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Bauelement und Verfahren zu seiner Herstellung
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von Leichtbauplattenweiligen Anwendungszweck geeigneten Auflageschicht versehen wird. Solche Beläge sollen das hohe thermische und akustische Isoliervermögen der Bauplatte nicht beeinträchtigen, die rauhe bzw. grobporige, gegen Witterungseinflüsse oder Abnützung weniger beständige Oberfläche der Platte jedoch abdecken. Den Anforderungen des Bauwesens entsprechend sollen diese Überzugsschichten jedoch nicht luftdicht abschliessen, sondern sie sollen noch eine mehr oder minder grosse Porigkeit besitzen.
Ausserdem wird eine entsprechende Elastizität verlangt, damit die Auflageschichten bei der Handhabung der Platten nicht abspringen odier Risse bekommen und die übliche Bearbeitung durch Nageln, Bohren, Sägen usw. zulassen.
Die Bemühungen, diesen Anforderungen ent- sprechendeAuflageschichtenfürLeichtbauplatten zu finden, sind bisher ohne durchgreifenden Er-
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lassenchende Elastizität vermissen und springen leicht ab. Abdeckschichten aus Steinholz oder Terrazzo besitzen weder ausreichende Porosität noch Elasti- zität. Anderseits wurden auch Überzüge aus bitu- minösen oder gummiartigen Materialien empfohlen, die aber die Bauplatte hermetisch abschliessen. Es sind auch mehrschichtige Bauelemente mit einer magnesiagbundenen Holzwollplatte od. dgl.
Dämm- stoffen als Unterlage und einer Auflageschicht aus anorganischem odsr organischem Fasermörtel bekannt geworden, doch lassen sich damit allen Ge- brauchszwec1 n entsprechende Bauelemente, deren AuBageschicht insbesondere genügende Biegsamkeit bei gutem Zusammenhalt besitzt und schwundfrei
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und. Schalldurchläs-barkeit im allgemeinen sehr beschränkt, so dass eine befriedigende Lösung des eingangs dargestell- ten Problems noch immer fehlt.
Es wurde nun gefunden, dass ein den angege- benen Forderungen vollauf entsprechendes Bau- element erhalten werden kann, wenn man die
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lageschicht bedeckt, die aus mit elastischem Material überzogenen Faserstoffen und einem zement- artig erhärtenden Bindemittel besteht. Als Leichtbauplatten kommen insbesondere Holzwolleplatten od. dgl. vorgefertigte Formstücke aus mit einem steinartig erhärtenden Bindemittel, z. B. Sorelzement verkitteten Fasserstoffen, wie Holzwolle, Stroh, aber auch Korksteinplatten u. dgl. in Betracht.
Die erssndiungsgemässen Bauelemente bestehen daher aus einer Holzwolleplatte od. dgl. mit einem mehr oder minder dicken Oberzug, welcher z. B. bei Wänden den Verputz und bei Böden den Estrich ersetzt.
Der Überzug besitzt schon in verhältnismäig dünner Schicht genügende Festigkeit und Elastizität, so dass ein stabiles Bauelement entsteht, das ohne Beschädigung alle Handhabungen bei Versand, Einbau usw. auszuhalten vermag. Man kann von derartigen Auftragsmassen beliebig hohe Schichtdicken anwenden, ohne dass irgendeine Gefahr des springens besteht. Die Masse ist bei ihrer grossen Festigkeit trotzdem von einer derartigen Elastizität, dass man ohne die Schicht zu beschädigen Nägel oder Haken einschlagen kann, die darin ausgezeichnet halten. Die Auflageschicht erweist sich auch gegenüber starker Hitze, z. B. bei Brän- den, als ausserordentlich (beständig. Es tritt lediglich an der Stelle der direkten Flammeneinwirkung ein
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hsCvoDgerufen.
Auchu. zw. sowohl zur Aussen- als auch zur Innenverkleidung hervorragend geeignet sind. Die neuen Plattenelemente entsprechen auch den gestellten Anforderungen hinsichtlich Schall-und Wärmeschutz sowie den Beanspruchungen durch Witterungseinflüsse.
Zur Ausbildung der mit der, Ba. urplatte verbun- denen Auflageschicht eignen sich vor allem Faser- stoffe aus mineralischem Grundmaterial, wie z. B. Asbest, Glasfasern, Schlackenwolle, u. dgl. Diese Faserstoffe sind mit einem elastischen Material ganz oder zu einem wesentlichen Teil überzogen. Hie- für kommen insbesondere vulkanisierter Kautschuk oder auch andere elastische Materialien, wie z. B.
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in Betracht.
Als Bindemittel für die Auflage. schicht können zementartig erhärtende Massen verschiedenster Herkunft benützt werden. Am einfachsten kann man einen Mörtel aus Portlandzement verwenden, doch ist im Rahmen der Erfindung auch die Verwendung aller andern hydraulischen Bindemittel, wie z. B. Magnesiazement, Schlackenzement usw. möglich.
Die Herstellung der vorgefertigten Bauelemente kann gemäss der Erfindung vorteilhaft so erfolgen, dass zunächst von Faserstoffen ausgegangen wird, welche mit elastischem Material überzogen sind. Dieses Material wird nun durch Mahlen entspre- chend zerkleinert und hierauf mit einem Zementmörtel od. dgl. Bindemitteln zu einer selbstabbin-
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vereinigt,Gemisch durchgearbeitet und abschliessend in der gewünschten Schichtdicke auf dem abzudeckenden
Teil der Bauplatte oder des Formstückes aufge- tragen und erhärten gelassen. Die Bauplatte. kann ein-oder beiderseitig mit Auflagemasse bedeckt werden.
Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform kön- nen Asbestfasern gummiert und anschliessend zer- kleinert werden, worauf sie mit einem Mörtel aus
Portlandzement zu der formbaren Auflagemasse verarbeitet werden. Der Grad der Zerkleinerung ist variabel und hängt davon ab, welche Eigenschaf- ten die Masse haben soll. Man erhält bekanntlich beim Zerkleinern keine einheitliche Faserlänge, sondern ein Gemisch verschieden langer Fasern. Im allgemeinen ist es am günstigsten, die Zerkleinerung so vorzunehmen, dass Faserlängen von 2 bis
3 mm das Hauptkontingent bilden.
In vielen Fällen erweist es sich als zweckmässig, die Grundplatte, z. B. die Holzwolleplatte, nicht vollständig mit der Auflageschicht zu versehen, sondern am Rande einen schmalen Streifen unbe- deckt zu lassen. Auf diese Randtei1e wird dann erst nach erfolgter Verlegung, wenn die Platten od. dgl. bereits aneinander liegen, weitere Auflagemasse aufgebracht, wodurch eine ausgezeichnete, die Fu- gen überdeckende Verbindung entsteht. Die erfin- dungsgemässe Auflageschicht kann jederzeit frisch bereitet werden und steht damit beim Zusammen- setzen der einzelnen Plattenelemente zur Verfü- gung.
Auf diese Weise kann man die Fugen mit dem gleichen Material überdecken, so dass schliess- lich als Aussenfläche eine vollkommen homogene
Schicht über die ganze Wand oder den ganzen
Boden hinweg entsteht, der man es nicht mehr anmerkt, dass sie aus einzelnen Plattenelementen zusammengesetzt worden ist.
Das neue Bauelement kann auch als ausge- zeichnete Schallschluckplatte (Hemkustikplatte) ausgebildet werden.
Zu diesem Zweck wird die Oberfläche der Auf- lageschicht mit einer Profilierung, z. B. geeigneten
Vertiefungen u. dgl. versehen. Dies kann vorteil- haft dadurch geschehen, dass man in die Ober-
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härten entsprechende Profilschablonen einpresst.
Allenfalls kann man das Verlegen der Bauelemente auch so ausführen, dass zwischen den. einzelnen Platten noch Fugen bestehen bleiben, in wel-
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nacheindringt oder direkt eingestrichen wird. Hiedurch wird der Zusammenhalt der Bauelemente noch' weiter verbessert.
In Fällen, wo es darauf ankommt, Zeit zu gewinnen, kann man auch so vorgehen, dass die Fugen und gegebenenfalls auch die frei gehaltenen Randteile nicht mit Auflagemasse (die als hydraulische Bindemittel enthaltende Masse immerhin eine gewisse Zeit zur Abbindung benötigt), sondern mit geeigneten andern Massen ausgefüllt werden, die keinen Trocknungsvorgang erfordern. Solche Massen sollen zweckmässig wasserfrei und rasch er- härtend sein und eine entsprechende Elastizität besitzen, wie z. B. Materialien auf Basis von Bitumen. Als besonders brauchbar hat sich hiefür Hartasphalt erwiesen.
Ein Beispiel für die Zusammensetzung der erfindungsgemäss benützen Auflageschicht sei nachstehend angeführt, ohne dass jedoch die Erfindung hierauf beschränkt ist.
Asbestfasern werden mit Gummi überzogen ; dies kann in bekannter Weise, z. B. dadurch geschehen, dass die Asbestfasern mit der Gummimasse im- prägniert, z. B. besprüht und dann gewalzt werden.
Anschliessend werden die gummierten Asbestfasern zerkleinert, wobei so vorgegangen wird, dass die
HauptmengederzerkleinertenFaserneineLänge von 2 bis 3 mm besitzt. Von diesen zerkleinerten gummierten Asbestfasern werden etwa 5 Raumteile mit I Raumteil Portlandzementpulver gemischt und die Masse anschliessend mit Wasser versetzt, bis ein giessfähiges Produkt entsteht. Dieses muss selbstver- ständlich noch entsprechend auf Homogenität durchgearbeitet werden.
Die erfindungsgemässen Bauelemente finden im
Bauwesen, insbesondere im Hochbau, vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Die Herstellung von
Wandverkleidungen wird durch die neuen Bauele- mente wesentlich vereinfacht und verbilligt und gleichzeitig ein formschönes Aussehen gesichert.
Bei Verwendung der Bauelemente mit freigelasse- nen Randstreifen lässt sich durch das nachträgliche
Aufbringen von Auflagemasse eine elastische, fu- gendichte und mechanisch feste Verbindung der einzelnen Platten zu einer einheitlichen Aussen- fläche erzielen. Bei der Herstellung von Fussböden mit den neuen Elementen wird gegenüber den herkömmlichen Methoden eine ausserordentliche
Beschleunigung erzielt, weil man sich unter Ver- wendung von z. B. Hartäsphalt als Fugenfülhnasse den Estrich ersparen kann, dessen Erhärtung wo- chenlang dauert, bevor er mit der eigentlichen Gehschicht belegt werden kann.
Auch die Mantel- beton-Bauweise erfährt durch die erfindungsgemässe Platte mit Auflageschicht eine Vereinfachung, da die Platte ausreichende Festigkeit besitzt, so dass
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die Anwendung vorgefertigter Mantelkörper mit Abstandhaltern durch eine leichte Gleitschalung ersetzt werden kann. Das ernndungsgemässe Bauelement ist auch besonders als Dachplatte geeignet.
Es kann dabei ein- oder beidseitig mit der Auf- lagemasse versehen sein. Hiebei wird z. B. so vorgegangen, dass die Platten auf den Trägern verlegt und die Fugen mit Hartasphalt verstmchen bzw. ausgegossen werden. Unter diesen Umständen kann, da eine Austrocknung nicht erforderlich ist, die Dachhaut sofort nach der Verlegung augebracht werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bauelement, bestehend aus einer Leichtbauplatte, insbesondere Holzwollplatte, und einer aus Faserstoffen und einem zementartigen Bindemittel gebildeten Auflage, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageschicht mit elastischem Material über- zogene Faserstoffe enthält.