<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
EMI1.2
Torf und subfossilen Stoffen in hochwertigen Brennstoff.
Das Verfahren eignet sich vorzüglich zur Verarbeitung von Rohtorf aus unentwässerten Mooren. wodurch die erheblichen Kosten der sonst erforderlichen und üblichen Vorentwässerung der abzutorfenden Moore erspart werden. Durch die verfahrensgemässe Verarbeitung des Torfes wird die Torfindustrie unabhängig vom jeweiligen Trockenwetter.
Das Probelm der Torfaufbereitung, insbesondere hinsichtlich der Entwässerung des Torfes, ist ein sehr verwickeltes, weil das Wasser im Torf in sehr verschiedenen Bindungsformen vorhanden ist. Es ist bekannt. dass das Wasser, mit Ausnahme des sogenannten Freiwassers. zu dessen Entfernung nur geringer Druck erforderlich ist, aus dem Rohtorf ohne entsprechende Vorbehandlung desselben weder abgepresst noch abgesaugt noch irgendwie mechanisch entfernt werden kann. Man hat schon verschiedentlich
EMI1.3
Substanzen, abzuseheiden. Ebenso hat man schon dem Torf bei dessen Verarbeitung grössere Mengen an Reinwasser zugegeben und diese Massen einer weitgehenden Feinzerkleinerung unterworfen.
Bei all diesen Verfahren wird wohl ein Teil des Kapillarwassers in sogenanntes Freiwasser ver- wandelt und somit eine bessere Entwässerung als die des Rohtorfes ermöglicht, doch haben all diese
EMI1.4
anderseits bei Verwendung der Zusätze nicht auf Schaffung von bei der Weiterverarbeitung des Torfes überaus wichtigen Vorbedingungen für das Gedeihen nützlicher Mikroorganismen u. dgl. achten.
Gemäss der Erfindung wird zu dem Torf während seiner Zerkleinerung Wasser solcherart zugesetzt.
EMI1.5
Zustandsänderungen der Torfkolloide, eine Neutralisation der Torfmasse so weit erfolgt, dass darin keine für die Entwicklung nützlicher Bakterien u. dgl. schädlichen sauren oder basischen Substanzen (ungesät- tigte Humusverbindungen) vorhanden bleiben. Dies wird. sofern nicht zufällig solche alkalische oclr
EMI1.6
bekannter Weise durchgeführt. Der so filter-und pressfähig gewordene Torfbrei wird vorzugsweise einer stufenweisen Entwässerung unterworfen. Dem Torfbrei können hiebei durch Pressen. Filtern od. dgl. leicht grosse Wassermengen mechanisch entzogen werden.
Eine einfache Trocknung der Torfmasse, wie zumeist üblich. würde aber die Erhaltung der im Torf
EMI1.7
derselben zu an Sauerstoff ärmeren und Kohlenstoff reicheren Verbindungen angestrebt ist. Zur Herstellung der für die vorgesehene Lagerung geeigneten hinreichend druckbeständigen Torfformlinge ist
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
so druckbeständig aus der Maschine kommen, um unmittelbar weitertransportiert und sofort in später gesehilderter Weise aufgestapelt werden zu können. zweckmässig mit einem Feuchtigkeitsgehalt von zirka 70".
Infolge Schaffung der geschilderten günstigen Bedingungen zur Mithilfe der Bakterien bei
EMI2.2
Der verfahrensgemäss hergestellte verdünnte wässerige Torfbrei eignet sich auch vorzüglich zu einer Verarbeitung auf Torfstaub und ähnliche Produkte.
Verfahrensgemäss behandelte Torfmassen lassen sich ohne Verluste an dem für die spätere Selbstverdichtung der Formlinge wichtigen Torfsehleim abpressen. Der z. B. mittels einer Formmaschine gebildete Torfstrang wird in entsprechend lange Formlinge unterteilt, die in grösseren Haufen, zweckmässig in Lagerschuppen, abgesetzt werden. Die Formlinge können auch in einer überdaehten Halde. eventuell auch im Freien abgesetzt werden, sofern für genügende Beschattung in irgendeiner Form gesorgt wird. Ohne entsprechende Beschattung konnten die zur Umbildung der Torfmasse nützlichen Bakterien nicht gedeihen, wodurch die Qualität des Endproduktes wesentlich verschlechtert würde.
Ebenso ist zum guten Gedeihen eine hinreichende Feuchtigkeit der Formlinge notwendig, weshalb in heissen Sommern oder bei zu warmen Lagerungsbedingungen durch mehr oder weniger häufiges Benässen der Formlingshaufen der Schrumpf-. Lager- bzw. Umwandlungsprozess verlangsamt werden muss, um das Maximum an brenntechnischen Eigenschaften der erzeugten Formlinge zu erzielen. In manchen Fällen kann man
EMI2.3
gestapelt werden, vorerst zweckmässig sechs bis acht Stunden in Räume bringen, die mit einem durchlässigen Strohdach, das sich für diese Zwecke als ganz besonders geeignet erwies, abgedeckt sind. und sie in diesen Räumen in an sieh bekannter Weise der Wärme mittels Heizung durch Abgase od. dgl. aussetzen.
Zur Regulierung der Temperatur und zur Entfernung der verdampfenden Feuchtigkeit können Ventilatoren vorgesehen sein. Das Strohdach hat den grossen Vorteil, dass sich einerseits an ihm die aufsteigende Feuchtigkeit, ohne auf das zu trocknende Gut zurückzutropfen, kondensiert. anderseits, dass ein beträchtlicher Teil dieser Feuchtigkeit ins Freie abgeleitet wird. ohne gleichzeitig den Troekenraum wesentlich abzukühlen.
Zur Herstellung von Torfstaub kann ein verfahrengemäss behandelter, filterfähiger Torfbrei
EMI2.4
EMI2.5
lung in Feinzerkleinerungsvorrichtungen, z. B. Schlagkreuzmiihlen. Knetmaschinen, dadurch gekenn- zeichnet, dass die sauren oder basischen Stoffe in solcher Menge zur Anwendung gelangen. dass praktische
EMI2.6