DE708592C - Verfahren zur Herstellung von hellem Holzschliff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hellem Holzschliff

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DE708592C
DE708592C DEP78529D DEP0078529D DE708592C DE 708592 C DE708592 C DE 708592C DE P78529 D DEP78529 D DE P78529D DE P0078529 D DEP0078529 D DE P0078529D DE 708592 C DE708592 C DE 708592C
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Germany
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wood
pulp
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wood pulp
treatment
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Application number
DEP78529D
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English (en)
Inventor
Dr Bruno Possanner V Ehrenthal
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21BFIBROUS RAW MATERIALS OR THEIR MECHANICAL TREATMENT
    • D21B1/00Fibrous raw materials or their mechanical treatment
    • D21B1/02Pretreatment of the raw materials by chemical or physical means
    • D21B1/021Pretreatment of the raw materials by chemical or physical means by chemical means

Description

  • Verfahren zur Herstellung von hellem Holzschliff Für viele Verwendungszwecke in der Papiererzeugung genügt der gebräuchliche Holzschliff als Halbstoff nicht, während wieder Zellstoff für solche Zwecke zu wertvoll ist. Es besteht demnach für den Papiermacher ein Bedürfnis nach einem Stoff, der in- seinen Eigenschaften zwischen diesen beiden Halbstoffen steht. Dazu kommt neuerdings mit der Verknappung der zur Verfügung stehenden Holzmengen die dringende Notwendigkeit, an Holz zu sparen, indem man Halbstoffe zu schaffen sucht, die erheblich höhere Ausbeuten von Holz ermöglichen als die heutige Ausbeute von rund 5o % bei den gebräuchlichen Zellstoffen. .
  • Man war schon lange bestrebt, diesen Erfordernissen dadurch Rechnung zu tragen, daB man durch Vorbehandlung des Holzes vor dem Schleifen einen Schliff von zellstoffähnlichen Eigenschaften in hoher Ausbeute herzustellen versuchte. Einen gewissen Erfolg brachte hier die Erzeugung von Braunschliff durch vorhergehendes Dämpfen des Holzes, was zwar einen hochwertigen Schliff von zellstoffähnlichem Charakter ergibt, dessen Anwendbarkeit aber durch die mit dem Dämpfen, verbundene hellere oder dunklere braune Färbung des Halbstoffes"2engbegre;nzt ist. Man hat auch- versucht, durch chemische Vorbehandlung des Holzes vor dem Schleifen dieses Ziel zu erreichen.
  • So soll durch Behandlung der unzerkleinerten Holzrollen vor dem Schleifen mit stark verdünnten sauren oder alkalischen Lösungen unter 13o° C, z. B. mit Bisulfitlösungen unter i % S O. oder mit Natriumhydroxydlösungen von 0,2 bis 2° B6, ein heller, zellstoffähnlicher Holzschliff erzielt werden, was tatsächlich aber nicht der Fall ist, da im Innern des Holzes durch derartige Behandlung stets ein mehr oder weniger stark gefärbter Kern auftritt.
  • Ferner ist vorgeschlagen worden, zur Herstellung von Holzschliff das Holz vor dem Schleifen mit Bisulfitlösungen, die mehr als i °%o SO, enthalten, zu behandeln. Hierbei wurde das Holz @iußerlicli stark erweicht, während es im Innern ebenfalls hart blieb und bräunte. Derart vorbehandeltes Holz ließ sich schlecht verschleifen und ergab einen vef'@ schiedenartigen und -farbigen Steif.
  • Die Erfindung bezweckt, die Nachteile dieser bekannten Verfahren z.ti verinei(leii, und zwar bestellt die I-rfindtuig darin, daß zur Herstellung von hellem Hc-)lzsclilif durch Ertveichen des Holzes vor dein Schleifen finit mehr als 1 °/" S O., enthaltenden Bisultitlöstingeil erfindungsgemäß die mit beiderseitigen gegeneinander versetzten Einschnitten oder Bohrungen versehenen Holzrollen bei Temperaturen voll ioo bis i .;o-' C a bis j Stunden mit der Bistilfitlöstnig berieselt werden.
  • Durch Versuche hat sich ergeben, daß jede Einwirkung von Chemikalien auf Holzrollen, wie sie Zimt Schleifen t-envindet werden, selbst bei viulstiineli"er Behandlung nur uligenügend ist. Am Unifang sowie all Spaltflächen parallel zur Längsachse der Rollen findet nur eine ganz olrirfläcliliclie Tränkung statt, die aber nicht viel tiefer als etwa i null eindringt. Eine ticfer gehende Tränkung erfolgt nur v,-)n der Stirnseite der Rollen her. Erst bei vic-Istündigir Einwirkung unter Druck und erhöhter Temperatur bis zu i 50 und sogar i;`= C erfolgt bei ganzen Rollen eine vollkolilnl,#ne Durchtr<inkung, die aber gleichzeitig auch finit einer mehr oder weniger starken Bräunung der Faser. wie bei Braunschliff, verbunden ist.
  • Es hat sich aber gezeigt, daß die vollständige Durchtrankung leicht zu erreichen ist, wenn man die Holzrollen quer zur Längsachse mit Einschnitten oder Bohrungen versieht, die bis zur 'litte dis Stammes reichen und in Abschnitten von 5 bis io cm von den gegenüberliegenden Seiten aus, jedoch um die Hälfte gegeneinander versetzt, angebracht werden. Ein derartiges Vorbereiten der Holzrollen durch Einsclineid.,n ist zwar an sich bekannt und soll dazu dienen, das Eindringen voll Wasser und Dampf beim Dämpfen der Rollen bei der I-ferstelluiig von Braunschliff zu erleichtern.
  • Für eine °Vorbehandlung des Holzes mit Chernikalienlösungin ist jedoch eine derartige Vorbereitung der Holzrollen neu. Versuche haben gezeigt, daß hier nicht immer, sondern nur in hcstimmtell Fällen ein Erfolg mit dem Einschneiden verbunden ist. Während bei alkalischen Lösungen trotz des Einschneidens nach .I- bis 5stündiger Behandlung bei loo° C mir ein Eindringen auf wenige Millimeter rechts und links von den Einschnittflächen zu beobachten ist, tritt bei den ini vorliegenden Fall verwendeten Lösungen eine Durchtränkung bis zu 5 cm und darüber rechts und links vorn Einschnitt, also bei einer Entfernung von io cm zier Einschnitte voneinander, eine vollständige Durchtränkung der ganzen Ilolzmasse auf. Erst bei dem vorliegenden kV.i#rfahren wird also durch Kombination des 'Einschneidens mit einer richtigen Auswahl des Tränkungsmittels sowie der Tränkungsteinperatur, -zeit und -art, wie im folgenden noch näher auseinandergesetzt wird, erreicht, daß aus dem vorbehandelten Holz durch Schleifen ein hell gefärbter Holzschliff mit zellstoffähnlichen papiertechnischen Eigenschaften gewonnen werden kann.
  • Als Vorbehandlungsmittel werden, wie erwähnt, saure Bisulfitlösungen verwendet, mit denen das eingeschnittene Holz mit oder ohne Druck bei ioo bis 1o5° C 2 bis 5 Stunden behandelt wird. Dabei ist zu beachten, daß mit steigender Temperatur und zunehmender Behandlungsdauer die Färbung des Holzes ininier dunkler wird und die Ausbeute zurückgeht. Zur Erzielung eines hellen Halbstoffes mit befriedigenden Festigkeitswerten genügt eine etwa -.ständige Behandlung bei ioo° C finit einer Bisulfitsaure, wie sie im Zellstoffaufschluß üblich ist. Da die Behandlungsdauer auch von der Konzentration der Flüssigkeit abhängt, ist es erforderlich, mit dem Gehalt an SO. nicht unter i % Herabzugehen, weil sonst die Behandlungszeit zu lange ausgedehnt wird, was die Bildung brauner Kerne begünstigt. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß es unzweckmäßig ist, die Behandlung durch Kochen in der Bisulfitsäure durchzuführen, weil dadurch eine dunkle Färbung der Holzmasse begünstigt wird, sondern daß die beste Wirkung durch dauerndes Überrieseln der Ilolzrollen mit der Kochsäure erzielt wird, ohne daß die Holzrollen in der Kochsäure stehen, also daß die Kochsäure unten wieder abgezogen und ständig umgewälzt wird. Die Erwärmung kann dabei im Behandlungsgefäß oder in Wärineaustatischern mit direktem odLr indirektem Dampf vorgenommen werden. Diese Art der Behandlung ist für den Zellstoffaufschluß bekannt. Während aber bei diesem bekannten Verfahren Holzspäne oder Holzschnitzel in einem mit Sieben ausgerüsteten Kocher mit der erhitzten Kochsäure bis zum vollkommenen Aufschluß zu Zellstoff behandelt werden, werden bei dem Verfahren der Erfindung die nur mit Einschnitten versehenen Holzrollen im ganzen überrieselt und nur bis zur vollständigen Durchtränkung mit der Kochsäure behandelt.
  • Wie die hohe Ausbeute von 8o bis 9o0/0 am Schleifer beweist, gehen bei dieser Behandlung nur ganz geringe Anteile' aus dein Holz in Lösung, die Wirkung besteht vielmehr hauptsächlich in einem Erweichen der Inkrusten und Kittsubstanzen des Zellengewebes, so daß durch den Schleiferstein lange, geschmeidige und unversehrte Fasern freigelegt werden.
  • Dementsprechend zeigt auch die Behandlungsflüssigkeit keine nennenswerte Abnahme ihres Chemikaliengehaltes und keine erhebliche Färbung, so daß sie in bekannter Weise ohne weiteres wieder im Kreislauf für die nächste Beschickung mitverwendet werden kann, soweit sie nicht vom Holz aufgenommen wurde. Es entstehen somit keinerlei Ablaugen, was für die praktische Verwendbarkeit des Verfahrens von größter Wichtigkeit ist.
  • Ausführungsbeispiel iooo kg Hölzrollen, in Abständen von höchstens io cm mit von beiden Seiten gegeneinander versetzten Einschnitten bis zur Mitte versehen, werden in einem geeigneten Kochgefäß mit der 2- bis 5fachen Menge von einer sauren Bisulfitlösung, die etwa a bis 4°4 SO, enthält, bei ioö bis i05° C mit oder ohne Druck 2 bis 5 Stunden derart behandelt, daß das Holz nur überrieselt wird und nicht in der Kochsäure steht. Nach Beendigung der Berieselung wird der Rest der Kochsäure abgezogen und in einem Vorratsgefäß zur Wiederverwendung aufgefangen. Das Holz wird zur Abkühlung zweckmäßig noch mit kaltem Wasser überrieselt, dann herausgenommen und schließlich auf einem gebräuchlichen Schleifer zu Weißschliff verarbeitet.
  • Auf diese Weise wird ein sehr heller Holzschliff erzielt, der Reißlängen von 5- bis 7000 m_ und bis zu 30o Doppelfalzungen besitzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von hellem Holzschliff durch Erweichen des Holzes vor dem Schleifen mit Bisulfitlösungen, die mehr als i °/o SO, enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die mit beiderseitigen gegeneinander versetzten Einschnitten oder Bohrungen versehenen Holzrollen bei Temperaturen von ioo bis i05° C z bis 5 Stunden mit der Bisulfitlösung berieselt werden.
DEP78529D 1939-01-19 1939-01-19 Verfahren zur Herstellung von hellem Holzschliff Expired DE708592C (de)

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