-
Fußbodenkonstruktion und
-
Verfahren zu seiner Ilerstellung Die Erfindung betrifft eine Fußbodenkonstruktion
mit einem Unterbau aus losem Schüttgut und einer Trockenestrichabdeckung aus Platten,
vorzugsw(ise gipshaltigen Platten sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
-
Es ist bekannt, sogenannte E,trichfußböden herzustellen, bei denen
auf der Unterdecke oder dem Unterboden, die eine Massivdecke oder eine Hohlkörperdecke
oder eine sonstige Rohdecke sein kann, aber auch eine Holzbalkendecke oder der Unterbeton
eines Fußbodens, eines nicht unterkellerten Hauses eine Schüttung aus einem kornförmigen
Material anzubringen, das dann gegebenenfalls unter Zwischenfügung einer Abdeckung
mit sogenannten Trockenestrichplatten belegt wird.
-
Diese Estrichplatten können Gipskartonplatten, aber auch sogenannte
Gipsfaserplatten sein, d. h. Platten, die aus einem Gipsfasergemisch bestehen, wo
also die Fasern in dem Gips eingebettet sind. Es ist ferner bekannt, daß solche
Platten als Nut- und Fcderplatten auf wenigstens 2 einander gegenüber liegenden
Seiten ausgebildet oder mit Abstfutgen'' an ihren Rändern versehen sind, so daß
sie ineinander fassenr wo solche Platten aneinanderstossend verlegt sind.
-
Der Dämmstoff aus dem körnigen Schüttgut kann eine erforderliche
Höhe haben, die zwischen 20 - 50 mm liegt, und die sich nach den Verhältnissen der
Baustelle sowie nach den gewünschten und erforderlichen Wärme- und Schalldämmwerten
richtet oder nach sonstigen konstruktiven Gegebenheiten, die sich nach dem Verwendungszweck,
beispielsweise Wohnräumen, richten.
-
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, als Dämmstoff in körniger
schüttbarer Form Korkschrot einer bestimmten Siebgrösse oder Kornzusammensetzung
zu verwenden. An sonstigen Schüttgütern sind bekannt beispielsweise Perlit, Hanf,
Bims usw. Gute Verarbeitungsmöglichkeiten und gute Schalldämmwerte besitzt Korkschrot,
der jedoch unter gewissen Umständen einen wesentlichen Nachteil zeigt, wenn er in
an sich bekannter Weise verarbeitet wird.
-
Es hat sich nämlich gezeigt, daß der Korkschrot, wenn er in körniger
Form eingebracht wird, unter der Einwirkung des begangenen Bodens zu wandern beginnt.
Dadurch wandeln sich die gleichmäßigen Xonstrukionen unterhalb der sogenannten Trockenestrichplatte
und damit ist die gleichmäßige Unterstützung der Trockenestrichplatte nicht mehr
gegeben.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung einer
Fußbodenkonstruktion, die ihre Dämmwerte hinsichtlich Wärme, Schall, Trittschall
und der Konstruktionshöhe behält und auch bei extremer Belastung unverändert beibehält,
und die darüberhinaus ein einfaches, unkompliziertes Verlegeverfahren besitzt, das
auch von Nichtfachleuten schnell und narrensicher durchführbar ist.
-
Gelöst wird diese Aufgabe nun erfindungsgemäß dadurch, daß bei der
eingangs geschilderten Fußbodenkonstruktion ein aus Korkschrot bestehendes Schüttgut
auf dem Unterboden aufgebracht ist, auf das sodann eine Leichtbauplatte aufgelegt
ist, deren der Korkschüttung zugekehrte Oberfläche, mit starken Aufrauhungen versehen
ist, während die nach außen weisende Seite der Leichtbauplatte mit einer Gipst-aserplatte
verbunden ist.
-
Bei der Leichtbauplatte mit aufgerauhter Oberfläche handelt es sich
vorzugsweise um eine Holzwolle-Leichtbauplatte d. h. um eine Platte, die Holzwolle
als Füllstoff enthält und mit Zement gebunden ist. An Stelle von Zement als Bindemittel
kann natürlich auch eine Magnesitbindung verwendet werden.
-
Diese Holzwolle-Leichtbauplatten werden in Abmessungen von 200 x
50 cm verwendet, und ihre Dicke kann entsprechend und unter Berücksichtigung der
Raumverhältnisse und der Schall- und Dämmwerte zwischen 1,5 und 5 cm liegen.
-
Bei der mit den Holzwolle-Leichtbauplatten verbundenen Gipsfaserplatte
handelt es sich um eine Platte mit ähnlichen Längen- und Breitenabmessungen und
mit Dicken zwischen 20 und 40 mm. Die Verbindung zwischen diesen beiden Platten
erfolgt unter Verwendung einer Schicht eines Gipspiaster.-breies als Kleber, wobei
die Gipsfaserplatten, die die obere begehbare Fläche der Fnbodenkonstruktion darstellen,
versetzt zu den darunter liegenden Holzwollen-Leichtbauplatten, verlegt sind.
-
Eine solchermaßen aufgebaute Fußbodenkonstruktion, die weiter unten
noch ausführlich beschrieben wird, hat sich als außerordentlich vorteilhaft und
wertvoll hinsichtlich ihrer
Schalldämmwerte und Stabilität und Anpassungsfähigkeit
an gegebenen Raumverhältnissen erwiesen. Besonders überraschend war die Feststellung,
daß das sonst unter bestimmten Umständen auftretende Wandern des Korkschrots, welches
außerordentlich nachteilig für den Gebrauchszwec:k des Estrichfußbodens ist, völlig
unterbleibt, was offensi<htlich darauf zurückzuführen ist, daß die oberen Schichten
des Korkschrots in die Ausnehmungen und Hohlräume der zugekehrten Oberfläche der
Holzwolle-Leichtbauplatten beim Verlegen dieser Platten eindringen und so ein Hindernis
und eine Sperre gegen das Wandern der Korkschrotkörner darstellen, selbst dann,
wenn die Körnerschrotschüttung eine beträchtliche Dicke besitzt, beispielsweise
eine Dicke von 40 mm.
-
Das Verfahren für den Aufbau der erfindungsgemäßen Fußbondenkonstruktion
würde sich el-wa wie folgt abspielen: Zunächst wird der Raum, in dem der Fußboden
errichtet werden soll, entsprechend vorbereitet und der Untergrund gegebenenfalls
vorpräpariert. Sodann wird auf diesem Unterboden oder Untergrund eine Körnerschüttung
aus Korkschrot aufgebracht, der sich aus einer Körnung von 1 - 4 mm zusammensetzt.
Der Korkschrot wird lose auf den Boden geschüttet, die Oberfläche planiert durch
Abziehen vermittels einer Stange, worauf dann die wenigstens auf einer Seite stark
aufgerauhten Leichtbauplatten,
vorzugsweise in Form der Holzwolle-Leichtbauplatten
aufgelegt werden. Vorteilhafterweise benutzt man Platten möglichst großer Abmessung
und stösst sie stumpf und dicht gegeneinander.
-
Sobald die Oberfläche des Korkschrots völlig durch solche Leichtbauplatten
abgedeckt ist, wird die Oberfläche dieser Platten mit einer dünnen Schicht Gipsplaster
bestrichen, beispielsweise mit einem Zahnspachtel, worauf auf diesem Gipsplasterstrich
die eigentlichen Trockenestrichplatten in Form von Gipsfaserplatten derart aufgelegt
werden, daß ihre Nähte bzw. Fugen zu den Nähten der Leichtbauplatten versetzt sind.
-
Wie bereits oben erwähnt, kann die Holzwolle-Leichtbauplatte eine
Zementbindung oder auch jede andere Form von Bindemitteln enthalten. Auch die Holzwolle
kann durch einen anderen Stoff ersetzt sein. Entscheidend ist die starke Rauhigkeit
der Oberfläche, insbesondere jener, die dem Korkschrot zugekehrt ist mit ihren unterschiedlichen
tiefen Ausnehmunqen und mehr oder weniger schcrfkantigen Erhebungen, so daß quasi
ein Verkrallen der beiden Schichten, nämlich der Schrotschicht und der Plattenschicht
ineinander stattfindet.
-
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
In der beiliegenden Zeichnung ist dieses Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Ausschnitt in perspektivischer Ansicht eines Fußbodens mit
der erfindungsgemäßen Konstruktion und Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch einen
Teil solchen Fußbodens.
-
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, wird auf den Unterboden 1, der beispielsweise
ein Fußboden in einem zu renovierenden Altbau sein kann, eine Körnerschicht 2 aufgebracht,
die aus einer Korkkörnung zwischen 1 - 4 mm besteht, wobei die Anteile der jeweiligen
Kornfraktion so gewählt sind, daß sich insgesamt eine möglichst dichte Packung ergibt,
die eine Dicke oder Tiefe besitzt, die ausreicht, die erforderlichen und vorgeschriebenen
Dämmwerte zu erhalten; Außerdem werden durch die Korkschüttung Verformungen des
Fußbodens, die im Laufe der Jahrzehnte eingetreten sind, ausgeglichen, derart, daß
der neu zu verlegende Boden wieder eine plane Oberfläche besitzt. Der Vorteil dieser
Fußbodenkonstruktion ist es beispielsweise, daß man unter Berücksichtigung einer
gegebenen Deckenhöhe Vertiefungen im Fußboden ausgleichen kann, ohne daß zuviel
der lichten Höhe für die Errichtung des neuen Fußbodens verloren geht.
-
Diese Korkschüttung, die ohne Bindemittel oder dergleichen eingebracht
wird, wird plan'abgezogen. Hierbei ist eine Setzung der Schüttung von etwa 10 *
zu berücksichtigen. Auf die abgezogene plane Oberfläche dieser Korkschüttung werden
sodann Platten aufgelegt, die wenigstens auf einer ihrer beiden Oberflächen eine
starke Aufrauhung aufweist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich
dabei um sogenannte Holzwolle-Leichtbauplatten 3, die mit Zement oder Magnesiumchlorid
gebunden sind.
-
Diese Platten ermöglichen nun ein Begehen dieser derartig gestalteten
Fußbodenkonstruktion, tragen aber außerdem zu den zu erstellenden Schall- und Wärmedämmwerten
bei und verankern bzw. arretieren die Korkschüttung an den eingebrachten jeweiligen
Stellen, so daß eine Wanderung der Korkschrotkörner in der Schüttung verhindert
wird. Ihre hervorragende Aufgabe ist aber die, im Verbund mit der Gipsfaserplatte
die Deckschicht der Gesamtkonstruktion so steif herzustellen, daß spwohl hohe Einzellasten
als auch dynamische Lasten keine unterschiedlichen Setzungen der Konstruktion hervorrufen.
Sobald diese Lage aus Holzwolle-Leichtbauplatten fertiggestellt ist, wird die Deckschicht
in Form von Gipsfaserplatten 4 aufg.bbr.acht, und zwar werden diese Platten im Nut-
und Feder-System aneinandergestoßen. Hierbei ist die Feder eine remdfeder und besteht
aus einem lose eingelegten Holzfaserstreifen.
-
Mittels eines Zahn spachtels wird eine ipspisterschicht 5 auf die
Holzwolle-Leichtbauplatten aufgetragen, in
die dann die Gipsfaserplatte
eingelegt und somit ein Verbund zwischen Holzwolle-Leichtbauplatte und Gipsfaserplatte
hergestellt wird.
-
Diese als Klebemittel dienende Plasterschicht 5 wird je nach Fortgang
der Bedeckung der Holzwolle-Leichtbauplatten mit Trockenestrichplatten 4 vorangetrieben.
Ist die Bedeckung des Fußbodens mit den Trockenestrichplatten beendet, und hat der
Plasterbinder 5 abgebunden, kann der Boden ohne weiteres begangen werden oder seine
endgültige Ausgestaltung erhalten, beispielsweise dadurch, daß dann auf die Oberflächen
der Estrichplatten 4 eiii Spannteppich, Teppichfliesen oder ein sonstiger Belag
verlegt wird. Die Bezugszeichen - 6 - 6 bezeichnen Raumwände,.die in der Ecke 7
zusammenstoßen.
-
In Fig. 2 ist der erfindungsgemäße Fußboden noch einmal im Schnitt
dargestellt. 1 bezeichnet den Unterboden, 2 die nahtlose Korkschüttung, 3 die Holzwolle-Leichtbauplatte,
5 die Gipsplasterschicht, die die Platten 3 bzw. 4 miteinander verbindet. Bei 8
ist eine Fuge in der Trockenestrichplatte dargestellt und bei 9 Fugen in der Holzwolle-Leichtbauplatte.
Aus. diesem Bild ergibt sich ein wichtiges Merkmal der Erfindung, nämlich das Merkmal,
daß die Stoßfugen der beiden Plattenlagen 3 und 4 gegeneinander versetzt sind, so
daß die jeweiligen Fugen der einzelnen Plattenlage durch die jeweils benachbarte
Plattenlage überdeckt sind.
-
Wie bereits eingangs erwähnt, ist die Holzwolle-Leichtbauplatte eine
bevorzugte Platte für die erfindungsgemäße Fußbodenkonstruktion, sie kann jedoch
auch durch andere Plattenausgestaltungen ersetzt sein, sofern nur die dem Korkschrot
zugekehrte Seite eine starke Aufrauhung mit möglichst vielen scharfkantigen Erhebungen
aufweist.
-
Patentan sprüche