DE1619127C - Verfahren zur Herstellung eines verbundenen Fasermaterials - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines verbundenen Fasermaterials

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DE1619127C
DE1619127C DE1619127C DE 1619127 C DE1619127 C DE 1619127C DE 1619127 C DE1619127 C DE 1619127C
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English (en)
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Ishida; Masayuki Yonei; Fukaya Shigeru (Japan)
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Nippon Cloth Ind Co Ltd
Original Assignee
Nippon Cloth Ind Co Ltd
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Description

1 2
Es wurde» bereits viele Versuche unternommen, mittel (B) als. Lösung oder Dispersion auf, worauf
um die Eigenschaften von Fasermaterial durch Ver- man die Faserunterlage mit einem Lösungsmittel,"
binden der Fasern eines Gewebes oder eines Wirr- das in der Lage ist, das Bindemittel (A), nicht jedoch
vlieses mit einem Bindemittel zu verbessern. Jedoch das Bindemittel (B) herauszulösen, behandelt, um
haben alle diese Produkte den Nachteil, daß ihre 5 kleine Hohlräume zwischen den Fasern und dem '
Weichheit und Reißfestigkeit vermindert ist. Bindemittel (B) zu bilden.
• Verbundenes Fasermaterial, das unter der Bezeich- Das verbundene Fasermaterial enthält sehr kleine-
nung »nichtgewebte Textilien« (non-woven fabrics) Hohlräume zwischen der Faseroberfläche und dem ,
bekannt ist, wird aus Wirrvliesen durch Einordnen Bindemittel (B), dort wo sich zuerst das Bindemittel (A)
der Fasern zu einem Vlies oder einer Matte und, ίο befand. Die Fasern sind durch das Bindemittel (B)
falls nötig, durch mechanisches Verbinden der Fasern, miteinander verbunden, uiid die Bindewirkung kommt
z. B. durch Nadeln oder durch Walzen, und schließ- voll zur Geltung. Trotzdem haftet das Bindemittel (B)
Hch durch Verbinden der Fasern mit Hilfe eines nur unvollständig an der .Oberfläche, da Hohlräume
Bindemittels hergestellt. zwischen den Grenzflächen gebildet wurden. Wird
Diese Produkte sind aber nicht weich, haben eine 15 von außen eine Kraft angewendet, so erfolgt leicht schlechte Drapierbarkeit, einen papierartigen 'Griff' eine entsprechende Verschiebung zwischen den Fasern
und eine geringe Reißfestigkeit. Deshalb ist die Ver- und dem Bindemittel (B).
Wendung dieser Produkte auf Wattierungen, Ein- Bei einem derartigen Bindungszustand zwischen
lagen, Futter usw. für Kleidung beschränkt. Auch den Fasern und dem Bindemittel erhöhen sich die
gewebte und gestrickte Textilien, Filze usw., auf die 20 Drapierbarkeit, die Weichheit und die Reißfestigkeit·
das Bindemittel aufgebracht wird, haben diese Nach- beträchtlich; auch ist wegen der Hohlräume zwischen
teile und zusätzlich eine geringe Luft- und Feuchtig- den Fasern und dem Bindemittel (B) die Luft- und Γ
keitsdurchlässigkeit. Feuchtigkeitsdurchlässigkeit besser. Da das Binde- --
In diesem Zusammenhang ist es bereits bekannt mittel (A) herausgelöst wurde, können geeignete (vgl. japanische Auslegeschriften 2694/1960 und 25 Faserweichmacher, wie kationenaktive oder anioncn-1350/1967, britische Patentschrift 710 082 und schwei- aktive Substanzen usw., oder wasserdichtmachende zerische Patentschrift 301 828), zur Herstellung porö- Mittel,, beispielsweise vom Silikontyp, 1-Octadecylser Fasermatten die Fasermatte mit einem Binde- oxy-methyl-pyridinium-chlorid, Stearoxy-methyl-pyrimittel zu imprägnieren, dem ein Porenbildner zu- dinium-chlorid usw., als Hilfssubstanzen zur ■ Ergesetzt ist, der nach dem Trocknen der imprägnierten 30 höhung der Weichheit, der Drapierbarkeit und der Matte entfernt wird. Hierdurch wird eine Porosität Reißfestigkeit aufgebracht werden. Die Wahl dieser des Bindemittels erreicht und in Verbindung damit Mittel hängt von der Art der Fasern ab.
eine geringfügig verbesserte Weichheit des Erzeug- In diesem Fall ist die Weichmacher- oder Wassernisses. Wesentlich ist dabei jedoch, daß auch bei dichtungswirkung stärker als bei den üblichen Ver- · diesem bekannten Verfahren -die Fasern und das 35 fahren.
Bindemittel fest miteinander verbunden sind, eine Bei dem bekannten verbundenen Fasermaterial,
Verschiebung der Fasern gegenüber den Bindemitteln wie Wirrvliesen, ist die gesamte Faseroberfläche mit
somit nicht möglich ist. Die Verbesserung der Weich- dem Bindemittel bedeckt und' haftet daran. Deshalb
heit hält sich daher in engen Grenzen, und die übrigen sind die Wirkungen der Faserweichinacher und der
Nachteile, wie geringe Reißfestigkeit, schlechte Dra- 40 wasserdichtmachenden Mittel nur gering,
pierbarkeit, papierartiger Griff usw., bleiben auch - Sind jedoch erfmdungsgemäß kleine Hohlräume
bei diesen bekannten Verfahren bestehen. an den Faseroberflächen vorhanden, so gelangen die
Insgesamt sind daher die bekannten durch Verbin- Faserweichmacher und die wasserdichtmachenden
den der Fasern mit' Hilfe eines Bindemittels (mit Mittel durch die kleinen Hohlräume direkt zu den
oder ohne Porenbildner) hergestellten Produkte für 45 Fasern, wodurch der Weichmachereffekt und der
eine Reihe von Anwendungszwecken, wie beispiels- wasserdichtmachende Effekt beträchtlich verbessert
weise für ,Kleiderkoffer, Schuhoberteile usw., un- werden.
geeignet, bei denen eine hohe Weichheit, gute Drapier- Als Faserunterlage können folgende Fasern ver-
barkeit und gute■ Reißfestigkeit erforderlich sind. wendet werden: natürliche Fasern, wie Baumwolle,
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zum 50 Wolle, Hanf usw., halbsynthetische Fasern,* wie
Behandeln von Faserprodukten mit harzartigen - Rayon, Celluloseacetat, synthetische Fasern, wie
Stoffen, bei dem eine Faserunterlage, wie gewebte Polyamid-, Polyester-, Polyolefin-, Polyacrylnitril-,
oder gestrickte Textilien, Filz, Faservliese, mit Binde- Polyvinylidenchloridfasern usw., sowie zahlreiche
mitteln verbunden werden und ein Bindemittel ent- andere synthetische Fasern, die sich von diesen Sub-
fernt wird, um Hohlräume zu erhalten. 55 stanzen ableiten und.die in den Lösungs- oder Disper-
,Der Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung sionsmitteln für das Bindemittel unlöslich sind,
eines verbundenen Fasermaterials zugrunde, das frei Weiterhin kommen nichtgewebte Matten oder Wirr-
von den obenerwähnten Nachteilen der bekannten vliese, Filz sowie -gewebte und gestrickte Textilien
Werkstoffe ist und insbesondere eine ungewöhnlich aus Mischfasern in Frage.
hohe Weichheit, Reißfestigkeit, ausgezeichnete DrU- 60 Das Bindemittel (A) wird auf der zweiten Stufe pierbarkeit sowie eine gute Luft- und Feuchtigkeits- mit einem Lösungsmittel herausgelöst, wozu vorzugsdurchlässigkcit aufweist und auf Grund dieser Eigen- weise ein billiges Lösungsmittel verwendet wird, schäften speziell für Anwendungszwecke geeignet ist, Jedoch kann theoretisch jedes Lösungsmittel verbei weichen diese Eigenschaften bzw. die Kombi- wendet werden, sofern sich dieses von dem Lösungsnation dieser Eigenschaften wesentlich ist. 65 mittel für das Bindemittel (B) unterscheidet. Substan-
Zu diesem Zweck bringt man zuerst ein Binde- zen, die als Bindemittel (A) verwendet werden können
mittel (A) als Lösung oder Dispersion auf die Faser- sowie geeignete Lösungsmittel hierfür sind nach-
unterlage, trocknet und bringt danach ein Binde- stehend angegeben:
3 Material 4 Lösungsmittel Wasser
lösliche Stärke Wasser
heißwasserlöslicher Polyvinyl
alkohol Wasser, verdünnte Säure
Stärke oder Diastase
verdünntes Alkali
Casein Wasser
Carboxymethylcellulose Wasser
Bindemittel (A) in wäßriger Lösung ■ Alginat Wasser
anorganische Salze, niedrig
molekulare organische
Verbindungen Wasser
andere wasserlösliche Harze Ester oder Ketone
Polyvinylacetat Ester oder Ketone
Polyvinylchlorid Ester oder Ketone
Polyacrylate aliphatische Alkohole oder
Polyamide Alkylhalogenide
aliphatische Alkohole
modifizierte Polyamide aliphatische Alkohole
Bindemittel (A) in Lösungsmitteln mischpolymerisierte Polyamide Ester oder Ketone
gelöst, suspendiert oder emulgiert Cellulosederivate sowie andere
thermoplastische Harze, die
hitzehärtende Harze,
Kautschuk oder deren
Mischpolymerisate
Als Bindemittel (A) können die vorstehend angegebenen Substanzen entweder allein oder in einigen Fällen im Gemisch verwendet werden; in letzterem Falle wird ein gutes Ergebnis erhalten, wenn Filmbildungsvermögen und Löslichkeit übereinstimmen.
Das Bindemittel (A) kann durch Imprägnieren mit einer Lösung oder Emulsion auf die Faserunterlage aufgebracht werden. Falls nötig, kann man die aufgebrachte Menge des Bindemittels mit Hilfe von Quetschwalzen usw. regeln. Das Lösungs- oder Dispersionsmittel wird dann auf geeignete Weise, z. B. durch ,_) Heißlufttrocknung, entfernt. Auch andere Aufbringungsverfahren, die bei der Harzbehandlung von Faserprodukten bekannt sind, können angewendet werden. Beispielsweise kann das Bindemittel durch Aufsprühen der Lösung oder Emulsion auf die Faserunterlage oder nachträgliche Absorption der Lösung oder Emulsion in der Faserunterlage aufgebracht werden. Der Zustand des Bindemittels (A) in der Faserunterlage hängt vom Filmbildungsvermögen des Bindemittels (A), der Konzentration und der Viskosität der Lösung oder Emulsion, der Fixiermenge auf dem Fasersubstrat, dem Aufbringungsverfahren usw. ab. Dieser Zustand beeinflußt stark die Eigenschaften des Endproduktes. Im allgemeinen werden mit zunehmender Fixiermenge des Bindemittels (A) auf der Faserunterlage die Hohlräume zwischen den Fasern und dem Bindemittel (B) größer, und es können leichter Verschiebungen zwischen den Fasern bzw. zwischen den Fasern und dem Bindemittel (B) auftreten, wodurch die Weichheit, die Drapierbarkeit und die Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit verbessert werden.
Gewöhnlich haben nichtgewebte Textilien eine gute Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit.
Dies trifft jedoch nur zu, wenn eine kleine Menge Bindemittel auf ein verhältnismäßig leichtes Faservlies aufgebracht wird.
Wird ein dichtes Faservlies verwendet oder wird eine große Menge Bindemittel auf ein dichtes Faservlies aufgebracht, so verschlechtert sich oft die Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit. Dagegen können erfindungsgemäß nichtgewebte Textilien mit einer guten Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit auch in den vorstehend angegebenen Fällen erhalten werden. Das bedeutet, daß Luft oder Wasser leicht durch die Hohlräume zwischen den Oberflächen der Fasern und des Bindemittels hindurchdringen kann. Auch wenn die Faser selbst hygroskopisch ist, bedeckt bei den bekannten Verfahren das Bindemittel (dieses ist in vielen Fällen hydrophob) die Faseroberflächen, wodurch die Hygroskopizität der Fasern vermindert wird.
Erfindungsgemäß werden jedoch die hygroskopischen Eigenschaften der Fasern stark ausgeprägt, da die Fasern direkt mit der Luft in Berührung stehen, weshalb die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit des Produktes sehr gut ist.
Bezüglich der Reißfestigkeit ist zu sagen, daß durch die von außen wirkende Kraft die Fasern leicht reißen, wenn Fasern und Bindemittel vollständig aneinanderhaften, wie bei den üblichen Verfahren. Wenn jedoch kleine · Hohlräume zwischen den Oberflächen der Fasern und dem Bindemittel vorhanden sind, wie es erfindungsgemäß der Fall ist, bewegen sich die Fasern infolge der Verschiebungen im Faseraufbau an eine Stelle, wo sie nur schwer zerrissen werden können, wodurch die Fasern eine bemerkenswert hohe Festigkeit erhalten. Bei nichtgewebten Textilien erhöht sich mit zunehmender Menge an Bindemittel (A) die Reißfestigkeit. Ist jedoch die Menge des Bindemittels (A) zu hoch, so werden die Hohlräume zwischen dem
5 6
Bindemittel (B) und den Fasern zu groß, und die Lösungs- oder Dispersionsmittel entfernt ist und Bindung zwischen den Fasern sowie die Reißfestigkeit gegebenenfalls die so behandelte Faserunterlage ausnehmen ab. Weiterhin vermindern sich die Zugfestig- gehärtet wurde, wird die Faserunterlage mit einem keit und die Berstfestigkeit leicht mit zunehmender Lösungsmittel behandelt, das in der Lage ist, das Haftung des Bindemittels (A), doch kann dieser Nach- 5 Bindemittel (A) herauszulösen, jedoch nicht in der teil gut ausgeglichen werden, wenn man die geeigneten Lage ist, das Bindemittel (B) zu lösen.
Fasern und das Bindemittel (B) wählt, wie sie zur Her- Hierbei erscheint es theoretisch unmöglich, das stellung von nichtgewebten Textilien allgemein be- Bindemittel (A) herauszulösen, wenn dieses vollkannt sind. ständig mit dem Bindemittel (B) bedeckt ist. In der
Die Menge des Bmdemittels (A) soll nach der Art io Praxis kann jedoch das Bindemittel (A) durch die
der Faser, dem Verfahren zur Herstellung des Vlieses, kleinen Hohlräume, die an den Verbindungsstellen
der Struktur des gewebten oder gestrickten Textils, des Bindemittels (B) mit den Fasern vorhanden sind,
der Fadenzahl des Garnes, der Art des Bindemittels (B) herausgelöst werden. Ist das Bindemittel (B) porös,
und der Fixiermenge, der Weichheit, der Drapier- so kann das Herauslösen des Bindemittels (A) noch
barkeit, der Reißfestigkeit sowie der Luft- und Feuch- 15 leichter erfolgen.
tigkeitsdurchlässigkeit des Endproduktes gewählt Im einzelnen erfolgt das Herauslösen des Bindewerden, mittels (A) durch Eintauchen der behandelten Faser-
Die bevorzugte Haftmenge des Bmdemittels (A) unterlage in einem Lösungsmittel, das das Bindekann nicht genau spezifiziert werden, da sie von diesen mittel (A) herauszulösen vermag. Das Herauslösen verschiedenen Faktoren abhängt. 20 des Bindemittels (A) kann im allgemeinen dadurch
Bei nichtgewebten Textilien und bei Verwendung erleichtert werden, daß man die Temperatur des eines wasserlöslichen Materials, wie Stärke oder Poly- Lösungsmittels erhöht und die Faserunterlage abvinylalkohol, als Bindemittel (A) liegt die fixierte quetscht, um das Lösungsmittel, in dem das Binde-: _ Menge an Bindemittel (A) vorzugsweise im Bereich mittel (A) gelöst ist, herauszudrücken,
von 5 bis 80 Gewichtsprozent des Faservlieses; in 25 Wenn das Bindemittel (A) im Endprodukt verbleibt diesem Bereich hat das Endprodukt gute Eigen- und ein hartes Material darstellt, so kann auch das schäften. Endprodukt hart werden. Ähnlich kann das Faser-Werden weniger als 5 °/0 der Fixiermenge angewen- material leicht schimmeln, wenn das Bindemittel (A) det, so tritt kein nennenswerter Weichmachereffekt ein Material ist, das leicht schimmelt. Das Bindeauf; werden dagegen mehr als 80% verwendet, so 30 mittel (A) muß also möglichst gut herausgelöst werden, hat das Bindemittel (B) keine gute Bindewirkung. Wenn jedoch das Bindemittel (A) in kleinen Mengen Obgleich die Weichmacherwirkung hoch ist, ist die im Endprodukt hinterbleibt, so tritt keine nennens-Festigkeit geringer. Bei gewebten und gestrickten werte Verschlechterung auf.
Textilien, Filz usw. ist die Festigkeit nicht vom Binde- Wird die Faserunterlage dann mit einem Material
mittel abhängig, sondern ist bereits vor der Aufbrin- 35 behandelt, mit dem die unerwünschten Eigenschaften
gung des Bindemittels vorhanden. Deshalb wird auch des hinterbleibenden Bindemittels (A) beseitigt werden
bei einer sehr großen Menge an Bindemittel (A) die können, so können eventuelle Nachteile ausgeschaltet
Festigkeit nicht herabgesetzt, doch ist viel Zeit er- werden.
forderlich, um das Bindemittel (A) herauszulösen, Ist das Bindemittel (A) beispielsweise ein hartes
was zu erhöhten Kosten führt. Deshalb kann bei 40 Material, so soll ein Weichmacher in die Faserunter-
diesen Textilgebilden gewöhnlich die gleiche Menge lage eingebracht werden. Ist das Bindemittel ein
wie bei nichtgewebten Textilien verwendet werden. Material, das leicht Schimmel ansetzt, so kann man
Natürlich hängt der optimale Bereich für die auf der diese Schwierigkeit dadurch überwinden, daß man
Faserunterlage fixierte Menge von den Eigenschaften ein Schimmelverhütungsmittel in die Faser eindringen
des Bindemittels (A) ab. 45 läßt. Das erfindungsgemäß hergestellte verbundene
Als Bindemittel (B) können alle Bindemittel ver- Fasermaterial hat eine hohe Weichheit, eine gute wendet werden, die sich vom Bindemittel (A) unter- Drapierbarkeit, eine gute Reißfestigkeit und eine scheiden und die gewöhnlich als Bindemittel für Faser- gute Luft- und Wasserdurchlässigkeit. Deshalb besitzt vliese bei der Herstellung von nichtgewebten Tex- es ein sehr breites und umfassendes Anwendungsgebiet, tilien verwendet werden. Beispielsweise können wasser- 50 Es kann also ein Fasermaterial mit unterschiedlösliche Bindemittel, wie Stärke, Casein, Polyvinyl- licher Dicke, Festigkeit und Weichheit, Luft- und alkohol, Carboxymethylcellulose, Emulsionen oder Feuchtigkeitsdurchlässigkeit durch geeignete Auswahl Lösungen von Naturkautschuk, synthetischen Kau- der Faser, der Faserzahl des Garnes und der Textur tschukarten, wie Polybutadien, Polyacrylnitril, Poly- der gewebten oder gestrickten Textilien, der Dicke styrol-Butadien, Polychloropren; von Polyvinylacetat, 55 des Faservlieses, der Mittel (A) und (B) und der fixier-Polyvinylchforid, Polyacrylat, Polyamid, Polyurethan ten Menge dieser Substanzen hergestellt werden, usw. oder einem geeigneten Gemisch dieser Stoffe Weiterhin kann ein synthetisches Leder hergestellt verwendet werden. werden, dessen Textur und Güte identisch oder besser
Weiterhin können, genau wie bei den bekannten als die von natürlichem Leder ist. Dieses Material
Bindemitteln, falls erforderlich, Weichmacher zum 60 kann für Bekleidung, Taschen, Koffer, Schuhoberteile,
Einstellen des Weichheitsgrades des Bindemittels, Wischtücher, Industriematerial usw. Verwendung
Vernetzungsmittels, Farbstoffe, Füllstoffe usw. ver- finden, wobei es zusätzlich in an sich bekannter Weise,
wendet werden. z. B. durch Färben des Bindemittels (B) und der Faser-
Es sei jedoch nochmals darauf hingewiesen, daß unterlage, durch Polieren der Oberfläche des Enddie Kombination der Bindemittel (A) und (B) erfin- 65 produktes, durch Aufbringen einer Uberzugsschicht dungsgemäß von dem Unterschied ihrer Löslichkeiten auf die Oberfläche des Endproduktes, Pressen usw. bestimmt sein soll. behandelt wird. Neben den genannten Eigenschaften
Nachdem das Bindemittel (B) aufgebracht und das hat das gemäß der Erfindung hergestellte Fasermaterial
infolge der kleinen Hohlräume zwischen den Oberflächen der Fasern und des Bindemittels eine vergleichbare oder höhere Hygroskopizität und Wasserabsorptionsfähigkeit als natürliches Leder.
Weiterhin besitzt das bekannte synthetische Leder, das durch Verbinden einer Faserunterlage mit einem Bindemittel erhalten wird, eine geringe Hygroskopizität und Wasserabsorptionsfähigkeit, weshalb es für Schuhe, Kleidung usw., die mit dem menschlichen Körper in Berührung stehen, nicht so gut geeignet ist. Diese Nachteile \verden jedoch durch die Erfindung überwunden.
Weiterhin sind die so erhaltenen Textilien sehr gut als Wischtücher geeignet. Sie sind infolge des ausgezeichneten Wasserabsorptionsvermögens und der großen Weichheit, der guten Drapierbarkeit und der hohen Reißfestigkeit dem natürlichen Wildleder vergleichbar.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele noch näher erläutert.
Die Testmethoden in den Beispielen sind wie folgt:
Die Weichheit wird als das Biegemoment je Biegung und spezifische Breite einer Probe aus den nach der Methode des »Institute of Fiber Industry« (vergleichbar der Cantilever- oder .Clark-Methode) erhaltenen Werten ausgedrückt. Hierbei wird eine Probe horizontal mit einem Ende auf einer auf- und abwärts bewegten Halterung und am anderen Ende an einer anderen Halterung befestigt. Wenn die bewegliche Halterung allmählich nach unten bewegt wird, so biegt sich die Probe nach unten, und das freie Ende löst sich von der Halterung. Ist W das Gewicht der Probe je Flächeneinheit, 7 die Länge der Probe und δ ■ der Abstand zwischen der Ausgangsstellung der Halterung und der Stellung, in der sich das freie Ende der Probe von der Halterung löst, so kann die Weichheit nach folgender Formel berechnet werden:
Weichheit =
80
Die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit wird nach der japanischen Industrienorm Z-208 gemessen und ist auf das Gewicht (g) des Wasserdampfes bezogen, der in 24 Stunden durch einen Quadratmeter der Probe hindurchgeht, wenn die Probe als Hindernis zwischen zwei Kammern mit einer relativen Feuchtigkeit von 90% ± 2% bzw. 0% gebracht wird. Die Luftdurchlässigkeit wird nach der japanischen Industrienorm P-8117 als die Durchschnittszeit (in Sekunden) gemessen, in der 100 ml Luft durch eine Probenfläche von 645,16 mm2 hindurchgehen.
Die Zugfestigkeit und die Reißfestigkeit werden nach der japanischen Industrienorm K-6650 gemessen, und zwar als Bruchbelastung (kg) je mm2 Probenquerschnitt bei einer Zuggeschwindigkeit von 100 ± 20 mm/Min, bzw. als Bruchbelastung (kg) je mm
ίο Probendicke bei einer Reißgeschwindigkeit von 100 ± 20 mm/Min.
Beispiel 1
Ein Gemisch aus Nylon-6 (3d · 38 mm) und PoIyesterfasern (2d · 38 mm) im Verhältnis 1:1 wurde zu einem Faservlies von 250 g/m2 geformt, das dann bei einer Heftdichte von etwa 185 Stichen je cm2 mit Nadeln Nr. 40 geheftet wurde. Dieses Faservlies wurde mit einer 15%igen wäßrigen Lösung eines Gemisches aus Dextrin und Polyvinylalkohol (Pyolmerisationsgrad 500 und Verseifungszahl 87) im Verhältnis 1:1 als Bindemittel (A) imprägniert, wobei die Feuchtigkeitsaufnahme 150% betrug, und dann" mit Heißluft getrocknet. Das Bindemittel (B) wurde durch Auflösen von 0,5 Teilen Farbstoff und 7,5 Teilen eines Polyurethanelastomeren, das durch Umsetzung von Polypropylenglykol mit Hexamethylendiisocyanat und durch Verlängerung der Kette des Reaktionsproduktes mit Butandiol erhalten worden war, in 92,5 Teilen Dimethylformamid hergestellt.
Das Faservlies wurde mit der Lösung des Bindemittels (B) imprägniert, um 30% Feststoff des Bindemittels (B), bezogen auf das Fasergewicht, aufzubringen, worauf das Vlies in Wasser getaucht wurde, um das Polyurethanelastomere zu koagulieren und das Dimethylformamid herauszulösen. Dann wurde das Vlies nochmals 30 Minuten in Wasser von 700C eingetaucht, zweimal durch Quetschwalzen hindurchgeleitet, um das Dextrin und den Polyvinylalkohol herauszulösen, und getrocknet.
Wie nachstehend unter (I) angegeben, hat das erhaltene nichtgewebte Vlies eine sehr hohe Weichheit, eine gute Drapierbarkeit, eine gute Reißfestigkeit und eine gute Gas- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit, verglichen mit einem nichtgewebten Vlies, das nach einem ähnlichen Verfahren, jedoch ohne Verwendung des Bindemittels (A) hergestellt wurde (II).
Vorliegendes
Verfahren (I)
Bekanntes Verfahren (JI)
Meßmethode
Weichheit
Gasdurchlässigkeit (Sek./100 ecm)
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit (g/m2/24 Stunden)
Zugfestigkeit (kg/mm2)
in Längsrichtung
in Querrichtung
Reißfestigkeit (kg)
in Längsrichtung
in Querrichtung
*) »Seni Kako« (Fiber Processing) 18/3, S. 245 (1966).
Beispiel 2
Ein Faservlies (150 g/m2) wurde mit Hilfe einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Wirrvlieses aus 22,4
3
6800
0,8
1,2
11,8
10,0
77,5
13
4050
0,8
1,3
7,0
6,5
Senko-Weichheitstester*) JIS F-8117 JIS Z-208
JIS K-6550 JIS K-6550
Nylon-6-Fasern (3d · 38 mm) hergestellt. Dieses Vlies wurde mit einer 10%igen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol (Polymerisationsgrad 500, Versei-
9 10
fungszahl 87) als Bindemittel (A) imprägniert, wobei Beispiel 3
eine Wasseraufnahme von 200% festgestellt wurde;
das Vlies wurde dann mit Heißluft getrocknet. Dann Ein aufgerauhtes Mischgewebe aus Nylon-6 und
wurde das Vlies mit einer Latex folgender Zusammen- Baumwolle im Verhältnis 1:1 (305 g/m2) wurde mit
Setzung als Bindemittel (B) imprägniert: 5 einer 10°/0igen wäßrigen Lösung von löslicher Stärke
Polyacrylesteremulsion imprägniert wobei die-Feuchtigkeitsaufnahme 250%
(45 % Feststoffe) 100 Teile be£uS' und «^nji^ßluft getrocknet
Trimethoxymethylmelamin Dann wurde^ dasj^ewebe mit einer Losung im-
(80°/ Feststoffe) 4 5 Teile pragniert, die durch Auflosen von lTeil Farbtoner
VotouiLtnr- ' 10 un(i 15 Teilen Polyurethanelastomer, das durch Ketten-
(20"/ Feststoffe) 11 Teile Verlängerung eines Vorpolymerisats aus Athylen-
Kationi°sches oberflächenaktives " ' ad 1|P1 at und Methylendiisocyanat mit Toluylendiamin
Mittel (40 % Feststoffe) 4,5 Teile erhalten worden war' m 85 Teilen Dimethylformamid
Wasser 93 Teile hergestellt wurde.
15 Auf diese Weise wurden 25 % (bezogen auf die
Auf diese Weise wurden 70% (bezogen auf die Feststoffe) Lösung, bezogen auf das Fasergewicht,
Feststoffe) Bindemittel (B), bezogen auf das Faser- auf dem Gewebe fixiert. Dann wurde das Gewebe in
gewicht, auf dem Vlies fixiert. Das Vlies wurde ge- Wasser eingetaucht, um das Polyurethanelastomere
trocknet, 3 Minuten bei 1500C ausgehärtet und dann zu koagulieren und gleichzeitig das Dimethylformamid
1 Stunde in heißes Wasser von 800C eingetaucht; 20 zu extrahieren, worauf es noch 30 Minuten in heißes
während dieser Zeit wurde das Vlies zweimal durch Wasser von 8O0C eingetaucht wurde. Während dieser
Quetschwalzen geleitet, um den Polyvinylalkohol Zeit wurde das Gewebe zweimal durch Quetsch-
[Bindemittel (A)] zu entfernen. Das Wirrvlies hatte walzen geleitet, um die lösliche Stärke zu entfernen,
nach dem Trocknen eine gute Weichheit, eine gute und dann getrocknet.
Drapierbarkeit, eine gute Reißfestigkeit sowie eine 25 Dann wurde eine Seite des Gewebes mit HiKe einer
gute Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit. Walze, die mit Sandpapier Nr. 240 umwickelt war,
Um dieses Wirrvlies noch weicher zu machen, abgeschliffen, wodurch ein synthetisches Leder vom
wurde es mit einer 2%igen wäßrigen Dispersion Chamois-Typ erhalten wurde. Wie die nachstehende
eines Weichmachers auf Siliconbasis (Feststoffgehalt Tabelle zeigt, hat das so erhaltene synthetische Leder (I)
60%) behandelt, wobei die Feuchtigkeitsaufnahme 30 eine höhere Weichheit, eine bessere Drapierbarkeit,
70% betrug, und getrocknet, wodurch ein Wirrvlies eine bessere Reißfestigkeit sowie eine bessere Luft-
mit einer beträchtlich größeren Weichheit und einer und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit als Leder (II), das
guten Drapierbarkeit erhalten wurde. Die Wirkung nach dem gleichen Verfahren, jedoch ohne Verwen-
des Weichmachers ist weit besser als bei einem in dung von löslicher Stärke als Bindemittel (A) herge-
der üblichen Weise behandelten Vlies. 35 stellt wurde.
Vorliegendes Verfahren (I)
Bekanntes
Verfahren (II)
Meßmethode
Weichheit
Gasdurchlässigkeit (Sek./100 ecm)
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit (g/m2/24· Stunden) Zugfestigkeit (kg/mm2)
in Längsrichtung
in Querrichtung
Reißfestigkeit (kg)
in Längsrichtung
in Querrichtung
8,7
11 6540
0,60
1,10
2,5 1,8
12,0
17
4980
0,63
1,02
1,9
1,4
Senko-Weichheitstester JIS P-8117 JIS Z-208
JIS K-6550 JIS K-6550

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Behandeln von Faserprodukten 55 mit harzartigen Stoffen, bei dem eine Faserunterlage, wie gewebte oder gestrickte Textilien, Filz, Faservliese, mit Bindemitteln verbunden werden und ein Bindemittel entfernt wird, um Hohlräume zu erhalten, dadurch gekennzeichnet, 60 daß man zuerst ein Bindemittel (A) als Lösung
    oder Dispersion auf die Faserunterlage aufbringt, dann trocknet und danach ein Bindemittel (B) als Lösung oder Dispersion aufbringt, worauf man die Faserunterlage mit einem Lösungsmittel, das in der Lage ist, das Bindemittel (A), nicht jedoch das Bindemittel (B) herauszulösen, behandelt, um kleine Hohlräume zwischen den Fasern und dem Bindemittel (B) zu bilden.

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