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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein auf einem Boden oder Untergrund verlegbareres Trockenestrich-System gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Das Trockenestrich-System umfasst demnach eine aus Basisplatten gebildete Basisschicht und zumindest eine aus Deckplatten gebildete Deckplatten-Schicht. Die Basisplatten enthalten Gips oder sind aus Gips gebildet. Die Deckplatten enthalten Holz oder einen Holzwerkstoff oder sind aus Holz oder einem Holzwerkstoff gebildet. Die Deckplatten sind auf den Basisplatten verklebbar respektive verklebt.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Verwendung eines Trockenestrich-Systems gemäß Anspruch 11.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verlegen eines, insbesondere hierin beschriebenen, Trockenestrich-Systems gemäß Anspruch 12.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Dämmverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 17.
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Schließlich betrifft die Erfindung ein Trockenestrich-System-Herstellungsverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 18.
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TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
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Das plattenweise Verlegen eines Trockenestrichs mittels erster und zweiter Schicht aus unterschiedlichen Materialien hat sich in der Baubranche bewährt. Die Schichten werden mitunter verschraubt und die Platten werden mitunter so aufeinander angeordnet, dass die Fugen übereinander liegen. Daraus ergeben sich einige Nachteile, die die Stabilität des Estrichs betreffen, seine bautechnischen Eigenschaften wie die Anpassung an den Untergrund und thermische und isolierende Merkmale. Hier setzt die Erfindung ein.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, die qualitativen Eigenschaften eines Bodens respektive Trockenestrichs ohne handwerklichen Mehraufwand und ohne Mehrkosten für Material und Logistik zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch ein auf einem Boden oder Untergrund verlegbareres Trockenestrich-System gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unter- und Nebenansprüchen. Das erfindungsgemäße Trockenestrich-System ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass auf den Basisplatten und/oder den Deckplatten eine Positionierhilfe angeordnet ist, welche beim Auslegen oder nach dem Auslegen der Basisplatten und/oder Deckplatten sichtbar ist, und welche die Position der auf den Basisplatten anordbaren respektive angeordneten Deckplatten so vorgibt, dass sich zwischen Basisplatte und Deckplatte jeweils zumindest ein Versatz ausbildet, der größer ist ca. als 10 cm, insbesondere im Bereich von ca. 10 cm bis ca. 40 cm, vorzugsweise ca. 30 cm. Es kann beispielsweise ein Versatz in einer Richtung vorgesehen sein, oder ein erster Versatz in einer ersten Richtung und ein zweiter Versatz in einer zweiten, etwa zur ersten Richtung senkrecht verlaufenden zweiten Richtung. Indem die aufeinander angeordneten Platten zueinander versetzt sind, nämlich um das genannte Versatz-Maß von beispielsweise ca. 30 cm, ergibt sich eine stabile und feste Anordnung der Deckplatten-Schicht auf der Basis-Plattenschicht. Bevorzugt ist die Deckplatte aus einem Holzwerkstoff respektive Holzfaserwerkstoff, beispielsweise einer mitteldichten Holzfaserplatte (MDF) gebildet. MDF bietet den Vorteil, dass der Werkstoff mit einer hohen Maßhaltigkeit zur Verfügung steht. So hat eine erfindungsgemäße MDF-Deckplatte beispielsweise eine Dicke respektive Stärke mit einer (Fertigungs-)Toleranz von ca. 0,1 mm auf einer Länge (oder Breite) von ca. 1 m. Damit ist es nicht erforderlich, dass der Boden grundiert und/oder gespachtelt werden muss, bevor der Estrich darauf angeordnet wird. Ein Durchzeichnen der Plattenstöße durch den Belag bleibt aus, und für den Handwerker (Estrichleger) ist der ersatzlose Entfall des Arbeitsgangs Grundieren/Spachteln eine erhebliche Vereinfachung und Verbesserung beim Verlegen: Der handwerkliche Aufwand ist spürbar geringer und etwaige Kosten für das Material für das Grundieren/Spachteln entfallen.
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Die Deckplatte kann eine Dicke von ca. 2 mm bis ca. 6 mm aufweisen, bevorzugt ca. 4 mm. Die Basisplatte kann aus einer Gipsplatte mit einer Dicke von ca. 6 mm bis ca. 20 mm gebildet sein, vorzugsweise mit einer Dicke von ca. 10 mm.
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Gemäß einer bevorzugten Anordnung kann vorgesehen sein, dass die Basisplatten und/oder die Deckplatten rechteckig gebildet sind, vorzugsweise so, dass die Länge der Längsseite der Platten die doppelte Länge der Schmalseiten der Platten aufweist, insbesondere so, dass die Längsseiten eine Länge von ca. 120 cm aufweisen und die Schmalseiten eine Breite von ca. 60 cm. Sofern das Versatz-Maß wie oben beschrieben ca. 30 cm beträgt, entspräche der Versatz der halben Breite der Schmalseiten der Platten. Daraus ergeben sich beim Verlegen der Schichten einige Vereinfachungen: Beispielsweise kann die Basisplatte mithilfe der Positionierhilfe, die einen 30-cm-Abstand von der Platten-Kante vorgibt, auf eine Breite von ca. 30 cm zurechtgeschnitten werden. Insofern hat die Positionierhilfe auch die Funktion einer Zuschnitthilfe. Die Platten können demnach eine Positionier- und Zuschnitthilfe aufweisen. Diese Platten mit halbierter Breite werden auf dem Boden/Untergrund randseitig verlegt. Daneben werden ungeschnittene Platten mit der vorgegeben Breite von 60 cm angeordnet. Darüber werden randseitig ungeschnittene Deckplatten angeordnet, wobei sich ohne die Notwendigkeit einer Vermessung oder Justage der erfindungsgemäße Versatz von ca. 30 cm ergibt. Dies gelingt dem Handwerker ohne handwerklichen Mehraufwand, indem er sich beim Verlegen und Zuschneiden der Platten der Positionierhilfe respektive Positionier-/Zuschnitthilfe der Basisplatten bedient.
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Bevorzugt kann die Positionierhilfe mehrere auf der Basisplatte/Deckplatte sichtbar angeordnete Positioniermarken respektive Positionier- und Schnittmarken umfassen. Die Positioniermarken können so angeordnet sein, dass sie einen Abstand von ca. 30 cm von der Plattenkante der Platten-Schmalseite einnehmen und/oder einen Abstand von ca. 30 cm von der Plattenkante der Platten-Längsseite. Bei einer Plattengröße von 120 x 60 cm2 wären demnach auf der Platte zwei Positioniermarken der Positionierhilfe angeordnet, nämlich beide auf einer gedachten Mittellinie zwischen den Kanten der Längsseiten und beide jeweils mit einem Abstand von 30 cm zur nächstgelegenen Kante der Schmalseite. Die Entfernung der Positioniermarken beträgt dabei 60 cm.
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Die Positioniermarken können auf einer oder auf beiden Seiten der Basisplatten/Deckplatten aufgedruckt oder eingepresst oder eingeprägt oder eingestanzt oder aufgeklebt sein. Bevorzugt sind die Positioniermarken T-förmig gebildet oder geformt. Die horizontale Linie oder Struktur der T-förmigen Marken verläuft beispielsweise parallel zur Längsseite der Basisplatten/Deckplatten, die vertikale Linie/Struktur der T-förmigen Marken verläuft beispielsweise parallel zur Schmalseite der Basisplatten/Deckplatten. Die Orientierung einer T-förmigen Positioniermarke kann sich von der Orientierung der benachbarten Positioniermarke unterscheiden. Damit wird das Zuschneiden und das versetzte Verlegen der Platten in der Zimmer-Ecke erleichtert, weil durch die Orientierung der T-förmigen Positioniermarken auch die Richtung der versetzt angeordneten Deckplatte vorgegeben wird.
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Im Hinblick auf eine einerseits stabile und andererseits dennoch ausreichend elastische Verbindung zwischen Basisschicht und Deckplatten-Schicht zu erreichen, ist es zweckmäßig, wenn auf der Basisplatte und auf der Deckplatte jeweils eine Klebstoffschicht angeordnet ist, wobei der Klebstoff der Klebstoffschichten einen Kontaktkleber umfasst oder daraus gebildet ist. Kontaktkleber zeichnen sich u. A. dadurch aus, dass sie auf beiden Fügeteilen angeordnet werden. Die Fügeteile, hier Basisplatte und versetzt angeordnete Deckplatte, werden bei Kontakt der Klebstoffschichten bereits fest miteinander verbunden, gegebenenfalls mittels Druckbeaufschlagung der Kontaktfläche(n) beim Fügen. Nach dem Fügen ist die aus den Klebstoffschichten entstandene Haftschicht hinreichend elastisch, sodass bei einer punktuellen oder flächigen Belastung des Trockenestrichs, etwa aufgrund einer geringen Unebenheit des Untergrunds/Bodens, Spannungen oder ein strukturelles Versagen der Platten und/oder der Plattenverbindung ausbleiben.
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Im Hinblick auf ein möglichst einfaches Verlegen und/oder zur Vermeidung einer Verschmutzung der Klebstoffschicht(en) kann vorgesehen sein, dass auf zumindest einer Klebstoffschicht eine abziehbare Schutzfolie angeordnet ist. Beim Verlegen ist dann die Schutzfolie zu entfernen, sodass die Klebstoffschicht freigesetzt wird und mit der jeweils anderen Schicht in Kontakt gebracht werden kann. Vor dem Verbinden/Fügen schützt die Schutzfolie die Klebstoffschicht beispielsweise vor Verschmutzung, etwa durch Krümmel oder anderen Schmutz, und darüber hinaus vor Verschleiß und ungewollter Verflüchtigung des Klebstoffs.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Basisplatten und/oder die Deckplatten mehrschichtig, insbesondere zweischichtig, gebildet sind. Indem beispielsweise die Basisplatte eine zweite Schicht aufweiset, kann sie stabiler werden, eine bessere Schalldämmung aufweisen oder eine bessere Wärmedämmung. Die Zusatzschicht kann beispielsweise einen thermoplastischen Kunststoff umfassen oder daraus gebildet sein, beispielsweise Polyethylen (PE) oder einen Schaum daraus (PE-Schaum) und/oder extrudiertes Polysterol (PS) und/oder extrudiertes Polystyrol (XPS). Die Zusatzschicht kann alternativ oder kumulativ einen Holzfaserstoff und/oder einen Holzfaserdämmstoff enthalten. Die Zusatzschicht kann alternativ oder kumulativ Kokosfasern, Kork und/oder Stroh enthalten.
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Eine Verbesserung der qualitativen Eigenschaften eines Bodens respektive Trockenestrichs ohne handwerklichen Mehraufwand und ohne Mehrkosten für Material und Logistik ergibt sich ferner durch eine Verwendung eines hierin beschriebenen Trockenestrich-Systems gemäß Anspruch 11. Demnach ist vorgesehen, dass das hierin beschriebene Trockenestrich-System als Trittschall-Dämmungs-System verwendet wird. Die Trittschall-Dämmung kann beispielsweise zwischen einem Untergrund und einem Parkettboden angeordnet werden.
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Eine Verbesserung der qualitativen Eigenschaften eines Bodens respektive Trockenestrichs ohne handwerklichen Mehraufwand und ohne Mehrkosten für Material und Logistik ergibt sich außerdem durch ein Verfahren zum Verlegen eines, insbesondere hierin beschriebenen, Trockenestrich-Systems gemäß Anspruch 12. Demnach werden in einem ersten Verfahrens-Schritt auf einem Boden oder Untergrund Basisplatten des Trockenestrich-Systems verlegt. In einem zweiten Verfahrensschritt werden auf den Basisplatten Deckplatten des Trockenestrich-Systems angeordnet. Die Deckplatten werden auf den Basisplatten mittels einer auf den Basisplatten und/oder den Deckplatten angeordneten Positionierhilfe versetzt angeordnet, sodass der Versatz mindestens ca. 10 cm beträgt, insbesondere ca. 10 cm bis ca. 40 cm, vorzugsweise ca. 30 cm.
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Die Positionierhilfe kann aus mehreren auf den Basisplatten angeordneten Positioniermarken gebildet sein, wobei die Deckplatten beim Verlegen an die Positioniermarken der Basisplatten angelegt werden. Die Positioniermarken geben die Positionen der Fugen in der Deckplatten-Schicht des Trockenestrichs an, welche nicht mit den Lagen der Fugen in der Basisschicht übereinstimmen. Insofern haben die Platten einen Versatz und die Fugen zwischen benachbarten Basisplatten haben ebenfalls einen Versatz gegenüber den Fugen der zueinander benachbarten Deckplatten.
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Die Deckplatten können mit den Basisplatten des Trockenestrich-Systems miteinander verklebt werden, etwa indem eine Klebstoffschicht der Deckplatten des Trockenestrich-Systems mit einer Klebstoffschicht der Basisplatten des Trockenestrich-Systems kontaktiert wird. Die Klebstoffschichten können bereits an den Platten angeordnet sein, sodass beim Verlegen kein Klebstoffmaterial präpariert und aufgetragen werden muss. Die auf den Plattenflächen angeordneten Klebstoffschichten können einen Kontaktkleber umfassen oder daraus gebildet sein. Die Klebstoffschichten sind dann besonderes gut handhabbar, wenn zumindest eine auf zumindest einer der Klebstoffschichten angeordnete Schutzfolie der Platten des Trockenestrich-Systems vor dem Verlegen der Deckplatten abgezogen wird.
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Eine Verbesserung der qualitativen Eigenschaften eines Bodens respektive Trockenestrichs ohne handwerklichen Mehraufwand und ohne Mehrkosten für Material und Logistik ergibt sich ferner durch ein Dämmverfahren gemäß Anspruch 17. Das Verfahren dient dem Dämmen von auf einem Boden oder Untergrund erzeugtem Trittschall. Bei dem Dämmverfahren wir das hierin beschrieben Verfahren zum Verlegen eines, insbesondere hierin beschriebenen, Trockenestrich-Systems angewendet.
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Eine Verbesserung der qualitativen Eigenschaften eines Bodens respektive Trockenestrichs ohne handwerklichen Mehraufwand und ohne Mehrkosten für Material und Logistik ergibt sich schließlich durch ein Herstellverfahren gemäß Anspruch 18. Das Verfahren dient dem Herstellen eines, insbesondere hierin beschriebenen, Trockenestrich-Systems, wobei das Trockenestrich-System aus mehreren Trockenestrich-System-Baumitteln gebildet wird. Ein System-Baumittel umfasst je eine Deckplatte und je eine Basisplatte. Auf der Basisplatte wird eine Klebstoffschicht angeordnet. Auf der Deckplatte wird ebenfalls eine Klebstoffschicht angeordnet. Auf der Klebstoffschicht der Basisplatte wird eine Schutzfolie angeordnet. Basisplatte und Deckplatte werden aufeinander angeordnet verpackt und bilden somit ein anwendbares System-Baumittel. Der Anwender/Handwerker beschafft eine für einen Raum oder für ein Zimmer ausreichende Anzahl an System-Baumitteln, entfernt die Verpackung und kann die Platten versetzt verlegen, gegebenenfalls nachdem die Platten entsprechend zugeschnitten wurden.
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Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung, in der - beispielhaft - ein Ausführungsbeispiel eines Trockenestrich-Systems schematisch dargestellt ist. Auch einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können mit anderen Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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In der Zeichnung zeigen
- 1 ein System-Baumittel eines Trockenestrich-Systems in schematischer Explosionsansicht,
- 2A/2B eine Basisplatte eines Trockenestrich-Systems gemäß 1 in verschiedenen perspektivischen Ansichten,
- 3 eine Zimmerecke mit einer Anordnung von Basisplatten des Trockenestrich-Systems gemäß 1 und
- 4 die Zimmerecke gemäß 3 mit einer Anordnung von Basis- und Deckplatten des Trockenestrich-Systems gemäß 1.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Das in den 1 bis 4 schematisch dargestellte Trockenestrich-System 1 wird verwendet, um auf einem Boden/Untergrund 2, etwa eines Zimmers 3, einen Trockenestrich 4 auszulegen. Mehrere System-Baumittel 5 werden dabei verwendet, die Anzahl der System-Baumittel 5 ist abhängig von der Größe der Bodenfläche 6 des Zimmers 3. Ein System-Baumittel 5 ist in 1 schematisch dargestellt und es umfasst beispielsweise eine Basisplatte 7 und eine Deckplatte 8. Es kann vorgesehen sein, dass das System-Baumittel 5 so verpackt ist, dass pro Verpackung vier Platten 7, 8 enthalten sind, beispielsweise zwei Basisplatten 7 und zwei Deckplatten 8. Dabei reicht es aus, wenn nur auf den Basisplatten 7 eine Schutzfolie 10 der Klebstoffschicht 9 vorgesehen ist. Die zu verlegenden System-Baumittel 5 können wahlweise auf einer (Euro-)Palette bereitgestellt werden, d. h. mit einer zwei- oder dreistelligen Anzahl von Platten 7, 8. Sofern derart viele Platten 7, 8 zwecks Verpackung, Versand oder Lagerung aufeinander gestapelt sind, empfiehlt es sich, dass jede der Platten 7, 8 mit einer Schutzfolie 10 ausgestattet ist, da der auf die Platten 7, 8 einwirkende Druck sonst zu einem ungewünschten Verkleben der Platten 7, 8 innerhalb der Verpackung führen kann.
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Auf der Basisplatte 7 und auf der Deckplatte 8 sind jeweils eine Klebstoffschicht 9 angeordnet. Bei kleinen System-Baumittel-Verpackungsgrößen ist nur die Klebstoffschicht 9 der Basisplatte 7 mit einer Schutzfolie 10 ausgestattet, die von dem Handwerker, der den Trockenestrich 4 verlegt, abgezogen werden kann. Die Basisplatte 7 besteht aus Gips und ist etwa 10 mm dick. Die Deckplatte 8 ist aus MDF und etwa 4 mm dick. Basisplatte 7 und Deckplatte 8 haben eine Fläche von 60 x 120 cm2. Die Klebstoffschichten 9 umfassen jeweils einen Kontaktklebstoff. Sofern Basis- und Deckplatte 7, 8 mit einer Schutzfolie 10 ausgestattet sind, wie etwa bei großen System-Baumittel-Verpackungen (Euro-Palette), wird der Handwerker zunächst die Basisplatte 7 entnehmen und auf dem Boden/Untergrund 2 verlegen, dann die Schutzfolie 10 der Basisplatte 7 entfernen, anschließend die Deckplatte 8 aus der Verpackung entnehmen und die Schutzfolie 10 der Deckplatte 8 abziehen und schließlich die Deckplatte 8 auf der Basisplatte 7 unter Zuhilfenahme einer oder mehrerer Positioniermarken 13 des Positioniermittels 12 versetzt anordnen und durch Kontaktierung der Klebstoffschichten 9 der Platten 7, 8 miteinander verkleben.
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Die 2A und 2B zeigen verschiedenen Ansichten einer der Basisplatten 7 des Trockenestrich-Systems 1. Auf der Oberfläche 11 der Basisplatten 7 ist eine Positionierhilfe 12 respektive Positionier- und Zuschnitthilfe 12 angeordnet. Die Positionierhilfe 12 umfasst jeweils zwei Pass- respektive Positioniermarken 13. Die Positioniermarken 13 sind auf die Oberfläche 11 der Basisplatte 7 aufgedruckt. Jede Positioniermarke 13 ist T-Förmig ausgestaltet, wobei die horizontale Linie 14 der T-Form parallel zur Kante 15 der Langseite 16 der Platte 7 orientiert ist, und die vertikale Linie 17 der T-Form parallel zur Kante 18 der Schmalseite 19 der Platte 7. Jede Positioniermarke 13 gibt einen Positionierpunkt 20 vor, nämlich am Kreuzungs- respektive Schnittpunkt der vertikalen und horizontalen Linien 14, 17 der jeweiligen T-Form. Die Orientierung der ersten Positioniermarke 13 ist gegenüber der Orientierung der zweiten Positioniermarke 13 gespiegelt respektive um 180° gedreht. Die erste Positioniermarke 13 gibt demnach neben dem Positionierpunkt 20 eine erste Positionierrichtung vor und die zweite Positioniermarke 13 eine zweite, zur ersten Positionierrichtung entgegengesetzte gerichtete Positionierrichtung.
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Die Positioniermarken 13 helfen dem Handwerker beim Verlegen des Trockenestrichs 4 nicht nur dabei, den Versatz 21 zwischen Basisplatte 7 und Deckplatte 8 von ca. 30 cm zu verwirklichen, sondern sie dienen auch als Zuschnitt-Hilfsmittel. Die (Mittel-)Linie 22, welche die erste und die zweite Positioniermarke 13 geometrisch schneidet, hilft beim Zuschneiden der Plattenbreite, d. h. parallel zur Platten-Längsrichtung (2A). Diejenige (Drittel-)Linie 23, die parallel zur Schmalseite 19 der Platten 7, 8 verläuft und die erste oder zweite Positioniermarke 13 geometrisch schneidet, hilft beim Zuschneiden der Plattenlänge, d. h. parallel zur Platten-Querrichtung, welche senkrecht zur Platten-Längsrichtung orientiert ist (2B).
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Eine auf einem Boden 2 in einer Zimmerecke 24 verlegte Anordnung von Basisplatten 7 kann der 3 entnommen werden. Die Basisplatten 7 bilden die Basisschicht 25. Die randseitigen Platten 7 sind mithilfe der Positioniermarken 13 zurechtgeschnitten und verlegt worden und benachbart dazu sind ungeschnittene Basisplatten 7 verlegt worden (in 3 ist nur eine ungeschnittene Basisplatte 7 dargestellt, in 4 sind mehrere dieser Platten 7 dargestellt). Auf den Basisplatten 7 ist eine Klebstoffschicht 9 angeordnet, welche mit einer Schutzfolie 10 geschützt ist. Die Schutzfolie 10 kann vom Handwerker abgezogen werden, was in 3 durch die Pfeilsymbole schematisch dargestellt ist. Nach dem Abziehen der Schutzfolie 10 können die Deckplatten 8 auf den Basisplatten 7 angeordnet werden. Die Deckplatten 8, die die Deckplatten-Schicht 26 bilden, werden dabei so verlegt, dass eine Ecke der Deckplatte 8 auf einer Positioniermarke 13, insbesondere auf dem Positionierpunkt 20, positioniert wird. Dadurch ergibt sich stets ein Versatz 21 von ca. 30 cm relativ zur Längskante 16 und relativ zur Schmalkante 18 der Basisplatten 7. Wie in 4 dargestellt müssen auch einige der randseitigen Deckplatten 8 zugeschnitten werden. Sofern auch die Deckplatten 8 Positioniermarken 13 aufweisen, können diese auch beim Zuschneiden der Deckplatten 8 helfen. Die Deckplatten 8 werden mit den Basisplatten 7 verklebt, hierzu haben Basisplatte 7 und Deckplatte 8 jeweils eine Kontaktlebstoff-Schicht 9. Durch den Verbund von Basis- und Deckplatte 7, 8 mit Verklebung (9) und Versatz 21 entsteht ein stabiler und zugleich hinreichend flexibler Trockenestrich 4.
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Der in den 1 bis 4 schematisch dargestellte Trockenestrich 4 kann auch als Trittschall-Schutz verwenden werden. Ein besonders guter Trittschall-Schutz entsteht dann, wenn beispielsweis die Basisplatte 7 mehrschichtig gebildet ist und eine Zusatzschicht aus einem PE-Schaum umfasst (nicht dargestellt in den 1 bis 4).
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 1
- Trockenestrich-System
- 2
- Boden/Untergrund
- 3
- Zimmer
- 4
- Trockenestrich
- 5
- System-Baumittel
- 6
- Bodenfläche
- 7
- Basisplatte
- 8
- Deckplatte
- 9
- Klebstoffschicht
- 10
- Schutzfolie
- 11
- Oberfläche
- 12
- Positionierhilfe
- 13
- Positioniermarke
- 14
- horizontale Linie
- 15
- (Längs-)Kante
- 16
- Längsseite
- 17
- vertikale Linie
- 18
- (Schmal-)Kante
- 19
- Schmalseite
- 20
- Positionierpunkt
- 21
- Versatz
- 22
- Mittellinie
- 23
- Drittellinie
- 24
- Zimmerecke
- 25
- Basisschicht
- 26
- Deckplatten-Schicht