AT240297B - Verfahren zur Aufbereitung von bei der Abwasserreinigung anfallenden Rohschlämmen - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von bei der Abwasserreinigung anfallenden RohschlämmenInfo
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Description
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Verfahren zur Aufbereitung von bei der Abwasserreinigung anfallenden
Rohschlämmen
In Abwasserkläranlagen fallen bekanntlich erhebliche Mengen von Schlamm an, die beseitigt und untergebracht werden müssen und nach Möglichkeit verwertet werden sollen. Da der Schlamm einen hohen Wassergehalt von über 90il0, meistens 95go, hat und Schlamm mit einem Wassergehalt von 80% nur 1/4 und mit einem Wassergehalt von 50% nur noch 1/10 des Volumens eines Schlammes von 95% Wassergehalt besitzt, stichfest wird und leichter gehandhabt werden kann, entwässert man den Schlamm auf sogenannten Trockenbeeten oder Sickerbeeten bis zur Stichfestigkeit an der Luft in natürlicher Weise.
Der trockene stichfeste Schlamm mit einem Wassergehalt von 50 bis 70% wird als Düngemittel an die Landwirtschaft abgegeben, damit beseitigt und verwertet, und, falls die Möglichkeit hiezu nicht besteht, zuweilen verbrannt. Die Schlammverbrennung, meist mit einem Zusatz eines Brennstoffes wie Heizöl od. dgl., wird aus hygienischen Gründen sehr befürwortet, da ja durch die Verbrennung die Unkrautsamen, Parasiten und alle im Schlamm enthaltenen pathogenen Keime vernichtet werden.
Für das natürliche Lufttrocknen des Schlammes auf Trockenbeeten sind, da eine Schichtstärke von 20 bis höchstens 40 cm Höhe eingehalten werden muss, grosse Trockenflächen erforderlich, die in neuerer Zeit nicht mehr überall, insbesondere nicht in Grossstädten zur Verfügung gestellt werden können. Man ersetzt daher in diesen Fällen die natürliche Trocknung auf Trockenbeeten durch eine künstliche Trocknung mittels maschineller Einrichtungen. Für diesen Zweck sind verschiedene Einrichtungen, wie Saugzellenfilter, Filterpressen usw., bekanntgeworden ; auch Entwässerungsschleudern wurden versucht.
Saugzellenfilter, Filterpressen, können den Wassergehalt des rohen Schlammes von über 90% auf weniger als 70% herunterdrücken, womit der künstlich getrocknete Schlamm etwa dem auf Trockenbeeten getrockneten Schlamm entspricht und stichfest wird. Um aber den Rohschlamm in einen filtrierfähigen Zustand überzuführen bzw. in einen Zustand, dass er maschinell entwässert werden kann, so dass sich z. B. die Filtertücher der Filterpressen durch den kolloidreichen Schlamm nicht zu rasch zusetzen, sind erhebliche Mengen an Chemikalien, wie Eisen- oder Aluminiumsalze und Kalk, erforderlich. Dieser Chemikalienaufwand hat nun bisher eine weitergehende Verbreitung maschineller Trocknungsverfahren verhindert.
Einmal sind die Kosten für die Chemikalien sehr erheblich ; es werden für 1 m* Rohschlamm für Chemikalien zirka 4 DM benötigt, und das bedeutet für eine mittlere Grossstadt eine zusätzliche jährliche Belastung von 400000 bis 800 000 DM. Chemikalien vergrössern infolge ihrer chemischen Reaktion, bei der sie selbst. Schlämme bilden, die absolute Menge des Trockenschlammes und erwerten auch den Schlamm für die landwirtschaftliche Verwendung. Der Kalk treibt den wertvollen Stickstoff aus, und das Eisen ist überhaupt unerwünscht. Zudem entsteht bei der Zumischung von Chemikalien zum Rohschlamm durch die Austreibung von Ammoniak eine unerträgliche Geruchsbelästigung.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufbereitung von bei der Abwasserreinigung anfallenden Rohschlämmen, u. zw. sowohl von Frischschlämmen als auch insbesondere Faulschlämme mittels mechanischer Einrichtungen, wie Filterpressen, Schleudern, Saugzellenfiltern od. dgl., das die Nachteile der bisher maschinellen Entwässerungsverfahren nicht besitzt. Das Verfahren besteht darin, dass der Rohschlamm vor seiner mittels mechanischer Einrichtungen durchzuführenden Entwässerung zu stichfesten Schlamm mitRückst nden einerschlammverbrennung oder trockenen Schlammdestillation mit arteigener Asche als Beimischung innig durchmischt wird.
Bei Zusatz von Asche zum Schlamm lässt sich dieser auf
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einer Filterpresse so weit entwässern, dass praktisch eine selbstgängige Verbrennung erreicht wird. Der Zusatz von Kohle dagegen bezweckt vor allem thermische Stützung des Verbrennungsvorganges. Kohle
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B.Schlammasche wesentlich höher als bei einer normalen Kohlequalität, da die Porosität des Systems bei Aschezusatz wesentlich ausgeprägter ist. Der maschinell entwässerte Schlamm kann dann einer Ver- brennung, Verschwelung oder Verkokung zugeführt werden, und der dabei anfallende Rückstand bzw. mindestens ein für die Entwässerung des Rohschlammes zu stichfestem Schlamm ausreichender Teil des Rückstandes wird als die Beimischung für den aufzubereitenden Rohschlamm zurückgeführt.
Man kann auch in Abänderung dieses Verfahrens von dem maschinell entwässerten Schlamm nur eine solche Menge der Verbrennung, Verschwelung oder Verkokung zuführen, dass deren Rückstände, die in einem Kreislauf zur Aufbereitung des Rohschlammes zurückgeführt werden, ausreichend, die gesamte Menge des aufzubereitenden Rohschlammes bei der anschliessenden maschinellen Trocknung zu stichfestem Schlamm zu entwässern. Die Mengen der Schlammrückstände werden dabei so bemessen, dass der Schlamm einerseits beim Stehenlassen zum Absetzen neigt, bei Benutzung von Schleudern vom Wasser getrennt werden kann und auf Filtern, z. B.
Vakuumfiltern und Filterpressen, entwässert werden kann, anderseits die Verbrennungsmöglichkeit des Schlammes nicht so weit herabgesetzt wird, dass eine allzu grosse Menge von zusätzlichen Brennstoffen als Zugabe zu dem zu verbrennenden Schlamm benötigt wird.
Führt man eine vollständige Verbrennung durch, dann erhölt man als Endprodukt einen trockenen, sackfähigen und wegen der Hochtemperaturbehandlung physiologisch einwandfreien Rückstand. Dabei ist der Düngewert, wenn auch nicht in der gleichen Höhe wie beim Rohschlamm, doch im wesentlichen erhalten, so dass er landwirtschaftlich verwertet und damit beseitigt werden kann. Führt man das Verfahren so, dass nur ein Teil des Trockenschlammes dem Hochtemperaturprozess unterworfen wird, dann erhält man als Endprodukt eine Mischung von Trockenschlamm mit Rückstandsteilen. Der Gehalt an Dungstoffen nähert sich mehr dem Dungstoffgehalt des ursprünglichen Rohschlammes. Allerdings ist er wegen der dann fehlenden Hochtemperaturbehandlung physiologisch nicht einwandfrei.
Jedoch ist es möglich, den maschinell getrockneten Schlamm, mindestens den Teil, der nicht dem Verbrennung-, Verschwelungsoder Verkokungsprozess zugeführt wird, oder den gesamten Trockenschlamm, zu erhitzen. Dazu kann die im Verbrennungs-, Verschwelungs-oder Verkokungsverfahren entstehende Überschusswärme benutzt werden. Diese Überschusswärme kann weiterhin dazu benutzt werden, dieses Endprodukt oder den maschinell entwässerten, stichfesten Schlamm, der nicht der Hochtemperaturbehandlung unterworfen wird, thermisch nachzutrocknen.
Das Verfahren sei noch an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Ein Schlamm mit 90% Wassergehalt und einem Feststoffgehalt von 100/0, das sind 100 kg Feststoffe pro mS, wovon 50% unverbrennbare Bestandteile sind, werden mit 100 kg pro ms Schlammasche aus einer Schlammverbrennung innig vermischt. Man erhält einen Schlamm mit 81, 8% Wassergehalt und 18, 2% Feststoffen. Dieses Gemisch wird auf eine Filterpresse aufgegeben und entwässert, wobei ein stichfester Schlammkuchen mit einem Wassergehalt von rund 50% anfällt. Dieser Kuchen wird einem an sich bekannten Schlammverbrennungsprozess unterworfen, wobei, je nach dem Heizwert des Schlammes, Zusatzbrennstoffe, z. B. Heizöl, beigegeben werden.
Man erhält durch die Verbrennung pro ms Ausgangsschlamm 150 kg Asche, von der 50 kg dem Ausgangsschlamm selbst entstammen und 100 kg der zugegebenen Asche, die in den Aufbereitungsprozess zurückgegeben werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Aufbereitung von bei der Abwasserreinigung anfallenden Rohschlämmen, insbesondere Frischschlämmen, mittels maschinellen Einrichtungen wie Filterpressen od. dgl., unter Zumischung von Trocknungsstoffen vor der mittels mechanischer Einrichtungen durchzuführenden Entwässerung zu stichfestem Schlamm, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohschlamm mit arteigener Asche aus einer Schlammverbrennung innig durchmischt wird.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man von dem maschinell entwässerten Schlamm nur eine solche Menge der Verbrennung zuführt, dass deren Rückstände, die in einem Kreislauf zur Aufbereitung des Rohschlammes zurückgeführt werden, ausreichen, die gesamte Menge des aufzubereitenden Rohschlammes bei der anschliessenden maschinellen Trocknung zu stichfestem Schlamm zu entwässern. <Desc/Clms Page number 3>3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der maschinell entwässerte Schlamm, mindestens der Teil des Schlammes, der nicht einer Verbrennung zugeführt wird, mittels Überschusswärme aus der Verbrennung erhitzt wird.4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Endprodukt oder der maschinell entwässerte, stichfeste Schlamm, der nicht der Hochtemperaturbehandlung unterworfen wird, bis zum streufähigen Zustand thermisch mittels Überschusswärme aus der Verbrennung nachgetrocknet wird.
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