DE2655014C3 - Trägerschicht für semipermeable Membranen - Google Patents
Trägerschicht für semipermeable MembranenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Trägerschichten für semipermeable Membranen, bestehend aus einem porösen,
durch Eigenbindung gebundenen Faservliesstoff.
De. Ausbildung der Trägerschicht als einem der
wesentlichen Faktoren einer semipermeablen Trennschicht ist eine ganz besondere Bedeutung beizumessen.
Es ist bereits bekannt. Träger- oder Stützschichten aus einem textlien Flächengebilde, beispielsweise aus
einem Gewebe, Papier oder aus Vliesstoff zu verwenden. Die damit erzielten Ergebnisse waren bisher nicht
befriedigend. Bei der Herstellung von semipermeablen Membranen aus Celluloseacetat wird die Masse in einer
Schichtstärke von ca. 100—200 μπι auf eine poröse
Trägerschicht aufextrudiert. Nach der anschließenden
Koagulation bildet sich an der Oberfläche dieser Schicht die eigentliche aktive Membran in einer Stärke von 500
bis 5000 Angström aus, wobei es für die später erzielten ·<5
Permeationseigenschaften von ganz besonderer Bedeutung ist, eine ausgeglichene Schichtstärke zu erhalten.
Insbesondere ergaben sich große Schierigkeiten aus den bei den genannten Flächengebilden im Mikrobereich
unvermeidbaren Unregelmäßigkeiten.
Trägerschichten aus Vliesstoffen aus 100% synthetischen, thermoplastischen Fasern, vorzugsweise aus
Polyester- oder Polypropylenfasern, die auf trockenem Wege, beispielsweise durch Krempeln oder Kardieren
hergestellt wurden, und die durch einen an sich bekannten Vorgang unter Anwendung von Hitze und
Druck verfestigt wurden, sind bekannt.
Derartige Vliesstoffe besitzen enorm hohe Naßfestigkeiten. Ein wesentlicher Nachteil dieser trockengelegten
Vliese ist jedoch ihr ungleichmäßiges Vliesbild, d. h. w> eine ungenügende Einzelfaserverteilung sowie eine
riiuhe Vliesstoffoberfläche. Bei quergelegten Vliesen
ergibt sich zusätzlich eine ungleichmäßige Gewichts- und Dickenverteilung über die Produktionsbreite.
Eine gewisse Verbesserung der Gewichts- und ■ · Dickenverteilung konnte durch Kombination von quer-
und längsgelegten Vliesen sowie durch Bombierung der Kalanderwalzen erreicht werden. Trotz dieser Maßnahmen
bleibt jedoch, über die Produktionsbreite gesehen, eine gewisse Ungleichmäßigkeit erhalten, insbesondere
höhere Gewichte und geringere Dicken der Randzonen im Vergleich /ur Mittelzone des Vliesstoffes. Diese
ungleichmäßige Dicke des Vliesstoffes bewirkt beim anschließenden Beschichten desselben mit der Membranlösung
eine ungleichmäßige Membrandicke, woraus sich ungleichmäßige Membraneigenschaften ergeben.
Da diese ungleichmäßigen Membraneigenschaften nicht akzeptiert werden können, müssen bis jetzt relativ
breite Randzonen vor oder nach dem Beschichten mit der Membran verworfen werden. Dies führt naturgemäß
zu einer wesentlichen Verteuerung der gesamten Membranherstellung.
Aerodynamisch gelegte Vliese oder Spinnvliese weisen zwar eine höhere Gleichmäßigkeit hrsichtlich
Gewichts- und Dickenverteilung über die Produktionsbreite auf, ihr verhältnismäßig ungleichmäßiges Vliesbild
als Folge einer ungleichmäßigen Einzelfaserauflösung bzw. Einzelfaserverteilung, führen aber auch hier
bei der anschließenden Beschichtung mit der Membranlösung zu relativ ungleichmäßigen Membrandicken und
damit zu relativ ungleichmäßigen Membraneigenschaften.
Schwierigkeiten der beschriebenen Art waren wegen der spezifischen Eigenschaften der bekannten Textilien
nahezu niemals zu vermeiden. Schwierig durchzuführende Kontrollmaßnahmen sowie ein außerordentlich
hochliegender Ausschußprozentsatz mußten deshalb in Kauf genommen werden und haben zu einer außerordentlichen
Verteuerung dieser Membranen geführt.
Aus DE-PS 11 42 924 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Separatorenmaterials für Akkumulatoren bekannt, bei dem synthetische Fasern auf nassem Wege
zu einem Vlies vereinigt und anschließend durch Behandlung mit einer Salzlösung aktiviert wurden. Mit
einer solchen Vorgehensweise läßt sich jedoch keine Trägerschicht für eine semipermeable Membran produzieren,
weil das erhaltene Material neben einer unzweckmäßigen inneren Struktur eine unzureichende
Oberflächenglätte aufwies. Als Folge des komplizierten Verfestigungsverfahrens war es außerdem nicht möglich,
die mechanischen Eigenschaften den bestehenden Forderungen anzupassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine physiologisch unbedenkliche und in chemischer, physikalischer
und thermischer Hinsicht weitgehend widerstandsfähige Trägerschicht für eine semipermeable
Membran zu entwickeln, die bei einer hohen Porosität auch im Mikrobereich Unregelmäßigkeiten vermeidet
und die bei einem relativ einfachen Herstellvorgang die Ausbildung einer semipermeablen Membran mit ausgezeichneter
Gleichmäßigkeit aus der abschließend aufgebrachten Lösung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Trägerschicht für semipermeable Membranen, bestehend
aus einem porösen, durch Eigenbindung gebundenen Faservliesstoff, dadurch gelöst, daß der Vliesstoff
ein NäBvliesstoff ist, dessen Fasern im Bereich der Oberfläche progressiv verdichtet sind, wobei die
Oberfläche stark mit thermoplastischen Bindefasern durchsetzt ist.
Die mit der Erfindung erzielte Trägerschichtoberfläche
ist wesentlich glatter als die Oberfläche einer Trägerschicht aus trockengelegtem Vlies. Hinsichtlich
der mechanischen Eigenschaften läßt sich eine weitgehend isotrope hohe Festigkeit erreichen, was für die
rreisten Anwendungsfälle von großer Bedeutung ist.
Aus der Gleichmäßigkeit und Glätte des erfindungsgemäßen
Trägers ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung des notwendigen Kontrollvorganges und damit
eine Verminderung der Fertigungskosten in überraschendem Maße.
Nach einer besonderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß die Trägerschicht aus Bindefasern mit einem
Titer zwischen 4 und 30 dtex, vorzugsweise von 6,8 dtex und aus Nicht-Bindefasern mit einem Titer von 1 bis 7
dtex, vorzugsweise einem Titer von 1,3 bis 3 dtex besteht. Dabei sind beispielsweise 10 bis 100 Gewichtsprozent
Bindefasern und 90 bis 0% Nicht-Bindefasern enthalten. Als Bindefasern sind besonders gut geeignet
unverstrcckte Polyesterfasern und/oder Polypropylenfasern. Die speziellen Gebrauchseigenschaften lassen
sich in ganz besonderer Weise durch die speziellen Eigenschaften der zusätzlich verwendeten Nicht-Bindefasern
modifizierea Als besonders geeignet haben sich diesbezüglich verstreckte Polyesterfasern und/oder
Polyamidimidfasern und/oder Fasern aus aromatischen Polyamiden bewährt.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Trägerschicht erfolgt auf nassem Wege, beispielsweise in einer
Schichtstärke von 150 χ 106m. Der bei diesem
Fertigungsvorgang ablaufende Sedimentationsvorgang führt zu einem unsymmetrischen Aufbau des gebildeten
Vlieses, wobei insbesondere im Bereich der Kontaktfläche zu der später gebildeten Membran eine außerordentlich
feinstrukturierte und ebene Oberfläche entsteht, die stark mit thermoplastischen Bindefasern bzw.
mit dem thermoplastischen Bindemittel durchsetzt ist.
Die Gleichmäßigkeit der Gewichtsverteilung und Dickenverteilung über die Produktionrhreite ist aufgrund
der Produktionsmethode nach dem Naßvlies-Verfahren wesentlich besser als die eines nach oben
beschriebenen Verfahren hergestellten Vlieses. Nach diesem Verfahren können Gewichts- und Dickenschwankungen
über die Produktionsbreite von ±1% erreicht werden. Vliesbild, d. h. Einzelfaseraufiösung und
Einzelfaserverteilung sind nach dieser Methode wesentlich besser als bei einem trockengelegten Vlies.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Trägerschicht besteht insbesondere darin, daß diese
hinsichtlich ihrer spezifischen Eigenschaften außerordentlich variabel ausgebildet werden kann.
Aufgrund der mit dem erfindungsgemäßen Vliesstoff zu erzielenden äußerst gleichmäßigen Membrandicke kann eine Membran mit sehr gleichmäßigen Eigenschaften über die Produktionsbreite hergestellt werden, mit der Folge der Ausnutzung der vollen Produktionsbreite. Dies erlaubt eine wesentlich wirtschaftlichere Herstellung qualitativ hochwertiger semipermeabler Membranen.
Aufgrund der mit dem erfindungsgemäßen Vliesstoff zu erzielenden äußerst gleichmäßigen Membrandicke kann eine Membran mit sehr gleichmäßigen Eigenschaften über die Produktionsbreite hergestellt werden, mit der Folge der Ausnutzung der vollen Produktionsbreite. Dies erlaubt eine wesentlich wirtschaftlichere Herstellung qualitativ hochwertiger semipermeabler Membranen.
Eine Abmischung aus 50% unverstreckten Polyesterfasern
mit einem Titer von 6,8 dtex bei einer Länge von 12 mm mit 50% verstreckten Polyesterfasern mit einem
Titer von 1,3 dtex bei einer Länge von 6 mm wird in Wasser suspendiert Der Feststoffgehalt beträgt 0,2%.
Die Suspension wird anschließend einer Schrägsiebmaschine zugeführt, und in dem Stoffauflauf nochmals
verdünnt auf einen Feststoffgehalt van 0,08%. Das Wasser wird anschließend unter Anwendung von
Vakuum durch das Schrägsieb nach unten abgezogen, und die Geschwindigkeit des Schrägs;iebrjs wird so
eingestellt, daß darauf ein Vlies mit einem Flächengewicht von 174 g/m2 mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
85% zur Ablage kommt Das überschüssige Wasser wird in einem Saugtrommeltrockner mit Hilfe durchströmender
Warmluft mit einer Temperatur von 1400C bis auf einen Restwert von 10% entfernt Unmittelbar
danach wird das Vlies einer Behandlung mit einem Kalander aus einer Stahl- und einer Baumwollwalze mit
einem Durchmesser von jeweils 350 mm unterworfen, wobei die mit den Bindefasern angereicherte Oberfläehe
an der Stahlwalze zur Anlage kommt Die Temperatur der Stahlwalze betrug 215CC, die der
Baumwollwalze 155° C. Es wurde ein Liniendruck von 130 kg/cm und eine Geschwindigkeit von 3,5 m/min
eingestellt. Die Oberfläche des erhaltenen Vliesstoffes
■to war hochgradig eben und vollkommen frei von
abstehenden Faserenden und Schlaufen.
Claims (4)
1. Trägerschicht für semipermeable Membranen,
bestehend aus einem porösen, durch Eigenbindung gebundenen Faservliesstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vliesstoff ein Naßvliesstoff ist, dessen Fasern im Bereich der Oberfläche progressiv
verdichtet sind, wobei die Oberfläche stark mit thermoplastischen Bindefasern durchsetzt ist.
2. Trägerschicht nach Anspruch 1, dadurch to gekennzeichnet, daß sie aus Bindefasern mit einem
Titer zwischen 4 und 30dtex, vorzugsweise von 6,8 dtex, und aus Nicht-Bindefasern mit einem Titer
von 1 bis 7 dtex, vorzugsweise einem Titer von 13 bis 3,3 dtex, besteht.
3. Trägerschicht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bindefasern unverstreckte
Polyesterfasern und/oder Polypropylenfasern enthält
4. Trägerschicht nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Nicht-Bindefasern
verstreckte Polyesterfasern und/oder Polyamidimidfasern und/oder Fasern aus aromatischen Polyamiden
enthält.
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Priority Applications (12)
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