DE419906C - Verfahren zur Entfeuchtung von nassen Brennstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Entfeuchtung von nassen Brennstoffen. Die Verwertung von nassen Brennstoffen, z. B. grubenfeuchter Braunkohle, ist infolge ihres hohen Wassergehaltes fast nur an dem Orte der Gewinnung möglich. Der hohe Wassergehalt macht einen Transport auf weitere Strecken unwirtschaftlich. Um diesen Übelstand zu beseitigen, wird jetzt bei der Verwertung von Braunkohle unter Inanspruchnahme erheblicher Brennstoffmengen ein großer Teil des vorhandenen Wassers verdampft und die übrigbleibende, vorgetrocknete Braunkohle unter Druck zu hochwertigen, versandfähigen Briketten geformt.
• Es ist bereits vorgeschlagen worden, Braunkohle und Torf durch Behandlung mit mit Wasser leicht mischbaren und niedrigsiedenden Lösungsmitteln, Äthylalkohol, Methylalkohol, Aceton, Acetonölen und ihren Mischungen, zu entwässern. Eine solche Arbeitsweise bedingt eine Verdünnung des in der Braunkohle enthaltenen Wassers mit einem damit unbegrenzt mischbaren Stoff. Der Nachteil einer solchen Arbeitsweise besteht in einem sehr großen Verbrauch von wasserlöslichem Stoff, von dem ein Teil in Form einer verunreinigten wäßrigen Lösung vorliegt, während der andere Teil von der Kohle aufgenommen wird und nur durch neuerlichen Wärmeaufwand wiedergewonnen «-erden kann.
• Es wurde gefunden, daß dem überaus großen Nachteil, der durch den Aufbruch eines erheblichen Teiles der organischen Trokkenmasse durch den künstlichen Trocknungsvorgang z. B. bei der Briketterzeugung oder dein i@Tachteil. der durch die Verwendung von verhältnismäßig wertvollen wasserlöslichen Stoffen, wie Äthylalkohol, Aceton u. dgl., bedingt ist, begegnet werden kann, wenn man den nassen Brennstoff mit geeigneten Stoffen, die wasserunlöslich oder in Wasser schwerlöslich sind, durch Mischung bei gewöhnlicher oder höherer Temperatur in innige Berührung bringt und den Überschuß der zugesetzten Stoffe mit dem nunmehr abgeschiednen Wasser durch Ausschleudern oder Pressen unter Druck entfernt. Als solche wasserunlösliche oder wenig in Wasser lösliche Stoffe eignen sich besonders Öle, welche der Braunkohle-oder Steinkohledestillation entstammen, dann aber auch mineralische Öle, ferner Anilin, Toluidine, überdies Phenole und ähnlich zusammengesetzte Körper. Der Vorgang des Mischens und Abpressens kann unter neuerlichem Zusatz der angegebenen Körper mehrfach wiederholt und dadurch ein großer Teil des Wassers entfernt werden. Der Entfernungsvorgang wird durch Zusatz von Säuren oder sauren oder neutralen Salzen oder von Farbstofflösungen, z. B. Kristallviolett- und Methylenblaulösung, günstig beeinflußt. . Beispiel: Eine grubenfeuchte Braunkohle mit etwa 5o Prozent Wasser wird mit Braunkohlenteerdestillat mehrmals innig gemischt und zwischendurch jedesmal abgepreßt. Bei öfterer Wiederholung gelingt es, den Wassergegehalt bis unter to Prozent herabzudrücken, also mehr als 9o Prozent des ehedem vorhandenen Wassers zu entfernen.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPPiTCH: Verfahren zur Entfeuchtung von nässen Brennstoffen mit Hilfe von wasserunlöslichen oder in Wasser schwerlösliehen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß diese mehrmals mit dem $rennstoA in innige Berührung gebracht werden und vor jeder neuen Vermischung der Überschuß der vorhandenen Flüssigkeit in bekannter Weise abgeschleudert oder abgepreßt wird.