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Fußboden- und Wandbelag (kgenstand der Erfindung ist ein zusammengesetztes
I3@elggmaterial, das für Fußbodenfliesen, Wandpaneele, Scheuerleisten, Treppenstufen,
Schwellen, Fensterbretter, Ofenbelag und andere Zwecke Verwendung finden kann, bei
denen eine Holzoberfläche ohne großen Aufwand an Holz erwünscht ist.
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Der zusammengesetzte Belag nach der Erfindung enthält einen körnigen,
nic'ltt absorbierenden anorganischen Füllstoff, der mit einem wasserfesten Bindemittel
abgebunden ist und der mit einem Holzfurnier belegt ist, mit dem er durch ein Bindemittel
vereinigt ist.
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Der hier und nachstehend gebrauchte Ausdruck nicht absorbierend soll
eine geringe Oberflächenabsorption nicht ausschließen und soll bedeuten, daß die
einzelnen Körner beim Überziehen mit einer Bindemittellösung auf ihrer Oberfläche
genügend Bindemittel zurückbehalten, damit die Teilchen aneinander haften, wenn
das :Material verdichtet wird.
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Das Bindemittel für den anorganischen Füllstoff kann zweckmäßig das
gleiche sein, wie dasjenige, das für das Verbinden des Holzfurniers mit dem Körper
des Belagelements bzw. der Fliese verwendet wird.
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Jedes Bindemittel, das unter den Verarbeitungsbedingungen stabil und
wasserfest ist, kann für die Herstellung des zusammengesetzten Baustoffs nach der
Erfindung verwendet werden. Beispiele derartiger Bindemittel sind proteinhaltige
Stoffe, wie Leim oder Kasein, die durch Formaldelivd oder durch Chrotnat gehärtet
sind.
Zähllose andere Klebstoffe bzw. Bindemittel können ebenso
verwendet werden, insbesondere trocknende Ölbinder und natürliche oder künstliche
Harze. -Jedoch betrifft die Erfindung in erster Linie die Herstellung eines Baustoffs
mit wärmeehärtendem Harz als Bindemittel. Der Ausdruck wärmehärtend soll in diesem
Zusammenhang sowohl diejenigen synthetischen Erzeugnisse, die durch Wärme abgebunden
werden können, als auch solche Harzverbindungen einschließen, die einen 'härtenden
Katalysator enthalten, der ein rasches Abbinden der Verbindung ohne Anwendung von
Wärme bewirkt.
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Das Haften des Holzfurniers an der Unterlage des Belages kann dadurch
verbessert werden, daß Sägemehl oder ein anderer feinverteilter Zellstoff in dem
Bindemittel suspendiert wird. Eine geeignete Dicke für die Herstellung von Fußbodenfliesen
ist 2 bis .4 mm und von Wandpaneelen 0,5 bis i mm, und für andere Gegenstände
bestimmt sich die Dicke nach dem Grad der Abnutzung, der dieselben unterworfen sind.
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Das Material, das für die Herstellung des abgebundenen Belags verwendet
wird, soll körnig und nicht absorbierend sein, so daß eine Mindlestmenge an Bindemittel
erforderlich ist, um eine starke Bindung zu erzeug. Unter den anorganischen Stoffen
ist Sand, da er am leichtesten erhältlich ist, für die Ausführung der Erfindung
am geeignetsten, doch können auch andere körnige Stoffe, wie entsprechend zerkleinerter
Granit oder sonstiges Gestein, verwendet werden.
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Fußbodenfliesen mit Holzoberfläche nach der Erfindung sind ohne große
Kosten herzustellen und sind billiger in der Fertigung und Verlegung als Parkettboden.
Sie haben ein ansprechendes Aussehen und können je nach den Eigenschaften des bei
der Herstellung verwendeten Bindemittels widerstandsfähig gegen Dampf oder vollständig
widerstandsfähig gegen Wasser gemacht werden, derart, daß nach dem Eintauchen in
Wasser für eine Dauer von mehreren Tagen keine Auflösung oder Zerfaserung stattfindet
und nach dem Austrocknen bei normalen Lufttemperaturen keine Verschlechterung eintritt.
Ebenso können Fliesen nach der Erfindung leicht und dauerhaft an rauben und feuchten
Wänden befestigt werden, so daß sie einen völlig feuchtigkeitsfestien Wandbelag
abgeben. Diese Bodenfhesen oder Wandkacheln, können beispielsweise auf einem Betonboden
oder einer rauben Steinwand mit Hilfe von Zement- oder Kalkmörtel befestigt werden,
wie es für Betonfliesen gebräuchlich ist. Falls diese Mörtel mit dem bei der Herstellung
der Fliesen verwendeten besonderen Füllstoff keine gute Haftung ergeben, kann ein
Bindemittel wie Bitumen verwendet werden. Bodenflieseln -nach der Erfindung lassen
sich zufriedenstellend auf eine Sandunterlage verlegen, die vorteilhaft vor dem
Verlegen gewalzt wird.
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Die Erfindung betrifft insbesondere auch ein Verfahren für die Herstellung
der Bodenfliese oder des VN"atidl>elagelement.s oder sonstigen Gegenstands, wie
sie vorstehend beschrieben sind. Dieses Verfahren besteht darin, daß in eine flache
Form eine Mischung gefüllt wird, die den körnigen Stoff, beispielsweise Sand und
einen wärmehärtenden Harzbinder enthält, daß über oder unter dem körnigen Gemisch
ein Holzfurnier oder eine Sperrholztafel oder eine Holzplatte eingelegt wird, die
auf der Seite der körnigen '\lischung mit dem Bindemittel ülrerzqg@eit ist, wid
daß das Ganze bei einer Temperatur und einem Druck ge.preßt wird, die ausreichen,
um das 13iiidetnitt@el zu einer einheitlichen Belagplatte erit'irteai zu lassen,
deren Holzüberfläche den Fußboden oder das Paneel oder die sonstige Deckfläche bildet.
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In manchen Fällen ist es erw-iitischt, mit beiden Oberflächen ein
Holzfurnier oder eine Sperrholztafel zti verbinden, beispielsweise zu dem Zweck,
eine größere Festigkeit bei 13iegtin;;sl>eanspruchungei zu erhalten, wenn die Bodenplatten
dazu verwendet werden, die Abst:inde zwischen den Balken zu überbrücken.
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Durch geeignete Auswahl des Bindemittels, beispielsweise mit einem
Kunstharz und einem härtenden Katalysator, wie machstehend noch näher beschrieben
wird, kann das Binden durch Druck bei atmosphärischer Temlxratur bewirkt werden.
Unabhängig davon, ob beim Preßvorgang vor Anwendung eines statisclleti Drucks Wärme
angewendet wird oder nicht, kamt es sich empfehlen, durch Schütteln oder Stampfen
das Gemisch zu verdichten.
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Um wasserfeste Bauelemente herzustellen, kann irgendein bekanntes
wasserfestes Kunstharzbindemittel verwendet werden, wie beispielsweise Harnstofformaldehyd,
i\lelamiiiformaldeliyd oder Mischungen davon, Phenolformaldehvd, das Kresol enthält,
und Resorzitiformaldelivdliarze. Ebenso können Stoffe verwendet werden, die harzbildend
sind, wie Methylverl>induiigen von Harnstoff oder Melamin, in denen während der
Reaktion bei erhöhten Temperaturen Harzbildung stattfindet.
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Wenn ein hoher Grad von Wasserfestigkeit verlangt wird, kann als Kunst'liarzhinder
zw-eckmäßig ein Melamin- oder Phenolharzbindemittel verwendet werden. Ein '@lelanlinharzbindemittel
hat den weiteren Vorzug, claß es bei einer tieferen Temperatur verarbeitet werden
kann, als bei den normalen Phenolharzen üblich ist.
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Wenn eine Et'hitzung für das Abbinden des Harzbindemittels erforderlich
ist, kann ein schneller Ausstoß bei der Fertigung erzielt werden, wenn als Wärmequelle
eine dielektrische Hochfrequenzheizung angewendet wird, vorausgesetzt, daß in der
Sandmischung ein ausreichender Energieverlost stattfindet, und zwar entweder auf
Grund der Dämpfungseigenschaften des Harzbinders oder vermöge eines Zuschlagstoffs,
der dem Harzbinder einen ausreichend holten I?ner,giefaktor verleiht, ohne die Bindemitteleigvnschaften
zu beeinträchtigen, z. B. wenn eitle geringe :\-Ienge (0,05 bis o,i °/o) Ruß oder
Altiminiunipulver zugesetzt wird.
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Die Haftung des Holzbelags an der Fliese oder Platte aus dem gebundenen
Füllstoff kann betTäChtlich verbessert w-erd,en, w-etln <las liitidemittel mit
dem
(las Furnier überzogen wird, einen feinverteilten Zellstoff in Suspension enthält.
Hierfür kann beispielsweise Sägemehl dienen, das vorzugsweise grobkörnig ist und
eine Teilchengröße von 0853 und 0,29,5 mm aufweist. Statt dessen kann auch körniger
Kork verwendet werden, der der Fliese oder Baul)latte eine gewisse Nachgiebigkeit
gegenüber Druck verleibt.
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Um (las Entweichen von Wasserdampf und anderen Gasen beim Herstellen
der furnierten Platte zu erleichtern, insbesondere wenn dies durch Wärmebehandlung
geschieht, wird vorteilhaft eine Form aus einem Ix)rüs.en Material verwendet, wie
z. B. aus dem anorganischen Stoff, der für die Herstellung von Filterplatten für
die chemische Industrie \"erwendung findet, jedoch 'haben. Metallformen den Vorzug,
dauerhafter zu sein, und in diesem Fall wird die. Form zweckmäßig mit kleinen Bohrungen
versehen. . Wenn die elektrische Ilochfreyuenzheizung angewendet und eine Elektro(Ie
in unmittelbare Berührung mit der Mischung gebracht wird, kann diese Elektrode vorteilhaft
aus einem gesinterten 1)orösen Metall bestehen.
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lki der Herstellung von Boden- und Wandplatten oller ähnlichen Teilen
ist es erwünscht, die l#ormen mit der Sandmischung durch Abstreichen der Füllung
an der Oberfläche zu füllen. Hierfür ist erforderlich, daß der Sand oder das sonstige
Material nach der Mischung mit einem Bindemittel eine zu vernachlässigende Festigkeit
im rohen bzw. nassen Zustand besitzt.
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Ebenso ist während (Des Pressens der Grad der Verdichtung, der sich
aus dem vorbestimmten Hub eines Stam1)fers beispielsweise ergibt, von der Roh- bzw.
N aßfestigkeit abhängig. Wenn diese groß ist, kann der Grad der Verdichtung nicht
ausreichend sein, um einen befriedigenden Formling zu erhalten. Wenn andererseits
die Mischung leicht fließend ist, weil keine Rohfestigkeit vorhanden ist, kann die
maximale Verdichtung erreicht werden, bevor der Stampfer seinen vollen Hub zurückgelegt
hat. Daraus ergibt sich, daß die Eignung dieses Verfahrens für die Fertigung von
Bauplatten oder anderen Gegenständen von im voraus festgelegter Dicke sehr stark
von der Naßfestigkeit der Mischung abhängt.
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Wie bereits erwähnt, kann das Fehlen einer nennenswerten Naß- bzw.
Rohfestigkeit entsprechend einem frei fließenden Material durch eines der leiden
folgenden Verfahren erzielt werden.
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t. Der Sand oder ein entsprechendes Material wird mit einem gelösten
Bindemittel gemischt und sodann das ;gesamte L<sungsmittel vor dem Einsringen
in die Form zur Verdampfung gebracht. Die erhaltene :Hasse besitzt dann die Konsistenz
von trockenem Sand und jedes ihrer Teilchen ist gleichmäßig mit einem Film des Bindemittels
umschlossen. Hierbei wird eine gleichmäßige Üirertragting des 1'reli(lrticl<s
auf alle Teilchen beim fressen erreicht. Da jedoch die Dicke des Bindemitteltilms,
welcher durch Verdampfung auf den Teilchen gebildet wird., verhältnismäßig gering
ist, steht (reim Pressen nur eine verhältnismäßig geringe Bindemittelmenge für die
Abbindung der Teilchen untereinander zur Verfügung, und die Bindung ist daher häufig
unvollkommen.
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z. Das körnige Ausgangsmaterial wird entweder gleichzeitig mit dem
Bindemittel oder durch nachträglichen Zusatz während des Mischens mit einer ausreichenden
Menge von Lösungsmitteln besetzt, so (laß sich eine feuchte und verhältnismäßig
frei fließende Mischung für den Preßvorgang ergibt.
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Wie sich gezeigt hat, ergibt das erste Verfahren Formlinge, die eine
etwas geringere Festigkeit haben, sofern nicht erhöhte Mengen des Bindemittels verwendet
werden.
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Das zweite Verfahren liefert Formlinge befriedigender Eigenschaften,
jedoch hat es zur Wirkung, (laß beim Pressen in der Form in der frei fließenden
:fasse der Überschuß an Lösungsmitteln aufsteigt und das Bindemittel zwischen der
Deckschicht und der Grundmasse verdünnt, so daß hier die Festigkeit der Verbindung
verringert wird. Dies ist besonders auffällig bei der Verwendung von Phenolformaldehydharzen,
die in Wasser oder organischen Lösungsmitteln gelöst sind.
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Daraus ersieht man, d.aß eine feuchte Mischung erwünscht isst, um
einwandfreie Sand-Ilarz-Formlinge zu erhalten, während eine trockene Mischung erwünscht
ist, wenn die größtmögliche Haftung zwischen dem Holzfurnier und dem Sandformling
angestrebt wird.
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Erfindungsgemäß ist ' diese Schwierigkeit dadurch daß wechselseitig
ausfallende Harzlösuivgen verwendet werden, wie nachstehend dargelegt wird.
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Bei der Durchführung der Herstellung von solchen Gegenständen wie
Wandbelagelementen können einzelne Formen verwendet werden, um jedes Teil getrennt
anzufertigen, und die Teile können in einer Presse behandelt werden, die einen ausreichenden
Druck auszuüben vermag, um eine gute Berührung zwischen dem Formmaterial, z. B.
Sand und dem Holzfurnier oder der Holz-1>latte zu gewährleisten, und die eine ausreichende
Erwärmung vorzunehmen gestattet, falls das Bindemittel für das Abbinden eine erhöhte
Temperatur erfordert. Auf der anderen Seite kann das Verfahren auch in der Weise
durchgeführt werden, (laß Formling und Deckschicht in einer Form einem Preßdruck
ausgesetzt werden, welcher eine vorläufige Bindung zwischen dem Formling und der
Deckschicht bewirkt. Hierbei wird eine noch weiche Platte erhalten, welche mit der
Abbindurqg der Bindemittel erhärtet, und die Berührung zwischen dem Material der
Formlinge und der Deckschicht kann während der Abbindezeit durch Gewichtsbelastung
oder mit Hilfe von Spannvorrichtungen unter ausreichendem Druck aufrecht erhalten
werden, um ein Ablösen der Deckschicht während der Abbindung zu verhindern.
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I:in anderes Verfahren, das besonders für die Elerstellung von flachen
Gegenständen, wie Boden-<)der Wandlilatten, anwendbar ist, besteht darin, (laß
eine große Tafel des Holzfurniers mit einem geeigneten Bindemittel überzogen wird
und darauf
ein offenes Gitter gelegt wird, dessen Maschen den Abmessungen
des herzustellenden Teils, z. B. der Fußbodenplatte entsprechen. Die Maschen werdlen
dann mit einer Mischung aus Sand und Bindemitteln gefüllt, und auf jede wird eine
Druckplatte gelegt, die den Abdruck eines Waffelmusters ergibt. Das Ganze wird dann
zwecks Härtung in einer Presse mit oder ohne Anwendung von Wärme gepreßt, je nach
den Erfordernissen dier verwendeten Haft- oder Bindemittel. Beim Herausnehmen wird
das Gitter entfernt und das Holz auf Größe und Form des herzustellenden Teils zugeschnitten,
die durch die Innenmaße der Masche festgelegt sind.
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Wenn dem Sand oder sonstigem geeigneten Rohstoff genügend Bindemittel
zugesetzt werden, ist es überflüssig, das Holz mit einem Bindemittel zu überziehen,
doch ist es wirtschaftlicher, eine gerinbge Menge Bindemittel für das Formmaterial
zu verwenden und dafür das Holz mit einem Bindemittelüberzug zu versehen.
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Wenn nach der Erfindung hergestellte Fußbodenplatten Bindemittel enthalten,
die den in Betracht kommenden Temperaturen zu widerstehen vermögen und auf einer
Betonunterlage mittels eines wärmefesten Materials, z. B. Sand. und Zement, befestigt
werden, kann der fertige Fußboden von der Unterseite her ohne nachteilige Wirkung
auf die Fußbodenplatten erhitzt werden, so daß Fußbodenplatten nach den- Erfindung
auch unter Verhältnissen brauchbar sind, bei denen eine Fußbodenheizung zur Anwendung
gelangt. Beispielsweise sei- erwähnt, daß bei einem Versuch während einer Dauer
von 6 Monaten derartige Platten einer Wärmeeinwirkung von einer Temperatur von 3o°
C des Holzfurniers unterworfen wurden, ohne daß sich irgendwelche nachteiligen Wirkuren
zeigten.
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Um den erfindungsgemäß hergestellten Teilen einen hohen Grad an Steifigkeit
im Verhältnis zum Gewicht zu verleihen, können dieselben, insbesondere wenn es sich
um Fußbodenplatten handelt, mit einem Waffelmuster in dem abgebundenen Sandformling
versehen werden.
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Besonders geeignet ist ein Sand, der eine solche Korngröße besitzt,
daß etwa 75 % ein, 3o-Maschen-Sieb passieren und durch ein 52-Maschen-Sieb zurtickgehalten
werden (Maschen pro Zoll). Wenn Sand mit gröberer Korngröße verwendet wird, kann
von der Bindemittelmenge, die für ein einwandfreies Abbinden der Teilchen erforderlich
ist, etwas eingespart werden.
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Gesiebter Granit mit einer Korngröße zwischen 8 und 18 Maschen
pro Zoll ist mit Erfolg verwendet worden.
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Es hat sich gezeigt, daß gewisse gesteinartige Stoffe infolge ihres
Absorptionsvermögens eine unwirtschaftlich große Bindemittelmenge erfordt.rn, um
brauchbare Teile, etwa Fußboden- oder Wandplatten, zu erzeugen.
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Bodenplatten sind unter Anwendung von Drükken zwischen 0,07
und 70 kg/cm2 hergestellt worden. Zu bevorzugen ist ein anfänglicher Verdichtungsdruck
von 2 bis 35 kg;cm", aber die Erfindung ist nicht auf diese Werte hesclträitkt.
Maßgebend ist die Naßfestigkeit der Mischung, und es braucht kein liiiherer Druck
angewendet zu werden, als für die Verdichtut:g der Mischung erforderlich ist. Eine
niedrige Naßfestigkeit erfordert nur einen leichten Druck. Es ist bald ein Punkt
erreicht, wo Drücke von beträchtlicher Größe nur eine unmerkliche Verdichtung hervorrufen.
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1\ach dem Anfangsdruck. der zur Verdichtung des Sandgemischs od. dgl.
erforderlich ist, ist nur ein verhältnismäßig leichter Druck nötig, um d'as Holzfurnier
in seinem flachet oder sonstigen gewünschten Zustand zu halten.
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Bei der Herstellung von Fußbodenplatten kann eine Gummischeibe zwischen
die Deckschicht aus Holz und die körnige L"tterla.@ eingelegt werden, nachdem der
Gummi zuvor behandelt worden ist, um die Oberflächen aufzuschließen, z. B. durch
Eintauchen in konzentrierte Schwefelsäure, wie im einzelnen nachstehend beschrieben
wird. Hierdurch wird der Fußbodenplatte eine gewisse Nachgiebigkeit beim Begehen
verliehen.
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In den wirtschaftlichen Grenzen hinsichtlich des Bindemittels für
die Sandteilchen od. dgl. sind die beschriebenen Formlinge porös und absorptionsfähig
bis in den Bereich, wo der Harzgehalt in dem Formling hoch ist infolge des Vordringens
des auf das Holz aufgebrachten Bindemittels durch Kapillarität oder in anderer Weise,
in diesem Punkt stellt die höhere llarzkonzentration in dem Sand eine vollständige
Feuchtigkeitsschranke dar. Als Beispiel sei erwähnt, daß auf feuchtem Fußboden verlegte
Bodenplatten kein Aufsteigen von Feuchtigkeit durch die Bodenplatten zulassen.
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Die folgenden Beispiele dienen dazu, die Erfindung und ihre praktische
Ausführung näher zu veranschaulichen.
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Be ispielI Ein Holzfurnier ist auf einer Seite mit einem Melaminformaldehy,dharz
überzogen, das mit 1o bis 20 % grobem Sägemehl gemischt ist. Dieses Holzfurnier
wird mit der Bindemittelschicht nach oben auf die Bodenfläche einer Form gelegt.
In die Form wird dann eine :Mischung eingebracht, die aus ioo Teilen trockenem Sand
von 16 bis 30 Maschen entsprechend einer \laschenweite von i,003 mm, 2 Teilen festem
--\ielaminformaldehydharz und 2 bis .4 Teilen Wasser besteht, ein Katalysator, etwa
Ammoniumchlorid, kann dazu dienen, das Abbinden zu beschleunigen. Alsdann wird ein
Druck von 0,03 bis 0,7 kg/cm= aufgebracht und das Ganze durch Erhitzen in
einer heißen Presseoder einem Ofen hei einer Temperatur von 95°C getrocknet bzw.
erhärtet. Die Erhitzung kann auch auf elektrischem Wege mittels eines Hochfrequenzgenerators
oder durch Infrarotheizung erfolgen.
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Es können auch weniger als 2 % Harz zugesetzt werden, aber die. Festigkeit
der Sandfliese ist dabei geringer. So beträgt lrei 2 o/a Harz die Zugfestigkeit
25 bis 28 kg/C1,12 tind bei i °/o nur
14 bis 18 kg/cm2. Die entsprechende
Druckfestigkeit beträgt etwa 140 bzw. 12o kg/cm2.
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Beispiel 11 Das Verfahren wird in der gleichen Weise wie bei Beispiel
I durchgeführt, jedoch mit der Abweichung, daß eine Schicht Sägemehl und Melaminformaldehyd'harz
auf der Oberfläche das Holzfurniers und darüber die Mischung aus Sand und Melaminformaldehyd
ausgebreitet wird.
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Beispiel III Ein Holzfurnier wird auf einer Seite aufgerauht und ein
flüssiges Phenolformaldehydharz auf die Fläche aufgebracht und getrocknet. Das Furnier
wird dann mit der Bindemittelschicht nach oben auf den Boden einer porösen Form
gelegt. Darauf wird eine Mischung aus ioo Teilen trokkenem Sand, drei Teilen 5oprozentigem
Phenolformaldehydharz und o,o5 Teilen Ruß in die Form eingebracht und diese einer
schwachen Erschütterung unterworfen. Ein Druck 0,03 bis 0,7 kg/cm2
wird aufgebracht, und das Ganze wird mittels dielektrischer Hochfrequenzheizung
gehärtet.
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Beispiel IV Eine wäßrige Lösung von Melaminformaldehydharz, das eine
begrenzte Löslichkeit in Wasser besitzt, wird zum Überziehen des Holzes in einer
Verteilung von 13,5 kg/m2 verwendet. Mit einem sogenaimten alkohollöslichen
Phenolformaldehydharz wird die Sandmischung in einem Verhältnis von ioo Teilen Sand
auf 3 Teile einer 7oprozentigen Lösung in Methylalkohol hergestellt. Dieses Harz
ist in geringem Maße aufnahmefähig für Wasser, wird jedoch bei Zusatzeiner beträchtlichen
Wassermenge ausgefällt. In gleicher Weise läßt die wäßrige Lösung von Melaminformaldehydharz
den Zusatz einer kleinen Menge von organischem Lösungsmittel, z. B. Äthylalkohol
oder Aceton, zu.
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Die Harze selbst vertragen sich miteinander, nachdem i.h,re Lösungsmittel
verdunstet sind. Es ist diaher wichtig, solche Harze auszuwählen, in denen die Härtung
nicht beginnt, bevor ein beträchtlicher Teil oder die gesamte Menge des Lösungsmittels
verdunstet ist.
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Nach diesem Verfahren ergibt die Verwendung einer nassen und frei
fließenden Sand - Harz-Mischung einen gut abgebundenen Formling und eine ausgezeichnete
Haftung am Holzfu,rnnier.
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Beispiel V Ein Holzfurnier wird auf einer Seite mit einem in 01 löslichen
Phenolharz überzogen. Dieses Furnier wird dann mit der Bindemittelschicht nach oben
auf den Boden einer Form gelegt. Eine Mischung aus ioo Teilen trockenem Sand und
2 Teilen gekochtem Leinöl, das Trocknungsmittel enthält, wird in eine poröse Form
eingebracht. Der aufgewendete Druck beträgt 0,7 bis 7 kg/cm2,- und die ganze
Anordnung wird zum Erhärten in einem Ofen eingebracht. In diesem Fall dauert die
Härtebehandlung mehrere Stunden bei Temperaturen von etwa ioo° C, was unter 'anderem
von der porösen Beschaffenheit der Form abhängig ist.
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Beispiel VI ioo Teile Sand werden mlit 5 Teilen eines wäßrigen Harnstofformaldehydharzes,
das einen Harzgehalt von 70 0/0 besitzt, gemischt. Ein langsam wirkender Katalysator
kann in eine Metallform gebracht werden, und darauf wird ein Holzfurnier gelegt,
das mit einem ähnlichen Harz überzogen ist, das vorteilhaft grobes Sägemehl enthält,
wie oben beschrieben ist. DaS,Ganze wird unter Druck erhitzt, und vorzugsweise wird
durch entsprechenden Wärmeaufwand der Härtevorgang beschleunigt. Um dem Erzeugnis
eine höhere Wasserfestig; keit zu erteilen, kann Melaminformaldehydharz, z. B. in
einer Menge von io bis 2o%, zugesetzt werden. In ähnlicher Weise kann etwa io bis
2o % Melanin oder Resorcin zugesetzt werden.
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Beispiel VII Ein Holzfurnier wird- milt einem flüssigen Phenolformaldehydharz
überzogen und getrocknet. Dasselbe wird dann auf den Boden einer Metallform gebracht,
und die einzufüllende Mischung besteht aus gebrochenem . Granit mit einer Teilchengröße
zwischen 8 und 52 Maschen und 2 % seines Cewichts an flüssigem Phenofarz mit 75%
Harzgehalt. Auf der Oberfläche des Granits wird ein Druck ausgeübt, und das Ganze
wird bei erhöhter Temperatur gehärtet, während ein Druck von etwa 0,07 bis
0,7 kg/cm2 aufrechterhalten wird.
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Beispiel VIII Ein Holzfurnier wird auf einer Seite mit einem flüssigen
Phenolformaldehydharz überzogen und getrocknet. Auf die überzogene Seite des Furniers
wird dann ein Gitter aufgelegt. Die Zwischenräume in den Rahmen werden. mit einer
Mischung aus i oo Teilen Sand und 3 Teilen flüssigem Phenolformaldehyd!harz mit
75 % Harzgehalt gefüllt. Um das Einfüllen zu erleichtern, kann es erwünscht sein,
das Lösungsmittel aus der Mischung verdunsten zu lassen, .so daB, sie trocken, und
frei fließend zurückbleibt. Doch ergibt dies im allgemeinen einen etwas schlechteren
Formling. Wenn dagegen die Menge des Lösungsmittels verhältnismäßig groß ist, so
daß 'die Mischung sich sehr feucht anfaßt, ist die Festigkeit der Haftung zwischen
dem Holz und der Sandmischung merklich herabgesetzt. Eine Druckplatte wird in die
Räume zwischen den Haltewänden des Gitters gelegt, und die ganze Anordnung wird
in einer geheizten Presse gehärtet.
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Nach dem vorstehenden Beispiel sind Fliesen mit einer Furnierschicht
hergestellt worden,, und die Furniere wurden dien folgenden Prüfungen unterworfen,
ohne daß schädliche Auswirkungen festzustellen waren: i. vollständiges Eintauchen
in kaltes Wasser für die Dauer von i Monat mit anschließendem Trocknen bei Raumtemperatur;
2. Scheuern des Holzfurniers mit Seife und Wasser einmal am Tage während 2o Tagen
und Trocknen
bei Raumtemperatur zwischen jedem Schrubben, Ebenfalls
unter Verwendung von .Birkenfurnier; 3. Auftropfen von 2o Liter Wasser bei einer
Geschwindigkeit von i ccm in der Minute, auch an Birkenfurnier ausprobiert; 4. Erhitzen
auf 8o° C während 8 Stunden und Abkühlen auf Raumtemperatur für eine Dauer von 16
Stunden zwischen je zwei Heizperioden, auf eine Gesamtdauer von 4 Monaten, auch
an Birkenfurnier ausprobiert; 5. Schrubben eines ausgelegten Fußbodens einmal in
der Woche über einen Zeitraum von .6 Monaten; 6. wöchentlicher Wechsel über einen
Zeitraum von 20 Wochen. bei relativen Feuchtigkeiten von 2o 0/0 und 90
0/0.
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. Beispiel IX Die Oberflächen einer Tafel aus natürlichem Weichgummi
wenden aufgeschlossen durch Eintauchen des Gummis in konzentrierte Schwefelsäure
für eine Dauer von 5 Minuten mit anschließendem Waschen in Wasser-und Trocknen.
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Ein Überzug aus einem geeigneten wärmehärtenden Phenol- oder Kresolformaldehydharz
wird auf die Seite aufgetragen, die mit denn Sand oder sonstigem geeigneten anorganischen
Rohstoff in Berührung gebracht -wird.. Der Sand wird mit 3 0/0
eines 7oprozentigen
Phenolformaldehydharzes gemischt. Das Holzfurnier oder die Sperrholztafel wird mit
einem ähnlichen Harz überzogen, und das Ganze wird in einem Arbeitsgang gepneßt
und gehärtet bei einer Temperatur, die von der Wärmefestigkeit des Gummis abhängt.
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Es ist zu beachten, daß der hier gebrauchte Ausdruck wasserfest nicht
in seinen streng technischen Sinne .gemeint ist, sondern ein Bindemittel bezeichnen
soll, daß bei Gegenwart von Feuchtigkeit nicht so weitgehend angegriffen oder gelöst
wird, daß es seine abbindenden Eigenschaften verliert.
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Obgleich die Erfindung mit Bezug auf Belagmaterial wie Fußboden- und
Wandplatten beschrieben ist, sind auch solche Gegenstände eingeschlossen, die einfache
Kurvenformen annehmen können, wie die Holzauflage sie zuläßt.