DE376742C - Verfahren zur Herstellung einer Masse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer MasseInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
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Description
(C 30661
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Masse für Fabrikationsartikel durch Mischen von gemahlenem Pech
mit Faserstoffen und darauf folgendem Verfilzen der Masse.
Bei dem bislang bekannten Verfahren ähnlicher Art handelt es sich um die Herstellung
von Decken oder Überzügen für die Rollen von Wring- und Waschmaschinen, desgleichen
to für lithographische und andere dem Druckereigewerbe dienliche Zwecke. Dementsprechend
ist auch das in Einzelheiten vielleicht ähnelnde Verfahren im Prinzip von dem Verfahren
durchaus verschieden, das den Gegenstand der Erfindung bildet.
Bei bekannten Verfahren besteht das Gemisch, aus dem das Endprodukt hergestellt
wird, aus vulkanisierten ölen, Faserstoff und Harz oder .Pech. Hierbei bildet das Öl den
Hauptbestandteil, während das Pech nur mit einem geringen Prozentsatz vertreten ist. Dagegen
bildet das Pech bei dem vorliegenden Verfahren mit einem Anteil von 60 bis
80 Prozent den Hauptbestandteil.
Der Zusatz von Natronharzseife und Aluminiumsulfat dient bei anderen Verfahren
nur dem Zweck, bei der Herstellung von Papier auf dem Papier eine Oberfläche hervorzubringen,
die Tinte aufnimmt, ohne daß diese auseinanderläuft.
Dagegen dient beim vorliegenden Verfahren der Zusatz dazu, das Pech gerinnenzumachen,
damit es sieh gut mit dem Faserschleim bindet.
Der Erfindung gemäß wird das Pech zunächst in einen Zustand gebracht, in welchem
es sich leicht in Wasser zerteilt und gründlich mit dem Faserstoffschleim vereinigt. Es
soll sich in der Masse gleichmäßig- verteilen. Die Masse wird darauf in einer Papierfabrikationsmaschine
verfilzt. Dabei werden ihr ein Stoff oder Stoffe zugesetzt, die ein schnelles Filtrieren der Masse und die Bindung des
Pechs mit den Fasern fördern. Damit das Pech in einen äußerst fein verteilten und
flüssigen Zustand gebracht wird, wird es in einer Lösung eines aufschließenden Mittels
gemahlen. Dann wird es dem Faserschleim zugesetzt. Durch das Mahlen des Pechs in
einer solchen Lösung eines aufschließenden Mittels wird seine gleichmäßige Verteilung
in der Masse gewährleistet.
Es kann auch in Wasser gemahlenes Pech, dem gegebenenfalls Lehm beigemengt wird,
um eine Paste herzustellen, als Pechbestandteil zu dem Gemisch verwendet werden.
Dem Gemisch werden, falls noch nicht vor-
banden, Natronharzseife und Aluminiumsulfat zugesetzt. Dieser Zusatz soll das Pech
gerinnenmachen und es mit den Fasern binden. Dadurch wird ein schnelles Filtrieren
der Masse und eben die Bindung des Pechs mit den Fasern gefördert.
Das fertige Gemisch aus Pech und Faserschleim wird auf einer Papierfabrikationsmaschine
verfilzt und durch Pressen unter ίο Hitze zu Blättern, Scheiben, Blöcken o. dgl.
gestaltet.
Das Gemisch kann auch zwecks Fressens zu geeigneten Gegenständen oder für weiteres
Pressen zur Herstellung verstärkter Blätter, Scheiben, Blöcke o. dgl. getrocknet und erwärmt
werden.
Durch \"erstärkung mittels gespannten Metallen, Drahtnetzen o. dgl. kann die Festigkeit des zusammengesetzten Stoffes erhöht
werden.
Das flockige Pech wird erzielt, indem das Pech in Gegenwart einer Lösung eines aufschließenden
Mittels gemahlen wird, wobei das zu mahlende Pech vorteilhaft in einen festen schaumförmiigen Zustand in oben beschriebener
Weise übergeführt wird.
Als aufschließendes Mittel kann eine Lösung von Natrouharzseife in Wasser oder
Kasein in verdünnter Lösung Verwendung finden. Ein befriedigendes Ergebnis wird durch Behandlung von schaum förmigem
festen Pech in einer Kugelmühle mit einem gleichen Gewicht Wasser, das Natronharzseife
als Aufschlußmittel enthält, erzielt. Die Menge des Aufschlußmittels beträgt dabei ungefähr
2 Prozent vom Pechgewicht.
Falls in üblicher Weise festgewordenes Pech benutzt wird, muß dieses, Ivevor es in
Gegenwart des Aufschlußmittels feingemahlen wird, grob vorgemahlen werden.
Wenn das Pech in Gegenwart dieser Stoffe gemahlen wird, so werden die erzeugten
feinen Teilchen gehindert, aneinander zu backen und erhalten flockige Form. Das erzielte
Produkt kann leicht in Wasser suspendiert werden. Die feinen Teilchen setzen sich
nur sehr langsam oder gar nicht zu Boden und befinden sich in einem halbkolloidalen Zustand.
Die Pechpaste wird erzeugt, indem Pech, vorteilhaft in dem schaumförmigen festen Zustande,
mit ungefähr der doppelten Gewichtsmenge Wasser gemahlen wird oder indem es mit Ton in ungefähr derselben oder der doppelten
Wassermenge gemahlen wird: Beispielsweise 75 Prozent Pech und 25 Prozent Ton, je nach der Art der herzustellenden
Gegenstände.
Die so hergestellte Paste gestattet die darin enthaltenden Pechteilchen leicht im Wasser
zu zerteilen.
Bei Herstellung des zusammengesetzten Stoffes gemäß der Erfindung wird entweder
das flockige Pech oder die Pechpaste mit dem Faserstoff gemischt und die Masse in eine
Maschine von Art der Papiermaschinen eingegeben, um ihr die gewünschte Form zu geben und Tafeln, Blöcke o. dgl. durch Pressen
in der Hitze zu bilden.
Wenn Pechflocken gebraucht werden, wird das flockige Pech, das in halbkolloidalem Zustande
in ungefähr einer gleichen Gewichtsmenge einer Lösung eines Aufschlußmittels suspendiert ist, zu gut geschlagenem Faserbrei
mit hohem Prozentsatz an Wasser gemischt und das Ganze durchgearbeitet. Die Wirkung des Mischens des aufgeschlossenen
Pechs mit den Fasern besteht darin, daß die Fasern die feinen Pechteilchen absorbieren
und sie aus dem Zustande der Halblösung im Wasser herausziehen. Dieses Wasser kann im
wesentlichen frei von Pech abgezogen werden, und die sich ergebende Mischung· wird in
einen Zustand gebracht, in welchem sie auf einer Papier- oder ähnlichen Maschine rasch
verfilzt und sodann in beliebiger Dicke zu Platten oder Blöcken geformt, werden kann.
Wenn die Pechpaste benutzt werden soll, wird sie in ähnlicher Weise mit gut geschlagenem
Faserbrei gemischt. Dabei wird genügend Wasser zugegeben, um die Masse auf einer Art Papiermaschine ausreichend verfilzen
zu lassen und sodann geeignet in Platten, Blöcke o. dgl. durch Druck und Hitze zu formen. Der Papierbrei kann auch der
Pechpaste beigegeben und mit ihr gemischt werden und die so geformte Masse sodann zu
geeigneten Formen unter Erhitzung gepreßt oder aber in Platten, Blöcke, Flaschenstöpsel
o, dgl. geformt werden.
Wenn das Gemisch aus Faserschleim und äußerst fein verteiltem Pech oder Pechbrei
auf eine Papierfabrikationsmaschine gebracht ist, wie sie zur Herstellung von Papier
üblich sind, um es zu Blättern zu verfilzen, so geht das Verfilzen doch nicht so schnell vonstatten,
da das äußerst feine Pech oder die Beschaffenheit des Pechbreies das Bestreben hat, die Poren des Durchschlages zu verstopfen,
no
Ein schnelles Filtrieren kann jedoch durch Zusatz eines Stoffes oder mehrerer Stoffe gewährleistet
werden, indem diese Stoffe das Pech gerinnenmachen und es mit den Fasern binden, so daß zwischen Fasern und Pech eine
Bindung stattfindet.
Solche Stoffe können die schon erwähnte Natronharzseife und Aluminiumsulfat sein.
Bei einer Ausführungsform des der Erfindung entsprechenden Verfahrens, bei welchem
Pechflocken zur Herstellung des anzufertigenden Stoffes benutzt werden, werden vier
Gewachtsteile (trocken) Pechflocken in ungefähr einer gleichen Gewichtsmenge einer
Lösung eines Aufschlußmittels suspendiert und einem Gewichtsteil (trocken) gut geschlagenen
Faserstoffes beigegefei mit einem Wasservolumen von ungefähr 98 Prozent des
Ganzen. Das Ganze wird sodann gut gemischt. Wenn als Aufschlußmittel Natronharzseife
benutzt wird, kann eine gleiche Menge Aluminiumsulfat der Mischung beigegeben werden. Die Wirkung dieser Beigabe
besteht, wie schon erwähnt, darin, daß die rasche Filtration der Mischung beim A'erfilzen begünstigt wird und das Pech
und die Fasern fest miteinander verbunden werden.
Die Natronharzseife braucht nicht notwendigerweise die als Aufschlußmittel dem
Pech beigegebene zu sein, sie kann auch besonders hinzugefügt werden, oder aber es
können andere Stoffe, welche dasselbe Ergebnis zeitigen, benutzt werden.
Die Mischung wird sodann in einer Papiermaschine, Pappenmaschine, Asbestzementplattenmaschine
oder sonstigen Maschine verfilzt und in Platten geformt. Diese können durch Lufttrocknung, ,durch Trocknen
in einem stationären oder beweglichen Ofen oder auf geeignet erhitzten Rollen von
Feuchtigkeit befreit werden.
Die Herstellung wird dadurch vollendet, daß die Platten ungefähr zu der für den fertigen
Artikel erforderlichen Form geschnitten, auf genügende Temperatur (50 bis j,o° C) gebracht,
in genügender Zahl aufeinandergelegt, um die !genügende Dicke zu erzielen
und sodann hydraulichem oder sonstigem starken Druck ausgesetzt.werden. Die dabei
benutzten Rollen oder Formen werden auf eine Temperatur von etwa ioo° C gehalten.
Bei gewissen Pecharten kann das vorherige Erhitzen der gefilzten Platten unterbleiben.
Die Temperatur der Formen oder Rollen richtet sich gleichfalls nach der für den Stoff
benutzten Pechart.
Um die Festigkeit des Endproduktes zu erhöhen, können die Platten derart übereinandergelest
werden, daß die durch die Maschine erzeugte Faserrichtung sich kreuzt. Sie können auch durch ausgespannte Metall drähte,
Drahtnetze, Drahtgaze o. dgl. verstärkt werden. In dieser Weise können Dachplatten, Wandplatten,
Türen, Fußleisten, Fußbodenplatten, Ringe, Schachteln, Behälter, Eisenbahnwagen,
Karosserien für Motorwagen und eine große Anzahl anderer Artikel erzeugt werden.
Als Fasermaterial kann jedes geeignete benutzt werden, wie Baumwolle, Flachs, Hanf,
Jute, Kalfagras, Holzzellulose, Asbest, Stroh, Haare, Wolle, Altpapier u. dgl.
' Der Stoff kann durch Zufügung von Ton, Kalk, Kieselerde, Zement, Magnesit o. dgl.
; feuerfest gemacht werden. Wenn zur Herj stellung des Stoffes Pechpaste benutzt wird,
wird die in oben beschriebener Weise hergestellte Pechpaste innig mit dem Faserbrei
im Verhältnis von ungefähr 75 Prozent Pech (Trockengewicht) und 25 Prozent Brei gemischt.
Der Stoff wird sodann in genügend Wasser verteilt, um auf einer Papiermaschine verfilzen zu können.
Die Masse wird sodann verfilzt und mittels Formen gepreßt oder aber zu Tafeln, Blöcken
o. dgl. in der oben beschriebenen Weise geformt.
Nach einer abgeänderten Ausführüngsform des Verfahrens wird Pechpaste, die durch
Mahlen mit einer gleichen Gewichtsmenge Wasser vorbereitet ist, mit Faserstoff im Verhältnis
von 20 : 45 Prozent vereinigt und die. dicke, so gebildete Paste sodann auf ungefähr
ioo° erhitzt, worauf sie zu Isolatoren, Flaschenstöpsel u. dgl. Artikel Platten oder
Blöcken gepreßt werden kann.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung einer Masse für Fabrikationsartikel durch
Mischen von gemahlenem Pech mit Faserstoffen und darauf folgendem Verfilzen der Masse, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pech zunächst in einen Zustand gebracht wird, in welchem es sich leicht in Wasser zerteilt, und daß es alsdann
innig mit einem Faserstoffschleim gemischt und die entstehende Masse in einer Papierfabrikationsmaschine verfilzt wird,
wobei ihr Stoffe zugesetzt werden, die ein schnelles Filtrieren der Masse und die
Bindung des Pechs mit den Fasern fördern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Pech in einer
Lösung eines aufschließenden Mittels gemahlen wird, um es in den äußerst fein verteilten und flüssigen Zustand zu
bringen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Wasser gemahlenes
Pech, dem gegebenenfalls Lehm beigemengt wird, als Pechbestandteil zu dem
Gemisch verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Natronharzseife und
Aluminiumsulfat dem Gemisch zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Pech
und Faserschleim auf einer Papierfabrikationsmaschine verfilzt und durch Pres-
876742
sen unter Hitze zu Blättern, Sclieiben, ' stärkter Blätter, Scheiben o. dgl. getrock-
Blöcken o. dgl. geformt wird. i\ $ ! net und erwärmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch V dadurch ;
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gemisch zwecks ί gekennzeichnet, daß die Festigkeit der
Fressens zu geeigneten Gegenständen oder | Masse durch Verstärkung mittels Metall-
fiir weiteres Pressen zur Herstellung ver- | einlagen, Drahtnetze o. dgl. erhöht wird.
6ERLlN. GEDRUCKT IH DER »FICHSDRUCKEKEl.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB535619X | 1920-05-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE376742C true DE376742C (de) | 1923-06-05 |
Family
ID=10468238
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC30661D Expired DE376742C (de) | 1920-05-20 | 1921-05-21 | Verfahren zur Herstellung einer Masse |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE376742C (de) |
FR (1) | FR535619A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE909992C (de) * | 1950-07-04 | 1954-04-26 | Hermann Hoener | Verfahren zur Herstellung einer Masse nach dem Spritzgussverfahren |
DE1019159B (de) * | 1954-04-06 | 1957-11-07 | Pepega A G | Verfahren zur Herstellung biegsamer, wasserfester, an der Oberflaeche mit Wasser benetzbarer Faserstoffgebilde |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4158968A (en) * | 1977-11-25 | 1979-06-26 | J. I. Case Company | Hand control system for a tractor |
-
1921
- 1921-05-18 FR FR535619D patent/FR535619A/fr not_active Expired
- 1921-05-21 DE DEC30661D patent/DE376742C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE909992C (de) * | 1950-07-04 | 1954-04-26 | Hermann Hoener | Verfahren zur Herstellung einer Masse nach dem Spritzgussverfahren |
DE1019159B (de) * | 1954-04-06 | 1957-11-07 | Pepega A G | Verfahren zur Herstellung biegsamer, wasserfester, an der Oberflaeche mit Wasser benetzbarer Faserstoffgebilde |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR535619A (fr) | 1922-04-19 |
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