DE112449C - - Google Patents

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DE112449C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C1/00Pretreatment of the finely-divided materials before digesting

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  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 55: Papierherstellung.
Dr. max Müller in altdamm b. Stettin
Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. März 1898 ab.
Vorliegendes Verfahren bezweckt, das' Entfernen der Harzstoffe aus dem Holz, um es für die Herstellung von Holzschliff bezw. für den Sulfitprocefs geeignet zu machen.
Um die im Holz befindlichen Harze und Harzstoffe auf chemische Weise zu beseitigen, sind bisher verschiedene Verfahren angewendet worden. So behandelt man Holz mit Theerölen bezw. Phenolen und der-en Aether bei einer Temperatur von über 1500 C, um die in dem Holz befindlichen in circulirenden harzartigen Substanzen aufzulösen und zu entfernen, wie es in der Patentschrift 94467 beschrieben ist. Ein anderes Verfahren (Patentschriften 2821g und 31548) beruht darauf, dafs zunächst das in dem Holze befindliche Wasser in einem geheizten Darrraum ausgetrieben und das getrocknete Holz alsdann zur Entfernung des in dem Holze enthaltenen Terpentinöls auf etwa i6o° erhitzt wird, um später mit hochsiedendem Alkohol (Fuselöl) behandelt zu werden, um die in dem Holze enthaltenen Harze zu entfernen. Ein weiteres Verfahren besteht darin, Holz mit Benzin unter Druck zu behandeln (englische Patentschriften 1852 und 2168, A. D. i 871, und amerikanische Patentschrift 118668).
Alle diese Verfahren zeigen den Uebelstand, dafs die in dem Holze befindlichen Harze oder Harzstoffe, welche auf das Endproduct des Holzstoffes nachtheilige Wirkungen ausüben, nicht vollkommen oder höchstens unter grofsem Zeit- und Kostenaufwand zu beseitigen sind. Es erschien also das Extractionsverfahren für die Zellstoffbereitung ungeeignet.
Versuche haben ergeben, dafs zur Herstellung von Zellstoff eine derartige Extraction des Harzes möglich ist, wenn man nämlich ein Alkoholbenzingemisch, entsprechend dem Verfahren nach Patent 100558, nach welchem im Gegensatz zu vorliegendem Verfahren lediglich das Trocknen des Holzes beabsichtigt war, in Anwendung bringt, und zwar dient in diesem Falle der Alkohol lediglich als Vehikel des Benzins.
Der Alkohol wirkt, wie im Patent 100558 angegeben, wasserentziehend und wird hierbei von dem Benzin unterstützt, und zwar derart, dafs das Benzin dem Alkohol den Weg durch die harzhaltigen Stellen bahnt, während der Alkohol das Benzin durch die wasserhaltigen Stellen führt.
Aus dieser eigenartigen Wirkungsweise liefs sich zunächst nicht auf die nutzbare Verwendbarkeit des Gemisches in der Holzzellstofffabrikation schliefsen, wo es sich nicht um eine Trocknung, sondern um eine vollkommene Entharzuhg des Holzes handelt. Diesen Nachweis erbrachten erst eingehende Versuche, durch die eine derartige Verwendung als möglich nunmehr nachgewiesen wurde.
Nach vorliegender Erfindung soll also zunächst, d. h. vor der Zellstoffgewinnung, ein vollständiges Entharzen mittels Extraction bewirkt werden, indem man für diesen Zweck das in der Patentschrift 100558 zum Zweck der Trock-
nung angegebene Verfahren jetzt zum Entharzen anwendet, wodurch auf technisch ausführbarem und ökonomischem Wege eine vollständige Entharzung stattfindet. Durch dieses Verfahren wird die mechanische Vorbereitung des Holzes sowie der Materialverlust gänzlich vermieden und gleichzeitig erwies es sich als möglich, einen Zellstorf besserer Beschaffenheit zu produciren. Wenn man nämlich das Harz zunächst extrahirt, so zeigt z. B. der durch Schleifen mit Wasser hergestellte Holzschliff oder vielmehr das aus solchem Holzschliff hergestellte Papier die Eigenschaft, im Tageslicht die Farbe unverändert zu halten und nicht brüchig zu werden.
Das aus solchem Holz mittels chemischer Behandlung gewonnene Zellstoffmaterial zeigt ebenfalls eine höhere Festigkeit der Faser, die für den Sulfitprocefs nicht verwendbaren Holzsorten (Föhre) werden gut verwendbar.
Vorliegendes Verfahren unterscheidet sich also wesentlich von allen bisher gebräuchlichen Verfahren, welche durchgehende als Lösungsmittel für die Harzsubstanzen Kohlenwasserstoffe bezw. hochsiedende Alkohole und Phenole anwenden, welche das in dem Holz befindliche Wasser nicht aufzulösen vermögen und daher das völlige Entharzen des Holzes nicht bewirken können, abgesehen noch von den höheren Kosten, welche hochsiedende Lösungsmittel verursachen.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung kann nun in folgender Weise ausgeführt werden:
Das Holz wird in der zum mechanischen Schleifen oder zum Kochen geeigneten Form in geschlossenen Extractionsgefäfsen, wie in dem Patent 100558 angegeben, mit einer Lösung von Benzin, Benzol oder ähnlichen leicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen in Alkohol bezw. alkoholischen Flüssigkeiten (wie in denaturirtem Spiritus) so lange unter Erwärmung behandelt, bis die Harze und terpentinartigen Bestandteile ausgezogen sind. Eine Mischung von 70 bis 80 pCt. Alkohol auf 30 bis 20 pCt. Benzin hat sich als zweckmäfsig erwiesen. Darauf wird die Lösung aus dem Holz durch Abdrücken entfernt; die Reste des Lösungsmittels durch Erhitzen; aus dem Extract wird das Lösungsmittel durch Destillation von Wasser und Harz getrennt und kann aufs Neue benutzt werden, während das Harz, welches mit dem Wasser zurückbleibt, als solches Verwerthung finden kann.
Hiernach wird das Holz entweder auf mechanischem (etwa durch Schleifen) oder auf chemischem (Sulfitprocefs) Wege in bekannter Weise auf Holzzellstoff verarbeitet, welche Verarbeitung nunmehr, wie bereits oben aus einander gesetzt ist, sehr erleichtert ist und gegenüber der bisher üblichen Arbeitsweise zu einem ausgezeichneten Product führt und die bisher unmögliche Verarbeitung der Föhre auf guten Zellstoff ermöglicht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Verarbeitung des nach dem Patent 100558 mit Alkohol und Benzin extrahirten Holzes auf Papierstoff.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1999004086A1 (en) * 1997-07-17 1999-01-28 North Pacific Paper Corporation Pretreatment of wood particulates for removal of wood extractives
US6364999B1 (en) 1995-12-27 2002-04-02 Weyerhaeuser Company Process for producing a wood pulp having reduced pitch content and process and reduced VOC-emissions

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US6719880B2 (en) 1995-12-27 2004-04-13 Weyerhaeuser Company Process for producing paper and absorbent products of increased strength
WO1999004086A1 (en) * 1997-07-17 1999-01-28 North Pacific Paper Corporation Pretreatment of wood particulates for removal of wood extractives

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