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Verfahren zur Herstellung eines hochporösen, feuerfesten Isolier-und Baumaterials und Einrichtung zu dessen Durchführung.
Nach der österr. Patentschrift Nr. 119267 ist es bereits bekannt, Bau-und Isolierkörper unter Verwendung von faserigen, organischen Stoffen wie Holzwolle, Stroh. Schilf usw. unter Zuhilfenahme von staubförmigen Materialien wie Ton. Asbestmehl u. dgl. und Verwendung einer Wasserglaslösung von 32-36 Bé herzustellen, wobei das erforderliche Rohgcl11isch aus einem Gewichtsteil faserigen, drei Gewichtsteilen staubförmigen Rohstoffen und drei weiteren Gewichtsteilen einer Wasserglaslösung der genannten Konzentration zu bestehen hat.
Nach der vorliegenden Erfindung werden drei Gewichtsteile des faserigen organischen Materials mit zirka 5-7 Gewichtsteilen staubartiger Rohstoffe und zirka 5-7-5 Gewichtsteilen Wasserglas vermengt, wobei an Stelle der Wasserglaslösung von 32-36 Bé eine solche von 36-38 Bé tritt, da es sich gezeigt hat, dass der an und für sich geringe Unterschied in der Dichte der Lösung im Zusammenhang mit den angeführten Mischungsverhältnissen der Rohstoffe und richtigen Wahl der letzteren, grundlegende Qualitätsänderungen hervorrufen, die das Material verbessern.
Versuche haben ergeben, dass dadurch, dass bei der Herstellung ein dichterer Brei gewonnen wird, nicht nur die Trocknungsdauer abgekürzt, sondern ein Produkt erhalten wird, welches gegenüber Feuchtigkeitseinflüssen viel widerstandsfähiger ist, als jenes nach dem bekannten Verfahren. Der Brei umzieht die Holzfasern in einer äusserst dünnen, durch die Trocknung umso widerstandsfähigeren Schichte, so dass ein Ausschwemmen praktisch bedeutungslos bleibt.
Durch die Anwendung geringerer Breimengen kann das Raumgewicht reduziert werden. wodurch naturgemäss der Isolierwert des Materials entsprechend steigt, wobei jedoch die Gesamtfestigkeit durch Erzielung eines glasharten an Stelle eines schaumigen, wenn auch schwereren Überzuges erhöht wird. Die Zeit der wärmetechnischen Behandlung sowie die Materialkosten des Stoffes erscheinen durch das neue Verfahren wesentlich herabgesetzt.
Besonders geeignet für das Verfahren sind neben Holzwolle, Stroh, Schilf u. dgl. auch Ampas (Zuckerrohrabfälle), Bast, getrocknete Gräser usw. Als staubartige Rohstoffe können vorteilhaft Kaolinschlicker, Sand u. dgl. verwendet werden.
Das so erhaltene Gemenge wird in allseits gelochte Blechformen gebracht und in diesen einer Pressung unter gleichzeitigem Verschluss der Formen unterzogen, worauf das Material in letzteren der Wärmebehandlung unterworfen wird.
Das fertige Material besitzt einen sehr hohen Isolierwert.
Eine weitere Verfahrensmassnahme, die bei der Herstellung poröser Kunststeine bereits angewendet wurde, besteht darin, dass man das Material an den Rändern stärker presst, um eine scharfe Kantenbildung trotz sperriger Eigenart des Stoffes zu erzielen. Die Verstärkung der Ränder wird durch Verdichtung des porösen Materials erzielt.
In den Figuren der Zeichnung ist eine Einrichtung zum Pressen des Materials bei der Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens dargestellt. u. zw. zeigt Fig. 1 die Einrichtung von oben gesehen, Fig. 2 einen Teilschnitt derselben und Fig. 3 die Form im Schnitt nach Beendigung des Pressvorganges. Wie aus den Figuren hervorgeht, wird der Pressvorgang zwischen einem gelochten Bodenblech a und einem ebensolchen Deckblech b ausgeführt. Zwischen diesen beiden Blechplatten befinden sich je zwei längere Blechleisten c und
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diese Teile gebildete Pressvorrichtung kann durch Klammern e zusammengehalten werden, welche das Boden-und Deckblech übergreifen.
Nach Einfüllen des Materials in die Form unter Benützung eines Hilfsrahmens g wird das Deckblech b aufgelegt und durch Druck auf dieses von oben bis zum Aufsitzen auf die U-Leisten c das Material gepresst. Sodann wird durch Seitendrücke auf die vier Leisten c und d eine Verschiebung der letzteren durch Druck
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zur wärmetechnischen Behandlung des Materials zugerollt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines hochporösen, feuerfesten Isolier-und Baumaterials unter Verwendung von faserigen, organischen Stoffen und von stabartigen Rohstoffen wie Asbestmehl, Ton u. dgl. und von Wasserglas als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, dass drei Gewichtsteile faserigen organischen Materials mit zirka 5-7'5 Gewichtsteilen staubartiger Rohstoffe und zirka 5-7-5 Gewichtsteile Wasserglaslösung von 36 -38 B6 vermengt werden, worauf das so erhaltene Gemisch in allseits gelochten Blechformen gepresst und getrocknet wird.