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Verfahren zur Herstellung von Beton- und ähnlichen geformten Steinen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Beton-, Zement- oder ähnlichen
Steinen für Bauzwecke, die in bekannter Weise als Massiv-oder Hohlsteine ausgeführt
werden.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, solche Blöcke herzustellen, deren
Oberfläche einem Naturstein oder Felsen ähnlich ist; wie z: B. Sand-, Kalk-, Quaderstein,
grobes Ganggestein, Granit, Portlandstein, Basalt, Marmor oder anderes Gestein,
das bis zu körnigem, stüekigem oder pulverförmigem Zustand zermahlen werden kann.
In -der weiteren Beschreibung und den Ansprüchen sollen in dem Ausdruck Gekörnte
Materialien alle zu körnigem, stükkigem oder pulverförmigem Zustand zermahlenen
Stoffe, desgleichen Sand und andere in kleinen Teilchen natürlich vorkommenden Materialien
zusammengefaßt werden. Nach .der Erfindung besteht das Verfahren zur Herstellung
von Beton-, Zement oder ähnlichen Steinen darin, gekörntes Material ungleichmäßig
auf der Oberfläche des Betons, Zements oder ähnlichen Stoffes, solange dieser in
der Form noch weich ist, abzulagern, so daB das Gewicht der verschieden dicken Lagen
des gekörnten Materials verschiedene Eindrücke oder Abdrücke auf der Oberfläche
verursacht, und im Entfernen der nicht haftenden Teilchen des gekörnten Materials,
nachdem der Block erstarrt ist.
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Es kann auch eine Zwischenlage aus einer Mischung von nassem Zement
und gekörntem Material auf die Oberfläche aufgetragen werden, bevor das gekörnte
Material aufgebracht wird.
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In einer Ausführungsform der Erfindung, die nachfolgend an Hand von
einem Beispiel beschrieben
istwird gemahlener Sandstein von feiner
Beschaffenheit, etwa wie Flugsand, als gekörntes Material verwendet, der Sand in
feuchtem oder nassem Zustand verwendet und von Hand auf die Oberfläche des Betons,
Zements oder eines ähnlichen Stoffes geworfen, solange der Beton; Zement oder ähnlicher
Stoff in der Form noch weich ist. Vorzugsweise wird eine Anzahl von Formen nebeneinander
angeordnet. Der Sand kann aus einer angemessenen Höhe fallengelassen werden, wobei
mit zunehmender Höhe die Eindrücke in der Oberfläche des Betons, Zements oder ähnlichen
Stoffes tiefer werden, oder besser in kleinen Mengen (Handvoll) auf die Form geworfen
oder geschüttet werden, so daß er sich ungleichmäßig auf der. Oberfläche ablagert
und dazu neigt; in kleinen Klumpen ziisammenzuhaften mit dazwischenliegenden Zwischenräumen.
Zweckmäßig wird dann der Sand mit einer Kelle oder einem anderen Gerät angedrückt
oder geglättet, so daß sich eine Vertiefung der Eindrücke ergibt, obgleich das Gewicht
des Sandes an sich ausreichend ist, um Eindrücke zu bilden. Die Oberfläche kann
dann mit den Borsten eines Besens geklopft werden reit dem Erfolg, feinere und engere
Abdrücke auf der Oberfläche zu erzielen, und dazu beitragen, einen Teil des Sandes
in die Oberfläche des Blocks einzudrücken.
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Nachdem der Block erstarrt ist, wird der überflüssige Sand von der
Oberfläche abgefegt oder abgeblasen, so daß als Ergebnis die Oberfläche des Blocks
mit unregelmäßigen, dicht beieinanderliegenden Eindruckstellen zurückbleibt, die
einem wirklichen Sandstein ähnlich ist, nachdem er von einem Steinmetzen bearbeitet
worden ist. Darüber hinaus ist eine Schicht von Sand in die Oberfläche des Betons
eingebettet und ergibt besonders bei Verwendung von Flugsand die echte Färbung des
Sandsteins.
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Jedes beliebige gekörnte Material kann nach dem vorgeschriebenen Verfahren
auf die Oberfläche von Beton, Zement oder ähnlichem Stoff aufgebracht werden. In
-einer anderen Ausführungsform, die besonders für Granit anwendbar ist, wird eine
nasse Mischung von vier Teilen gemahlenem Granit und einem Teil Zement auf die Oberfläche
des Betons, Zements oder ähnlichen Stofffes, solange dieser in der Form noch weich
ist, aufgetragen. Die Granit-und Zementschicht ist etwa 25 mm dick und wird mit
einer Kelle glatt gestrichen. Trockener, feingemahlener Granit wird dann von Hand
auf die Oberfläche der Granit- und Zementschicht aufgeworfen, während diese noch
weich ist. Der Granit kann dann, wie vorgeschrieben; mit einer Kelle, einem Besen
oder anderem Gerät: behandelt werden. Der Block kann dann erstarren, 'und der überschüssige
Granit wird anschließend durch Blasen oder Fegen von der Oberfläche entfernt. Die
zurückbleibende Oberfläche :des fertigen Blocks mit unregelmäßigen und dicht beieinanderliegenden
Eindrücken gibt den Anschein der Oberfläche eines Granitblocks.
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Ebenso können andere gekörnte Materialien nach diesem Verfahren auf
die Oberfläche eines Beton-, Zement- oder ähnlichen Blocks *aufgebracht werden.
Außerdem kann das Mischungsverhältnis von Zement und gekörntem Material in der nassen
Mischung abgewandelt werden. Die relative Tiefe der Eindrücke oder Abdrücke in der
Oberfläche eines Beton-, Zement- oder ähnlichen Blocks, der nach diesem Verfahren
hergestellt wurde, hängt von folgenden Faktoren ab: i. der Weichheit des Beton-;
Zement- oder ähnlichen Stoffes in der Form oder der aufgebrachten Schicht einer
nassen Mischung aus Zement und gekörntem Material; 2. der Beschaffenheit oder der
Größe der Teilchen des gekörnten Materials; 3. der Höhe von der das gekörnte Material
gefallen ist oder der Kraft mit der es auf die Oberfläche des Betons, Zements oder
ähnlichen Stoffes in der Form oder auf die Oberfläche der aufgebrachten Schicht
einer nassen Mischung von Zement und gekörntem Material geworfen wurde; 4.` dem
Feuchtigkeitsgehalt und damit der Dichte des gekörnten Materials; 5. der Bearbeitung
der Oberfläche des Blöcks, nachdem das gekörnte Material aufgebracht wurde.
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Das gekörnte Material kann auf die Oberfläche des Betons, Zements
oder ähnlichen Stoffes oder auf die Oberfläche der aufgebrachten Schicht der nassen
Mischung von Zement und gekörntem Material aufgebracht werden unmittelbar nachdem
diese Oberfläche in der Form gebildet wurde oder zu einem beliebigen Zeitpunkt danach,
jedoch bevor diese Oberfläche genügend getrocknet oder erhärtet ist, um Abdrücke
durch das gekörnte Material aufzunehmen.
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Der Feuchtigkeitsgehalt des gekörnten Materials in Verbindung mit
der Weichheit der Oberfläche auf die ersteres aufgebracht wird, bestimmt die relative
Tiefe der Ab- oder Eindrücke in der fertigen Oberfläche des Blocks, ebenso wie die
Kraft mit der das gekörnte Material aufgebracht wurde. Je feuchter das gekörnte
Material ist, um so mehr neigen die Teilchen dazu, aneinander zu haften und bilden
folglich-größere Ab- oder Eindrücke in der Oberfläche auf die sie aufgebracht wurden.
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Ein weiterer Gesichtspunkt, der den Feuchtigkeitsgehalt des gekörnten
Materials betrifft, ist der, daß verschiedene Materialien unterschiedliche Feuchtigkeitsabsorptionseigenschaften
haben. Sand z. B. wird, wenn er ganz trocken ist; viel Feuchtigkeit aus der Oberfläche
des Betons, Zements oder ähnlichen Stoffes in der Form absorbieren. Diese Erscheinung
ist unerwünscht, so daß Sand vorzugsweise in leicht feuchtem Zustand verwendet wird.
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Sand, der im Winter im Freien gelagert wird, ist brauchbar für diesen
Zweck; anderseits kann Granit ganz trocken und in einem pulverförmigen Zustand verwendet
werden, um verhältnismäßig flache Eindrücke oder Abdrücke in der fertigen Oberfläche
des Blocks hervorzurufen.
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Nachdem das gekörnte Material auf den Block aufgebracht worden ist,
kann die weitere Arbeit mit einer Kelle oder einem ähnlichen Gerät' oder einem vorzugsweise
harten Besen :durchgeführt werden. Die Kelle oder ein ähnliches Gerät wird
gebraucht,
um die Oberfläche zu glätten und/oder das gekörnte Material tiefer in den Beton
usw. einzudrücken. Ein harter Besen kann benutzt werden, um das gekörnte Material
tiefer in den Beton einzudrücken und die Unregelmäßigkeiten der Oberfläche durch
klopfende Bearbeitung zu erhöhen. Der Besen kann dabei gerade oder in unregelmäßigen
Strichen über die Oberfläche .bewegt werden, um das endgültige Aussehen der Oberfläche
zu verändern.
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Das endgültige Aussehen von Beton-, Zement-oder ähnlichen Blocks,
die nach dem Verfahren hergestellt wurden, ähnelt sehr dem des natürlichen Steines
oder Felsens, aus dem Idas gekörnte Material gewonnen wurde. Die Oberfläche ist
von einheitlicher Farbe und gleichmäßig im Aussehen.
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Es ist bekannt, daß Beton-, Zement- oder ähnliche Blöcke, die ohne
Zuschlag von gekörntem Material geformt werden, einen Schaum auf der Oberfläche
bilden, der zum Verfärben führt und das Ansehen der Oberfläche des Blocks verdirbt.
Als ein Ergebnis der Erfindung bildet sich dieser Schaum in -dem gekörnten Material
und wird mit dem überschüssigen nicht haftenden gekörnten Material entfernt.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist z. B. anwendbar auf Betonhohlsteine,
Zementhohlsteine oder ähnliche Blocks, die aus einem Paar aaf Abstand stehenden
Steinen bestehen, .die durch mehrere Verstärkungsstege verbunden sind.