DE745660C - Verfahren zum Entsalzen von Brennstoffen - Google Patents

Verfahren zum Entsalzen von Brennstoffen

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DE745660C
DE745660C DEB176445D DEB0176445D DE745660C DE 745660 C DE745660 C DE 745660C DE B176445 D DEB176445 D DE B176445D DE B0176445 D DEB0176445 D DE B0176445D DE 745660 C DE745660 C DE 745660C
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DE
Germany
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water
fuels
acid
coal
desalination
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Expired
Application number
DEB176445D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Willy Pfaff
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L9/00Treating solid fuels to improve their combustion
    • C10L9/02Treating solid fuels to improve their combustion by chemical means

Description

  • Verfahren zum Entsalzen von Brennstoffen Bei der Entsalzung von Brennstoffen kommt es im wesentlichen auf die Beseitigung der wasserlöslichen bzw. der den Aschenschmelzpunkt herabsetzenden Bestandteile an.
  • Es ist bekannt, daß man Salze aus minderwertigen Brennstoffen durch Auswaschen mit Wasser oder Säuren entfernen kann. Diese Verfahren haben den Nachteil, daß die Brennstoffe (Torf, Braunkohle u. dgl.) zerkleinert und in den meisten. Fällen sogar pulverisiert werden müssen, um sie entsalzen zu können, und daß zur Durchführung dieser Verfahren große Säure- und Wassermengen nötig sind. Die zugeführte Flüssigkeit muß dann bei der Trocknung der Brennstoffe wieder zusätzlich entfernt - werden. Durch diesle Maßnahmen werden die Verfahren umständlich und teuer.
  • Die Verfahren, soweit sie sich mixt der Entsalzung durch Auslaugung mit Wasser befassen, führen nicht zu einem befriedigenden Ergebnis, da die wasserlöslichen Satte nur zu einen. kleinen Teil, höchstens bis zu etwa 500/6, in ihrer Ursprungsform in der Kohle vorliegen. Der übrige Teil. wird erst durch die bei den Verbrennungsvorgängen stattfindenden c'hemisc'hen Vorgänge gebildet. So kommt z. B. Pyrit neben anderen Schwefelverbindungen in der Kohle vor, und ein nicht unbedeutender Teil der Alkalien ist an Huminsäure als Humat gebunden. Durch die Einwirkung des Sauerstoffs bei der Verbrennung entstehen dann erst die entsprechenden wasserlöslichen Sulfate in der Asche aus den vorher in der Kohle biefindlichen nicht wasserlöslichen Verbindungen. Daher ist es nichtmöglich, diese Stoffe bei der Behandlung der Brennstoffe mit Wasser zu entfernen.
  • Bei den Verfahren, die mit Säuren arbeiten, macht die Entfernung der Säuren in jedem Fall Schwierigkeiten. Die flüssige Säurebehandlung kann inuner nur eine Oberflächenwirkung sein. Die Säure dringt nicht in die Kohle ein und kann daher nicht wirken. Zudem ist die Entfernung der Säure nur mit sehr großem Wasserüberschuß und dann auch immer noch wehr unvollkommen möglich. Der Gehalt der Kohle an Säure hat nachteilige Folgen für Kraftmaschinen und Feuerungsanlagen, da die Säuren die Werkstoffe angreifen.
  • Es ist auch nicht mehr neu, zur Herstellung von Briketts aus Braunkohle mit verhältnismäßig hohem Prozentsatz an wasserlöslichen Anteilen die Braunkohle unter Druck mit gesättigten oder überhitzten Dämpfen oder Gasen zu entsalzen. Als Ausgangsstoff für dieses Verfahren kommt feinkörnige Braunkohle in Betracht, die dann nur noch zum Brikettieren geeignet ist. Diese bekannte Druckbehandlung erfordert außerdem Drucke von 25 bis 3o atü und hat dazu noch den Nachteil, daß Kohlegut kolloidal in Lösung übergeht und mit dem Abwasser abläuft.
  • Es wurde gefunden, daß man die Nachteile der bekannten Verfahren dadurch vermeiden bann, daß man den Brennstoffen ein Säureanhydrid zuführt, das dann von der Kohle adsorbiert wird und mit dem bereits vorbandenen Wasser eine Säure bildet. Die innere Oberfläche der Kohle ist für Adsorptionen sehr zugänglich. Zu dieser Behandlung eignen sich in erster Linie anhydridhaltige Gase, wie sie z. B. beim Verbrennen von sch:tv efelhaltigen Substanzen durch die Bildung von Schwefeldioxyd entstehen. Leitet man diese Gase in. bzw. durch grubenfeuchte Brennstoffe (Braunkohle, Torf, Schwelkoks). so entsteht aus dem physikalisch und chemisch gebundenen Wasser und dem Schwefeldioxyd innerhalb der Kohle schweflige Säure, die den gesamten Brennstoff durchsetzt. Hierdurch wird eine bessere und vollständigere Entsalzung erreicht, als dies durch unmittelbaren Zusatz von Säuren möglich ist. Die zum großen Teil aus organischen Säuren i Huminsäuren) und Alkalien bestehenden Salze werden durch Säure, in diesem Fall schweflige Säure, in leicht wasserlösliche Verbindungen übergeführt. Die m einem geschlossenen Gefäß behandelten Brennstoffe werden nunmehr zur Entfernung des säurebaltiben Wassers unter Zusatz von wenig oder ohne Zusatz von Wasser mit gesättigtem oder überhitztem Dampf behandelt, wobei außer der Entfernung der flüssigen Bestandteile durch die Einwirkung von höheren Temperaturen eine Zersetzung der nichtverbrauchten schwefligen Säureeintritt, die dann beim Entspannen des Druckgefäßes als Schwefeldioxyd entweicht.
  • Die kombinierte Behandlung der Brennstoffe mit säureanhydridhaltigen Gasen und mit gesättigten oder überhitzten Dämpfen oder Gasen unter Druck im Sinne der Erfindung zeichnet sich durch große Einfachheit aus. In einem Gefäß findet in einem Arbeitsgang eine Entsalzung und eine Trocknung des Gutes und die Entfernung der unverbrauchten gebildeten Säure statt. Die hohle braucht bei dem Verfahren weder pulverisiert zu werden noch ist ein Wasserüberschuß zur Entfernung der Salze und der Säuren notwendig. Darüber hinaus erhält man eine möglichst salzfreie Kohle, die praktisch frei von Säure ist.
  • Durch das unmittelbare Auswaschen mit Wasser sind Verluste bei der Entfernung der löslichen organischen Bestandteile nicht zu vermeiden, die in vielen Fällen sehrerheblich sein können. Dieser Nachteil wird durch die Behandlung der Brennstoffe nach dem neuen Verfahren in geschlossenen Gefäßen ausgeschaltet.
  • Außerdem bringt die Verwendung von sonst lästigen Abgases. zum Veredeln salzhaltiger Brennstoffe unter Benutzung des bereits vorhandenen Wassers zur Säurebildung und Entfernung der Salze einen wesentlichen Fortschritt gegenüber den bereits bekannten Verfahren reit sich.
  • Bei der Verwendung von säureanhydridlialtigen Abgasen kann noch eine Ausnutzung der Wärme der Abgase zum Vorwärmen der Kohle erfolgen.
  • Das neue Verfahren trägt gleichzeitig zur Lösung des schwierigen und wichtigen Schwefelproblems bei. Durch die Hitze-Druck-Behandlung und die anschließende Druckentspannung wird das Schwefeldioxyd, das zu einer wirksamen Entsalzung im überschuß angewandt werden muß, zerstört, und es verbleibt eine basische Asche, die nunmehr den naturgegebenen flüchtigen Schwefel des jeweiligen Brennstoffes beim Verbrennungsvorgang bindet.
  • Bevor die Nachbehandlung im Sinne des neuen Verfahrens die Wiederentfernung der zugeführten Säure bewirkt, hat sie noch eine Wirkung, die die Säurebehandlung zunächst unterstützt. Die zugeführten Säureanhydride bleiben nämlich auch trotz der Gasform zum Teil an der Oberfläche des Gutes und verbinden sich nicht vollständig mit dem Kohlewasser. Setzt man das Gut im Anschluß an die Einwirkung des Säureanhydrids unter Dampf und Druck, so werden auch diese Reste des Säureanhydrids zur Lösung gebracht, und die Nutzwirkung wird eine vollständige.
  • Endlich bleibt auch bei stückigem - Brennstoff das Gefüge im wesentlichen erhalten, da gegenüber der bekannten Druckbehandlung hier auf Grund der vorausgegangenen Säurebehandlung Drucke von 5 bis i o atü genügen, wodurch eine schonende Behandlung gegeben ist. Außer diesem wirtschaftlich wichtigen Vorteil der Benötigung geringerer Drucke hat die vorangehende Säurebehandlung einen technischen Vorteil. Bei der Druckbehandlung nach dem bekannten Verfahren ist die Entsalzungswirkung unvollkommen, weil der Trocknungsvorg ,ang gleich einsetzt und die trocknende Kohle mit ihren frei werdenden Restvalenzen Salze adsorbiert. Wird nun die höhle auf höhere Temperatur gebracht und die Adsorptionskraft zerstört, , so ist nicht mehr genügend Wasser in der Kohle vorhanden, um die Salzre aufzunehmen und abzufahren. Es ist aber wichtig,. durch die Vorbehandlung mit Säure schon die Adsorptionskraft zu zerstören, wodurch die Salze frei werden und abgeführt werden können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum. Entsä.lzen von Brennstoffen durch Behandlung mit gasförmigen Säuren und nachfolgender Auswvaschung mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daB zunächst die stückigen Brennstoffe mit säureanhydridhaltigen Gasen, wie ä. B. schwefeldiöxydhaltigen Gasen, dann gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser unter Druck mit gesättigten oder überhitzten Dämpfen oder Gasen behandelt werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutschte Patentschriften ...... Nr. 45o 659, 325 556, 310 191, 441 396, 279 817, 270573, 51O 311, 625238.
DEB176445D 1936-11-29 1936-11-29 Verfahren zum Entsalzen von Brennstoffen Expired DE745660C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2391263A1 (fr) * 1977-05-19 1978-12-15 Exxon Research Engineering Co Procede pour le traitement de charbons sous-bitumineux contenant du calcium

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DE450659C (de) * 1924-06-26 1927-10-13 Fritz Caspari Dr Verfahren zur Trocknung von wasserhaltigen Massenguetern aller Art mit Hilfe des Extraktionsverfahrens
DE510311C (de) * 1927-05-11 1930-10-17 Rudolf Pawlikowski Dipl Ing Brennstoff fuer Brennpulverkraftmaschinen aus Staub von Steinkohle, Braunkohle, Torf, Koks oder anderen staubfoermigen Stoffen
DE625238C (de) * 1932-12-09 1936-03-17 Otto Eberhardt Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenbriketts

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