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Material zur Herstellung schallisolierender Zwischenschichten
Es ist bekannt, dass die Geräuscheübertragung insbesondere in Wohngebäuden od. dgl. schwer zu beseitigen ist und einen beträchtlichen Nachteil für die Bewohner bildet.
Es ist bereits versucht worden, die Schallübertragung durch leichte Baustoffe, beispielsweise durch Platten aus Kork od. dgl., zu beseitigen. Allerdings weisen die bisher bekannten Anordnungen verschiedene Nachteile auf, die insbesondere darauf beruhen, dass die Isolationsstoffe nicht zur Gesamtfestigkeit der Konstruktion beitragen und durch zufällig gebildete Schallbrücken jederzeitunwirksam werdenkönnen.
Ausserdem erfordert die Ausbildung dieser Schallschutzwände Wandstärken, die vielfach 10 cm übersteigen.
Anderseits sind, insbesondere durch die deutsche Patentschrift Nr. 873 675 Belagmaterialien bekannt, die zum Ersatz der Dielen oder Platten od. dgl. dienen. Diese Beläge, die einen bestimmten Widerstand gegenüber Geräuschen und gegenüber Wärme aufweisen, enthalten einen beträchtlichen Anteil an plastischem Bindemittel in der Grössenordnung von 10 Gew.-% gegenüber der Gesamtmasse des Materials, um einen geschmeidigen bzw. biegsamen Aufbau zu ergeben. Darüberhinaus sind bei dem in der Patentschrift geoffenbarten Material die relativen Anteile des plastischen Bindemittels und des hydraulischen Bindemittels, wie z. B. des Zements, etwa gleich, u. zw. im Bereich von je etwa 10 Gew. -0/0 der Gesamtmasse. Daraus folgt, dass die organischen Stoffe, wie z.
B. das Sägemehl oder der Kork, die in diesem Material enthalten sind, sehr innig mit dem hydraulischen Bindemittel vermischt sind und aus diesem Grund nicht mehr die Ausbildung einer die Schallübertragung verhindernden geeigneten Struktur sichern.
Ziel der Erfindung ist es, ein neues Material zur Herstellung von schallisolierenden Zwischenschichten zu schaffen, welches die oben bezeichneten Nachteile vermeidet und ausserdem zahlreiche Vorteile aufweist.
Gemäss Erfindung besteht dieses neue Material aus einem Gemisch von Stoffen verschiedener Dichte und Korngrösse in geeigneten Anteilen. Dieses Gemisch umfasst Anteile von höherer Dichte sowie Substanzen geringerer Dichte und ein plastifizierendes Kunstharz in geringem Anteil, beispielsweise 2 bis 5 Gew.-% der Gesamtmasse. Darüber hinaus ist natürlich ein hydraulisches Bindemittel, wie z. B.
Zement, vorgesehen. Die einzelnen Bestandteile des Gemisches können sich dementsprechend agglomerieren, und das Gemisch härtet nach Zufügung von Wasser auf der Baustelle aus.
Es ist allerdings erforderlich, eine zusammengesetzte Schicht aus Einlagerungen verschiedener Dichte zu schaffen, die durch das Plastifizierungsmittel zellenförmig miteinander verbunden sind, so dass die Erscheinung der Intensitätsänderungen der Geräusche während der Übertragung nach und nach zu einer Dämpfung führt. Unter diesen Bedingungen folgt die Schallübertragung nicht den für ein homogenes Milieu gültigen normalen Gesetzen, nämlich einer unmittelbaren kontinuierlichen Schallübertragung.
Diese Erscheinung ergibt sich dadurch, dass die Zusammensetzung des Gemisches infolge der Oberflächenspannung der Teilchen eines jeden Bestandteiles sowie des Vinyl-Kunstharzes eine ideale und am weitesten homogenisierte Verteilung ergibt.
Das erfindungsgemässe Material ist durch ein Gemisch von Stoffen unterschiedlicher Dichte und Korn-
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:wobei : x den Gewichtsanteil eines jeden Stoffes mit einer Dichte D über 2, wie z. B. Quarz oder Talk, und y den Gewichtsanteil eines jeden Stoffes mit einer Dichte d unter 1, wie z. B. Zellulosemehl oder Sägemehlod. dgl., darstellt und wobei im Material auch ein hydraulisches Bindemittel, wie Zement, und ein plastisches Bindemittel, wie z. B. Vinylkunstharz, enthalten ist.
Um beste Ergebnisse bei der Verminderung des Schalles zu erzielen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den relativen Anteil des plastischen Bindemittels, nämlich des Vinyl-Kunstharzes und des hydraulischen Bindemittels, nämlich des Zements, auf'etwa 100/0, z. B. zwischen etwa 8 und 120/0, zu bemessen. Unter diesen Umständen setzt sich die Struktur der Zwischenschicht aus Einlagerungen verschiedener Dichte zusammen, die vollkommen homogen verteilt sind.
Nach einer besonderen Ausführungsform enthält das Gemisch eine Beimengung von erhöhter Dichte, wie z. B. Quarz, wobei der Talk sowie die Substanzen von geringerer Dichte, nämlich der Kork, das
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weise ist gleichzeitig ein Aushärtungs-Verzögerer, wie z. B. Tylose, vorgesehen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispiele, die jeweils besondere Vorteile aufweisen.
Bei einer ersten, besonders zweckmässigen Ausführungsform wird von einem Gemisch ausgegangen, dessen Zusammensetzung sich aus der folgenden Tabelle ergibt :
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<tb>
<tb> Stoff <SEP> Dichte <SEP> Gew.-Anteil
<tb> Zement <SEP> (hydraulisches <SEP> Bindemittel) <SEP> 2, <SEP> 7-3 <SEP> 18-22 <SEP>
<tb> Quarz <SEP> Nr.
<SEP> 2 <SEP> oder <SEP> Silizium <SEP> 2, <SEP> 6-2, <SEP> 65 <SEP> 28-42 <SEP>
<tb> Talk <SEP> 2, <SEP> 6-2, <SEP> 7 <SEP> 3-9 <SEP>
<tb> Vinyl-Kunstharz <SEP> (plastisches
<tb> Bindemittel) <SEP> 0, <SEP> 5-0, <SEP> 52 <SEP> 1-3 <SEP>
<tb> nicht <SEP> faulende <SEP> Korkgranulate <SEP> 5 <SEP> - <SEP> 7 <SEP>
<tb> Zellulosemehl <SEP> 0, <SEP> 55 <SEP> 6-18 <SEP>
<tb> Tylose <SEP> etwa <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP>
<tb>
Das obige Gemisch setzt sich aus Körnungen allgemein verschiedener Krongrösse zusammen, und wenn Wasser hinzugefügt wird, ergibt sich ein fliessfähiges Material nach Art eines Betons od. dgl. Die Verteilung der verschiedenen Anteile ist so, dass die zunehmende Abnahme der Schallintensität bei der Bewegung des Schalles in einer Schicht von 12 mm Wandstärke besonders erheblich ist.
Versuche haben gezeigt, dass das erfindungsgemässe Material eine Dämpfung in der Grösse von 20 Dezibel im Bereich von 1000 Hz und von 40 Dezibel im Bereich von 4 000 Hz ergibt.
Obgleich das obige Beispiel eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wiedergibt, ist es möglich, zahlreiche Abänderungen vorzunehmen. So kann beispielsweise die eine oder andere der Beimengungen, wie z. B. Talk, durch einen Stoff ähnlicher Dichte, wie z. B. Hochofenschlacke oder Kaolin einer Dichte von etwa 2, 26 als Einlagerung in Frage kommen.
Selbstverständlich können auch die Korkgranulate sowie das Zellulosemehl durch eine Zellulose, beispielsweise Holz- oder Sägemehl ersetzt werden. Anderseits ist darauf hinzuweisen, dass der Aushärtungsverzögerer nicht unerlässlich ist, da seine Wirkung auf die gute Verteilung der Aushärtung beim Abbinden und Austrocknen begrenzt ist.
Soll die Schicht auf die Fussbodenunterlage, beispielsweise aus Beton, aufgebracht werden, ist es
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zweckmässig, zwischen dieser Unterlage und der Schicht ein Bindemittel vorzusehen.
Es hat sich gezeigt, dass es notwendig ist, um eine gute Haftung der Schicht auf der Unterlage zu erzielen, als Bindemittel ein von dem erfindungsgemässen Material abgeleitetes Material etwa der folgenden Zusammensetzung zu verwenden :
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<tb>
<tb> Material <SEP> Dichte <SEP> Gew.-Anteil
<tb> Zement <SEP> 2, <SEP> 7-3 <SEP> 90-110 <SEP>
<tb> Quarz <SEP> oder <SEP> Silizium <SEP> 2, <SEP> 6-2, <SEP> 65 <SEP> 200-300 <SEP>
<tb> Vinyl-Kunstharz <SEP> 7-13
<tb>
Wenn die Schicht verlegt ist, ist es zweckmässig, eine Oberflächenbearbeitung vorzunehmen, zweckmässigerweise mit einem Material der in der vorstehenden Tabelle angegebenen Zusammensetzung,
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plastischer Platten, Linoleum od. dgl. ergibt.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die im vorstehenden beschriebenen und aus den Bei- spielen sich ergebenden Ausführungsformen beschränkt, sondern es sind demgegenüber zahlreiche Ab- änderungen möglich, ohne dass diese vom Grundgedanken der Erfindung abweichen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Material zur Herstellung schallisolierender Zwischenschichten, die insbesondere unter Bodenbelägen, Dielen oder Platten od. dgl. zur Schallisolierung vorgesehen werden, das nach Zusatz von Wasser aushärtet, gekennzeichnet durch ein Gemisch von Stoffen unterschiedlicher Dichte und Korngrösse, deren Anteile sich nach der Formel ergeben :
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wobei :
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mehl od. dgl., darstellt und wobei im Material auch ein hydraulisches Bindemittel, wie Zement, und ein plastisches Bindemittel, wie z. B. Vinylkunstharz, enthalten ist.