DE1179452B - Verfahren zum Herstellen von Papierstoff aus Laubholz - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Papierstoff aus LaubholzInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: D 21b
Deutsche Kl.: 55 a-1/45
Nummer: 1179 452
Aktenzeichen: W 26199 VII b / 55 a
Anmeldetag: 12. August 1959
Auslegetag: 8. Oktober 1964
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Papierstoff aus Laubholz.
Es ist bekannt, daß infolge der zunehmenden Knappheit an Nadelhölzern und der vergleichsweise
besseren Erhältlichkeit von Laubhölzern viel experimentelle Arbeit darauf verwendet wurde, Laubholzzellstoff
derart zu verbessern, daß er in zunehmendem Maß an die Stelle von Nadelholzzellstoff treten kann.
Für die Herstellung von Zeitungspapier und ähnlichen billigen Papieren für Veröffentlichungen werden
gewöhnlich beispielsweise Fichtenholzscheite zu Holzschliff vermählen, wobei Ausbeuten bis zu 96 °/o
erzielt werden. Wenn jedoch versucht wird, Laubhölzer in der gleichen Weise zu vermählen, so wird
ein Papierstoff erhalten, der im allgemeinen nicht zufriedenstellend ist. Ein Versuch, Laubholzpapierstoff
in guter Ausbeute hauptsächlich durch mechanische Reibung herzustellen, hat dazu geführt, daß man von
der Verwendung der üblichen Mahlvorrichtungen für Scheite absah und statt dessen die Laubholzscheite
in üblicher Weise zu Spänen zerkleinerte und die Holzspäne in einem Scheibenrefiner zerfaserte, wobei
die Schnitzel vor der Zerfaserung vorzugsweise noch einer Vorbehandlung unterworfen wurden. Eine derartige
Vorbehandlung besteht beispielsweise darin, daß man die Holzspäne mit kalter Alkalilauge behandelt,
worauf sie dann entweder auf dem Scheibenrefiner oder durch Anwendung einer Kombination
von Schraubenpressen und Scheibenrefiner zerfasert werden. Der so erhaltene Papierstoff hat jedoch einen
geringen Weißgrad und muß für die Herstellung weißer Papiere für Veröffentlichungen gebleicht
werden.
Viele Jahre lang ist das sogenannte halbchemische neutrale Sulfitverfahren angewandt worden. Dabei
wird zum Verkochen der Holzspäne eine Lösung von Natriumsulfit (Na2SO3) verwendet, die durch eine geringe
Menge Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat gepuffert ist. Bei diesem Verfahren werden die
Holzspäne jedoch in viel geringerer Ausbeute (nicht über 80 %) verkocht.
Die österreichische Patentschrift 190 380 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von Holz in Form
von Scheiten (Knüppeln). Obwohl in der erwähnten österreichischen Patentschrift über die Größe der
Scheite nichts ausgesagt wird, ist es offensichtlich, daß diese eine solche Größe besitzen müssen, die geeignet
ist zur Verwendung eines üblichen Scheibenrefiners. Da ferner das gemäß der österreichischen
Patentschrift behandelte Holz in verhältnismäßig massiver Form vorliegt, wird eine verhältnismäßig
lange Behandlung erforderlich, d. h. in der Größen-
Verfahren zum Herstellen von Papierstoff
aus Laubholz
aus Laubholz
Anmelder:
West Virginia Pulp and Paper Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Thomas Aitken,
Manfred Wilhelm Lüthgens,
Pauli Otto Wendelin,
Andreas von Koeppen,
Covington, Va. (V. St. A.)
Thomas Aitken,
Manfred Wilhelm Lüthgens,
Pauli Otto Wendelin,
Andreas von Koeppen,
Covington, Va. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 12. August 1958
(754 645)
Ordnung von 5 Stunden (S. 2, Zeile 90). Wegen der Schwierigkeit der Behandlung von Holz in massiver
Form werden außerdem weitere Hilfsmaßnahmen erforderlich, wie z. B. die Vakuuminitialbehandlung des
Holzes, der oszillierende Pumpeffekt der kochenden Flüssigkeit, die Lagerung des behandelten Papierstoffs
und schließlich das Bleichen. AU diese Maßnahmen sind bei der vorliegenden Erfindung nicht
erforderlich.
Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht darin, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einem
Anfangs-pH der kochenden Flüssigkeit von etwa 11, d. h. mit 1 bis 3% NaOH, gestartet wird. Wenn dies
nicht der Fall ist, sinkt der pH-Wert am Ende des Kochens ab und die Flüssigkeit wird sauer, was zu
einer Verringerung der Festigkeit und des Weißgrades des Holzstoffes führt und ein Bleichen erforderlich macht.
409 690/10
Als Ausgangsmaterial wird ein Gemisch von Laubhölzern der folgenden Zusammensetzung verwendet:
Roter Ahorn 36 %>
Zuckerahom 20 %>
Gelbe Pappel (Tulpenbaum) 20%
Esche 11%
Buche 4%
Gelbe Birke 4,5%
Schwarze Birke 4,5 %
Die verwendeten Spangrößen entsprechen
folgenden Sichteröffnungen (Rundlochsichter).
folgenden Sichteröffnungen (Rundlochsichter).
Durchmesser der Plattenöffnungen in cm |
Menge in °/o |
2,54 1,27 0,64 0,48 0,32 |
2,3 77,5 18,1 0,9 0,6 |
Es ist auch offensichtlich, das wegen der massiven Form des Holzes die Gefahr besteht, daß der
äußere Teil des Holzstücks überbehandelt und das innere Kernstück unterbehandelt wird und
daß damit ein weniger einheitlicher Papierstoff 5 hergestellt wird als bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
Ferner wird bei dem bekannten Verfahren nach der österreichischen Patentschrift kein Unterschied
zwischen Nadelholz und Laubholz gemacht, obwohl 10 man je nach der Art des verwendeten Holzes sehr
verschiedene Ergebnisse erhält, wie es in der Beschreibung der vorliegenden Erfindung ausgeführt
wird.
Aus der Zeitschrift »Paper Trade Journal« vom 15
19. November 1956 ist die Verwendung von Holz
in Form von Spänen als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Holzstoff unter Verwendung von Natriumsulfit bekannt. Die sogenannte Bauer-Methode zur Herstellung eines Papierstoffes ver- 20
wendet kalte Alkalilauge. Das vorliegende Verfahren
stellt eine Verbesserung dieses bekannten Verfahrens
dar. Das Holzgemisch wurde zu Spänen der üblichen
19. November 1956 ist die Verwendung von Holz
in Form von Spänen als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Holzstoff unter Verwendung von Natriumsulfit bekannt. Die sogenannte Bauer-Methode zur Herstellung eines Papierstoffes ver- 20
wendet kalte Alkalilauge. Das vorliegende Verfahren
stellt eine Verbesserung dieses bekannten Verfahrens
dar. Das Holzgemisch wurde zu Spänen der üblichen
Weiter ist auch schon ein dem vorgenannten ahn- Größe verarbeitet, die Späne wurden gesichtet und
liches Verfahren bekannt, bei dem jedoch verhältnis- 25 453 kg der Atro-Späne wurden, wie in dem Fließmäßig hohe Temperaturen (etwa 190° C) angewandt schema angegeben, in den Kocher gegeben. Eine
werden, was zu sehr dunklen Papierstoffen führt. Es Kochflüssigkeit (weiße Flüssigkeit) wurde aus den
ergeben sich nur Stoffe, die für Karton geeignet sind, folgenden Bestandteilen hergestellt: Na2SO3 50 g/l,
nicht jedoch für Druckpapiere. NaOH 3,4 g/l, und es wurde so viel Flüssigkeit zu
Gegenüber diesen bekannten Verfahren betrifft die 30 dem Kocher gegeben, in dem sich bereits die Holzvorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen späne befanden, daß das Verhältnis von Flüssigkeit
von Papierstoff aus Laubholz, gemäß dem das zer- zu Holzspänen gleich 5 war einschließlich der Feuchkleinerte
Holz mit einer Natriumsulfit und einen Zu- tigkeit in den Spänen, so daß die Mengen an versatz
an Alkali enthaltenden wäßrigen Lösung in einem wendetem Natriumsulfit 22% der Atro-Späne und
Temperaturbereich von 100 bis 140° C behandelt 35 die des Natriumhydroxyds 1,5% der Atro-Späne be-
und sodann zerfasert wird, das dadurch gekennzeich- trug. Die Flüssigkeit wurde mit einer Temperatur
net ist, daß Laubholzspäne verwendet werden und von 150° C in den Kocher eingebracht. Nach Verdie
Behandlung mit einer Lösung erfolgt, die 10 bis schließen des Kochers wurde so viel Dampf einge-30%
Natriumsulfit und 1 bis 3% Alkalien, wie z. B. leitet, daß die Temperatur des Gemisches von Flüs-Natriumhydroxyd,
bezogen auf das Gewicht des 40 sigkeit und Holzspänen 135° C betrug, worauf in das
Holzes (atro), enthält, wobei die Gesamtmenge der obere Ende des Kochers unter Druck Stickstoff einwäßrigen
Lösung etwa der drei- bis fünffachen Holz- geleitet wurde, bis der Druck darin etwa 7 atü betrug,
menge entspricht und die Temperatur höchstens Der Kocher wurde 20 Minuten bei diesem Druck
1Za Stunde in dem genannten Bereich gehalten wird, und bei dieser Temperatur gehalten und danach ausdamit
der pH-Wert am Ende des Prozesses nicht 45 geblasen. Die Späne wurden zu dem Entwässerungsunter
7,5 absinkt. sieb gepumpt und in der üblichen Weise entwässert,
Die Zerfaserung der behandelten Späne erfolgt wobei ein Teil der verbrauchten Flüssigkeit für eine
vorzugsweise auf einem Doppelscheibenrefiner. Es Wiederverwendung abgezogen wurde, da sie noch
wird eine Ausbeute im Bereich von 88 bis 93% eine beträchtliche Menge an nicht umgesetztem
(ofengetrockneter Papierstoff, bezogen auf ofen- 50 Natriumsulfit enthielt. Der entwässerte Zellstoff wurde
getrocknetes Holz) erhalten. Der so erhaltene Papier- dann mit Wasser mit einem Gehalt von etwa 0,14 g
stoff hat, sofern die geeigneten Laubhölzer verwen- Natriumtripolyphosphat je Liter bis zu einer Konsidet
wurden, einen anfänglichen Weißgrad von 60 bis stenz von etwa 5 % verdünnt. Es können auch andere
75% auf der General Electric Scala, eine Opazität, Eisen komplexbindende oder chelatbildende Mittel
90%, auf der Kontrastmeßvorrichtung von Bausch 55 in geeigneter Konzentration verwendet werden. Die
und Lomb, ein spezifisches Volumen von 2,4 bis Mittel fördern die Erhaltung des Weißgrades des
2,8 ccm/g bei einem Mahlgrad nach Williams (Williams freeness) von 100 Sekunden, und seine
Qualität ist allgemein der von Holzschliff aus Nadelholz vergleichbar.
Die vorliegende Erfindung liefert daher aus geeigneten Laubhölzern, d. h. aus denjenigen, die wenig
farbgebende Materialien enthalten, einen Papierstoff, der einen hohen anfänglichen Weißgrad, eine hohe
Papierstoffs, da es nicht zu vermeiden ist, daß das zum Verdünnen verwendete Wasser geringe Mengen
an Eisen aufgenommen hat, das sonst den Weißgrad 60 des Stoifs erheblich vermindern würde. Das chelatbildende
Mittel kann vorteilhaft während der Zerfaserung im Scheibenrefiner zugegeben werden, so
daß der Papierstoff dieses Mittel bereits enthält, wenn das Verdünnungswasser zugesetzt wird. Der so be
Opazität und eine Qualität und Festigkeit besitzt, die 65 handelte Papierstoff wurde dann dem Doppelder
von Holzschliff aus Nadelholz vergleichbar ist. scheibenrefiner zugeleitet, dessen Scheiben auf ziem-Das
folgende Beispiel, in dem auf das Fließschema lieh weiten Abstand, beispielsweise auf 0,125 cm einBezug
genommen ist, erläutert die Erfindung. gestellt waren. Nach dem ersten Durchgang durch
den Scheibenrefiner wurde der Zellstoff auf Entwässerungssiebe gepumpt und dann erneut im
Doppelscheibenrefiner bei einem Abstand der Refinerscheiben
von 0,0025 cm vermählen. Dann wurde der Brei gewaschen, gesiebt und in einem kontinuierlichen
Zentrifugalreiniger gereinigt und dann der Einwirkung von SO2 unterworfen, um seinen Weißgrad
zu erhalten. Wenn der Zellstoff, wie es häufig zu diesem Zeitpunkt geschieht, zu einer Naßbahn ausgebreitet
wird, so kann das SO2 in wäßriger Lösung auf die Bahn aufgesprüht werden. Sonst kann das
SO2 in geeigneter Weise mit dem Zellstoff vermischt werden. Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens
hat sich eine Menge von 1% an SO2, bezogen auf den Atro-Papierstoff, als zufriedenstellend
erwiesen.
Bemerkungen zu den einzelnen Stufen des Verfahrens Zusammensetzung der Laubhölzer
Die folgenden Laubholzarten ergaben ungebleichte Stoffe mit einem Weißgrad von 67 oder darüber:
Waldpappel, Espe, Ahorn, Birke, Buche, Esche, gelbe Pappel, Eberesche, amerikanische Platane. In
geringen Mengen können auch andere, wie Rot- und Schwarzeiche, Hickory, Weide und Tupelobaum,
verwendet werden, die einen Weißgrad von etwas weniger als 67 ergaben.
Die folgenden Arten ergaben einen Papierbrei mit noch etwas geringerem Weißgrad: Weißeiche,
Kirsche, Sassafras und Ulme. Diese Arten sind entweder fortzulassen oder nur in geringen prozentualen
Anteilen der Gesamtmenge zu verwenden. Bei manchen Vorrichtungen zur Herstellung von Holzschliff
werden die verschiedenen Laubholzarten in vermischtem Zustand ausgebracht. In einem solchen
Fall muß mit besonderer Sorgfalt darauf geachtet werden, daß das Holz vor Beginn des Verfahrens
sortiert wird.
Kochbedingungen
Die Kochzeit soll nicht weniger als 5 Minuten oder mehr als 30 Minuten betragen und liegt vorzugsweise
in dem Bereich von etwas mehr oder weniger als 20 Minuten. Die zulässige Temperatur liegt in dem
Bereich von 110 bis 140° C bei Drücken in dem Bereich von 0,35 bis 10,5 atü. Eine ungewöhnliche
Eigenschaft des nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Papierstoffs besteht darin, daß er opaker
wird, wenn die Zeit in dem Scheibenrefiner oder im Aufschläger erhöht, d. h. wenn die Mahlfeinheit
des Papierstoffs herabgesetzt wird. Wenn die Koch
zeit 30 Minuten übersteigt, wird nicht nur die Opazität geringer, sondern sie wird auch durch die Behandlung
im Aufschläger oder in dem Scheibenrefiner nicht mehr verbessert. Auch die Ausbeute
sinkt unter 88%. Die Verwendung von Stickstoff oder einem anderen inerten Gas zur Erzeugung eines
höheren als des autogenen Druckes im Kocher ist von Vorteil, da dadurch die Imprägnierung der Späne
verbessert wird, so daß weniger Späne mit nicht verkochtem Kern erhalten werden. Obwohl eine solche
Druckerhöhung auch fortgelassen werden kann, ist ihre Anwendung erwünscht, da ohne eine solche bei
der Zerfaserung mehr Energie erforderlich ist und der Weißgrad beträchtlich vermindert wird. An Stelle
von Stickstoff oder einem anderen inerten Gas kann Luft verwendet werden. Jedoch wird bei Anwendung
von Luft das Natriumsulfit in unerwünschtem Maße zu inertem Natriumsulfat oxydiert. Es ist auch möglich,
Dampf mit einem Druck von beispielsweise 7 atü
ao zu verwenden, indem man ihn in das obere Ende des Kochers einleitet, wo er die Kochtemperatur des Holzes
nicht merklich erhöht. Ebenso kann der äquivalente hydraulische Druck angewandt werden.
Die Menge an Natriumsulfit kann zwischen 10 und 30% des Atro-Holzes variieren und beträgt vorzugsweise
etwa 22%. Wenn während des Kochens keine Oxydation erfolgen kann, werden nur etwa 3% des
Natriumsulfits verbraucht, so daß es erwünscht ist, die verbrauchte Flüssigkeit nach Wiederherstellung
der ursprünglichen Konzentration durch Zugabe neuer Chemikalien wieder zu verwenden. Das
Kochen ist so einzuregulieren, daß eine Ausbeute in dem Bereich von etwa 88 bis 93 % erzielt wird. Wenn
eine höhere Ausbeute angestrebt wird, so ist das Holz ungenügend mit dem Kochmittel behandelt, und für
die Zerfaserung ist unerwünscht viel Energie erforderlich. Wenn andererseits das Holz nur bis beträchtlich
unter den angegebenen Bereich gekocht wird, werden Weißgrad und Opazität beeinträchtigt.
Ein wichtiger Bestandteil der Kochflüssigkeit ist die geringe Menge an Alkali, d. h. Va bis 3 % NaOH
oder das Äquivalent dafür, beispielsweise an Na2CO3,
NaHCO3, Natriumsilicat u. a. Solche Zusätze haben zur Folge, daß der anfänglich erhaltene Zellstoff
leichter und unter beträchtlicher Einsparung von Energie, jedoch ohne merkliches Absinken der Ausbeute
an Papierstoff zerfasert werden kann. Mit anderen Worten: bei gleichem Energieaufwand in
dem Scheibenrefiner wird ein besserer Papierstoff erhalten. Der Einfluß des Alkalis ist aus der folgenden
Tabelle ersichtlich:
Menge NaOH in %>, bezogen auf Atro-Zellstoff |
Ausbeute % |
Festigkeit bei einer kanadischen Standard-Mahlfeinheit von 200 |
Kanadische Standard-Mahlfeinheit nach Reinigung |
General-Electric- Weißgrad °/o |
Bausch und Lomb-Opazität »/0 |
0 0,5 1,0 2,8 |
93,5 93,0 92,1 90,4 |
5,0 5,7 5,9 7,3 |
500 465 200 |
69 72 71 63 |
91,0 89,2 90,0 89,0 |
Die Zerfaserungsenergie war bei den obigen Versuchen konstant. Die Menge an Alkali kann durch
Bestimmen des pH-Wertes bei Beendigung der Kochzeit gemessen werden. Wenn kein Alkali zugesetzt
wird, so liegt dieser pH-Wert zwischen 7,0 und 7,3, während der günstigste pH-Wert zwischen 7,5
und 8,1 liegt. Der Einfluß des Alkalis ergibt sich auch daraus, daß, wenn kein Alkali verwendet wird, in
dem Scheibenrefiner etwa ein Drittel mehr Energie erforderlich ist, um den Mahlgrad des Papierstoffs
auf den gleichen Wert zu bringen, der bei Zusatz der optimalen Menge an Alkali erzielt wird. Der Zusatz
Claims (1)
- 7 8von Alkali verbessert auch die Festigkeit des Zeil- ohne Bleichen mit Zumischungen zu einem Papier Stoffs auf etwa das Zweifache der Festigkeit eines nur zu verarbeiten, das sich für verschiedene Zwecke mit Na2SO3 hergestellten Zellstoffs. Der Zusatz von eignet. Beispielsweise wird aus einem Papierstoff, der Alkali in größeren als den angegebenen Mengen er- aus 85 °/o des nach dem Verfahren der Erfindung ergibt einen Papierstoff mit schlechtem Weißgrad und 5 haltenen Breis und 15% durch chemischen Aufkann die Ausbeute auf unter 88% vermindern. Die Schluß erhaltenen Breis besteht, ein Papier erhalten, Verwendung eines Scheibenrefiners mit zwei rotieren- das sich gut als Zeitungspapier eignet. Für Druckden Scheiben ist bevorzugt, jedoch kann gewünsch- papiere von leichtem Gewicht, d. h. für Papiere für tenfalls auch ein Scheibenrefiner mit nur einer rotie- Bücher und Magazine können 40% an durch cherenden Scheibe verwendet werden. io mischen Aufschluß hergestellten Papierstoff verwen-,,,„,.„, det werden.Erhalten des Weißgrades Die mgegehenen Ausbeuten an Papierstoff bezie-Der Zusatz des komplexbildenden Mittels, das hen sich auf das Verhältnis von Atro- (nicht Lutro-)auch andere Verbindungen als das erwähnte Papierstoff zu Atro-Holz.Natriumpolyphosphat, beispielsweise Natriumsalze 15 Der erfindungsgemäß herstellbare Papierstoff kannvon Äthylendiamintetraessigsäure und Hexameta- gewunschtenfalls wie der gewöhnliche Holzschliff zurphosphat, hebt, wie schon erwähnt, den nachteiligen Erzielung eines besseren Weißgrades gebleichtEinfluß von in der Lösung anwesendem Eisen auf. werden.Bei der Durchführung des Verfahrens ist es er- Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch konwünscht, Kocher aus rostfreiem Stahl zu verwenden 2° tinuierlich durchgeführt werden,
und allgemein die Menge an anwesendem Eisenmöglichst gering zu halten. Bei der Lagerung erfolgt Patentanspruch:
auch nach Zugabe des chelatbildenden Mittels einAbsinken des Weißgrades. Dieses Absinken kann je- Verfahren zum Herstellen von Papierstoff ausdoch durch die Einwirkung von SO2, das den ur- 25 Laubholz, gemäß dem das zerkleinerte Holz mitsprünglichen Weißgrad weitgehend wiederherstellt, einer Natriumsulfit und einen Zusatz an Alkalivermindert werden. Die Wirkung des SO2 ergibt sich enthaltenden wäßrigen Lösung in einem Tempe-aus der folgenden Tabelle: raturbereich von 100 bis 140° C behandelt undWeißgrad sodann zerfasert wird, dadurch gekenn-NachZerfasern 70,3 3° zeichnet, daß Laubholzspäne verwendet wer-Nach Sichten 653 den und die Behandlung mit einer Lösung erfolgt,Nach Reinigen 61^6 die 10 bis 30% Natriumsulfit und 1 bis 3%Nach Zusatz von SO2 und 48 Stunden ' Alkalien, wie z.B. Natriumhydroxyd, bezogenStehen 70 4 aur das Gewicht des Holzes (atro), enthält, wobei35 die Gesamtmenge der wäßrigen Lösung etwa derDie Verschlechterung des Weißgrades nach der drei bis fünffachen Holzmenge entspricht und die Reinigung war darauf zurückzuführen, daß nicht un- Temperatur höchstens Va Stunde in dem genannmittelbar nach dem Zerfasern ein chelatbildendes ten Bereich gehalten wird, damit der pH-Wert Mittel verwendet wurde. Wäre ein solches chelatbil- am Ende des Prozesses nicht unter 7,5 absinkt.dendes Mittel verwendet worden, so wäre der Weiß- 40grad nur um etwa 1 oder 2 gegenüber dem ursprünglichen Wert abgesunken. Die Verwendung des SO2 In Betracht gezogene Druckschriften:
bewirkt jedoch die weitere Erhaltung des Weißgrades österreichische Patentschrift Nr. 190 380;
des Papierstoffs bei längerer Lagerung. britische Patentschrift Nr. 759 229;Der erfindungsgemäß hergestellte Papierstoff hat 45 Zeitschrift »Paper Trade Journal« vom 19.11.also einen Weißgrad, der es ermöglicht, den Zellstoff 1956, S. 46 bis 48, und vom 20. 2.1956, S. 30 bis 32.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen409 690/10 9.64 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US754645A US3013934A (en) | 1958-08-12 | 1958-08-12 | High yield pulp from hardwoods |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1179452B true DE1179452B (de) | 1964-10-08 |
Family
ID=25035711
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW26199A Pending DE1179452B (de) | 1958-08-12 | 1959-08-12 | Verfahren zum Herstellen von Papierstoff aus Laubholz |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
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DE (1) | DE1179452B (de) |
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