DE2724733C2

DE2724733C2 - Grundmaterial für einen feingetufteten Teppich mit einer netzartigen Unterlage und einer damit durch Verkleben verbundenen Vliesbahn

Info

Publication number: DE2724733C2
Application number: DE2724733A
Authority: DE
Inventors: Bernhard Hermann 4432 Gronau Ladeur; Jürgen Nebe; Morton Irving Atlanta Ga. Port
Original assignee: BP Corp North America Inc
Current assignee: BP Corp North America Inc
Priority date: 1976-07-08
Filing date: 1977-06-01
Publication date: 1984-10-25
Also published as: SE7707958L; PT66470A; CS207470B1; NO146680C; NO772392L; CH636234B; NL184578B; PT66470B; AU509381B2; NL7704148A; AT363903B; MX149389A; BG28075A3; ATA419277A; JPS627303B2; DK147626C; NO146680B; AU2440377A; CH636234GA3; IT1079648B

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Grundmaterial für einen feingetufteten Teppich mit einer netzartigen Unterlage und einer damit durch Verkleben verbundenen Vliesbahn gemäß Patentanspruch 1 bzw. 2.

Aus der DF.-OS 18 01 800 ist ein derartiges Grundmaterial bekannt, das dadurch erhalten wird, daß Längsund Querfäden durch ein Klebemittel miteinander verbunden werden, wobei dem dadurch erzeugten netzartigen Gebilde vor dem Trocknen des Bindemittels ein oder mehrere Vliesbahnen zugeführt, mit ihm vereinigt und mit ihm gemeinsam getrocknet werden. Mit Hilfe dieses netzartigen Grundmaterials ist es jedoch nicht möglich, die Eigenschaften zu erzielen, die Grundmaterialien für feingetuftete Teppiche aufweisen müssen, denn bei Versuchen mit derartigem Material ergaben sich eine ungleichmäßige Poloberfläche sowie eine unzureichende Formstabilität nach dem Tuften.

Aus der DE-OS 21 11 030 ist ein Grundmaterial aus einem nichtgewebten Teppichrücken als Stützmaterial bekannt, das mit einem Vlies belegt ist. Beide Teile sind durch Vernadeln miteinander verbunden. Der Teppichrücken kann zusätzlich mit einer Gazeschicht versehen sein. In Tuftversuchen führte das Produkt zu starken Nadelablenkungen und vielen ungleichmäßigen Nadeleinstichen. Die Poloberfläche war durch eine starke Quergassigkeit gekennzeichnet. Das Material zeigt eine ungenügende Dimensionsstabilität nach dem Tuften.

Aus de.- US-PS 25 43 101 sind Unterlagen bekannt die durch Vereinigen eines Gewebes mit mindestens einem Vlies mit in der Wärme schmelzbaren und nichthaftenden Fasern gebildet werden, wobei die Vereinigung durch Erhitzen unter Druck bewirkt wird. Dieses Material, das lediglich als Unterlage für Teppiche und Matten usw. verwendet wird, ist ein vom eigentlichen Teppich völlig getrenntes Material und hat im wesentlichen Dämpfungsfunktion.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Grundmaterial der eingangs genannten Art fp- getuftete Teppiche zu schaffen, das nach dem Tuften eine gute Dimensionsstabilität bei gleichmäßiger Poloberfläche aufweist.

Diese Aufgabe wird erilndungsgemäS durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 bzw. 2 aufgeführten Merkmale gelöst
Wie es sich gezeigt hat weisen die erfindungsgemä-Ben Grundmaterialien gegenüber den bekannten eine bessere Dimensionsstabilität nach dem Tuftingvorgang auf, wobei gleichzeitig auch eine gleichmäßigere Poloberfläche des Tuftingteppichs erzielt wird.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, eine Vliesbahn mit einem Flächengewicht von 3 bis 70 g/m², vorzugsweise von 5 bis 50 g/m², zu verwenden.

Als Beispiele für gemäß der Erfindung verwendbare thermoplastische Unterlagen seien allgemein Polyolefine, Polyamide, Polyester sowie Vinyl- und Acrylpolymerisate genannt Die mehrfädigen Garne haben vorzugsweise eine vom Hersteller aufgebrachte Zwirnung von etwa 10 bis 20 Drehungen je Meter.

Beispiele
Beispiel !

Eine Vliesbahn mit einem Gewicht von 20 g/m² mit 30 Gewichtsprozent Polypropylenfasern von 3,1 dtex, einer Länge von 60 mm und einer matten Oberfläche sowie mit 70 Gewichtsprozent Polyamidfasern von 3,5 dtex, einer Länge von 60 mm und einer matten Oberfläche wurde auf einer Krempelstraße der Firma Hergeth hergestellt, zu der ein Ballenöffner vom Typ MBL gehört, ferner ein Voröffner, ein Mate-ialtransportgeblase vom Typ TV 300, ein Materialzuführungsregler, eine Schwingrutsche vom Typ DS, eine Kompaktkrempel vom Typ JK sowie eine Randbeschneideeinrichtung. Die Grundviskosität des Lösungsmittels für die Polyamidfasern, die mit Hilfe eines Ubbelohde-Viskosimeters in einem Konzentrationsbereich zwischen 1 g und 623 mg/100 ml ermittelt wurde, betrug bei der Anwendung des Verfahrens ASTM D 789 bei 20⁰C 57 ml/g in m-Kresol und 35 ml/g in 90%iger Ameisensäure. Die Schmelzfließfähigkeit de? Polypropylens, die mit Hilfe des angewandelten Verfahrens ASTM D 1238 bestimmt wurde, betrug 13 g/10 min bei 19O⁰C und einer Kraft von 21,2 N. Das aus diesen Fasern gebildete Vlies wurde dem oberen Walzenspalt eines Mehrzweckkalanders mit drei Walzen (Typ RKK 340 der Firma Ramisch Kleinewefers) zugeführt, wo das Vlies auf einer gewebten Polypropylenunterlage vom Typ PolyBac 2400 verteilt wurde, wie sie von der Firma Amoco Fabrics auf den Markt gebracht wird. Bei der Unterlage vom Typ 2400

handelt es sich um ein Gewebe in Leinwandbindung mit

24 Kettfaden je 25,4 mm und 11 Schußfäden je 25,4 mm sowie einem Quadratmetergewicht von etwa 110 g. Die Kettfaden haben eine Feinheit von 525 den und die Schußfäden eine solche von 1050 den. Die obere Walze des Kalanders ist in diesem Fall mit dem Prägemuster Nr. FL105 S versehen — solche Walzen werden von der Ramisch Kleinewefers Kalander GmbH, 415 Krefeld, auf den Markt gebracht — die mittlere Walze ist eine glatte Stehwalze. Die Walzen werden mit heißem öl unter einem geregelten Druck beheizt, und im vorliegenden Fall hatte die obere Walze eine Temperatur von 195° und die mittlere eine solche von 130° G Das Grundmaterial wurde mit einem Druck von 80 daN/cm geprägt und mit einer Laufgeschwindigkeit von 14 m/ min verarbeitet

Es wurde ein Stück des nach dem vorstehenden Verfahren hergestellten Grundmaterials getuftet, wobei dieses Stück eine Länge von 10 m und eine Breite von 1 m hatte. Die Ffcxschlingen bestanden aus zweifädigem Garn von i26ö dtex aus i0ö% Nyion bei einer Fiorhöhe von 635 mm, einer Nadelteilung von 4,0 mm und einem Florgewicht von etwa 520 g/m². Die Eignung zum Tuften wurde bei diesem Erzeugnis durch zwei Techniker, die ihre Beobachtungen unabhängig machten, optisch ermittelt und erwies sich als hervorragend.

Beispiel 2 Eine mittels Wärme verschmelzbare Vliesbahn von

25 g/m² wurde er.;jprechend dem Beispiel 1 auf beide Seiten einer Unterlage in LeinwandNndung in zwei aufeinanderfolgenden Schritten kalandriert Sie wies

26 Kettfäden je 25,4 mm und 11 Schu-fäden je 25,4 mm auf. In beiden Fällen handelte es sich um mehrfädige Garne von 500 dtex, bei denen jeder Einzelfaden einen Tiier von etwa 5 dtex und einen runden Querschnitt hatte und der vom Hersteller aufgebrachte Drall etwa 15 Drehungen je Meter betrug. Die Vliesbahn bestand zu 100 Gewichtsprozent aus mittels Wärme schmelzbaren Fasern aus Polypropylen, das 2 Gewichtsprozent PoIy-(13-di-(4-piperidyl)-propanadipamid), bezogen auf das Gewicht des Propylens, enthielt, mit einer Stärke von 3,1 dtex und einer Länge von 60 mm.

Eine Verbindung zwischen der Vliesbahn und der Unterlage wurde in dem Spalt zwischen zwei gegenläufigen Walzen hergestellt.

Mit der die Vliesbahn tragenden Seite der Unterlage stand eine verchromte Walze aus nichtrostendem Stahl mit einer Temperatur vor. 185° C in Berührung, während an der anderen Seite mit der Unterlage eine mit Baumwollfaserpapier überzogene Stahlwalze in Berührung stand, deren Temperatur 25⁰C betrug. Das Papier enthielt 75% Baumwollfasern, 15% Flachs und 10% Wolle, die Dicke betrug 120 mm, und das Papier hatte eine Shore-D-Härte von 70.

Dieses Grundmaterial für feingetuftete Teppiche ließ sich mit Florschlingen bei einer Teilung von 2,0 mm tuften, wobei einfädiges Polyamid-6-Garn von 1200 den verwendet wurde.

Claims

Patentansprüche:

1. Grundmaterial für einen feingetufteten Teppich mit einer netzartigen Unterlage und einer damit durch Verkleben verbundenen Vliesbahn, gekennzeichnet durch eine gewebte thermoplastische Unterlage aus einem Garn mit einem Gesamttiter von etwa 200 bis 1500 dtex aus Fasern mit einem flachen bzw. rechteckigen Querschnitt und durch eine Vliesbahn mit einem Flächengewicht von mindestens 3 g/m² aus Fasern mit einem Titer von jeweils mindestens 1,2 dtex und einer Faserlänge von jeweils mindestens 5 ram, wobei diese Fasern zu etwa 5 bis 100 Gewichtsprozent aus einer ersten Faserart weiche durch Verschmelzen mit der Unterlage verbunden ist und zu etwa 95 bis 0 Gewichtsprozent aus einer zweiten Faserart die mit der ersten Faserart verbunden ist bestehen.

2. Grundmaterial für einen feingetufteten Teppich mit einer netzartigen unterlage und einer damit durch Verkleben verbundenen Vliesbahn, gekennzeichnet durch eine gewebte thermoplastische Unterlage aus einem Garn mit einem Gesamttiter von etwa 200 bis 1500 dtex, das mindestens in der Schußrichtung mehrfädig mit einem Einzelfadentiter von 2 bis 20 dtex ist und durch eine Vliesbahn mit einem Flächengewicht von mindestens 3 g/m² aus Fasern mit einem Titer von jeweils mindestens 1,2 dtex und einer Faserlänge von jeweils mindestens 5 mm, wobei diese Fasern zu etwa 5 bis 100 Gewichtsprozent aus einer ersten Faserart die durch Verschmelzen mit der Unterlage verbunden ist, und zu etwa 95 bis 0 Gewichtsprozent aus einer zweiten Faserart, die mit der ersten Faserart verbunden ist, bestehen.

3. Grundmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die gewebte thermoplastische Unterlage in der Kette 10 bis 30 Fäden je Zoll (25_?4 mm) und im Schuß 5 bis 30 Fäden je Zoll (25,4 mm) aufweist.

4. Grundmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengewicht der Vliesbahn etwa 5 bis 50 g/m² beträgt.