DE2259948B2 - Verfahren zum herstellen von endlosen lederfasern enthaltenden faservliesen - Google Patents
Verfahren zum herstellen von endlosen lederfasern enthaltenden faservliesenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von endlosen Faservliesen aus mineralisch
und/oder pflanzlich gegerbten Lederabfällen und aus andersartigen Fasern, bei welchem aus dem Gemisch
durch Zusatz von Wasser eine Suspension hergestellt und durch Entwässern ein Vlies gebildet wird und das
Vlies anschließend getrocknet wird.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der Firmenschrift »Mowiliih« der Farbwerke Hoechst,
2. Auflage, März 1949, bekannt. Die zur Zerfaserung vorgesehenen Lederabfälle werden zunächst mehrere
Stunden in Wasser eingeweicht und dann in einer geeigneten Zerkleinerungsmaschine zerfasert. Zur
Weiterverarbeitung kommt der Faserbrei, dem gegebenenfalls Papier- oder Textilfasern zugesetzt wurden,
in ein Gefäß mit Rührwerk oder in einen Holländer. Hier wird mit Wasser so stark verdünnt, daß die
Masse eine Stoffdichte von 2 bis 3% aufweist. In die Fasersuspension läßt man eine viskose Mowilith-Verdünnung
langsam unter starkem Rühren einfließen. Die Aufarbeitung, d. h. die Verformung, des Faserbreies
zum Faservlies erfolgt in der Hauptsache nach zwei verschiedenen Methoden: Entweder man gibt den
Faserbrei in einen sogenannten Siebkasten und läßt ihn dort langsam absetzen, gegebenenfalls unter
Zuhilfenahme von Vakuum oder Druck, wobei das Wasser abläuft, oder man leitet den Faserbrei auf Lang-
oder Rundsiebmaschinen, wie sie bei der Tapetenfabrikation verwendet werden. Der nach einer dieser
Methoden erhaltene Faserkuchen wird zwischen Türhern möglichst trocken gepreßt und zuletzt in
einem Trockenkanal oder Umluftschrank bei mäßigen Temperaturen durchgetrocknet. Die nun fertigen
Faserplatten können noch Nachbehandlungen unterworfen werden. Die in diesem Verfahren hergestellten
Lederfaserstoffe haben sich in der Praxis für bestimmte Zwecke als ungeeignet erwiesen, weil sie im Endzustand
ein hartes, steifes, kartonähnliches und nicht gewebeartiges Material darstellen, das dann nicht
verwendbar ist, wenn gerade erhebliche, bleibende Verformungen von Bedeutung sind, wie es beispielsweise
bei Schuhfutter der Fall ist, welches über einen Leisten verformbar sein muß. Weitere Nachteile des
bekannten Verfahrens bestehen darin, daß die Fasern einer Naßvermahlung unterworfen werden müssen,
die große Energiemengen erfordert und deshalb nicht sehr wirtschaftlich ist. Schließlich bringt der Umstand,
daß die Fasern mittels eines geeigneten Bindemittels zu einem Vlies verklebt werden müssen, umweltverschmulzende
Abwasserprobleme mit sich.
Aus der US-PS 31 16 200 war es vorbekannt, Lederfasern und Nichtlederfasern mit Hilfe der Papiermachertechnik
zu einem porösen Filz zu formen, der getrocknet wird, bevor er mit Lösungen oder Emulsionen
aus Gummi, Harz, Wachs, Asphalt od. dgl. mehr gesättigt wird. Die in dieser Weise hergestellten
3 ^ 4
Produkte sind zwar flexibel, haben auch eine hohe Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Festigkeit und eine sehr gute Resistenz gegen Feuchtig- Lederfasern enthaltendes Lederiaservlies zu schaffen,
keit und Lösungsmittel im allgemeinen. Jedoch erwei- das ohne Zugabe von Bindemitteln eigenfest ist und
sen sie sich im wesentlichen als faserverstärkte Kunst- nach einer weiteren, örtlich verschiedenen Verfahrensstoff-Folien.
Sie sind teuer, geben ein kaltes Gefühl 5 stufe durch Imprägnieren mit Bindemitteln als Lzderbeim
Anfassen und haben den Griff einer Kunststoff- austauschstoff für insbesondere Schuhfutter oder
Folie. Da die Produkte einen durchgehenden Harzfilm Trägermaterial für Polsterungen verwendet werden
haben, sind sie undurchlässig und nicht atmungsaktiv kann.
wie Leder. Zur Behebung dieser Nachteile lehrt die Die Lösung der gestellten Aufgabe durch die Erfin-Druckschrift
Modifikationen der und zusätzliche io dung besteht beim Verfahren der eingangs geschilder-Techniken
zur Karton- und Papiermachertechnik ten Art darin, daß im Trockenmahlverfahren zu einer
sowie die Verwendung eines bestimmten Bindemittels Länge von 1 bis 3 mm zerfaserte Lederabfälle mit
und eines bestimmten Weichmachers. Das zur Behe- Nichtlederfasern einer Länge von 6 bis 40 mm,
bung der erwähnten Nachteile vorgesehene Verfahren vorzugsweise in einem Verhältnis von 65 % Lederbesteht
in den Verfahrensscliritten, daß ein wäßriger 15 fasern zu 35 % Nichtlederfasern, gemischt werden, die
Faserbrei aus chrorngegerbten Lederstücken gebildet Suspension auf eine Stoffdichte von 0,1 bis 0,5 g/l
wird, der eingangs einen Wassergehalt von 10 bis 25% gebracht wird, durch Führen der Fasersuspension an
hat, dem Faserbrei ein weichgemachtes Polyvinyl- ein Schräg- oder teilbeaufschlagtes Rundsieb mit
acetatharz zugegeben und auf den Fasern nieder- darunter befindlicher Absaug-Entwässerung ein eigengeschlagen wird, der Faserbrei zu einer endlichen so festes Vlies gebildet und einer Trockeneinrichtung
Lederfasermatte verfilzt wird, der Wassergehalt der zugeführt wird. Es wird nur Schutz für sämtliche Merk-Matte
auf 10 bis 30 Gewichtsprozent eingestellt und male des Anspruchs 1 und nicht für Einzelmerkmale
abschließend die Matte bei einer Temperatur von 50 oder Teilkombinationen begehrt. Das erfindungsbis
150C und einem Druck von 20 bis 70 k p/cm2 gemäße Verfahren hat den Vorteil, daß endlose, Ledergepreßt
wird. Derartigen heißgepreßten Produkten 25 fasern enthaltende Faservliese geschaffen werden
fehlt die textile Weichheit, wie sie für bestimmte können, aeren Eigenfestigkeit ohne den Zusatz von
Anwendungszwecke erforderlich ist. Bindemitteln so groß ist, daß sie in diesem Zustand
Aus den Firmenschriften 1890 und 1974 der Firma an örtlich verschiedenen Stellen, auch außerhalb des
J. M. Voith GmbH, Heidenheim, sind Verfahren Herstellungsbetriebes erst nach Bedarf mit den
zur Herstellung von Vliesstoffen auf nassem Wege 30 gewünschten Bindemitteln in der jeweils erforderlichen
bekannt. Es werden aus relativ langen Fasern (Faser- Menge imprägniert werden können, um als Lederlänge
6 bis 30 mm) Naßvliese hergestellt, die in sehr austauschstoffe beispielsweise für Schuhfutter oder
hoher Verdünnung (Stoffdichte 0,2 bis 0,8 g/l) einem Trägermaterial für Polsterungen Verwendung zu
Schrägsieb mit darunter befindlichen Vakuum- finden. Diese Eigenfestigkeit des entwässerten und
Entwässerungskästen zur Vliesbildung zugeführt wer- 35 getrockneten Faservlieses beruht, wie der Erfinder
den. Sie besitzen eine sogenannte initiale Naßfestigkeit, annimmt, auf freien Valenzen der trocken gemahlenen
die jedoch bei Trocknung, d. h. bei Verlust des dünnen Lederfasern, die miteinander — möglicherweise auch
Wasserfilms auf den Faseroberflächen, verlorengeht, mit denjenigen der organischen Fasern — Verbinso
daß ein loses Faserhaufenwerk ohne eigene Festig- düngen eingehen. Da das Gerben des Leders eine
keit übrigbleibt. Aus diesem Grunde erfolgt bei dem 40 Vernetzung der Collagenketten durch den Gerbstoff
bekannten Verfahren immer eine Abbindung der bewirkt — bei vegetabilischer Gerbung durch Wasser-Fasern
im Vliesstoff durch Bindemittel, und zwar stoffbrückenbindung (Nebenvalenzbildung) und bei der
entweder durch Zusetzen in der Flotte oder durch Chromgerbung durch Hauptvalenzbildung der Carb-Aufbringung
auf das bereits gebildete, auf einem oxylgruppen — werden, wie der Erfinder annimmt,
Steigsieb befindliche Vlies vor der Trocknung. Nur das 45 solche Valenzen durch das Mahlen der Lederabfälle
Verfahren, bei welchem der Binder bereits dem in trockenem Zustand — was auch bei organischen
Fasermaterial zugesetzt wird, bevor das Vlies gebildet Textilfasern beobachtet worden ist — zumindest
ist, ermöglicht es, das Bindemittel gleichmäßig über teilweise wieder frei. Diese Theorie des Erfinders ist
die Dicke zu verteilen. Bei dem Verfahren der Ver- durch Versuche erhärtet worden, da schon ein Zusatz
festigung von Vliesen nach ihrer Bildung, aber vor der 50 von nur 10% an naßgemahlenen Lederfasern ein nicht
Trocknung, bleibt der gelöste, in der Regel hoch- eigenfestes Faservlies ergeben hat, weil die Fasern von
molekulare Binderfestkörper auf der Oberfläche des im Wasser gemahlenen Lederabfällen — möglicher-Vlieses
liegen, und das Lösungsmittel des Festkörpers weise durch Ultraschall — platzten und das Collagen
wandert in die Tiefe des Vlieses hinein. Bei der Vlies- aus den Lederfasern austrat.
bindung nach dem Spritzverfahren führt dieser Effekt 55 Die Erfindung vermittelt erstmals einen Vliesstoff,
zu einer lediglich oberflächlichen Bindung des Vlieses der auch noch nach der Trocknung eigenfest ist. Sie
bzw. zu einer Filmbildung auf dem Vlies. Nach der vermittelt darüber hinaus überhaupt einen »Lederfaser-Trocknung
des Vlieses ist dann nur die obere Vlies- Vliesstoff«, wie das Erzeugnis im folgenden auch
schicht gebunden, nicht aber, oder zumindest unzu- genannt wird. Das Fasergut verfilzt sich auf Grund der
reichend, sind es die darunterliegenden Vliesschichten. 60 erfindungsgemäßen Verfahrensschritte schon bei der
Bei einer Biegebeanspruchung löst sich infolge- Entwässerung, ohne daß es erforderlich wäre, Bindedessen
die obere gebundene Vliesschicht von dem mittel bereits der Flotte zuzusetzen oder auf das
darunterliegenden Faserhaufenwerk ab. Ein solches bereits gebildete, auf einem Steigsieb befindliche Vlies
Vlies ist technisch nicht brauchbar. Die Firmen- vor der Trocknung; aufzubringen. Das hat gegenüber
Schriften enthalten keinen Hinweis auf Verfahren zur 65 sämtlichen eingangs geschilderten, bekannten Verfah-Herstellung
von Lederfaservliesen. ren den Vorteil, daß umweltverschmutzende Abwasser-Aus
der DT-PS 6 72191 ist ein Trockenmahl- probleme nicht entstehen. Da das »Lederfaservlies«
verfahren bekannt. auch noch nach der Trocknung als endloses Band
einer Imprägniereinrichtung, z.B. einem Foulard, des im erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren
zuführbar ist, sind auch die Probleme behoben, die »Lederfaser-Vliesstoffes« besteht darm, daß er auf
sich bei dem eingangs geschilderten Verfahren zur Grund seiner Trockenfestigkeit ein selbständiges
Herstellung von Vliesstoffen dann ergeben können, Zwischenprodukt darstellt, so daß sich die Moglichwenn
Bindemittel auf das bereits gebildete, auf einem 5 keit eröffnet, zunächst einmal eine bestimmte Anzahl
Steigsieb befindliche Vlies vor der Trocknung aufge- laufender Meter eines getrockneten »Lederfaserbracht
wird und wenn der Vliesstoff später einer Vliesstoffes« herzustellen und in Rollen auf Lager zu
Verwendung zugeführt werden soll, bei welcher es auf nehmen oder auch zu versenden. Je nach Auftragserhebl'che
bleibende Verformungen ankommt, wie es eingang kann dann später durch Zugabe entsprechenbeispielsweise
bei Schuhfutter der Fall ist, welches io der Bindemittel und -mengen ein dem jeweiligen
über einen Leisten verformbar sein muß. Da die Verwendungszweck angepaßtes »Lederfaser-Vliesstoffe-Zugabe
von Bindemittel erst nach der Trocknung in Endprodukt hergestellt werden. Das erfindungsgemäße
einem kontinuierlichen Verfahren, z. B. in einem Verfahren hat den Vorteil, daß sich »Lederfaser-Foulard,
erfolgt, ergibt sich der Vorteil, daß Binde- Vliesstoffe« herstellen lassen, die im trockenen Zustand
mittel Verwendung finden können, die in einer wäß- 15 über 20% und im feuchten Zustand über 40% Reißrigen
Emulsion einen Festkörperanteil von beispiels- dehnung besitzen. Weil weder in der Suspension noch
weise 30% und mehr besitzen. Wenn das Bindemittel auf dem Schrägsieb Bindemittel zugesetzt wird, kann
wie in dem als bekannt vorausgesetzten Verfahren das Suspensionswassers über lange Betriebszeit im
zur Herstellung von Vliesstoffen aufgespritzt wird. Kreislauf gefahren werden. Das hat den Vorteil eines
können nur solche Bindemittel Verwendung finden, die ao geringen Wasserverbrauchs. Die außerordentlich hohe
in Lösungsmitteln gelöst sind und wesentlich geringere Verdünnung der Suspension auf die für kurze Leder-Festkörperanteile
besitzen. Die in einer Suspension fasern extrem niedrige Stoffdichte von 0,1 bis 0,5 g
zugeführten Bindemittel schließlich haben Festkörper- Faserstoff je Liter Wasser erlaubt eine sehr gute
anteile, die in der Suspension lediglich im Promille- Durchmischung der Fasern und verhindert gleichbereich
liegen. Die anwendbaren Bindemittel mit einem 25 zeitig ihre Verfilzung (Zopfbildung) schon in diesem
größeren Festkörpergehalt haben den Vorteil, daß sie Stadium, die bei den bisher bekannten, für die Herbesser
dosiert werden können. Zudem ist die Zugabe stellung von Lederfaser-Erzeugnissen zur Anwendung
des Bindemittels in einer Imprägniereinrirhtung die gelangenden Suspensionen mit weit höherer Stoff dichte
einzige Möglichkeit, die Gewähr dafür bietet, daß nicht mit gleich guter Homogenität erreicht werden
überhaupt die erforderliche Menge des Bindemittels 30 kann.
unabhängig von der Lederqualität zugeführt werden In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
kann, wenn verhindert werden soll, daß sich bei Biege- des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Lederbeanspruchung
die Oberschichten des Vlieses von fasern aus trockenem, lohgarem Bodenleder und dem übrigen Teil des Vlieses lösen. Die Trocken- Chromledersplit verwendet, die gemeinsam vermählen
festigkeit des im erfindungsgemäßen Verfahren her- 35 worden sind. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß
gestellten »Lederfaser-Vliesstoffes« hat ferner den Chromledersplit bei der gemeinsamen Vermahlung
Vorteil, daß zur zuverlässigen Verbindung der Fasern größere Einzelfasern ergibt, die sich an den Enden
eine geringere Menge von Bindemittel ausreicht. Da auf fibrillieren. Das Auffibrillieren der Einzelfasern an
der im erfindungsgemäßen Verfahren herstellbare den Enden fördert die Bildung eines eigenfesten bzw.
»Lederfaser-Vliesstoff« einen überwiegenden Anteil an 40 selbstverfilzenden Vlieses. Ein weiterer Vorteil dieser
kurzen Fasern enthalten kann, sind die Zwischen- besonderen Art der Trockenvermahlung besteht darin,
räume zwischen den Fasern kleiner, als wenn man aus- daß die Komponenten vollkommen miteinander
schließlich lange Fasern verwendet. Das hat zur Folge, vermischt werden. Eine Brandgefahr ist durch die
daß man zur Erzielung der optimalen Festigkeit mit Zumischung feuchter Splitabfälle vollkommen ausgegeringeren
Bindemitteln auskommen kann als bei dem 45 schlossen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der
bekannten Verfahren zur Herstellung von Naßvliesen. Stoff röscher wird, d. h., die Entwässerung wird erleich-Daß
im Gegensatz zu den als bekannt vorausgesetzten tert, weil der Durchgangswiderstand für das abzu-Verfahren
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren saugende Wasser verringert wird,
im Trockenmahlverfahren zerfaserte Lederabfälle zur In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden Verwendung gelangen, hat den Vorteil, daß die Leder- 50 Nichtlederfasern mit einer Länge von 3 bis 8 mm fasern leichter entwässerbar sind. Denn im Trocken- und/oder mit einer Länge von 20 bis 40 mm zugemahlverfahren werden die Fasern freigelegt, ohne daß mischt. Der Zusatz von Nichtlederfasern mit einer sie, wie im Naßmahlverfahren, gequetscht werden oder Länge von 3 bis 8 mm verbessert die Weichheit des platzen. Durch das Quetschen der Fasern beim Naß- Vlieses und erleichtert die Entwässerung des Fasermahlen tritt Collagen aus der Faser aus, wodurch die 55 gutes, so daß auch das Endprodukt außer verbesserten Fasern »schmierig« und infolgedessen schwer ent- Eigenschaften hinsichtlich Flexibilität und Verformwässerbar werden. Weitere Vorteile liegen darin, daß barkeit auch eine Verbesserung hinsichtlich der die im Naßmahlverfahren zerfaserten Lederabfälle Weichheit erhält. Der Zusatz von Nichtlederfasern mit sofort der weiteren Verarbeitung zugeführt werden einer Länge von 20 bis 40 mm bringt eine höhere Biegemüssen, weil die aus den Fasern austretenden Collagen- 60 und Reißfestigkeit.
im Trockenmahlverfahren zerfaserte Lederabfälle zur In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden Verwendung gelangen, hat den Vorteil, daß die Leder- 50 Nichtlederfasern mit einer Länge von 3 bis 8 mm fasern leichter entwässerbar sind. Denn im Trocken- und/oder mit einer Länge von 20 bis 40 mm zugemahlverfahren werden die Fasern freigelegt, ohne daß mischt. Der Zusatz von Nichtlederfasern mit einer sie, wie im Naßmahlverfahren, gequetscht werden oder Länge von 3 bis 8 mm verbessert die Weichheit des platzen. Durch das Quetschen der Fasern beim Naß- Vlieses und erleichtert die Entwässerung des Fasermahlen tritt Collagen aus der Faser aus, wodurch die 55 gutes, so daß auch das Endprodukt außer verbesserten Fasern »schmierig« und infolgedessen schwer ent- Eigenschaften hinsichtlich Flexibilität und Verformwässerbar werden. Weitere Vorteile liegen darin, daß barkeit auch eine Verbesserung hinsichtlich der die im Naßmahlverfahren zerfaserten Lederabfälle Weichheit erhält. Der Zusatz von Nichtlederfasern mit sofort der weiteren Verarbeitung zugeführt werden einer Länge von 20 bis 40 mm bringt eine höhere Biegemüssen, weil die aus den Fasern austretenden Collagen- 60 und Reißfestigkeit.
Proteine sich andernfalls zersetzen und das Material Die Qualität des Wassers spielt bei der Suspenfür
eine weitere Verarbeitung unbrauchbar ist. Die dierung der Fasern keine entscheidende Rolle. Es
im Trockenmahlverfahren zerfaserten Lederabfälle hin- kann jede technisch einwandfreie Qualität verwendet
gegen können auf Lager genommen werden. Ein werden, z. B. Kondenswasser oder vorzugsweise
ganz erheblicher Vorteil des erfindungsgemäßen Ver- 65 Brunnenwasser. Eine technisch einwandfreie Qualität
fahrens besteht darin, daß der Energieverbrauch des Wassers in bezug auf die Bildung eines eigenfesten
gegenüber dem Naßmahlverfahren auf die Hälfte bzw. selbstverfilzenden Vlieses kann stets dadurch
herabgesetzt werden konnte. Ein wesentlicher Vorteil erreicht werden, daß das SusDensionswasser nach der
Erfindung mit Mineralsäuren oder Aluminiumsulfat den, so werden erfindungsgemäß als Nichtlederfasern
auf einen pH-Wert von etwa 4 bis 7 eingestellt wird. Fasern aus schrumpffreien Polyamiden, Polyestern,
Eine Verbesserung des selbstverlilzenden bzw. Polypropylen oder Polyacrylnitril beigemischt,
eigenfesten Vlieses hinsichtlich einer dreidimensionalen Um die hydrophilen Eigenschaften des »Lederfaser-
Verfilzung kann in weiterer Ausgestaltung der Erfin- 5 Vliesstoffs« durch die Bindemittelzugabe nicht zu
dung dadurch erreicht werden, daß in das Suspen- beeinträchtigen, können hydrophile Bindemittel, z. B.
sionswasser Luft eingeblasen wird. Dadurch werden hydrophile Polyacrylate, verwendet werden,
die Fasern regelloser auf dem Sieb angeformt, als es Soll dem »Lederfaser-Vliesstoff« eine weiche und
im Stand der Technik der Fall war. Durch die einge- glatte Oberfläche verliehen werden, so kann das Vlies
blasene Luft werden die Fasern verwirbelt und von io nach der Bindemittelzugabe nochmals angefeuchtet
den Luftblasen bis zuletzt in ihrer regellosen Lage, und, z. B. auf einer Trommel oder zwischen Trommel
speziell auch in bezug auf den vertikalen Sektor, und Filztuch, dämpfend getrocknet und gleichzeitig
gehalten. Die Luftblasen dienen gewissermaßen als gebügelt werden.
Haltepunkte, auf denen sich die Fasern auf Grund Wenn es erforderlich ist, daß das Vlies fester wird,
der Grenzflächenspannung Gas/Wasser in statistisch 15 so lehrt die Erfindung, daß es vor der Bindemittelgleichmäßig verteilter Lage anlegen. In dieser Lage zugabe durch Kontakterwärmung zwischen Kontaktwerden
die Fasern gemeinsam mit den Luftblasen platten mit Einlaufkonus getrocknet und geglättet
und dem Wasser auf das Sieb gesaugt. Während wird.
Wasser und Luft das Sieb passieren können, lagern Eine Schonung der Faser kann nach der Erfi,ndung
sich die Fasern auf dem Sieb ab, wobei sie im wesent- 20 dadurch erreicht werden, daß mittels eines an einer
liehen ihre Lage beibehalten, da sie sich beim Ablegen Platte angelegten Vakuums die Trockentemperatur
auf dem Sieb gegenseitig stützen. Die Zufuhr feinverteil- herabgesetzt und mittels Kühlung der Dampf konden-
ter Luft kann beispielsweise mit Hilfe einer Sinterplatte siert wird.
erfolgen, die im Boden des Zulaufkastens angeordnet Vorteilhaft wird das Vlies so getrocknet und
ist. 25 gebügelt, daß es dabei um 30 bis 40% schrumpft.
Die in der Suspension eingeführten Luftblasen Hierdurch wird eine Verfestigung des Vlieses erzielt.
lassen sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschrei-
dadurch stabilisieren, daß dem Suspensionswasser ein bung beispielhaft erläutert.
Verdickungsmittel, wie Methylcellulose, zugesetzt In der Tabelle sind einige zulässige Verdünnungen
wird. Das Zusetzen von Methylcellulose erfolgt in 30 für verschiedene Faserlängen aufgeführt,
üblicher Konzentration. Das Verdickungsmittel wird
nur zugesetzt, wenn Luft in die Suspension cingeblasen
wird. Eine Vsikositätserhöhung durch das Verdickungsmittel tritt in diesem Fall nicht ein, da sich in Mischungen die Viskosität aus dem Mittelwert der Viskositäten 35
der einzelnen Komponenten einstellt und für Luft die
Viskosität sehr niedrig ist.
nur zugesetzt, wenn Luft in die Suspension cingeblasen
wird. Eine Vsikositätserhöhung durch das Verdickungsmittel tritt in diesem Fall nicht ein, da sich in Mischungen die Viskosität aus dem Mittelwert der Viskositäten 35
der einzelnen Komponenten einstellt und für Luft die
Viskosität sehr niedrig ist.
Soll die Bildung des eigenfesten bzw. selbstverfilzenden Vlieses beschleunigt oder ein dickeres Vlies
hergestellt werden, so werden in weiterer Ausgestaltung 40 15
der Erfindung dem Suspensionswasser reibungsver-
mindernde Zusätze ζ B. Polysaccharide zugesetzt BHeichnung dlex gibt das Gcwicht von 1Ooom Fasern
Das geschieht vorteilhaft in einer Konzentration von jn „ an
etwa 0,1 bis 0,5%. Durch diesen Zusatz wird ferner
der Vorteil erreicht, daß sich die Reibung des Wassers 45 Als geeignet hat sich z. B. folgende Rezeptur
auf ungefähr die Hälfte eines normalen Wertes ver- erwiesen:
ringcrt. Ferner wird der Energieverbrauch zum Um- 65o/ i_e(jerfaser (Bodenleder: Chrompumpen
des Wassers entsprechend verringert. ledersplit = 100: 80),
Soll die Eigenschaft der Elastizität in einer bestimm- 20<v Viskosefaser, 1,7 dtex, 6 mm lang,
ten Richtung, nämlich in Richtung auf eine Sprung- 50 10% Viskosefaser, 1,7 dtex, 10 mm lang,
elastizität, erhöht werden, so ist es im Rahmen der 5 »>
Viskosefaser, 5,6 dtex, 20 mm lang. Erfindung möglich, daß das Vlies beim Trocknen durch
Schrumpfen um 20 bis 25% weiterverfestigt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf eine
Soll eine Verbesserung des »Lederfaser-Vliesstoffes« an sich bekannten Schrägsiebmaschine durchgeführ
hinsichtlich seiner Geschmeidigkeit erzielt werden, 55 werden. Hier wird die Suspension auf ein leich
so sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, daß das ansteigendes Sieb geführt, wobei Sieb und Suspensioi
Vlies mit einem an sich bekannten, die Geschmeidig- die gleiche Bewegungsrichtung, aber verschieden!
keit erhöhenden Mittel, wie Knochenöl, Glyzerin Geschwindigkeiten besitzen können. Infolge de
oder einem anderen Polyol, behandelt wird. Durchwirbelung im Stoffzulaufkasten, der die Fasen
Eine Anpassung des nach dem erfindungsgemäßen 60 durch die gegenüber der Langsiebmaschine etw
Verfahren hergestellten »Lederfaser-Vliesstoffes« an lOfach größeren Verdünnung folgen können, ohm
die Verformbarkeit-Erfordernisse als Trägermaterial sich gegenseitig zu behindern, und der Anformunj
für Polsterungen erfolgt erfindungsgemäß dadurch, bereits im Stoffzulaufkasten (nicht dahinter, wie be
daß die Nichtlederfasem teihveise in Form eines der Langsiebmaschine) ergibt sich eine regellos
durchlässigen Vlieses oder Gewebes in den »Lederfaser- 65 Anlagerung der Fasern auf dem Sieb. Unterhalb de
Vliesstoff/eingearbeitet werden. Siebes sind Entwässerungskästen angebracht, in di
Soll dem »Lederfaser-Vliesstoff« eine besonders das Wasser senkrecht zur Einstromnchtung de
hohe Einreiß- und Weiterreißfestigkeit verliehen wer- Suspension auf das Sieb ablauft, wodurch die Faser
Faserlänge | dtex | StofTdichte |
mm | g/L | |
6 | 1,7 | 0,3 |
10 | 1,7 | 0,25 |
12 | 1,7 | 0.2 |
12 | 3,3 | 0,25 |
15 | 5,5 | 0,2 |
20 | 5,5 | 0,1 |
in ihrer Wirrlage fixiert werden. Der Differenzdruck am Sieb wird von Entwässerungskasten zu Entwässerungskasten
ständig so stark gesteigert, daß die Umlenkung der Ströme während der gesamten Blattbildung
beibehalten wird.
Die Entwässerung auf einem Steigsieb bietet gegenüber den in der Praxis bisher für Lederfascni verwendeten
Rund- oder Langsieben entscheidende Vorteile. Auf einem Rundsieb wird die Suspension unbeeiriflußbar
eingedickt, bevores zur Blattbildung kommt. Eindicken in der Suspension bewirkt aber sehr rasch
ein Verspinnen der Fasern. Das daraus gebildete Vlies ist dann unbrauchbar. Bei den konventionellen
Langsieben wird die Suspension vor dem Auftreffen auf das Sieb auf die Siebgeschwindigkeit beschleunigt.
Unabhängig von der absoluten Siebgeschwindigkeit kann auf einem solchen Sieb nur die Stoffmenge
entwässert werden, die in einem gleichmäßigen Strahl auf das Sieb geführt werden kann. Die Suspension
kann aber kaum mehr als in einer Höhe von 50 mm gleichmäßig auf das Sieb gebracht werden. Bei der Stoffdichte
von 0,2 g/l einer Verdünnung, wie sie der Erfindung entspricht, würden mit einer solchen
Maschine bestenfalls Vliese von 10 g/m2 erhalten werden. Der Fehler der Eindickung vor der Blattbildung
wird durch teilbeaufschlagte Rundsiebe vermieden. Da nur ein Sektor des Rundsiebes zur Blattbildung
herangezogen werden kann, ist aber die Leistung des Siebes begrenzt, da auf der anderen Seite
der Durchmesser des Siebes nicht beliebig vergrößert werden kann.
Bei der dreidimensionalen Veriilzung erhält das auf dem Steigsieb anfallende Faserblatt eine beträchtliche
Eigenfestigkeit. Sie beträgt 15 bis 25 kp/cm2 bei einer Reißdehnung von 2 bis 4%. Der Wassergehalt des
entwässerten Vlieses nach der Abnahme vom Sieb beträgt 15 bis 35% Atro (Atro: auf Trockenfaser
bezogen). Dieser hohe Atro-Gehalt wird dadurch erreicht, daß zwischen dem Stoffzulaufkasten und der
Abnahme des Vlieses eine Reihe von Saugkasten angebracht sind, in die das Wasser aus dem Vlies
mittels Vakuum abgesaugt wird.
Das entwässerte Vlies wird anschließend mit einem heißen, gasförmigen Medium, wie Heißluft, überhitzter
Dampf, getrocknet. Die maximale Temperatur des Mediums soll dabei etwa 200° C nicht überschreiten.
Ebenso kann mit Hilfe von Vakuum bei entsprechend niedrigeren Temperaturen getrocknet werden. Das
getrocknete Vlies verläßt die Anlage mit einer Restfeuchte von 5 bis 10%. Das Blattgewicht liegt dann bei
50 bis 400 g/m2. Die Blattdicke beträgt 0,5 bis 5 mm.
Unter den hier beschriebenen Trocknungsbedingungen kann durch Schrumpfung eine Verdichtung des
Vlieses um 20 bis 25% erreicht werden.
Als Bindemittel können die an sich zu diesem Zweck bekannten Flastomere, die bei niedrigerer Temperatur
hartelastisch und bei höherer Temperatur gummielastisch sind, wie Natur- und Synthesekautschuk,
Neopren, Fluor-Elastomere, Polyacrylate, Siliconkautschuk und Polysulfidkautschuk, verwendet werden.
Die Imprägnierung wird in den üblichen Vorrichtungen vorgenommen, z. B. im Foulard.
Eine Glättung der Oberfläche läßt sich durch Bügeln erzielen. Dies kann mit Hilfe einer geheizten
Trommel erfolgen, gegen die ein Filztuch gepreßt wird. Das Vlies wird dann zwischen Filz und Trommel
gepreßt und glättet sich dabei.
Eine solche Anlage ist in der Textilindustrie unter dem Namen Mulden-Presse bekannt.
Mit diesem Arbeitsgang kann gleichzeitig noch eine Verfestigung des Vlieses erzielt werden, wenn das
Vlies vorher befeuchtet wird oder auf der Trommel gedämpft wird. Der Flächenschrumpf beträgt etwa
30 bis 40",,.
Nach dem Einführen in das Anpreßfilztuch wird dann die Oberfläche des Vlieses auf der Trommel
geglättet.
Die Glättung des Vlieses kann auch durch Trocknung mittels Kontakterwärmung zwischen zwei Platten
erfolgen. Dabei wird durch ein an einer Platte angelegtes Vakuum die Dampftemperatur so weit gesenkt,
daß ein Verhornen der Vliesoberfläche vermieden wird. Diese Plattenseite wird dabei gekühlt, damit der
Dampf sofort kondensiert.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen von endlosen Faservliesen aus mineralisch und/oder pflanzlich gegerbten
Lederabfällen und aus andersartigen Fasern, bei welchem aus dem Gemisch durch
Zusatz von Wasser eine Suspension hergestellt und durch Entwässern ein Vlies gebildet wird und
das Vlies anschließend getrocknet wird, d adurch gekennzeichnet, daß im Trockenmahlverfahren
zu einer Länge von 1 bis 3 mm verfaserte Lederabfälle mit Nichtlederfasern einer
Länge von 6 bis 40 mm, vorzugsweise In einem Verhältnis von 65% Lederfaserr. zu 35% Nichtlederfasern,
gemischt werden, die Suspension auf eine Stoffdichte von 0,1 bis 0,5 g/l gebracht wird,
durch Führen der Fasersuspension an ein Schräg-Dder teilbeaufschlagtes Rundsieb mit darunter
befindlicher Absaug-Entwässerung ein eigenfestes Vlies gebildet und einer Trockeneinrichtung zugelührt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Lederfasern aus trockenem, lohgarem Bodenleder und Chromledersplit verwendet werden,
die gemeinsam vermählen worden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Nichtlederfasern mit einer Länge
Von 3 bis 8 mm und/oder mit einer Länge von 20 bis 40 mm zugemischt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Suspensionswasser mit Mineral-Säuren oder Aluminiumsulfat auf einen pH-Wert
Von etwa 4 bis 7 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in das Suspensionsv. asser Luft
eingeblasen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Suspensionswasser ein Verdickungsmittel,
wie Methylcellulose, zugesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Suspensionswasser reibungsvermindernde Zusätze, z. B. Polysaccharide,
zugesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies beim Trocknen durch
Schrumpfen um 20 bis 25 % weiter verfestigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vlies mit einem an sich bekannten, die Geschmeidigkeit erhöhenden Mittel, wie
Knochenöl, Glyzerin oder einem anderen Polyol, behandelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nichtlederfasern teilweise in Form eines durchlässigen Vlieses oder Gewebes
in den Lederfaserwerkstoff eingearbeitet werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Nichtlederfasern
Fasern aus schrumpffreien Polyamiden, Polyestern, Polypropylen oder Polyacrylnitril beigemischt
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies vor der Bindemittelzugabe
durch Kontakterwärmung zwischen Kontaktplatten mit Einlaufkonus getrocknet und geglättet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines an einer Platte angelegten Vakuums die Trockentemperatur herabgesetzt
und mittels Kühlung der Dampf kondensiert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies so getrocknet
und gebügelt wird, daß es dabei um 30 bis 40% schrumpft..
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