DE102006035135B4

DE102006035135B4 - Noppenbauelement

Info

Publication number: DE102006035135B4
Application number: DE102006035135.5A
Authority: DE
Inventors: Heinfried Watermann
Original assignee: OXIEGEN GmbH
Current assignee: OXIEGEN GmbH
Priority date: 2006-07-29
Filing date: 2006-07-29
Publication date: 2021-02-18
Anticipated expiration: 2026-07-30
Also published as: DE102006035135A1

Abstract

Verwendung eines Noppenbauelements (11), welches aus einer Vielzahl von Kunststoffnoppen (4) besteht, die über Stege (5) mit einer Stärke von weniger als der Hälfte der Höhe der Noppen (4) miteinander verbunden sind, zur Flächenentwässerung, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Noppenbauelement (11) eine Vliesschicht (3) aufgebracht ist, die den mineralischen Kleber (2) oder Estrich von dem Noppenbauelement (11) fernhält.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verwendung eines Noppenbauelements zum Einsatz im Bauwesen.
Aus der DE 100 58 961 A1 ist eine Kunststofffußbodenmatte mit einer Vielzahl an kugelförmigen Kunststoffnoppen bekannt, wobei die Kunststoffnoppen über Stege miteinander verbunden sind. Eine Stärke der Stege entspricht dabei etwa der Hälfte der Höhe der Noppen.
Es sind verschiedene Arten von abstandshaltenden Bauelementen im Bauwesen bekannt. So beschreibt die Patentschrift DE 40 04 901 C2 eine Kunststoffprofil-Drainagebahn für die Herstellung von Flächendrainagen. Die Drainagebahn ist aus steifem Kunststoff hergestellt und wird aufgerollt für die Verlegung angeliefert. Die Steifigkeit des Kunststoffes führt zum Aufwölben der Drainagebahn, was erhebliche Schwierigkeiten bei der Verlegung bewirkt.
Weiterhin ist eine Drainagematte aus der Patentschrift DE 102 22 323 C1 bekannt, bei der eine Vielzahl von Noppen auf einer porösen Materialbahn ausgeformt sind. Diese Matten sind nicht für das Aufrollen vorgesehen und daher sperrig zu transportieren und aufwendig miteinander zu verbinden. Außerdem ist die Wasserdurchlässigkeit von Zerfallsprozessen des Materials abhängig.
Diese Bauelemente sind nur für die Drainage und für keine weiteren Anwendungsfälle vorgesehen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Verwendung für ein Noppenbauelement anzugeben, das insbesondere für Drainageaufgaben aber auch andere Verwendungen nutzbar ist, sowie problemlos zu verlegen und einfach zu transportieren ist.
Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruchs 1, des Patentanspruchs 2 beziehungsweise des Patentanspruchs 3 auf.
Ausführungsformen des Noppenbauelementes sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das Noppenbauelement wird aus Kunststoff im Spritzgussverfahren hergestellt. Die Stege zwischen den Noppen sind dünn und reißfest. Sie sind auf einer Seite des Noppenbauelementes angeordnet. Dadurch ergibt sich eine gute Wasserdurchlässigkeit des Noppenbauelementes bei der Verwendung als Drainageelement.
Das Noppenbauelement besitzt eine Vielzahl von Noppen, die die Auflagepunkte für einen Bodenbelag, beispielsweise Fliesen oder Platten, bilden. Die Anzahl der Noppen ist günstigerweise größer als 3000 Noppen pro Quadratmeter, wodurch sich eine hervorragende Entkopplung und Lastverteilung ergibt.
In einer Ausführungsform sind die Stege als flexible Fäden ausgeführt. Das Noppenbauelement ist damit auf ihrer gesamten Breite und Länge frei von Spannungen. Die Noppenbauelemente können als Bahn gefertigt und zusammengerollt transportiert werden. Die verlegte Bahn bleibt glatt. Aufwölbungen vom Aufrollen treten nicht auf und sie kann somit einfach verlegt werden.
In einer anderen Ausführungsform sind die Stege steif. Die Noppenbauelemente liegen jetzt als ebene Platte vor, die einfach verlegt werden kann.
Die Platte besitzt Abmaße, deren ganzzahlige Vielfache den Maßen einer Standardpalette entsprechen. Damit können die Noppenbauelemente einfach auf einer Palette verpackt und transportiert werden.
Die Verlegung der Bauelemente wird weiter vereinfacht, wenn Noppenbauelemente jeweils an einer Kante mit einem Klebestreifen zusammengeklebt werden. Die Klebestreifen wirken als Filmscharnier, über die die Platten beim Verlegen genau aneinandergefügt sind und über die die Platten zum Transport aufeinander geklappt werden können. Der Transport wird dadurch noch einfacher und es lassen sich große Flächen mit einem Packstück präzise verlegen. So lässt sich bei einer Plattengröße von 30 cm x 40 cm und einer Anordnung von 4 x 3 Platten in einem Packstück eine Fläche von 120 cm x 160 cm auf einmal präzise verlegen.
In einer Ausführungsform besitzen die Noppen eine Zylinderform, die für eine hohe Lastaufnahme geeignet ist. Es können aber auch eckige Formen genutzt werden.
Für die Optimierung des Spritzgussverfahrens sind an den Noppen Ausformschrägen vorhanden. Zur Materialeinsparung sind an den Unterseiten der Noppen Ausnehmungen eingebracht.
Durch die Ausnehmungen wird an der Unterseite der Noppen ein ringförmiger Rand gebildet.
Auf den ringförmigen Rand der Noppen ist in einer Ausführungsvariante ein Kleber aufgebracht, mit dem die Drainagebahn auf der Abdeckbahn aufgeklebt wird. Dieser Kleber kann während des Transportes der Bahn mit einer Schutzfolie abgedeckt sein.
Das angegebene Noppenbauelement ist für vielseitige Entwässerungsaufgaben unter Platten- oder Fliesenbelägen, Estrichen und unter sonstigen, wasserdurchlässigen Schichten geeignet. Dazu wird das Noppenbauelement vorzugsweise auf der Oberseite mit einer Vlies- und Gewebekaschierung versehen, damit der Drainagebereich zwischen den Noppen frei von dem mineralischen Kleber des Bodenbelags oder dem Estrich bleibt. Vorteilhafterweise wird dabei ein Drainvlies verwendet, das sich nicht durch ausgewaschenen Kalk zusetzt. Damit bleibt die Entwässerungsleistung konstant hoch.
In einer Ausführungsform besitzen die Noppen einen solchen diagonalen Abstand untereinander, dass gerade Platz für eine Noppe eines weiteren Bauelementes ist. Damit ergibt sich ein Klipseffekt für ein weiteres Noppenbauelement, dass mit seiner anderen Seite auf das erste Bauelement aufgedrückt wird. So werden Platten aneinander geheftet und etwa als Unterbauelement zur Trittschalldämmung und/oder Lastverteilung in einem Fußboden eingesetzt.
In einer anderen Anwendung werden zwei Platten aufeinander geklipst. Dabei kann die zweite Platte auf ihrer äußeren Seite eine Dekorschicht tragen, etwa einen Wand- oder Bodenbelag. Somit werden Wand- oder Bodenbeläge kleberfrei auf den ersten Platten befestigt. Dies ist besonders für den mobilen Aufbau von Bodenbelegen mit häufig wechselndem Dekor oder bei dem Ersatz von stark strapazierten Fliesen geeignet.
Die Figuren zeigen beispielhaft Ausführungsformen und Verwendungen der Noppenbauelemente.

1 zeigt die Noppenanordnung.
2 zeigt einen Querschnitt durch eine Noppe mit der Anbindung der Stege.
3 zeigt eine Anordnung von Noppenbauelementen.
4 zeigt einen Querschnitt durch einen Bodenbelag.
5 zeigt zwei zusammengeklipste Bauelemente in Draufsicht.
6 zeigt zwei zusammengeklipste Bauelemente im Querschnitt.

In 1 ist die regelmäßige Anordnung der Noppen 4 dargestellt, die über die Stege 5 miteinander verbunden und in ihrer Position gehalten sind. Die Dichte der Noppen 4 ergibt eine hohe Tragfähigkeit und eine gute Lastverteilung. Zwischen den Noppen sind große Freiräume, die zum Abfluss von Wasser dienen können.
In 2 ist der Querschnitt durch einen Noppen 5 mit den angespritzten Stegen 5 dargestellt. Zur Materialersparnis sind die Ausnehmungen 8 in die Noppe 4 eingebracht. Dadurch ist der untere Rand der Noppe 4 als Ring ausgebildet, auf den eine Klebeschicht 9 aufgebracht werden kann. Da das Noppenbauelement im Spritzgussverfahren hergestellt wird, sind alle senkrechten Flächen mit einer Ausformschräge 10 versehen.
In 3 ist ein Verbund von Noppenbauelementen 11 dargestellt. Sie sind über Klebestreifen 12 auf Stoß aneinander geklebt. Diese Streifen 12 fixieren die Lage der Platten 11 und dienen auch als Filmscharniere zum Aufeinanderklappen der Platten 11.
In 4 ist ein Querschnitt durch einen Bodenbelag dargestellt. Auf dem Boden 7, etwa eine Stahlbetonplatte, ist die Abdeckschicht 6 aufgebracht, die wasserundurchlässig ist. Darauf befinden sich die Noppenbauelemente als Drainagebahn aus den Noppen 4 mit den Stegen 5. Diese Drainagebahn bietet zwischen den Noppen 4 hinreichend durchgehenden Raum für die Entwässerung. Die Stege 5 halten die Noppen 4 in ihrer Position, bauen aber keine Spannung in der Drainagebahn auf Auf den Noppen 4 liegt das wasserdurchlässige Vlies 3, das den mineralischen Kleber 2 von den Freiräumen zwischen den Noppen fernhält. Die Belagsplatten 1, beispielsweise Fliesen, sind über den mineralischen Kleber 2 mit dem Vlies und damit der Drainagebahn verbunden. Das Wasser kann von den Belagsplatten 1 über den mineralischen Kleber 2 und das Vlies 3 in die Drainagebahn gelangen und dort zwischen den Noppen 4 abgeführt werden.
In 5 ist der Zusammenhalt der ersten Platte 11 mit der zweiten Platte 13 dargestellt. Die Noppen 4 und 14 stoßen im jeweils gegenüberliegenden Freiraum aneinander, die Stege 5 und 15 liegen übereinander. Somit ergibt sich ein Zusammenklipsen der beiden Platten.
In 6 ist ein Querschnitt durch die erste Platte 11 mit der angeklipsten Platte 12 dargestellt. Die zweite Platte 13 trägt den Belag 1. Die Noppen 4, 14 greifen ineinander, die Stege 5, 15 liegen übereinander. Der ganze Verbund ist auf dem Boden 7 festgeklebt. Der Belag 1 kann mittels der beiden Platten 11, 13 einfach von dem Boden 7 gelöst werden.
Bezugszeichenliste

1: Belag
2: Mineralischer Kleber
3: Vlies
4: Noppe
5: Steg
6: Abdichtung
7: Boden
8: Ausnehmung
9: Klebeschicht
10: Ausformschräge
11: Noppenbauelement
12: Klebestreifen
13: Zweites Bauelement
14: Zweite Noppen
15: Zweite Stege

Claims

Verwendung eines Noppenbauelements (11), welches aus einer Vielzahl von Kunststoffnoppen (4) besteht, die über Stege (5) mit einer Stärke von weniger als der Hälfte der Höhe der Noppen (4) miteinander verbunden sind, zur Flächenentwässerung, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Noppenbauelement (11) eine Vliesschicht (3) aufgebracht ist, die den mineralischen Kleber (2) oder Estrich von dem Noppenbauelement (11) fernhält.
Verwendung eines Noppenbauelements (11), welches aus einer Vielzahl von Kunststoffnoppen (4) besteht, die über Stege (5) mit einer Stärke von weniger als der Hälfte der Höhe der Noppen (4) miteinander verbunden sind, zur Trittschalldämmung und/oder zur Lastverteilung.
Verwendung eines Noppenbauelements (11), welches aus einer Vielzahl von Kunststoffnoppen (4) besteht, die über Stege (5) mit einer Stärke von weniger als der Hälfte der Höhe der Noppen (4) miteinander verbunden sind, wobei der Durchmesser der Noppen (4) dem diagonalen Abstand der Noppen (4) entspricht, zur kleberfreien Befestigung von Wand- oder Bodenbelägen (1).
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (5) auf einer Seite des Noppenbauelementes (11) angeordnet sind.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 3000 Noppen (4) pro Quadratmeter des Noppenbauelements (11) vorhanden sind.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (5) flexibel sind.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Noppenbauelement (11) als Rolle transportierbar ist.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (5) steif sind.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement (11) eine rechteckige Form besitzt, bei der die Länge und Breite jeweils einem ganzzahligen Bruchteil der Maße einer Standardpalette entspricht.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bauelemente (11) an einer Kante mittels eines Klebestreifens (12) verbunden sind.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bauelemente (11) zum Transport übereinander geklappt sind.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffnoppen (4) eine Zylinderform besitzen.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffnoppen (4) auf der Unterseite eine Ausnehmung (8) besitzen, durch die ein ringförmiger Rand gebildet ist.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem ringförmigen Rand eine Kleberschicht (9) aufgebraucht ist.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberschicht (9) zum Transport mit einer Schutzfolie abgedeckt ist.
Verwendung des Noppenbauelements (11) nach 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Noppen (4) dem diagonalen Abstand der Noppen (4) entspricht.