DE2655014A1 - Traegerschicht aus vliesstoff - Google Patents
Traegerschicht aus vliesstoffInfo
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Description
Anmelderin: Firma Garl Freudenberg, Weinheim
Trägerschicht aus Vliesstoff
Die Erfindung betrifft eine Trägerschicht aus Vliesstoff, insbesondere zur Abstützung einer semipermeablen Membran.
Es ist bekannt, daß semipermeable Membranen technologisch schwach sind und deshalb einer technologischen Unterstützung
durch ein Stützelement bedürfen. Sie werden beispielsweise in Anlagen, die nach dem Prinzip der
umgekehrten Osmose und Ultrafiltration arbeiten in Form
von Schlauch- und Flachmembranen eingesetzt. Die Unterstützung erfolgt unter anderem durch Verwendung perforierter
Rohre oder gelochter Platten, also poröser und relativ druckfester Unterstützungsmaterialien,
beispielsweise in Form von PVC- oder Edelstahl-Rohre oder Platten aus Kunststoff. Da der Lochabstand bzw.
Kanalabstand derartiger Unterstützungsmaterialien wegen der oft verfahrensbedingten hohen Drücke (z.B. 1- 1^o bar)
aus Gründen technologischer Festigkeit relativ groß gehalten werden muß, verwendet man als Drainageschicht zwischen
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semipermeabler Membran und Stützelement eine poröse, im Einsatz nicht komprimierbare Masse als Stützschicht.
Am gebräuchlichsten sind semipermeable Membranen aus Celluloseacetat. Diese werden in einer Schichtstärke
von ca. 1oo - 2oo yum auf die poröse Stützschicht
aufextrudiert. Nach der anschließenden Koagulation
bildet sich an der Oberfläche dieser Schicht die eigentliche aktive Membran in einer Stärke von 5oo bis
5ooo Angström aus, wobei es für die später erzielten
Permeationseigenschaften von ganz besonderer Bedeutung
ist, eine ausgeglichene Schichtstärke zu erhalten. Der Ausbildung der Stützschicht als einem der diesbezüglich wesentlichen Faktoren ist deshalb eine ganz besondere Bedeutung
beizumessen.
Es ist bereits bekannt, Stützschichten aus einem textlien
Flächengebilde, beispielsweise aus einem Gewebe, Papier oder aus Vliesstoff zu verwenden. Die damit erzielten
Ergebnisse waren bisher nicht befriedigend. Insbesondere ergaben sich große Schwierigkeiten aus den bei den genannten
Flächengebilden im Mikrobereich unvermeidbaren Unregelmäßigkeiten. Bei Gewebe bildete sich deren Struktur
häufig auf der Oberfläche der hochempfindlichen Membran
ab, was in der Folge Haarrisse und damit eine Zerstörung der Membran zur Folge haben konnte.
Cellulosische Papiere besitzen geringe technologische Festigkeiten und werden im Einsatz in relativ kurzer
Zeit bakteriell.zerstört. Papiere mit "loojf synthetischer
Zusammensetzung und der erforderlichen hohen technologischen
Festigkeit sind nach dem Stand der Technik nicht herstellbar.
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Aus diesem Grunde wurde auf die Verwendung von Vliesstoff übergegangen. Als bisher am besten geeignet erwiesen
sich Vliesstoffe aus 1οο# synthetischen, thermoplastischen
Fasern, vorzugsweise aus Polyester- oder Polypropylen-Fasern, die, auf trockenem Wege, z.B. durch Krempeln
oder Kardieren hergestellt, durch einen an sich bekannten Vorgang unter Anwendung von Hitze und Druck verfestigt
werden. Derartige Vliesstoffe besitzen enorm hohe Naßfestigkeiten·
Ein wesentlicher Nachteil dieser trockengelegten Vliese ist jedoch ihr ungleichmäßiges Vliesbild, d.h. eine
ungenügende üinzelfaserverteilung, sowie eine
rauhe Vliesstoffoberfläche. Bei quergelegten
Vliesen ergibt sich zusätzlich eine ungleichmäßige Gewichts- und Dickenverteilung über die Produktionsbreite.
Eine gewisse Verbesserung der Gewichts- und Dickenverteilung konnte durch Kombination von quer- und längsgelegten
Vliesen sowie durch Bombierung der Kalanderwalzen erreicht werden. Trotz dieser Maßnahmen bleibt jedoch, über die
Produktionsbreite gesehen, eine gewisse Ungleichmäßigkeit erhalten, insbesondere höhere Gewichte und geringere
Dicken der Randzonen im Vergleich zur Mittelzone des Vliesstoffes. Diese ungleichmäßige Dicke des Vliesstoffes
bewirkt beim anschließenden Beschichten desselben mit der Membranlösung eine ungleichmäßige Membrandicke,
woraus sich ungleichmäßige Membraneigenschaften ergeben. Da diese ungleichmäßigen Membraneigenschaften nicht
akzeptiert werden können, müasen bis jetzt relativ breite Randzonen vor oder nach dem Beschichten mit der Membran
verworfen werden. Dies führt naturgemäß zu einer wesentlichen Verteuerung der gesamten Membranherstellung.
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Aerodynamisch gelegte Vliese oder Spinnvliese weisen
zwar eine höhere Gleichmäßigkeit hinsichtlich Gewichtsund Dickenverteilung über die Produktionsbreite auf, ihr
verhältnismäßig ungleichmäßiges Vliesbild als Folge einer ungleichmäßigen Einzelfaserauflösung bzw. Einzelfaserverteilung,
führen aber auch hier bei der anschließenden Beschichtung mit der Membranlösung zu relativ ungleichmäßigen
Membrandicken und damit zu relativ ungleichmäßigen Membraneigenschaften.
Schwierigkeiten der beschriebenen Art waren wegen der spezifischen Eigenschaften der bekannten Textilien nahezu
niemals zu vermeiden. Schwierig durchzuführende Kontrollmaßnahmen sowie ein außerordentlich hochliegender Ausschußprozentsatz
mußten deshalb in Kauf genommen werden und haben zu einer außerordentlichen Verteuerung
dieser Membranen geführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine physiologisch
unbedenkliche und in chemischer, physikalischer und thermischer Hinsicht weitgehend widerstandsfähige Trägerschicht
zu entwickeln, die die vorgenannten Nachteile vermeidet, und die bei einem relativ einfachen Herstellvorgang
die Ausbildung einer semipermeablen Membran mit ausgezeichneter Gleichmäßigkeit gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Trägerschicht
aus Vliesstoff, deren Fasern bei einer Orientierung entsprechend derjenigen eines Naßvlieses thermoplastisch
gebunden und ohne Beeinträchtigung der Porosität im Bereich der Oberfläche progressiv verdichtet sind.
Nach einer besonderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, die Trägerschicht durch Verwendung eines thermoplastischen
Bindemittels oder durch thermoplastische Bindefasern zu
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- sr-
verfestigen. Als besonders vorteilhaft hat es sich
erwiesen, wenn die Trägerschicht aus Bindefasern, gegebenenfalls in Abmischung mit Nicht-Bindefasern
besteht, wobei die Bindefasern eine Schnittlänge zwischen 6 mm und 36 mm vorzugsweise 12 mm und die
Nicht-Bindefasern eine Schnittlänge zwischen 3 mm und 18 mm,
vorzugsweise 6 mm aufweisen. Der Titer der verwendeten Bindefasern liegt zweckmäßigerweise im Bereich zwischen
k-3o dtex, vorzugsweise bei 6,8 dtex, derjenige der
verwendeten Nichtbindefasern zwischen 1 - 7 dtex,
vorzugsweise zwischen 1,3 und 3,3 dtex. Die Trägerschicht besteht vorzugsweise zu 1o bis 1oo Gew.% aus Bindefasern
und zu 9o bis o% aus Nicht-Bindefasern. Als Bindefasern
sind besonders gut geeignet unverstreckte Polyesterfasern und/oder Polypropylenfasern. Die speziellen Gebrauchseigenschaften
lassen sich in ganz besonderer Weise durch die speziellen Eigenschaften der zusätzlich verwendeten
Nicht-Bindefasern modifizieren. Als besonders geeignet
haben sich diesbezüglich verstreckte Polyesterfasern und/oder
Polyamidimidfaeern und/oder Fasern aus aromatischen
Polyamiden bewährt.
Ein Muster der erfindungsgemäßen Trägerschicht ist den
Anmeldungsunterlagen beigefügt. Es wird nachfolgend näher erläutert:
Die Herstellung der erfindungsgem&ßen Tragerschicht
erfolgt vorzugsweise auf nassem Wege beispielsweise in einer Schichtstärke von 15ο χ 1o m. Der bei diesem
Fertigungsvorgang ablaufende Sedimentationsvorgang führt zu einem unsymmetrischen Aufbau des gebildeten Vlieses wobei
insbesondere im Bereich der Kontaktfläche zu der später gebildeten Membran eine außerordentliche feinstrukturierte
und ebene Oberfläche entsteht, die stark mit thermoplastischen Sindefasern bzw. «it dem thermoplastischen
Bindemitteljdurchsetzt ist.
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Die Gleichmäßigkeit der Gewichtsverteilung und Dickenverteilung über die Froduktionsbreite ist aufgrund
der Produktionsinethode nach dem Naßvlies-Verfahren wesentlich lesser als die eines nach oben beschriebenen
Verfahren hergestellten Vlieses. Nach diesem Verfahren können Gewichts- und Dickenschwankungen über die Produktionsbreite
von - 1/5 erreicht werden. Vliesbild, d.h. Einzelfaserauflösung und Einzelfaserverteilung sind nach
dieser Methode wesentlich besser als bei einem trockengelegten Vlies. Die mit dem der Erfindung zugrunde liegenden
Produktionsverfahren zu erzielende Vliesstoffoberfläche
ist wesentlich glatter als die Vliesoberfläche eines trockengelegten Vlieses.
Hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften läßt sich eine weitgehend isotrope hohe Festigkeit erreichen, was für die
meisten Anwendungsfälle von großer Bedeutung ist.
Die Gleichmäßigkeit und Glätte des erfindungsgemäßen Trägers
ist für die Gleichmäßigkeit der später aufzubringenden
Membran von außerordentlich großer Bedeutung. Ks ergibt sich hieraus eine wesentliche Vereinfachung des
notwendigen Kontrollvorganges und damit eine Verminderung der Fertigungskosten in überraschendem Maße.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Trägerschicht
besteht insbesondere darin, daß diese hinsichtlich ihrer spezifischen Eigenschaften außerordentlich variabel
ausgebildet werden kann.
Aufgrund der mit dem erfindungsgemäßen Vliesstoff zu
erzielenden, äußerst gleichmäßigen Membrandicke kann eine Membran mit sehr gleichmäßigen Eigenschaften über die
Produktionsbreite hergestellt werden, mit der Folge,
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der Ausnutzung der vollen Produktionsbreite. Dies erlaubt eine wesentliche wirtschaftlichere Herstellung,
qualitativ hochwertiger semipermeabler Membranen.
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Claims (6)
1. Trägerschicht aus Vliesstoff, insbesondere zur
Abstützung einer semipermeablen Membran, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Fasern bei einer Orientierung
entsprechend derjenigen eines Naßvlieses thermoplastisch gebunden und ohne Beeinträchtigung
der Porosität im Bereich der Oberfläche progressiv
verdichtet sind.
2. Trägerscnicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie durch verwendung eines thermoplastischen Bindemittels oder durch thermoplastische Bindefasern
verfest i gt ist.
3. Trägerschicht nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus Bindefasern, gegebenenfalls in Abmischung mit Nicht-Bindefasern, besteht, wobei die
Bindefasern eine Schnittlänge zwischen 6 mm und 36 mm vorzugsweise 12 mm und die Nicht-Bindefasern eine Schnittlänge
zwischen 3 und 18 mm aufweisen, vorzugsweise 6 mm.
k. Trägerschicht nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, sie aus Bindefasern mit einem Titer
zwischen k und 3o dtex, vorzugsweise von 6,8 dtex besteht und gegebenenfalls aus Nicht-Bindefasern
mit einem Titer von 1 bis T dtex, vorzugsweise einem Titer von 1,3 bis 3,3 dtex.
5. Trägerschicht nach Anspruch 1 bis U, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie zu 1o bis 1oo Gew.% aus Bindefasern und zu °o bis ojS aus Nicht-Bindefasern besteht.
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6. Trägerscnicht nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Bindefasern unverstreckte Poly esterfasern und/oder Polypropylenfasern enthält.
T. Trägerschicht nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Nicht-Bindefasern verstreckte
Polyesterfasern und/oder Polyamidimidfasern und/oder
Fasern aus aromatischen Polyamiden enthält.
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