diese Nebenprodukte zu 'erhalten. Besonders können
die Laugen bei dem mit schwefligisaurem Natron arbeitenden Verfahren vorteilhaft behandelt
werden, um das Natron wiederzugewinnen und es dann erneut zu verwenden.
Wenn dieselbe Flüssigkeit bei aufeinanderfolgenden Kochvorgängen wiederholt benutzt
wind, .und zwar, wie erläutert, mit jedesmaligem Zusatz von etwas schwefligsaurem
Natron vor jedem weiteren Kochen, so wird
375085
die Menge des in der Flüssigkeit gelösten Natrons sehr vergrößert, bis die Flüssigkeit
■praktisch gesättigt ist. Sie ist dann also bedeutend konzentrierter und dementsprechend
wertvoller, was z. B. beim Zurückgewinnen der Nebenprodukte oder des schwefligsauren
Natrons nützlich ist, weil dann weniger Wasser bzw. weniger Flüssigkeit vorhanden ist,
die man verdampfen oder sonstwie behandeln to muß.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einiger Beispiele noch weiter im einzelnen erläutert.
Pappelholz, das abgelagert und wenigstens teilweise ausgetrocknet und' von dem die
Rinde entfernt worden ist, das auch möglichst frei von Sand, Schwamm, Schmutz u. dgl.
ist, wird zerkleinert oder in Stücke von etwa 10 bis 25 mm Länge zerbrochen und abgesiebt,
so daß Staub u. dgl. abgeschieden wird. Dann werden die so behandelten Holzteile in einen
Vorratsbehälter gebracht, aus dem sie schließlich zum Kocher gelangen. Der Wassergehalt
soll möglichst gleichmäßig sein, er mag 30 Prozent, gegebenenfalls auch etwas mehr
betragen.
Der Kocher ist zweckmäßig ein ungefütterter stehender Eisenkessel, besser geschweißt
als genietet. Er kann mit einem schlechten Wärmeleiter umkleidet sein. Es können
Kocher von verschiedenen Größen benutzt werden, deren Höhe von 5 bis 15 ni und sogar
mehr l>etragen kann, wogegen der Durchmesser etwa 1,3 bis 6 m, gegebenenfalls noch
etwas mehr, beträgt. Oben ist eine verschiebbare Beschickungsöffnung vorgesehen. Die
Auslaßöffnung· am Boden muß mit einem Verschluß versehen sein, der dem Innendruck
widersteht. Über dem Unterboden des Kochers kann ein besonderer Innenboden liegen; es können Einlaß- und Auslaßventile
usw. vorgesehen sein, auch ist es vorteilhaft, innen oder außen ein Standrohr vorzusehen,
durch das die Kocbflüssigkeit zirkulieren kann. Das Auslaßrohr oder die Entleerungsöffmmg
entläßt die gekochten Späne in eine Ausblasegrube, die in der Regel oberhalb der
Bottiche liegen soll, in denen die Lauge vom Holzstoff getrennt und der Stoff gewaschen
wird, so daß die Fasern am Ende des Kochvorgangs unter dem noch vorhandenen Druck
im Kocher aus diesem hinausbefördert werden. Die Kochflüssigkeit kann aus einem
zweckentsprechend1 gelegenen Vorratsbehälter zugeführt werden.
Für einen Kocher von etwa 2,25 m Durchmesser
und etwa 8 tn Höhe werden etwa 18 obm oder auch etwas mehr Kochflüssigkeit
benötigt, wenn der Kocher z. B. mit Pappelholzspänen angefüllt ist, und die Flüssigkeit
enthält etwa 35 bis 40 Prozent des lufttroekenen Holzgewichts an schwefligsaurem Natron.
j Die Späne können in den Kocher eingebracht werden, während er noch von der vorigen
Kochoperation heiß ist, oder sie werden gleichzeitig mit der Kochflüssigkeit in den
Kocher geleitet. Wenn von beidem so viel eingeführt ist, daß die Flüssigkeit zirkulieren
kann, wird von unten Dampf zugelassen, der nun sowohl auf die Späne wirkt als auch die
Flüssigkeit durch: das Zirkulationsrohr aufwärts treibt, so daß sie auch durch die Späne
zirkuliert. Dies kann aber auch schon während des Einführens der Späne in den Kocher
geschehen. Wenn; der Kocher gefüllt und verschlossen ist, wird er so schnell als praktisch
erreichbar mittels direkten Dampfes auf die gehörige Temperatur und den zugehörigen
j Druck gebracht, und beides wird dann im wesentlichen konstant erhalten, z. B. auf etwa
9 Atm., bis der Kochprozeß beendet ist. Die Zeit, innerhalb deren der Kocher auf richtige
: Temperatur und Druck gebracht werden kann,
; beträgt 1 bis 2 Stunden, das Kochen selbst j unter Druck kann etwa 4 bis 6 Stunden
dauern, obwohl auch eine kürzere oder längere Dauer genügend bzw. nötig sein mag;. So
kann auch die Menge des schwefligsauren Natrons größer oder kleiner als die oben
angegebene sein; im letzteren Fall wird selbst bei großem Übersdiuß die Faser nicht
geschädigt. Ebenso kann der Druck ein anderer sein, z.B. 8 bis 10 Atm., wobei die
Temperatur dem jeweiligen Druck angepaßt sein muß.
Um den Umlauf der Kochflüssigkeit zu befördern, kann es zweckmäßig oder auch notwendig
sein, den Kocher zeitweilig von. dem Innendruck zu entlasten. Dies kann dadurch
herbeigeführt werden, daß ein Ventil in einem Rohr geöffnet wird', das vom Kopf des
Digestors zu der Abblasegrube führt. Wenn eine hinreichende Druckentlastung eingetreten
ist, wird das Ventil wieder geschlossen und die Flüssigkeit weiter in Zirkulation erhalten,
zu welchem Zweck ein Teil des eingeleiteten Dampfes verwendet wird.
Wenn das Kochen beendet ist, wird das Dampfzuleitungsrohr geschlossen und der
Druck im Kocher gemindert, z. B. etwa auf no 6 Atm. Dann wird das Rohr, das vom Boden
des Kochers zur Abblasegrube führt, geöffnet, so d'aß die gekochten Späne und die Flüssigkeit
unter dem verbliebenen Innendruck hinausgedrückt werden, wobei gleichzeitig die Späne in Zellstoff verwandelt werden. Dieser
wird von der Flüssigkeit getrennt, in üblicher Weise gewaschen und weiterverarbeitet.
Die Lauge kann noch gesondert behandelt werden, um erneut als Kochfliüssigkeit benutzt
zu werden.
Es ist gefunden worden, daß eine konzen-
375Ö35
triertere Kochflüssigkeit verwendet werden kann, ohne daß der Stoff beeinträchtigt wird;
man kann also eine kleinere Menge Kochflüssigkeit nehmen. Z. B. kann die Konzentration
der Lösung· des schwefligsauren Natrons bis zu 200 g pro Liter getrieben werden, und für
eine gegebene Menge Späne, z. B. Pappelholzspäne, kann man mit einer kleineren Flüssigkeitsmenge
auskommen. Das Kochen kann
ίο mit -Erhitzen unter einem Druck von etwa
9 Atm. durchgeführt werden, sei es durch direktes Einführen von Dampf oder durch
indirekte Heizung und mit Benutzung einer Zirkulatioospumpe. Die Flüssigkeit kann
auch außerhalb des Kochers erhitzt und dann im Kreislauf durch ihn geleitet werden, vorzugsweise
derart, daß die heiße Flüssigkeit oben eingeführt und über die Späne geleitet wird, so daß sie gewissermaßen· durch diese
hindurchfiltriert. Auf diese Weise können die Späne gekocht werden, ohne daß sie völlig
in Flüssigkeit eingetaucht sind, wobei die Kochflüssigkeit so beschaffen sein muß, daß
sie bei hohen· Temperaturen und hohen Drükken mittels Pumpen bewegt werden kann.
Auch bei dieser Arbeitsweise kann die Zusam-■mensetzung der Flüssigkeit während des
Kochvorgangs geändert werden'.
Bei Hölzern der zweiten Klasse, z. B.
Tannenholz, kann man etwa in derselben Weise verfahren, nur ist es vorteilhaft, dem
schwefligsauren Natron eine geringe Menge Ätznatron hinzuzufügen, und zwar während
des letzten Teils des Kochens, um die Fasern sicher und schnell von harzigen und ähnlichen
Bestandteilen zu befreien. Es muß aber darauf geachtet werden, daß nicht zuviel Ätznatron
genommen wird; unnötig ist es, Knorren vom Holz vor dem Zerschneiden zu
entfernen, da sie durch das Kochen gleichfalls verarbeitet werden.
Hölzer der dritten Klasse können ebenfalls in der beschriebenen Weise behandelt werden,
nur muß die Menge Ätznatron größer sein, weil diese Hölzer mehr harzige und ähnliche
Bestandteile enthalten, die mit schwefligsaurem Natron allein gar. nicht und mit nur
wenig Ätznatron unzulänglich entfernt werden.
Wenn z. B. stark harzige lufttrockene Georgiakiefer zu behandeln ist, -wird das Holz
von der Rinde befreit und zerkleinert und die Späne in einem Kocher z. B. etwa 4 Stunden
oder auch länger bei einer Temperatur ge-
kocht, die einem Druck von etwa 9 Atm. entspricht, wobei die Kochflüssigkeit 35 bis
40 Prozent des Gewichts des lufttrockenen Holzes enthält. Dann wird der größere Teil
der Kochflüssigkeit aus dem Kocher entfernt und ein angemessener Teil anderer Kochflüssigkeit
eingelassen, die einige Prozent Ätznatron', z. B. 3 bis Io Prozent, enthält, wonach
das Verhältnis des schwefligsauren Natrons nur noch etwa 20 bis 25 Prozent beträgt. Nun werden die Späne weiter unter
; dem genannten Druck bei entsprechender Temperatur etwa weitere 4 Stunden gekocht,
wobei 'das stark harzhaltige Holz gründlich durchgekocht und schließlich sicher und
■ schnell in Holzstoff umgewandelt wird. Die ! Lauge vom zweiten Kochen ist seifiger als im
■ vorhergegangenen Fall und dunkel mahagonifarben.
Der Stoff ist etwas grau, läßt sich aber leicht bleichen und wird dann zu einem strahlend weißen Stoff mit ungewöhnlich
langen Fasern, die unter dem Mikroskop erkennen lassen, daß ihre charakteristischen
Eigenschaften in hohem Grade erhalten geblieben sindL Der gebleichte Stoff hat einen
Glanz ähnlich dem frisch gebrochener Späne, woraus hervorgeht, daß die Fasern, wenn
überhaupt, dann nur äußerst wenig beschädigt worden sind. Die Ausbeute an Stoff ist
sehr hoch'.
Wie ersichtlich, erfordert das neue Verfallren nur wenige Änderungen bestehender Zellstoffanlagen.
Das sogenannte Sulfitwerk kann sehr vereinfacht und die Leistungsfähigkeit der Kocher dadurch vergrößert werden, daß
ihr Futter entfernt wird. Ferner kommt als günstig in Betracht, daß Einrichtungen zum
Wiedergewinnen schwefliger Säure, wie sie in der Regel angewendet werden, nun entbehrlich
sind. Die Kochflüssigkeiten können in wirtschaftlicher Weise hergestellt werden.
Unangenehme Gerüche wie beim Sulfitverfahren treten nicht auf. Der Stoff, besonders
solcher von Fichtenholz, kann mittels eines Gemisches aus einem unterchlorigsauren Salz
mit einem Übermangansauren Salz vortrefflich gebleicht werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß Holz
unter Druck und bei erhöhter Temperatur der Einwirkung einer nicht sauren Flüssigkeit
ausgesetzt wird, die im wesent- n° liehen aus einer Lösung von normalem
schwefligsauren Alkali mit oder ohne einen Zusatz von Ätzkali besteht, dessen
Höhe sich nach der zu behandelnden Holzart richtet.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Holz zuerst nur mit dem normalen schwefligsauren Alkali und danach mit dem Ätzkali behandelt
wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 'das normale
S75O35
schwefligsaure Alkali in einem Überschuß die dem -Druck gesättigten Dampfes von
von etwa 25 Prozent über das Gewicht des etwa 4,5 bis 5 Atm. entspricht,
lufttrockenen Holzes verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch 1, da-
lufttrockenen Holzes verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch 1, da-
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, da- durch gekennzeichnet, daß das Verfahren
durch gekennzeichnet, daß das Verfahren bei einem Druck von etwa 8 bis 10,
5 Atm.
bei einer Temperatur durchgeführt wird, durchgeführt wird.
IiERUN. GKDRUCKT IN DER REfCHSIWUCKF-REI.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US481147A US1830461A (en) | 1921-06-28 | 1921-06-28 | Production of pulp, etc. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE375035C true DE375035C (de) | 1923-05-04 |
Family
ID=23910818
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB105434D Expired DE375035C (de) | 1921-06-28 | 1922-06-27 | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1830461A (de) |
DE (1) | DE375035C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE970908C (de) * | 1941-10-19 | 1958-11-13 | Henkel & Cie Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Karton aus einjaehrigen Pflanzen, insbesondere Stroh |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2898994A (en) * | 1953-03-31 | 1959-08-11 | Alfred M Thomsen | Method of making paper pulp |
-
1921
- 1921-06-28 US US481147A patent/US1830461A/en not_active Expired - Lifetime
-
1922
- 1922-06-27 DE DEB105434D patent/DE375035C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE970908C (de) * | 1941-10-19 | 1958-11-13 | Henkel & Cie Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Karton aus einjaehrigen Pflanzen, insbesondere Stroh |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1830461A (en) | 1931-11-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1031114B (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus pflanzlichen Stoffen | |
DE2130164A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Holzpulpe | |
DE2355741A1 (de) | Verfahren zum stabilisieren von kohlehydrathaltigem faserstoff bei oxydativer alkalischer behandlung | |
DE375035C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff | |
DE1249666C2 (de) | Verfahren zur gewinnung von zellstoff nach dem magnesiumbisulfitverfahren | |
DE567296C (de) | Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern | |
DE2755768A1 (de) | Verfahren zur delignifizierung von lignocellulose-materialien | |
DE593890C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Zellstoff | |
DE564738C (de) | Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff | |
DE1300822C2 (de) | Verfahren zur gewinnung von zellstoff | |
DE667615C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus harzreichem Holz, insbesondere Kiefernholz | |
DE1049220B (de) | Verfahren zum Durchtraenken von Holzschnitzeln fuer die Sulfitzellstoffkochung | |
DE527950C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Sulfitzellstoff | |
DE515018C (de) | Verfahren zur Herstellung von Natronzellstoff | |
DE524298C (de) | Verfahren zur Herstellung hochwertiger Faserhalbstoffe | |
DE731181C (de) | Herstellung von hochwertigem Zellstoff nach alkalischen Aufschlussverfahren | |
DE1179452B (de) | Verfahren zum Herstellen von Papierstoff aus Laubholz | |
AT73771B (de) | Verfahren zur Vorbehandlung von Lignocellulosen. | |
DE366701C (de) | Verfahren zur Vorbehandlung des zellulosehaltigen Rohstoffes bei der Herstellung vonZellulose | |
AT58102B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zellulose aus Holz, Holzabfällen, Stroh, Schilf und ähnlichen Materialien. | |
DE288639C (de) | ||
DE1517226C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zeil stoff hoher Reinheit | |
DE612730C (de) | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff | |
DE1517218C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Auf schließen von Holz | |
DE2445523A1 (de) | Verfahren zur herstellung von zellstoff |