AT109837B - Verfahren zur Herstellung von Belegungsmaterial unter Verwendung von Torf. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Belegungsmaterial unter Verwendung von Torf.

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AT109837B
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Gustaf Lambert Ericsson
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Gustaf Lambert Ericsson
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  Verfahren zur Herstellung von Belegungsmaterial unter Verwendung von   Torf-   
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Belegungsmaterial (Linoleum) unter Verwendung von Torf. 



   Man ist schon immer bestrebt gewesen, ein geeignetes Verwendungsgebiet für Torf zu schaffen, denn dieser Stoff ist billig und steht in grossen Mengen zur Verfügung. Beispielsweise hat man Torf als Rohstoff und Hauptbestandteil für eine plastische Masse gewählt, die,   ähnlich   wie geschmolzenes Eisen, zum Ausgiessen von Gussformen und auf diese Weise zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen als Ersatz für Holz dient. 



   Nach der Erfindung ist ein Verwendungsgebiet für Torf oder Moos als Rohstoff für Belegungmaterial (Linoleum) dadurch geschaffen, dass der Torf mit Gelatine, Leim od. dgJ. als Bindemittel, ferner mit Alaun und Formaldehyd als Härtemittel und mit Pech oder Asphalt, Leinöl, Glyzerin od. dgl. als wasserabstossende Mittel vermischt wird. Das auf diese Weise hergestellte Erzeugnis ist einerseits weit billiger als das bekannte Linoleum, zu dessen Herstellung pulverisierter Kork als Rohstoff verwendet wird, und anderseits weist es dieselben guten Eigenschaften des bekannten Linoleums in zum Teil noch höherem Masse auf. So wirkt das nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Erzeugnis beispielsweise äusserst gut isolierend gegen Wärme und Schall. 



   Man hat bereits vorgeschlagen, Abfälle bei der   Papier-und Zelluloseherstellung   oder Wollreste dadurch zu einer auf Fussböden, Wänden od. dgl. ausstreichbaren plastischen Masse zu verarbeiten, dass zu diesen Rohstoffen verschiedene bindende,   wasserabstossende   und weich machende Mittel wie Leim, Aluminiumsulfat, Kautschuk, Öl, Glyzerin od. dgl. hinzugefügt werden. Im Gegensatz hiezu stellt das fertige Erzeugnis nach der Erfindung einen Be ! ag dar, der in derselben Weise wie das bekannte Linoleum in festen Tafeln verlegt wird und keineswegs plastisch ist. 



   Ein besonderes Merkmal der bei dem Verfahren nach der Erfindung verwendeten Zusatzmittel besteht darin, dass Leinöl oder Pech nicht mehr, wie bei den bekannten Verfahren, Bindemittel sind, sondern nur als wasserabstossende Mittel Verwendung finden. Diese Aufgabe des Leinöls bzw. der Verzicht auf seine bisherige Aufgabe als Bindemittel hat deshalb einen hohen wirtschaftlichen Nutzen, weil nun das teure Leinöl nicht mehr zu einem so hohen Prozentsatz an der Bildung des Erzeugnisses beteiligt ist, wie es bisher notwendig war. Als Bindemittel dienen nach dem Verfahren nach der Eriindung Gelatine und Leim. In manchen Torfarten finden sich bereits   natürliche   Leimstoffe mit bindenden Eigenschaften vor, z. B. hat Moos, das man in diesem Zusammenhang als sehr jungen Torf bezeichnen kann, mehr Bindemittel als älterer, tief gelegener Torf.

   Durch das Vorhandensein   natürlicher   Leimstoffe in kleineren oder grösseren Mengen in dem Rohstoff wird die Menge der noch hinzuzusetzenden   Bindemittel beeinflusst. Auch   die Menge der übrigen Zusatzstoffe hängt von der Art und Beschaffenheit des Torfes ab. 



   Als beispielsweise Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung kann folgendermassen vorgegangen werden. 



   Das Moos oder der Torf wird, falls erforderlich, von gröberen Verunreinigungen wie Erde, Steinen, Laub usw. befreit, ganz oder teilweise zerkleinert, mit Bindemitteln wie Leim, Gelatine oder ähnlichen
Stoffen gemischt und dann zu Platten oder zwischen Walzen in langen Bahnen gepresst. 



   Gemäss einer andern Ausführungsform wird das Moos bzw. der Torf von den Verunreinigungen durch ein Sehlämmverfahren gereinigt, darauf getrocknet und nachher genau wie in obenerwähnter Weise   behandelt, d. h. zerkleinert, mit Bindemitteln gemischt, gepresst usw. Zur Erzielung grösserer Festigkeit können die benutzten Bindemittel durch Behandlung mit z. B. Alaun oder Formaldehyd gehärtet werden.   

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 Das fertige Fabrikat kann dadurch, dass zu der ungepressten Masse ausser den genannten Bindemitteln andere Stoffe, z. B. Glyzerin, Kampfer, Kampferersatz usw. zugesetzt werden, weicher gemacht werden.

   Um wiederum das fertige Belegungsmaterial gegen Einfluss von Wasser zu schützen, sind Zusätze von Leinöl, Harz oder Kunstharz, Gummi, Kautschuk, Asphalt oder andere wasserabstossende Mittel geeignet. 
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 Zement, Gips, Kalk, Steinmehl und andere mineralische oder organische Stoffe wie   Pflanzenfiber.   Holz mehl, Zellstoff usw. oder Farbstoffe zur Verwendung kommen. 



   Der Oberfläche des Erzeugnisses kann man gegebenenfalls durch Bestreichen mit Farbe verschiedener Art, Bedrucken oder Färben ein beliebiges Aussehen verleihen. Ebenso kann der Fläche durch Pressen das Aussehen von Leder usw. gegeben werden. Bei allen   Ausführungsformen   kann das gepresste Erzeugnis auf einer Unterlage von Gewebe, Pappe, Papier od. dgl. angebracht und mit dieser Unterlage dann zusammengepresst werden. Das gepresste Belegungsmaterial kann auch als Zwischenlage zwischen zwei Flächen aus Gewebe,   gewöhnlicher   Pappe, Asbestpappe od. dgl. angebracht und mit diesen Flächen dann zusammengepresst werden. Ausserdem kann Belegungsmaterial, das aus mehreren Schichten abwechselnd Moos bzw. Torfmasse besteht, hergestellt und mit Gewebe, Pappe od. dgl. zusammengepresst werden.

   Um eine grössere Festigkeit des fertigen Erzeugnisses zu erhalten, sind auch Einlagen von metallischen Geweben geeignet. Wenn das fertige Produkt mit Gewebe, Pappe, Asbestpappe od. dgl. versehen ist, können die   Belegungsoberflächen   durch Färben, Bemalen, Bedrucken usw. beliebig gemustert werden. 



   Die nach dem Verfahren nach der Erfindung hergestellten Erzeugnisse haben sieh in der Praxis vorzüglich bewährt, u. zw. als Wand-oder Bodenbelag in Wohnhäusern, Eisenbahnwagen, Automobilen usw. Hiezu ist das Erzeugnis besonders dadurch geeignet, weil ihm durch Pressen jeder   gewünschte     Härtegrad   verliehen werden kann und weil es ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Wärme-und Schallisolation aufweist.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Belegungsmaterial (Linoleum) unter Verwendung von Torf, Moos oder ähnlichen Stoffen als Hauptbestandteil, dadurch gekennzeichnet, dass der Torf mit Gelatine, Leim od. dgl. als Bindemittel, ferner mit Alaun und Formaldehyd als Härtemittel und mit Pech oder Asphalt, Leinöl, Glyzerin od. dgl. als wasserabstossende Mittel vermischt wird.
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