DE1459457C - Verfahren zur Herstellung eines Zu satz bzw Filterhilfsmittel zur Reim gung von Abwasser - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Zu satz bzw Filterhilfsmittel zur Reim gung von Abwasser

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DE1459457C
DE1459457C DE19631459457 DE1459457A DE1459457C DE 1459457 C DE1459457 C DE 1459457C DE 19631459457 DE19631459457 DE 19631459457 DE 1459457 A DE1459457 A DE 1459457A DE 1459457 C DE1459457 C DE 1459457C
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WiIh Dr Thiele Hans Dr 4300 Essen Bucksteeg
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Passavant Werke Michelbacher Hütte, 6209 Aarbergen
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Zusatz- bzw. Filterhilfsmittels zur Reinigung von Abwasser durch Verkoken eines Klärschlamms, der aus dem Abwasser nach Zusatz des Mittels durch Absetzen gewonnen und anschließend maschinell entwässert wird.
Aus der USA.-Patentschrift 1617 014 ist ein Verfahre» dieser Art bekannt, bei dem man dem Abwasser zunächst Kieselgur als Filterhilfsmittel zusetzt und dann den in einem Belüftungsbecken durch Belüftung erzeugten und in einem Absetzbecken vom Abwasser getrennten Klärschlamm nach dem Entwässern durch eine Filterpresse in einem nachgeschalteten Trockner vollständig trocknet, bevor er verbrannt bzw. verkokt und das dabei entstehende Material dem neu zu behandelnden Abwasser wieder zugefügt wird. Dies dient in erster Linie der Wiedergewinnung des als Filterhilfsmittels zugefügten Kieseigurs. Jedoch werden bei längerer Durchführung des Verfahrens in zunehmendem Maße auch die Verbrennungs- bzw. Verkokungsrückstände des Schlamms selbst im Kreislauf geführt, die ebenfalls als Filterhilfsmittel wirken. Neben seiner Eigenschaft als Filterhilfsmittel soll das zugesetzte Material auf Verunreinigungen im Abwasser eine adsorbierende Wirkung ausüben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das . Verfahren so durchzuführen, daß man ein Verkokungsprodukt erhält, welches, dem zu reinigenden Abwasser zugefügt, außer seiner Wirkung als Filterhilfsmittel zur Verbesserung der Entwässerbarkeit des Schlamms eine in bezug auf die Reinigung des Abwassers selbst verbesserte Wirkung hat.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Klärschlamm mit dem bei der jeweiligen Entwässerung noch verbleibenden, arteigenen Feuchtigkeitsgehalt bei Temperaturen von über 600° C verkokt wird.
Bei der Verkokung des entwässerten, aber nicht vollständig getrockneten Schlamms verdampft die verbliebene Restfeuchtigkeit, und man erhält hierdurch ein sehr poröses Produkt. Es hat sich gezeigt, daß dieses Produkt eine ausgezeichnete Oberflächenaktivität aufweist und in der Lage ist, durch Adsorption an seiner Oberfläche eine sehr weitgehende Reinigung des Abwassers zu bewirken, wie sie sonst nur durch biologische Reinigungsverfahren möglich ist. Auch auf das Absetzen des gebildeten Schlamms wirkt sich das erfindungsgemäß gewonnene Zusatzmittel beschleunigend aus. Daneben hat das Produkt auch die Eigenschaften eines die Schlammentwässerung erleichternden Filterhilfsmittels mit mindestens gleicher Wirksamkeil wie das nach dem bekannten Verfahren durch trockene Verkokung gewonnene Produkt, wobei man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von vornherein völlig auf den Zusatz von Kieselgur verzichten kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann eine Stufe bei der Reinigung von insbesondere kommunalen Abwässern sein, wobei der entstehende Schwelkoks im Kreis geführt wird. Ein solches Verfahren hat den Vorteil, daß man keine Einrichtungen und Lagerflächen für die Ausfaulung und Kompostierung des Klärschlamms benötigt. Jedoch ergeben sich auch außerhalb eines solchen Abwasserreinigungsprozesses für das hierbei ohnehin im Überschuß anfallende Verkokungsprodukt vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten. Es kann beispielsweise als Adsorbens zur Bekämpfung von ölverschmutzungen oder zur Entgiftung, z. B. Entcyanisierung von Abwässern, sowie für ähnliche Zwecke eingesetzt werden, für die man bisher sehr teure Mittel wie Aktivkohle od. dgl. benötigte.
Das Verfahren wird durch die nachstehenden Anwendungsbeispiele näher erläutert, in denen das Zusatz- bzw. Filterhilfsmittel entsprechend seiner Herstellung als Schlammschwelkoks bezeichnet wird.
1. Zudosierung des Schlammschwelkokses in den Abwasserzulauf (etwa 2 bis 3 kg Kohle/m3 Abwasser), Mischung in einem Reaktionsbecken durch Rühren oder Belüften bei einer Aufenthaltszeit von wenigen Minuten und Überführung in ein Absetzbecken mit entsprechender Aufenthaltszeit. Zur Verbesserung des Absetzeffektes können vor dem Absetzbecken Fällungsmittel (Eisensalze und Kalk bzw. Aluminiumsalze) in üblicher Weise zugesetzt werden. Die Nachschaltung einer biologischen Nachreinigungsstufe ist von Fall zu Fall möglich, wobei der Schlamm aus der Nachklärung in den Abwasserzulauf zurückgeführt wird. Der mit dem Koks im Absetzbekken abgeschiedene Schlamm kann auf verschiedenste Weise entwässert werden und wird dann ohne weitere Behandlung unter Luftabschluß bei Temperaturen über 600° C verschwelt. Dabei wird das anfallende Schwelgas für die Ofenheizung mitverwendet. Theoretisch kann die für Verdampfung des Restwassers und das Verschwelen erforderliche Energie aus dem Schwelgas gedeckt werden. Der anfallende Schlammschwelkoks steht nach dem Löschen für die weitere Verwendung (z. B. Zudosierung zum Abwasser) zur Verfügung.
2. Verfahren wie unter 1. beschrieben, jedoch zwei- oder mehrstufig mit der entsprechenden Anzahl von Reaktions- und Absetzbecken. Aus dem Kreislauf wird jeweils nur ein Teil des Schlammschwelkokses, und zwar die für die Schlammbehandlung erforderliche Menge, mit dem Schlamm abgezogen und zusammen mit dem Schlamm verschwelt. Wählt man dabei die anfängliche Zudosierung des Schlammschwelkok- | ses hoch genug, so kann der in den einzelnen Stu- j fen benötigte, dem Abwasserzulauf beizufügende Schlammschwelkoks teilweise oder in den nachgeschalteten Stufen auch zur Gänze direkt aus dem Absetzbecken entnommen werden, da der Schlammschwelkoks nur geringe Schlammbei- : mengungen enthält, die die Wirkungen des Schlammschwelkokses nicht nachteilig beeinflus-
sen. Der Schlammschwelkoks kann also über einen längeren Zeitraum hinweg innerhalb einer Stufe ganz oder teilweise im Kreis geführt werden, ohne daß er den Schwelofen erneut passieren muß. Die Schlammbehandlung sowie gegebenenfalls eine chemische Fällung und die Nachschaltung einer biologischen Stufe können wie unter 1. erfolgen.
Das Abwasser durchläuft zunächst eine hochbelastete, biologische Reinigungsstufe mit weitgehender Schlammineralisierung. Der gesamte Ablauf dieser Stufe wird — ohne vorher ein Absetzbecken zu durchlaufen —· nach einer der vorstehend unter 1. oder 2. genannten Methoden behandelt.
Der zum Einfahren einer nach einem dieser Verfahren arbeitenden Anlage benötigte Schlammschwelkoks kann durch Verschwelen entweder von allerorts greifbarem abgetrocknetem Faul- oder besser von Frischschlamm gewonnen werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines Zusatz- bzw. Filterhilfsmittels zur Reinigung von Abwasser S durch Verkoken eines Klärschlammes, der aus dem Abwasser nach Zusatz des Mittels durch Absetzen gewonnen und anschließend maschinell entwässert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Klärschlamm mit dem bei der jeweiligen Entwässerung noch verbleibenden, arteigenen Feuchtigkeitsgehalt bei Temperaturen von über 600° C verkokt wird.
DE19631459457 1963-04-24 1963-04-24 Verfahren zur Herstellung eines Zu satz bzw Filterhilfsmittel zur Reim gung von Abwasser Expired DE1459457C (de)

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DEB0071615 1963-04-24

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DE1459457A1 DE1459457A1 (de) 1968-11-14
DE1459457B2 DE1459457B2 (de) 1972-09-28
DE1459457C true DE1459457C (de) 1973-04-19

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