DE661664C - Getraenkter Formling, insbesondere fuer Zwecke des Strassenbaues, sowie Verfahren zuseiner Herstellung - Google Patents

Getraenkter Formling, insbesondere fuer Zwecke des Strassenbaues, sowie Verfahren zuseiner Herstellung

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Description

  • Getränkter Formling, insbesondere für Zwecke des Straßenbaues, sowie Verfahren zu seiner Herstellung Brei .den bisher üblichen Bauweissen zur Herstellung bituminöser Declpen sowie bei der Herstellung bituminöser Heiß- und Kaltpreßplatten wird das Mineralgerüst mit Bitumen .oder Teer, Harz oder mit- anderen auf dieser Grundlage beruhenden Stoffen gebunden.. Dabei handelt es sich nicht um einen chemischen Versteinerungsvorgang, wie das z. B. bei .der Kalksandstseinherstellung hinsichtlich der Formlinge der Fall ist, sondern mehr oder weniger um ein einfaches Zusammenkleben .des Mineralgerüstes mit Hilfe des Tränkungsmittels. Als Folgre hiervon ergibt sich die leichte Löslichkeit des einzelrnen Mineralkornes aus dem Verband und die Erweichung der Massre, sobald ein Fahrzeug z. B. .einmal unfrseiwilligerweise Öl .abgibt. Dias letztere ist bekanntlich nicht zu vermeiden,-Es wird dann die Schl,aglochbildung und somit die Zerstörung der Straßendecke eingeleitet.
  • Man hat nun versucht, künstliche Steine mit Bitumen zu tränken und als Straßenbelag zu verwenden. Die bisher vorliegenden Ergsebnisse sind aber insofern ,als Fehlschlag zu betrachten, als die gewöhnlichen Kalksandsteine mit einem Mineralgerüst, wie res die Abbaustelle liefert, nachdem sie einmal abgebunden haben, seine ausreichende Durchtränkung nicht mehr zulassen. Gerade die vollständige Durchtränkung sichert aber bekanntermaßen erst die Verwendbarkeit des Erzeugnisses für Zweckre des Straßenbaues. Um eine vollkommene Durchtränkung zu erzielen, hat man bei Steinen der eben erwäbntsen Art in steigendem Maße auf das Abbinden bzw. Härten verzichtet und schon die rohen Formlinge, die höchstens bis zu 5o kg/cm2 Druckfestigkeit aufweisen, mit Bitumen getränkt. Es ist möglich, auf diesem Wege Beine weitgehende oder gänzliche Durchtränkung zu erzielen; diese ist dann aber nur auf Kosten der Härtung erreicht worden, die mit Rücksicht auf die ,erheblichen Verkehrslasten einen nicht minder wichtigen Faktor der Beurteilung der Brauchbarkeit darstellt.
  • Nach diesem Verfahren hergestellte bitumengetränkte Formlinge ähneln insofern den .eingangs .erwähnten bituminösen Heiß-oder Kaltpreßplatten, als sie .ohne den Bitumrengehalt seine eigentliche Festigkeit nicht aufweisen, das Bitumen also ihrerseits als Bindemittel verwenden. Mithin genügen auch diese Formlinge nicht den Verkehrsansprüchen. Man kann sie z. B. mit Benzin, Öl (o. dgl. auflösen.
  • Die Erfindung zielt demgegenüber in .erster Linie darauf ab, Formlinge sowie ein Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen, die ohne Berücksichtigung ihres Bitumengehaltes, d. h. also als solche bereits geeignet wären, die Verkehrslasten aufzunehmen, dennochaber die Eigenschaft besitzen, über ihren ganzen Querschnitt gleichmäßig verteilt Bitumen aufzunehmen und res nicht wieder abzugeben.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht zunächst .darin., daß man zur Herstellung der Formlinge eine auf geringen Hohlraum berechnete Kornzusammensetzung verwendet, wie sie für die eingangs erwähnten bitumen.-gebundenen Straßendecken bereits bekannt ist, 'r bzw. bekanntermaßen sich berechnen lä13't, Vorzugsweise blesteht,das Korn aberaus scharfkantigem und hartem Material, z. B. aus Sand; Kies; insbesondere Quarzkies, Steingrus, Schlacken (o. dgl. Im Gegensatz zu dem bisher eingeschlagenen Wege läßt mannundie Formlinge vor deiner Bitumenzugabe auf dem bei Kalksandsteinen üblichen Wege abbinden, selbstverständlich nachdem eine Pressung, und zwar Beine möglichst zweiseitige,, vorangegangen ist. Der Bindemitüelzusatz muß dabei möglichst gering bleiben, damit eine über das gegenseitige Verkitten des Mineralkornes hinausgehende Wirkung; z. B. ein Ansammeln in :den feinen Kapillaren, und eine Bildung den Tränkungsmitteln nicht mehr zugänglicher Hohlräume tunlichst unterbleibt. Verwendet man als Binder Kalk bzw. Kalkhydrat, so braucht der Zusatz nur bis zu 6 % der fertigen Masse zu betragen, tun Steine zu erzeugen, die den praktischen Anforderungen genügen. Innerhalb dieses Bereiches hängt die Menge des Kalkzusatzes im wesentlichen davon ab, wie weit die Kornzusammiensetzung, das Mineralgerüst genannt, sich der optimalen Beschaffenheit, d. h. .dem geringsten Hohlraum, nähert: Es .zeigt sich, daß man im günstigsten Falle nicht mehr als 2 bis 3 0/Q Kalkzusatz benötigt, um Formlinge zu ,erzeugen, die alle erforderlichen Eigenschaften für die Weiterbehandlung und den Gebrauch aufweisen. Auch .die anderen sonst gebräuchlichen Steinbindemittel; z. B. Zement, sind grundsätzlich anwendbar, wenn auch das Beimischungsverhältnis unter dsr hier angegebenen Zielsetzung und unter Berücksichtigung der jeweiligen Beschaffenheit des Mineralgerüstes ein anderes sein kann.
  • Als Mineralgerüst verwendet man vorteilhaft sein solches, das von vornherein auf dien niedrigsten Hohlraum, zweckmäßig nach F u 1-l e r , berechnet ist, wobei aber die feineren Kornbestandteile, insbesondere die auf der Stufe von o;oo bis o,og mm,-möglichst scharfkantig 'sein müssen, um eine gegenseitige Berührung nur an den Kanten herbeizuführen, und rdie Kapillarität zu erhalten. Bei der Herstellung der rohen Formlinge muß der Preßdruck um so stärker sein, je weiter sich das jeweils verwendete Mineralgerüst von dem, wie erwähnt, bekanntermaßen rechnungsmäßig zu ermittelnden, Idealzustand entfernt. Durch die Handhabung ,dieses Druckes, der z. B. zwischen Zoo und iooo kg/cm2 liegen kann, gewinnt man die Möglichkeit, von, der idealen Kornzusammensetzung für jede Kornklasse bis zu 25 o/o nach oben oder unten abzuweichen und selbst noch Mischungen zu verwenden, die z. B. bei fünf verschiedenen Korngrößen ,oder aber bei DIN-Korngrößen gleiche Menfür jede Kornklasse vorstehen. In den Ilen ist aber um so mehr darauf zu achten, 34ß die Mineralbestandteile kristallin, platteniöeer muschelförmig brechen, weil sich bei dem sich steigernden Druck weitere Kornklassen bilden, -die die Zwischenräume zwar füllen, nicht aber die Kapillarität beschränken sollen. Auch im Falle der Anwendung eines von. vornherein auf geringsten Hohlraum berechneten Mineralgerüstes soll .der Druck nicht unter Zoo kg/ctn2; besser sogar nicht unter 300 kg/em-' betragen.
  • Nach Herstellung des Formlings erfolgt das Abbinden bzw. die Härtung, die so lange durchzuführen ist, bis der Formling nicht unter 50 kg/cm2 Druckfestigkeit besitzt. Nach oben ist für die Druckfestigkeit keine Grenz-e gegeben, man kann bis zur Vollhärtung vorschreiten. Man kann bei nur 2 bis 3 Gewichtsprozent Kalk und einem auf möglichst geringen Hohlraum berechneten Mineralgerüst sowie bei Anwendung hohen Preßdruckes vollkommen tränküngsfähige Formlinge bis zu 5oo kg/cm2 Festigkeit herstellen. Dabei hat das Pressen möglichst trocken zu erfolgen.
  • Es schließt sieh dann an die Härtung die Trocknung an. Diese kann in einer offenen odergeschlossenen Trockenkammer ummittelbar in Feuergasen oder mit Hilfe mittelbar erwärmter Luft mit oder ohne Druck oder im Vakuum erfolgen. Dabei zeigt sich vielfach; daß die Steine bei plötzlich starker Steigerung der auf sie einwirkenden Temperatur reißen. Diesem Übelstand begegnet man weiterhin erfindungsgemäß dadurch, daß man die Temperatur langsam steigert oder aber die Form- i linge eine Zeitlang, z. B. i/4 bis 2 Stunden lang, mit drucklosem Dampf umspült, bis der Tnocknüngsprozeß vom Kern der Steine her nach außen begonnen hat.
  • Nach dem möglichst vollkommenen Trocknen werden die Formlinge einem hohen Vakuumdruck bis zu etwa i Stunde unterworfen und danach unter Aufrechterhaltung des Vakuums das Tränkmittel eingeführt, wobei der auf Bitumen-, Teeröder Harzgrundluge beruhende Tränkstoff bis weit über die Formlinge treten muß, wodurch die Tränkung der Formlinge erzielt wird. Erst dann wird normaler Atmosphärendruck im Kessel hergestellt. Danach kann man die Steine entweder längere Zeit im Kessel im Tränkmittel steherlassen und sie mit dem anhaftenden Bitumen entnehmen; besser schließt manaber das vom überflüssigen Tränkstoff befreite Gefäß erneut und unterwirft die Formlinge; statt sie wie bisher mit Vakuum abzusaugen; etwa 1/2 Stunde lang einem Druck bis zu i o Atm. Nach Abkühlung sind die Steine gebrauchsfertig.
  • Mit Hilfe des neuen Verfahrens ergeben sich Steine bzw. Formlinge, die jeder auftretenden Verkehrslast unbedingt gewachsen. sind. Es zeigt sich überraschenderweise, daßsich die Steine, obwohl ihr Mineralgerüst auf niedrigen Hohlraum abgestimmt ist, vollkommen mit den erwähnten Mitteln durchtränken lassen und daß sie insbesondere das Tränkungsmittel nicht wieder abgeben. Versuche haben hergeben, daß selbst längeres vollkommenies Eintauchen in öl, Benzol, Benzin ohne nennenswerte Einwirkung bleibt. Selbstverständlich wird auch dadurch die Festigkeit nicht b:eeinflußt, weil das Mineralgerüst schore an sich, also ohne das Tränkungsmittel, weitgehend ioder vollkommen abgebunden und in sich verkeilt ist.
  • Die rechnungsmäßige Feststellung einer auf geringsten Hohlraum (Raumgewicht) abgestimmten Mineralkornmischung beruht bekanntermaßen auf der mathematischen Untersuchung der Verhältnisse, wie sie beim Zertrümmern von Steinmischungen vorliegen.
  • Baut sich das Mineralgerüst auf Korn mit Durchmessern zwischen 0,0 und 3,0 mm auf, so errechnen sich daraus für die Körnung z. B. der Kornklassen o - o,13 ; o; 13 - 0,3; 0,3 - 0,9; 0,9 - 3,0 mm Mengenanteile von, 21, 11, 23, 45 Gewichtsprozent. Sind weitere Kornklassen vorhanden, z. B. noch die Klassen 3 bis 7 und 7 bis i o mm, so ergeben sich Mengenanteile von 11, 6, 13, 25, 29 und 16 Gewichtsprozent für die einzelnen Körnungen der angegebenen sechs Kornklassen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen getränkter Formlinge, insbesondere für Zwecke des Straßenbaues, dadurchgekennzieichnet, daß man vorzugsweise aus scharfkantigem Mineral einer für bitumiengiebundene Straßendecken verwendharen, auf niedrigen Hohlraum berechneten Kornzusammensetzung- unter Zugabe einer möglichst geringen, bei Verwendung von Kalkhydrat z. B. 6 Gewichtsprozent nicht überschreitenden Bindemittelbeimischung und Anwendung von Preßdruck abgebundene Formlinge bildet und diese im Vakuum mit flüssigen Tränkungsmitteln z. B. auf Bitumen-, Teer-,oder Harzgrundlage tränkt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Kornzusammiensetzung gen, die ,auf geringsten Hohlraum abgestuft sind, ein Bindemittel, z. B. Kalkhydrat, lediglich in einer Menge von 2 bis 3 Gewichtsprozent der fertigen Masse. zusetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i Moder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man für den Aufbau des Mineralgerüstes außer scharfkantigen auch möglichst harte Gru;ndstöffe verwendet und das zum Abbinden vorbereitete Gemisch je nach Beschaffenheit der Grundstoffe sowie ihrer Abweichung von den Maßzahlen seines auf niedrigsten Hohlraum berechneten Korngemisches einem möglichst hohen, vorteilhaft zwischen 200 bis i ooo kg/cm2 betragenden, vorteilhaft beiderseits wirkenden Preß@druck unterwirft.
  4. 4. Verfahren nach, seinem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Härtevorgang so durchführt, daß der Formling eine möglichst hohe, mindestens aber 5o kg/cm2 betragende Festigkeit erreicht oder eine Vollhärtung vorliegt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Formlinge zu Beginn der Trocknung 1/Q bis 2 Stunden lang mit drucklosem Dampf umspült.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Formlinge mit dem anhaften: den Bitumen der Tränkungseinrichtung entnimmt, vorzugsweise ,aber nach dem Ablassen des Bitumens aus der Tränkungs--@einrichtung sie noch einem hochgespannten, Druck von z. B. etwa io Atm. unterwirft.
  7. 7. Getränkter Formling, insbesondere für Zwecke des Straßenbauces; mit einer vorzugsweise auf geringsten Hohlraum berechneten Kornzusammensetzung und seiner vor der Tränkung möglichst hochgradigen, auf mindestens 5o k g/cm2 sich belaufenden Härtung.
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