DE443317C

DE443317C - Aus vulkanisiertem Kautschuk oder aehnlichen plastischen Massen und zerkleinerten Steinen bestehende Pflastersteine

Info

Publication number: DE443317C
Application number: DED44703D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-01-04
Filing date: 1924-01-04
Publication date: 1927-04-25

Description

Aus vulkanisiertem Kautschuk oder ähnlichen plastischen Massen und zerkleinerten Steinen bestehende Pflastersteine. Es sind bereits Pflastersteine und Fliesen aus Kautschuk oder ähnlichen Massen in Zusetzung mit Steinbrocken u. dgl. bekannt. Trotz der guten Eigenschaften, die derartige Steine zweifellos aufweisen, ist bisher niemals eine Verwendung im größeren Maße möglich gewesen. Der Grund dafür ist darin zu suchen, daß- es bisher nicht gelungen ist, eine geeignete und dauerhafte 1 Befestigung i solcher Steine und Fliesen auf der Unterlage zu erreichen. Diesem Übelstand soll mit der vorliegenden Erfindung abgeholfen werden. Zu diesem Zweck sollen Kautschuk und Steinbrocken oder ähnliche Stoffe so zusammengemischt und dann vulkanisiert werden, daß das Mengenverhältnis von Kautschuk und Steinbrocken und deren Korngröße in den verschiedenen Höhenlagen des Pflastersteines o. dgl. verschieden sind, und zwar so verschieden, daß Menge und Korngröße der mineralischen Bestandteile von oben nach unten zunehmen. Auf diese Weise erhält man ein nach der Unterlage zu steinreiches Gemisch, so daß die Befestigung an der Unterlage mit Hilfe von Mörtel oder Zement leicht möglich ist.
Zweckmäßig ist es ferner, die untere Schicht so auszubilden, daß die Steinbrocken nackt aus der Masse herausragen, so daß eine innige Bindung entstehen kann. Die unterste Schicht bzw. die Unterseite des Steines kaum auch mit Aushöhlungen, Nuten o. dgl. versehen sein, um auf diese Weise die Fläche, die für die Verbindung mit der Unterlage in Betracht kommt, möglichst groß zu gestalten.
An Stelle der Steinbrocken oder neben diesen können auch andere Stoffe, wie Sand, Steingutstücke ö. dgl., beigemischt werden, je nachdem welchem Zweck das Enderzeugnis dienen soll.
Als Kautschukbestandteile der Mischung können auch zweckmäßig Abfälle, wie zerkleinerte Luftschläuche, Automobilreifen und Automobilmäntel oder ähnliches, verwendet werden. Ferner können auch tierische oder pflanzliche Fette zugesetzt werden.
Die Herstellung derartiger Steine und Fliesen erfolgt in an sich bekannter Weise durch inniges Mischen der einzelnen Bestandteile in der Wärme, Einbringen der Masse in Formen in den vorgeschriebenen Verhältnissen und nachfolgende Vulkanisation unter Druck.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Steines nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt die Abbildung einen Pflasterstein im Schnitt.
In dieser Abbildung sind die einzelnen Schichten mit der nach unten wachsenden Korngröße der Steinbeimischungen deutlich erkennbar. An der Unterseite des Steines sind Höhlungen (Nuten) ausgespart, die zur Vergrößerung der Verbindungsflächen zwischen Stein und Unterlage dienen. Auch kann die Unterseite des Steines mit einer Zementschicht überzogen werden, wie punktiert angedeutet. Diese Schicht kann je nach dem Verwendungszweck dick oder dünn sein.
Das Herstellungsverfahren ist folgendes Die Kautschukbestandteile, zweckmäßig Abfälle, wie oben angegeben, werden, mit tierischen oder pflanzlichen Fetten vermischt, auf Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur gebracht. Dann werden die Steinzuschläge in geeigneter Menge und Form zugegeben, und zwar werden zweckmäßig mehrere Massen mit verschieden großen Steinen (oder auch Sand o. dgl.) und in verschiedenen Mengen hergestellt. Außerdem werden für die Vulkanisation Schwefel-Blumen zugesetzt. Mit diesen verschiedenen Mischungen werden die Formen gefüllt, und zwar derart, daß die untersten Schichten die grobkörnigsten und meisten Steinzuschläge enthalten, während die nach oben folgenden Schichten immer größeren Kautschukgehalt aufweisen. Diese Masse in den Formen wird dann unter Druck vulkanisiert, so daß eine gute Verbindung aller Teile entsteht. Nach dem Vulkanisieren werden die Steine aus den Formen herausgenommen und sind dann zum Verlegen bereit.
Als besonders zweckmäßig haben sich etwa folgende Mischungsverhältnisse ergeben Plastische Bestandteile (Kautschuk u. dgl.) 75 bis 25 Prozent, Schwefelblumen für die Vulkanisation 15 bis 5 Prozent, Stein o. dgl. Zuschläge io bis 7o Prozent.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Aus vulkanisiertem Kautschuk oder ähnlichen plastischen Massen und zerkleinerten Steinen bestehende Pflastersteine, Fliesen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von Kautschuk und zerkleinerten Steinen und die Korngröße der letzteren in den verschiedenen Höhenlagen der Pflastersteine usw. verschieden ist, derart, daß Menge und Korngröße der mineralischen Bestandteile von oben nach unten zunehmen.
2. Pflastersteine, Fliesen usw. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die mineralischen Bestandteile der letzten Schicht an der Unterfläche des Steines aus diesem hervortreten.
3. Pflastersteine usw. nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie noch Sand, Steingutstücke o. dgl. enthalten. q.
Pflastersteine usw. nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als vulkanisierter Kautschuk zerkleinerte kautschukhaltige Abfälle, z. B. unbrauchbar gewordene Luftschläuche, Vollgummireifen, Automobilmäntel o. dgl., verwendet werden.
5. Pflastersteine usw. nach Anspruch i bis q., gekennzeichnet durch Zusatz von tierischen oder pflanzlichen Fetten.
6. Steine, Fliesen u. dgl. nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung der einzelnen Lagen etwa folgende ist: Plastische Bestandteile 75 bis 25 Prozent, Schwefelblumen (zur Vulkanisation) 15 bis 5 Prozent, mineralische Bestandteile io bis 7o Prozent.