DE1063893B - Verfahren zum Aufschluss von lignocellulosehaltigen Rohstoffen - Google Patents
Verfahren zum Aufschluss von lignocellulosehaltigen RohstoffenInfo
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- DE1063893B DE1063893B DES52378A DES0052378A DE1063893B DE 1063893 B DE1063893 B DE 1063893B DE S52378 A DES52378 A DE S52378A DE S0052378 A DES0052378 A DE S0052378A DE 1063893 B DE1063893 B DE 1063893B
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/22—Other features of pulping processes
- D21C3/222—Use of compounds accelerating the pulping processes
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
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S 52378 IVa/55 b
ANMELDETAG: 16. FE B RU AR 1957
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 2 0. AU G U S T 1 9 5 9
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 2 0. AU G U S T 1 9 5 9
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschluß von lignoccllulosehaltigen Rohstoffen mit sauren oder
neutralen Sulfitlösungen in Gegenwart eines Dithionite.
Bei der Entfernung des Lignins aus pflanzlichen lignin- und cellulosehaltigen Ausgangsstoffen durch
Kochen mit Mineralsalzen, insbesondere neutraler Sulfit- oder Bisulfitlauge, nehmen die Fasern eine Färbung
an, deren Intensität und Tönung von der Art der Ausgangsstoffe und des angewendeten Kochverfahrens
abhängt. In vielen Fällen müssen die Fasern nach dem Kochen einer besonderen Bleichbehandlung unter
worfen werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht es, durch Kochen der Ausgangsstoffe mit Mineralsalzen
unmittelbar Stoffe herzustellen, die wenig gefärbt und von homogener Beschaffenheit sind. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß dei SulfitaufschlufMn Gegenwart einer zur gleichzeitigen
!!leiche des "Produktes ausreichenden Menge von 0,3 bis 2 Gewichtsprozent Dithionit erfolgt. Die anteilige
Menge von 0.3 bis 2 Gew'TcnTsprbzent Dithionit ist auf
die trocken eingesetzte Menge an lignocellulosehaltigem Ausgangsstoff bezogen.
Es ist bereits bekannt, ligninhaltige Stoffe in sauren oder neutralen Medien in Gegenwart von Dithionit
aufzuschließen. Jedoch wird bei diesen bekannten Verfahren das Dithionit in weit geringeren Mengen als
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Aufschlußbrei
bereits so weit gebleicht, daß eine zusätzliche Bleichbehandlung nicht mehr erforderlich ist. Bei den
bisher bekannten Verfahren war dieser zusätzliche Arbeitsschritt jedoch unerläßlich, so daß durch das
neue Verfahren eine wesentlich einfachere und daher weniger kostspieligere Aufschlußmethode geschaffen
wird.
Als Dithionit können beispielsweise Natrium- oder Zinkdithionit verwendet werden. Die erforderliche
Menge an diesen Stoffen hängt von der Art des cellulosehaltigen Ausgangsstoffes und des Kochverfahrens
ab.
Bei dem unter Druck durchgeführten Kochvorgaug treten relativ hohe Temperaturen in der Größenordnung
von etwa 120 bis 170° C auf. Wegen der geringen Stabilität des Dithionite in diesem Temperaturbereich
ist es zweckmäßig, sie zu stabilisieren. Dies kann durch Formaldehyd, komplexe Verbindungen,
wie Chelate, Tetraäthylendiaminessigsäure, Polyphosphate usw., erfolg
Dadurch, daß das &r?%hen in Gegenwai^^er erfindungsgemäßen
Menge Dithionits erfolgt, wird die Bildung eines Teils der färbenden Stoffe vermieden. Als
Folge ihrer ausgeprägt reduzierenden Eigenschaften verhindern die Dithionite nämlich die Oxydation der
Verfahren zum Aufschluß
von lignocellulosehaltigen Rohstoffen
von lignocellulosehaltigen Rohstoffen
Anmelder:
Societe Anonyme des Manufactures
des Glaces et Produits Chimiques
de Saint-Gobain, Chauny & Cirey,
"~*""" Paris
des Glaces et Produits Chimiques
de Saint-Gobain, Chauny & Cirey,
"~*""" Paris
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. H. Bahr und Dipl.-Phys. E. Betzier,
Patentanwälte, Herne (Westf.), Freiligrathstr. 19
Patentanwälte, Herne (Westf.), Freiligrathstr. 19
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 18. Februar 1956
Frankreich vom 18. Februar 1956
Robert Peteri, Paris,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Zucker- und anderen organischen Stoffe, die bei der Entkrustung des pflanzlichen Materials anfallen, oder
zerstören diese unmittelbar bei ihrer Bildung, so daß sich ein Brei von hellerer Farbe ergibt.
Außerdem spielen bei den relativ hohen Kochtemperaturen die Dithionite durch ihren gebundenen
Schwefel die Rolle eines Entlignisierungsmittels und ermöglichen derart die Gewinnung von homogeneren
Stoffen von geringerer Zähigkeit.
Durch seine Zersetzung im Verlauf des Kochvorganges setzt sich das Dithionit je nach dem pH-Wert
des Mediums entweder im neutralen Medium zu Natriumhydrogensulfit entsprechend der Reaktion
3 Na2S2O4
H2O = 5 NaIiSO3-T-NaHS
oder im schwefligsauren Medium zu Schwefelwasserstoff nach der Reaktion
3Na2S2O4+SO2
= 6NaHSO3+H2S
um.
Bekanntlich wirken die Stoffe NaHS und H2S
intensiv entlignisierend. Ihre Wirkung addiert sich zu der sulfonierenden Wirkung der üblicherweise verwendeten
Kochlaugen auf der Basis von Alkali- oder Erdalkalimetallsulfiten oder -bisulfiten und ergibt einen
weitergehenden und einheitlichen Aufschluß des pflanz-
909 80£/1j6
lichen Materials. Deshalb ergibt die erfindungsgemäße Anwesenheit von Natriumdithionit in Kochlaugen auf
der Grundlage von Sulfit und Bisulfit eine selektivere
Wirkung dieser Mineralsalze und damit einen besseren Schutz der Cellulose.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann, gleichgültig, ob es sich um harzige Hölzer oder Laubholz
handelt, im Falle aller Kochlaugen mit Mineral im sauren oder neutralen Medium angewendet \fSrd;«»-
Die nach dem neuen Verfahren hergestellten helleren Stoffe können auch anschließend nach den hierfür b£-f
kannten Verfahren gebleicht werden. ****■'
Besonders interessante Ergebnisse \verden erzielt, wenn diese Stoffe einer einfachen Behandlung mit Natriumdithionit
unter den gleichen Bedingungen wie bei der Aufhellbehandlung von auf mechanischem Wege
hergestellten Stoffen unterworfen werden. Die dadurch bei den erfindungsgemäß durch Kochen in Gegenwart
von Dithioniten hergestellten Stoffen erzielten Bleicherfolge sind größer als die bei einer Behandlung von
ohne Dithionit gekochten Breien erzielbaren.
In allen Fällen ermöglicht es das neue Verfahren, einen homogeneren und besser gekochten Zellstoffbrei
herzustellen und hierdurch die etwa folgenden Bleichbehandlungen desselben zu erleichtern. Durch Erleichterung
des Kochvorgangs und Verbesserung der Gleichmäßigkeit der Behandlung ergeben sich im Vergleich
mit bekannten Verfahren im Falle eines wenigstens gleichwertigen Endergebnisses Möglichkeiten zur Einsparung an chemischen Agenzien und des für den
Kochvorgang benötigten Dampfes.
Weiter hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß es ohne jede Veränderung einer vorhandenen
Anlage sowie Arbeitsmethode angewendet werden kann.
2,5 kg auf finen Feststoffgehalt von 89% getrocknete
Pappelhftfbelspäne wurden mit einer Mischung von Magnesium- und Kalkbisulfit in einem Kocher aus
nicht oxydierbarem Stahl gekocht. Bei Beginn der Behandlung besaß die in Gegenwart der Holzspäne mit
reinem Wasser verdünnte Kochlauge die Zusammensetzung:
SO2 (Gesamt) 60 g/l
CaO
MgO
7,7 g/l 3,3 g/l
Der Temperaturanstieg auf 105° C vollzog sich in 3 Stunden 45 Minuten, worauf ein weiterer Temperaturanstieg
von 105 auf 128° C in 75 Minuten erfolgte.
Sobald während der Temperatursteigerung der Druck 5 kg erreichte, wurde der Temperaturanstieg
5 Stunden lang unterbrochen. Das gleiche erfolgte, sobald die Temperatur 128° C erreichte, 6 Stunden lang,
so daß die Gesamtkochdauer bei einer Maximaltemperatur von 128° C 16 Stunden betrug.
Anschließend wurde der Kocher geöffnet, entleert, der Stoff gewaschen und einer Schleudermühle zu
geführt. Der erhaltene Brei wurde anschließend untersucht, und zwar wurden Standardversuchsblätter
daraus hergestellt, deren Reflexionsvermögen, mit dem Wratten-Blaufilter gemessen, 52% betrug.
In dem Brei waren eine gewisse Anzahl von Holzsplittern und zahlreiche schwarze Punkte festzustellen.
Wenn unier den gleichen Bedingungen, insbesondere einer Dauer der Kochbehandlung von 16 Stunden bei
einer Maximaltemperatur von 128° C, jedoch in Gegenwart von 1,8% durch 0,2% Tetraäthylendiamin
essigsäure stabilisiertem Natriumdithionit gearbeitet wurde, so ergab sich ein Brei, der frei von Holzsplittern
war und nur einige wenige schwarze Punkte aufwies. Die daraus hergestellten Probeblätter besaßen
ein Reflexionsvermögen von 60%, das also um acht Punkte besser war als das in Abwesenheit von Di
thionit erreichte.
Eine 30 Minuten lange Bleichbehandlung dieses Breis bei 35° C mit 1 % Natriumdithionit, auf das Ge
*% wicht der getrockneten Fasern bezogen, ergab eine
ιόΐ weitere Aufhellung um elf Punkte, d. h. ein endgültiges
Reflexionsvermögen von 71%.
2,5 kg auf 70 bis 75% Feststoffgehalt getrocknet^ Kiefernholzsoäne — pinus sylvestris — wurden mit
eHier Mischung von Magnesium- und Kalkbisulfit in
einem Kocher aus nicht oxydierbarem Stahl wie nach Beispiel 1 gekocht. Tm Zeitpunkt der Einleitung der
Behandlung besaß die in Gegenwart der Hobelspäne mit reinem Wasser verdünnte Kochlauge folgende Zu
sammensetzung:
S O2 (insgesamt)
CaO
MgO
60 g/l 7,7 g/l 3,5 g/l
Der Temperaturanstieg bis auf 105° C erfolgte in 3 Stunden 45 Minuten und der weitere Temperatur
anstieg von 105 auf 128° C in 75 Minuten.
Sobald im Zuge des Temperaturanstiegs der Druck 5 kg erreichte, wurde der Temperaturanstieg erstmalig
für 5 Stunden unterbrochen. Sobald die Temperatur schließlich 128° C erreichte, erfolgte eine zweite
Unterbrechung für 6 Stunden, so daß der Gesamtkochvorgang bei einer Maximaltempcratur von 128° C
16 Stunden dauerte.
Anschließend wurde wie nach Beispiel 1 der Kocher geöffnet, entleert, der Stoff gewaschen, einer Schleudermühle
zugeführt und der erhaltene Brei untersucht. Zu diesem Zweck wurden aus ihm Standardversuchsblätter
hergestellt, deren Reflexionsvermögen, mit dem Wratten-Blaufilter gemessen, 45% betrug. In dem Brei
wurden eine gewisse Anzahl von Holzsplittern und zahlreiche schwarze Punkte erkennbar.
Beim Abkochen unter den gleichen Bedingungen, insbesondere einer Kochdauer von 16 Stunden bei
einer Maximaltemperatur von 128° C, jedoch in Ge genwart von 2% durch 0,6% Formaldehyd stabilisiertem
Natriumdithionit ergab sich ein Brei, der keine Holzsplitter enthielt und nur einige schwarze
Punkte aufwies. Die daraus hergestellten Probeblätter besaßen ein Reflexionsvermögen von 51%, das also
um sechs Punkte besser war als das in Abwesenheit von Dithionit erreichte.
Aus 2,5 kg Pappelhooelspänen, die auf einen Feststoffgehalt
von 89% getrocknet waren, und einer mit Soda gepufferten Lauge aus neutralem Natriumsulfit
wurde ein Brei, der, bezogen auf das Gewicht des trockenen Holzes, 14% Natriumsulfit und 4,5% Soda
enthielt, hergestellt.
Es wurde unter den gleichen Kochbedingungen wie gemäß Beispiel 1 gearbeitet, der Temperaturanstieg
jedoch erstmalig bei 160° C für 7 Stunden unterbrachen.
Aus dem erhaltenen Brei konnten Blätter hergestellt werden, deren Reflexionsvermögen 51 % betrug.
Die Durchführung dieses Verfahrens in Gegenwart
von 1% stabilisiertem Natriumdithionit durch 0,3%
7"1 Formaldehyd stieg das Reflexionsvermögen der aus
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufschluß von lignocellulose- 942 553;
haltigen Rohstoffen mit sauren oder neutralen österreichische Patentschrift Nr. 175 782;
Sulfitlösungen in Gegenwart eines Dithionits, da- io USA.-Patentschrift Nr. 1 451 125;
durch gekennzeichnet, daß der Sulfitaufschluß in Chemisches Centralblatt, Jahrg. 1952, S. 5835, und
Gegenwart einer zur gleichzeitigen Bleiche des Jahrg. 1953, S. 149 (Referate über Arbeiten von
Produkts ausreichenden Menge von 0,3 bis 2 Ge- Jayme und Wörner); C 2Z0_^kS 2.2.2.
wichtsprozent eines Dithionits erfolgt. Das Papier, Jahrg. 1952, S. 80 inT^SS^und 381~
2. Verfahren nach Anspruch 1 unter Durchfuh 15 bis 385 s ΜΛλ4~ ^)λ/\λΑ r AOjfpf, S- 12j'fytAZ/ff
rung des Kochvorganges bei hoher Temperatur, da- Paper Trade Journal vom 3. 10. 1955, S. 19 bis 22.
IT-chtra,^ zu Spalte 1 , Zeile 51 :
s sind schon Versuche bekannt,
nach welchen bei alkalischen
Aufschlüssen ohne SaIfitzusatz
ein Umsetzunjsprödukt aus Ka=
ti'iumdithionit und Formaldehyd,
als Bonjalit iiu Handel, verwendet
wirl. Hierbei wir J z.B. eine Kcch=
säure verwendet, die 3»48 ic KaOH
und 3» 12 i<, Katriumdithionit bezw.
4,23 fo Rongalit enthält und 8
Stunden b.-i üluxir^.ltemperatur von
nach welchen bei alkalischen
Aufschlüssen ohne SaIfitzusatz
ein Umsetzunjsprödukt aus Ka=
ti'iumdithionit und Formaldehyd,
als Bonjalit iiu Handel, verwendet
wirl. Hierbei wir J z.B. eine Kcch=
säure verwendet, die 3»48 ic KaOH
und 3» 12 i<, Katriumdithionit bezw.
4,23 fo Rongalit enthält und 8
Stunden b.-i üluxir^.ltemperatur von
1800C und einem Ir-u^enverhältnis
von 1 : 7,5 gekocht.
von 1 : 7,5 gekocht.
® 909 608/136 8. 59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR1063893X | 1956-02-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1063893B true DE1063893B (de) | 1959-08-20 |
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ID=9601401
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE1063893B (de) |
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1956
- 1956-02-18 FR FR1145782D patent/FR1145782A/fr not_active Expired
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1957
- 1957-02-15 US US640304A patent/US2947657A/en not_active Expired - Lifetime
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