DE1951099A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Vliesstoffen mit textilen Eigenschaften auf nassem Wege - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Vliesstoffen mit textilen Eigenschaften auf nassem WegeInfo
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Description
VEPA AG V 361
Basel/Schweiz
Parkweg 35 ' 2-lo-1969
"Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Vliesstoffen
mit textlien Eigenschaften auf nassem Wege"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
von Vliesstoffen mit textlien Eigenschaften auf nassem Wege, bei dem das Fasermaterial mittels einer Naßvlieslegemaschine
zu einem Vlies geformt und dieses anschließend getrocknet und verfestigt wird.
Das Bilden von Faservliesen auf nassem Wege, das auf einem
ähnlich wie dem beim Papierherstellen angewendeten Verfahren erfolgt, hat sich gegenüber dem trocknen Verfahren insofern
als besonders günstig erwiesen, weil beim Naßvliesherstellen die einzelnen Fasern im Vlies wirr durcheinanderliegen, während
sie beim trocknen Verfahren durch die das Vlies legende Krempeleinrichtung im wesentlichen in eine Richtung ausgerichtet
werden. Die Struktur eines auf nassem Wege hergestellten Vlieses ist somit gewebeähnlicher als die bei einem
längsorientierten Vlies· Ein weiterer Vorteil dieser Herstellungsmethode ist die hohe Festigkeit des Vlieses und die
Tatsache, daß zur Erzielung einer gleichen Festigkeit weniger Bindemittel, die dem Vlies schon in der Vlieslegemaschlne
zugegeben werden, zugeführt werden müssen.
Ein Naßvlies verläßt den Vliesbildner im allgemeinen mit einer Feuchtigkeit von 2oo - 3oo % bezogen auf das trockene Fasergewicht.
Dieser Feuchtigkeitsgrad wird durch Schwerkraftentwäs-
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serung und durch unterhalb des Siebes des Bildners angeordnete Säugpumpen erzielt. Die Trocknung des Vlieses wird anschließend
bisher mit Hilfe von Kontakttrocknern auf Kalandern durchgeführt. Bei der Trocknung des Vlieses mit Hilfe derartiger
Zylindertrockner erhält jedoch das Vlies ein papierartiges Aussehen^ da die Oberflächen gebügelt werden. Nunmehr
besteht jedoch der Wunsch, daß auch Vliesstoffe ein textiles und nicht ©in papierartiges Aussehen haben. Es wurde deshalb
versucht, sin Naßvlies mit Hilfe von Schwebetrocknern zu
trocknen, indem das Vlies an beiden Seiten von Druckluft beaufschlagt
wird. Ein derartiger Trockner ist aber insbesondere
für dünne Vliese nicht brauchbar, da das Vlies infolge mangelnder Festigkeit verblasen würde. Es ist auch möglich, das
Vlies nur von oben mit Trocknungsluft zu beaufschlagen, jedoch
ist da'siÄ ein hoher Energieaufwand mit. nur einer geringen
notwendig. " ■
Ausgehend von dsm Verfahren anfangs genannter Art ist die Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln, mit Hilfe
dessen nicht »ur ein wirtschaftliches Trocknen des von der
Vlieslegemaschine kommenden Vlieses möglich ist, sondern das Vlies auch nosfe bevor es vollständig getrocknet ist unterschiedlichen
Behandlungen unterzogen werden kann.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß das geformt©
Vlies zunächst auf eine Feuchtigkeit unter 15o %, vorzugsweise
auf ©ine Feuchtigkeit zwischen 80 und 3o %, vorgetrocknet, anschließend mit Zubereitungen z. B. Bindemitteln
und/oder Farbstoffen versehen, z. B. bedruckt, besprüht, imprägniert
oder dergleichen behandelt, und abschließend auf wenigstens einem unter Saugzug stehenden Sieb getrocknet wird,
während die Zubereitungen auf dem Vlies fixiert werden.
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß nicht nur dünne
Vliese mit Hilfe des Saugtrommelprihzips in wirtschaftlicher
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Weise getrocknet werden können. Da das Naßvlies nach der
Vlieslegemaschine eine Feuchtigkeit bis zu 3oo % aufweisen kann, war befürchtet worden t das Saugtrommelprinssip würde
bei so hohen Feuchtigkeitsgraden nicht wirkungsvoll sein,
ein Durchsaugen von Heißluft durch dicke, derart nasse
Vliese sei nichtmöglich. Außerdem war befürchtet worden,
daß das Vlies beim übergang von einer zur anderen Trommel
reißen würde, insbesondere wenn es sich um dünne Vliese handele. Versuche ergaben jedoch, daß diese Bedenken unbegründet
waren, daß vielmehr ein sehr günstiger Wirkungsgrad
beim Trocknen mit Hilfe von durch ein Vlies gesaugter Heißluft erzielt werden konnte.* Selbstverständlich ist es nach
wie vor möglich, vor der Endtrocknung des Faservlieses dasselbe auf beheizten Zylindern vorzutrocknen und für die .Endtrocknung
einen Siebtrommeltrockner zu verwenden. Auch bei einer derartigen Kombination von Trocknungsaggregaten kann
das Vlies noch eine zufriedenstellende Textileigenschaft aufweisen, die jedoch bei reiner Trocknung auf Siebtrommeltrocknern
günstiger ist«
Die Unterteilung des Trockenvorganges in eine Vortrocknung
und eine Nachtrocknung bringt den Vorteil mit sich, daß das Vlies in einem Zustand, in dem es noch gut netzbar ist, den
unterschiedlichsten Behandlungen unterworfen werden kann. Es ist bekannt, dem nach dem Naßvliesverfahren gebildeten
Vlies in der Flotte, in der Fasersuspension Bindemittel oder dergleichen zuzugeben, doch ist ein Färben, Bedrucken oder
dergleichen hier nicht möglich. Mit Vorteil wird folglich der Trockenvorgang unterbrochen und dem noch feuchten Vlies
unter geringerer Oberflächenspannung Mittel auf- oder beigegeben, die das Endprodukt in seiner Qualität verbessern.
Je nach dem gewünschten Grad der Vortrocknung kann diese auf
einem Trockner mit einem oder mehreren Siebtrommeln erfolgen. M&hrtromrael-Siebtrommeltrockner haben neben der größeren
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Trocknungsleistung infolge der größeren Anzahl von Trommeln
bekanntlich weiterhin noch den Vorteil, daß das Gut wechselseitig einmal auf der Ober- und einmal auf der Unterseite
der Trommeln geführt und somit auf beiden Seiten von der Heißluft beaufschlagt wird. In vorteilhafter Weise kann eine
derartige Trocknung sogar bei einem nicht verfestigten, dünnen Faservlies vorgenommen werden, ohne daß die Gefahr
besteht, daß das Vlies bei der übergabe von der einen auf
die andere Trommel reißt.
Das trockene Faservlies kann unmittelbar nach dem Trocknungsvorgang
noch mit Hilfe eines gekühlten Walzenpaares z. B. gepreßt oder gegebenenfalls geprägt werden, wodurch das an
sich stoffähnliche Vlies weitere auf die Oberfläche aufgegebene
Erscheinungsformen erhalten kann.
Im allgemeinen bestehen die Vliese aus leinen synthetischen oder mit natürlichen Fasern vermischten Fasern, denen anschließend
erst die Bindemittel zugegeben werden. Es können aber auch der Suspension bei der Bildung des Naßvlieses Bindefasern
beigegeben werden, die z. B. aus Schmelz-, Bindemittelfasern oder anlösbaren Fasern bestehen.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens notwendige
Maschinenanlage besteht aus der Kombination einer Naßvlieslegemaschinen mit einem nachgeschalteten Vortrockner,
vorzugsweise Siebtrommeltrockner, einem Auftraggerät und einem Endtrockner, der ebenfalls vorzugsweise als Siebtrommeltrockner
ausgebildet ist. Je nach Anforderung kann sich an den Endtrockner, der auch als Verfestigungs- und Fixieranlage ausgebildet
sein kann, ein gekühltes Preßwalzenpaar anschließen, mit dem die Oberfläche des Vlieses in gewünschter Weise verändert
werden kann.
In der Zeichnung ist eine Maschinenanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
ά ί : ■■
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Das Vlies 1 wird in der nur schematisch dargestellten Vlieslegemaschine 2 gebildet und mit Hilfe von Endlosbändern
3 und 4 an den Vortrockner 5 abgegeben, der aus hintereinander geschalteten, unter Saugzug stehenden Siebtrommeln
besteht, über die das Vlies wechselseitig einmal auf der Ober- und einmal auf der Unterseite geführt wird.
An den Vortrockner 5 schließt sich die Vorrichtung 6 an, mit Hilfe derer das Faservlies je nach Anforderungen unterschiedlichen
Behandlungen unterzogen werden kann. In vorteilhafter Heise wird diese Behandlung bei einem noch nicht vollständig
getrockneten Faservlies vorgenommen, da die Zubereitungen wie Bindemittel oder Farbstoffe wiederum Flüssigkeiten enthalten,
die ein weiteres Trocknen notwendig machen und in diesem noch nicht trockenen Zustand die einzelnen Fasern
des Vlieses besser netzen. Somit braucht das Vlies nicht vollständig getrocknet zu sein und kann gleichzeitig in dem
der Vorrichtung 6 nachgeschalteten Nachtrockner 7 mit Hilfe der aufgegebenen Zubereitungen verfestigt oder es können sogar
die aufgegebenen Farbstoffe gleich fixiert werden. Dem Nachtrockner 7 schließt sich ein Preßwerk 8 an, das ein gekühltes
Walzenpaar aufweist, das dem Vlies die gewünschten Oberflächeneigenschaften aufgeben kann.
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Claims (7)
- VEPA AG V 361Basel/SchweiiParkweg 35 2-lo-1969Patent a η s ρ r ü c h β^.Verfahren sum Herstellen von Vliesstoffen mit textlien Eigenschaften auf nassem Wege, bei dem das Faservlies mittels einer Naßvli©Biegemaschine zu einem Vlies geformt und dieses anschließend gefcroeknpt und verfestigt wird, dadurch gekennzeichnet ? am d&s geformte Vlies zunächst auf eine Feuchtigkeit unter ISo %f vorzugsweise auf eine Feuchtigkeit zwischen 8o und 3© %f vorgetrocknet? anschließend mit Zubereitungen, z. B. Bindemittel und/oder Farbstoffen versehen, z. B. bedruckt, besprüht, Imprägniert oder dergleichen behändeIt, und abschließend a,v£ wenigstens einem unter Saugzug stehenden Sieb getrocknet wird, während die Zubereitungen auf dem Vlies fixiert werden«
- 2. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vortrocknung ä®a Vlieses auf wenigstens einem unter Saugzug stehenden Sieb erfolgt,
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endtrocknung and gegebenenfalls auch die Vortrocknung auch dee nicht verfestigten Vlieses unter wechselseitiger Auflage auf mehreren unter Saugzug stehenden Siebtrommeln erfolgt.
- 4· Maechinenanlagen zum Durchführen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch dieBADOBiGlNAL109818/2031Kombination einer Naßvlieslegemaschine (2) mit einem nachgeschalteten Vortrockner (5), vorzugsweise einem Siebtrommeltrockner , einem Auftraggerät (6) und einem Endtrockner (7), vorzugsweise einem Siebtrommeltrockner.
- 5. Maschinenanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Endtrockner (7) als Verfestigungs- und Fixieranlage,ausgebildet ist, indem derTrockner (7) auf eine Temperatur zwischen 18o - 23o° aufheizbar ist.
- 6. Maschinenanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Endtrockner (7) ein Preßwerk (8) mit zwei gekühlten Preßwalzen nachgeschaltet ist·
- 7. Faservlies zur Verwendung bei einem oder mehreren der Verfahren 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies Bindefäsern enthält, z. B. Schmelzfasern, anlösbare Fasern, Bindemittelfasern und dergleichen»10 9 818/2031Leerseite
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