DE288639C - - Google Patents
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- DE288639C DE288639C DENDAT288639D DE288639DA DE288639C DE 288639 C DE288639 C DE 288639C DE NDAT288639 D DENDAT288639 D DE NDAT288639D DE 288639D A DE288639D A DE 288639DA DE 288639 C DE288639 C DE 288639C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D21B—FIBROUS RAW MATERIALS OR THEIR MECHANICAL TREATMENT
- D21B1/00—Fibrous raw materials or their mechanical treatment
- D21B1/02—Pretreatment of the raw materials by chemical or physical means
- D21B1/021—Pretreatment of the raw materials by chemical or physical means by chemical means
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVr 288639 -KLASSE
55«. GRUPPE
Kocht man das Schleifholz vor dem Schleifen bei Temperaturen über ioo° C, so erhält
man dunklen oder braunen Holzstoff. Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren
soll bei Vorbehandlung des Schleifholzes mit heißein. Wasser unter Druck im geschlossenen
Behälter auch bei Temperaturen über ioo° C bis etwa 1250 C weißen oder hellen Holzstoff
dadurch ergeben, daß der Druck höher gehalten wird als der Dampfdruck, der dem herrschenden
Wärmegrad des Wassers entspricht. Die Vorbehandlung des Holzes mit Wasser unter ioo° im geschlossenen Gefäß unter
Druck ist zur Erzielung weißen oder hellen Holzstoffs bereits vorgeschlagen worden.
Versuche haben aber ergeben, daß bei der Behandlung des Holzstoffes unter einem
hydraulischen Druck von etwa 10 bis 13 Atm., bei einer Temperatur von 1 io° und mehr während
2 bis 6 Stunden, fester weißer oder heller Holzstoff erzielt wird, aus dem ohne weiteres
gutes Druckpapier hergestellt werden kann. Die Verfärbung des Holzes bis zu Wärmegraden
von etwa 1250 C ist bei der Behandlung gemäß dem neuen Verfahren nur eine geringe.
Der Holzstoff wird nur leicht gelblich. Hierin liegt der Unterschied gegenüber dem
Ergebnis, welches durch Kochen . des Holzes bei Temperaturen über ioo° erreicht wird und
bekanntlich in dunklem oder braunem Holzstoff besteht. Das neue Verfahren endet mit
der Anwendung von Temperaturen, bei denen die früheren Kochverfahren erst einsetzten,
wenn Ergebnisse erzielt werden sollten. Das Neue besteht also darin, daß man durch Behandlung
des Holzes mit Wasser bei höheren Temperaturen als ioo° C, bis etwa 1250, und
bei verhältnismäßig kurzer Behandlungsdauer von 2 bis 4 Stunden, gegenüber tagelangem
Kochen bisher, lediglich durch Verwendung eines Druckes, welcher höher ist als der der
Temperatur des Behandlungswassers entsprechende Dampfdruck, einen zähen, hellen oder,
weißen Holzstoff erzielt, der auch ohne jeden Zusatz allein zu Papier verarbeitet werden
kann.
Gegenüber der Vorbehandlung des Schleifholzes mit Wasser unter ioo° C im geschlossenen
Gefäß unter Druck ergibt sich bei dem neuen Verfahren wegen der höheren, angewendeten
Temperaturen nicht nur eine Verbesserung der Güte des Holzstoffes an sich, sondern
gleichzeitig· auch die Verminderung der Behandlungsdauer auf einen Bruchteil derjenigen
bei dem bekannten Verfahren. Außerdem wird durch den zur Anwendung kommenden
hohen hydraulischen Druck das Verfärben des Holzes bei Temperaturen über ioo° C wesentlich
verzögert, so daß beispielsweise nach den bisherigen Versuchen Holz, das bei Temperaturen
bis etwa 1200 unter einem hydraulischen Druck von 10 Atm. behandelt wurde,
einen Holzstoff ergab, der nach üblichem Bläuen allein zu Druckpapier verarbeitet werden
konnte.
Der sich aus dem neuen Verfahren ergebende Fortschritt wird anscheinend durch das
Hintanhalten des Siedens des Wassers auch bei höheren Temperaturen durch den entsprechend
höheren hydraulischen Druck erreicht.
Der gewaltigste Vorteil des neuen Verfahrens ist jedenfalls der, daß die Behandlungsdauer
bis auf 2 Stunden herabgemindert werden kann, während z. B. Hoff m a-n,n in seinem
Handbuch der 'Papierfabrikation, II. Aufl., S. 1359, ausdrücklich hervorhebt, daß man bei
Dampfdrucken von 1 bis 1Y2 Atm. und natürlich
auch den diesen Dampfdrucken entsprechenden Kochtemperaturen eine Kochdauer
von 3 X 24 = 72 Stunden und auch mehr brauchen würde, um dasselbe Ergebnis -wie
mit dem neuen Verfahren, nämlich einen hellen Holzschliff zu erzielen, der für die Papier fabrikation
geeignet sein könnte.
Für das neue Verfahren ist es .gleichgültig, ob der Inhalt des Behandlungsbehälters zunächst
auf die Behandlungstemperatur gebracht und dann unter Druck gesetzt wird, oder ob man ihn erst unter Druck setzt und
dann den Inhalt auf . die Behandlungstemperatur bringt. Im ersten 'Falle ist die Behandlungszeit
geringer.
So kann z. B. der mit Wasser und Behandlungsgut völlig beschickte Behälter möglichst
schnell, d. h. unter reichlicher Zufuhr von möglichst trockenem Dampf, auf eine Temperatur
von iio°, der 2 Atm. Dampfdruck im mit Wasser ganz gefüllten, verschlossenen Gefäß
entsprechen, gebracht werden. Ist diese Temperatur erreicht, so wird die Dampfzufuhr
abgestellt und mittels einer Druckpumpe, z. B. durch Aufpumpen 'von etwas heißem Wasser
oder anderer ähnlicher Mittel, im Behälter ein Druck von etwa 10 bis 13 Atm. erzeugt, weleher:nun
das weitere Sieden des Wassers verhindert. Daß das Holz während einer möglichst kurzen Zeitdauer unter der Temperatur
über ioo° und bei dem dieser entsprechenden Dampfdruck steht, ;ist wichtig, damit die Verfärbung
des Holzes hintenan gehalten wird. . Von etwa .10 bis 13 Atm. ab wird nach den
angestellten Versuchen die Holzzelle am schnellsten vom Wasser durchdrungen. Niedrigere
Drucke verlangen eine entsprechende Verlängerung der Behandlung. Der Druck von 10 bis 13 Atm. wird während 2. bis 6 Stunden
in gleicher Höhe erhalten. Das so behandelte Holz bleibt völlig weiß.
Wenn man den mit Wasser und Behandlungsgut beschickten Behälter zunächst kalt
auf einen Druck von etwa 10 bis 13 Atm. bringt, diesen Druck etwa 2 Stunden gleich
hoch hält, das Wasser abläßt und dann mit unmittelbarem Dampf bei 100 bis 1200 2 bis
3 Stunden lang dämpft, nimmt das Holz allerdings eine gelbliche Färbung an, die aber erst
mit höheren Temperaturen stärker wird. Die Faser wird aber auch bei dieser Ausübungsform des Verfahrens im Gegensatz zu dem
bekannten Dämpfverfahren wesentlich verbessert, so daß der ,gewonnene Holzstoff für
■ sich allein zu hellem Papier verarbeitbar ist, und zwar auch schon bei der Behandlung mit
Temperaturen von etwa 8o° C ab.
Die Verbesserimg der Güte des so gewönnenen
Holzstoffes ist jedenfalls auch im letzteren Falle eine Folge davon, daß das Behandlungswasser
infolge des verwendeten hohen Druckes das behandelte Holz vollständig durchsetzt, sich infolgedessen mit großer
Kraft und stark ausdehnt, die Fasern sprengt, lockert und weich macht.
Jedenfalls bleiben bei dem neuen Verfahren die Abwässer bei den niedrigen Temperaturen
hell, da die Inkrusten gar nicht oder wenig gelöst werden. Deshalb ist auch die Stoffausbeute
größer als bei dem bekannten Verfahren.
Beim Schleifen wird eine bedeutende Kraftersparnis erzielt, denn bei dem bekannten
Dämpfverfahren findet nur ein Anrösten der Fasern statt. Beim Kochen in Wasser werden
die Fasern wohl weicher, aber bei den üblichen Temperaturen über 125 ° und mehr doch
immerhin auch angeröstet. Deshalb wurden sie hart und ließen sich schwerer schleifen.
Braunschliff muß mit gröber gekörnten Steinen geschliffen werden als der nach dem neuen
Verfahren hergestellte helle und weiße Schliff. Man kann, da nach dem neuen Verfahren die
Fasern weich bleiben, auch eine weitere Sichtung anwenden. Es entsteht bei Lochung der
■'Sichtbleche von 0,8 mm und sachgemäßem Schleifverfahren gar kein Feinmühlenstoff/
Dagegen kann bei dem neuen Verfahren die für mittlere Papiersorten übliche Lochung der
Sichtbleche -von 0,8 auf 1,1 und mehr erweitert
werden.
Vorzüglich eignet der nach dem neuen Verfahren erzeugte Stoff sich für geglättete Papiere,
da man selbst bei grober Sichtung des Holzstoffes keine Splitter sieht, weil diese
schmiegsam sind, wie überhaupt der nach dem neuen Verfahren .gewonnene Holzstoff zäher
und weicher ist als ein Bxaunschliff von derselben Behandlungstemperatur und Kochdauer.
Das neue Verfahren ergibt also einen hellen bis weißen Holzstoff bei Herabminderung
der Behandlungsdauer bis auf 6 Stunden und weniger und unter so günstiger Beeinflussung
der Fasern des Holzes hinsichtlich ihrer Weiterverarbeitung zu Papier, Pappen
usw., daß es möglich ist, unter Kraltersparnis beim Schleifen und bei größerer Ausbeute aus
dem erzielten Holzstoff für sich allein festes Papier mit Leimersparnis herzustellen, was
bei Anwendung von gleichen Temperaturen und bei gleich geringer Behandlungsdauer mit
den bisher bekannten Verfahren nicht möglieh war.
Das Schleif holz kann für , die.Vorb.ehand- ... .■
lung in den zum Schleifen üblichen Stücken Verwendung finden. Man kann es aber vor
der Behandlung mit höheren Temperaturen auch mechanisch vorzerkleinern.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung hellen Holzstoffes durch Behandlung des Schleifholzes mit heißem Wasser unter Druck in einem geschlossenen Behälter vor dem Schleifen, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifholz bei einem Wärmegrad des Wassers von über ioo° C und unter einem Druck, der höher ist als der Dampfdruck, der dem herrschenden Wärmegrad des Wassers entspricht, vorbehandelt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE288639C true DE288639C (de) |
Family
ID=543747
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT288639D Active DE288639C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE288639C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE828345C (de) * | 1941-04-19 | 1952-01-17 | Johannes Jung | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Fasergut als Ausgangsmaterial fuer die Herstellung von Faserstofferzeugnissen oder Zellstoff |
-
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE828345C (de) * | 1941-04-19 | 1952-01-17 | Johannes Jung | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Fasergut als Ausgangsmaterial fuer die Herstellung von Faserstofferzeugnissen oder Zellstoff |
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