DE727393C - Filzartiger Werkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Filzartiger Werkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE727393C
DE727393C DEST56214D DEST056214D DE727393C DE 727393 C DE727393 C DE 727393C DE ST56214 D DEST56214 D DE ST56214D DE ST056214 D DEST056214 D DE ST056214D DE 727393 C DE727393 C DE 727393C
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Description

  • Filzartiger Werkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung Filze und filzartige Produkte wurden für die Versteifung anderer Stoffe, insbesondere für die Zwecke der Schuhindustrie, schon öfter in Vorschlag gebracht. Sie werden hierfür entweder durch eine Behandlung mit Lösungen von Celluloid u. dgl. imprägniert oder auf der Papiermaschine aus faserförmigen Cellulosederivaten, gegebenenfalls im Gemisch mit indifferenten Fasern, wie Zellstoff u. dgl., oder aus solchen indifferenten Fasern, in die Pulver oder ähnliche Formen fester Klebstoffe eingearbeitet wenden, hergestellt.
  • Die mit Celluloid u. dgl. Lösungen imprägnierten Filze sind in ihrer Herstellung kostspielig, weil meist sehr verdünnte Lösungen der zähflüssig löslichen Cellulosederivate angewandt werden müssen oder öfter auch eine mehrmalige Imprägnierung erforderlich ist; außerdem besitzen sie zum mindesten an der Oberfläche eine zusammenhängende Filmschicht aus wasserbeständigen Cellulosederiv aten, die die Versteifungsmittel vollkommen Luft- und feuchtigkeitsundurchlässig und für Lösungs- und Quellungsmittel schwer durchdrin,-bar machen. Die nach Mahlen und Aufschwemmen auf der Papiermaschine hergestellten Verfilzungsprodukte wiederum besitzen eine recht mangelhafte Zugfestigkeit.
  • Vorliegende Erfindung hat nun einen Werkstoff ebenfalls filzartigen Aufbaus zum Gegenstand, der u. a. auch für Versteifungszwecke geeignet ist und hierfür von den Nachteilen der bekannten filzartigen Versteifungsprodukte frei ist, sich daneben aber auch noch für viele andere Zwecke eignet.
  • Nach der Erfindung werden filzartige Produkte aus indifferenten, d. h. in den üblichen Lösungsmitteln nicht löslichen oder gelatinierenden Fasern, wie Baumwolle, Zellstoffasern, Zellwolle oder allgemein Cellulosefasern, Viscose, Haare, Lederfasern, Bambusfasern, Kokosfasern, Asbestfasern, Glaswolle, Schlackenwolle u. dgl., und unter dem Einfluß von organischen Lösungs- oder Ouellungsmitteln und oder Wärme plastisch und klebend werdenden Fasern, wie solchen aus Celluloseacetat oder anderen einfachen oder gemischten Celluloseestern, Celluloseäthern u. dgl., durch Verkrempelung hergestellt. Wichtig ist es hierbei, daß die Fasern, wenigstens zum erheblichen Teil, eine für eine derartige Verkrempelung genügende Faserlänge haben und mehr oder weniger gewunden oder gekräuselt sind und sich demgemäß umeinander herumschlingen und verflechten können, also beispielsweise als so beschaffene Zellwolle, Stapelfaser, sog. Reißwolle aus Kunstseideabfällen u. dgl. vorliegen, nicht hingegen glatt und gerade sind oder einer Vermahlung unterworfen waren, wie sie bei der die Fasern weitgehend zerstörenden Mahlung im Holländer für die Papierherstellung üblich ist.
  • Die auf diese Weise zu erhaltenden wolligen Verkrempelungsprodukte bedürfen für die ihnen zugedachte Verwendung einer Nachbehandlung, die sie erst richtig handhabbar und z. B. auch für ein Vernähen einstichfest macht, sich aber von den bekannten Walkprozessen unterscheidet. Zu diesem Zweck werden sie mit flüssigen oder dampfförmigen Lösungs- oder Quellungsmitteln für die in ihnen enthaltenen löslichen Fasern, gegebenenfalls unter Zuführung von Wärme oder auch durch Wärme allein behandelt, worauf sich zweckmäßig gleich ein mehr oder weniger starkes Abpressen des gegebenenfalls aufgesaugten Lösungsmittels und durch Zusammenpressen ein weiteres Verfestigen des Vlieses anschließt.
  • Die Behandlung mit Lösungs- oder Quellungsmitteln kann dabei zweckmäßig in der Art geschehen, daß die Klebstoffe nicht in vollständige Lösung übergeführt, sondern nur gequollen oder partiell gelöst bzw. angelöst werden, damit gegebenenfalls keine die Porosität aufhebende Filmbildung eintritt. Außer durch die Art und Dauer der Behandlung mit Lösungs- oder Ouellungsmitteln kann der Porositätsgrad auch durch die Auswahl der Lösungsmittel oder durch das Verhältnis der quellbaren zu den nicht quellbaren Fasern in den Verkrempelungsprodukten weitgehend beeinflußt werden. So kann man z. B. weniger stark oder weniger rasch lösende Lösungsmittel verwenden, die Dauer ihrer Einwirkung herabsetzen oder den Lösungsmitteln weniger lösende -littel oder N'ichtlöser zusetzen. Auch (las Abpressen der Lösungsmittel und Pressen der Produkte hat in entsprechenden Fällen, insbesondere bei höherem Klebstoffgehalt der Verkrempelungsprodukte und bei Anwesenheit stärker lösender Lösungsmittel, mit der erforderlichen Vorsicht zu geschehen. Durch die Wahl des Verhältnisses zwischen den in organischen Lösungsmitteln quellbaren und den darin nicht quellbaren Fasern kann man es erreichen, daß die Verkrempelungsprodukte nach ihrer Verfestigung und der Behandlung mit Lösungs- oder Quellungsmitteln eine solche Oberflächenklebrigkeit besitzen, daß sie auch unmittelbar mit anderen Stoffen durch Eigenklebung verbunden oder als Klebefolien verwandt werden können.
  • Die vorstehend beschriebenen und in den nachfolgenden Beispielen noch näher erläuterten Werkstoffe zeichnen sich durch ein gutes Aufnahmevermögen für Flüssigkeiten: der verschiedensten Art aus. So können sie z. B. auch durch Wasser erweicht und dadurch besser formbar gemacht werden. Für die Erhöhung ihrer Weichheit kann man mit Weichmachern versetzte quellbare Fasern verwenden oder nachträglich Weichmacher unmittelbar oder in Lösungsmitteln gelöst zusetzen. Vorteilhafter, weil die Reißfestigkeit und Zugfestigkeit nicht oder nicht nennenswert herabsetzend, ist es aber, die natürliche Porosität der fertig verfestigten Vliese dadurch auszunutzen, daß man den Fertigprodukten Paraffin, (51e, Fette u. d-1., kurz Stoffe, wie sie zu diesem Zweck auch in der Lederindustrie angewandt werden und sich mit den Bestandteilen der Vliese, insbesondere der Klebstoffasern, nicht assimilieren, in gewissen Mengen einverleibt, wodurch man bei Erhaltung der sonstigen Eigenschaften einen weicheren Griff erzielt.
  • Die erfindungsgemäßen Werkstoffe eignen sich je nach ihrer stofflichen Zusammensetzung und Art und Stärke ihrer durch Lösungs- oder Quellungsmittel erzielten Verfestigung für die verschiedensten Zwecke. So können sie für sich, gegebenenfalls nach entsprechender Nachbehandlung ihrer Oberflächen durch Lackieren, Narben, Mattieren usw., als Austauschstoffe für Leder, beispielsweise für Brandsohlen, als Kunstleder, als Bestandteile von Wäschestücken, z. B. für Kragen, verwandt werden; sie können weiter dazu dienen, dünnen Lederspalt zu versteifen und zu verstärken und so für die Verwendung als Oberleder für Schuhe, für Gamaschen, sonstige Zwecke der Täschnerindustrie usw. geeignet zu machen oder andere Stoffe wie Textilien in der Wäsche- und Bekleidungsindustrie, zu steifen oder auch Versteifungsmittel für die Herstellung von Schuhkappen usw. abgeben. Sie können allgemein für sich oder in je einschichtiger oder mehrschichtiger Kombination mit anderen Stoffen hergestellt oller verwandt werden.
  • Gewebe-, Seilerei-, Wirk- und Flechtwaren sowie auf der Papiermaschine hergestellte papierähnlicheVerfilzungsprodukte, die Fäden aus Cellulosederivaten u. dgl. enthalten und bei denen u. a. durch Einwirkung von Lösungsmitteln auf die Cellulosederivate Wasserunempfindlichkeit oder Gasundurchlässigkeit erzielt oder die Maschen der Gewebe zur Herstellung siebartiger Produkte fixiert oder solche Gewebe oder auf der Papiermaschine hergestellte Verfilzungsprodukte mit anderen Geweben zwecks Herstellung von. Versteifungsmitteln für Wäsche u. .dgl. dubliert öder mit solchen zur unmittelbaren Herstellung versteifter Wäschestücke vereinigt werden sollen, sind bekannt. Bei ihnen handelt es sich aber nicht um durch Verkrempelung hergestellte Produkte. Eine dem Verkrempeln, ähnliche Verarbeitung von nicht nur aus Wolle, Baumwolle, Zellwolle u. dgl. bestehenden Fasern ist ebenfalls bekannt. Nach ihr werden durch Aufschließen von Sehnen,- Gedärmen usw. erhaltene tierische Fasern zusammen mit pflanzlichen Fasern kardiert. Diese keine Cellulosederivate oder sonstige in organischen Lösungsmitteln plastifizierbare Fasern enthaltenden Produkte werden mit Bädern von Alkalien oder Säuren und dann Albumin und Zusatzstoffe enthaltenden Bädern behandelt, worauf gepreßt, gegerbt und schließlich noch mit verschiedenen Imprägnierungsmitteln behandelt wird, um am Ende ein Produkt zu erhalten, das, selbst keine Klebstoffeigenschaften aufweisend oder in Klebstoffe- überführbare Bestandteile enthaltend, als Lederersatz dienen soll. Demgegenüber wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Wahl der Fasern, einen in der Textilindustrie z. B. für die Verarbeitung von Wollkämmlingsabfällen gebräuchlichen Verkrempelungsprozeß, bei dem die Fasern dem feinen Nadelbelag der Krempel entsprechen, und Verdichtung der Produkte unter dem Einfluß von organischen Lösungsmitteln und/oder Wärme auf einfachste Weise, die die Verwendung teurer Gewebe nicht erforderlich macht und bei höherer Porosität und besserer Formbarkeit zu erheblich festeren Produkten, als sie mittels Faserverfilzung auf der Papiermaschine gewonnen werden können, führt, ein Werkstoff vielseitigster Verwendung hergestellt, von dessen Gehalt an klebefähigen Bestandteilen auch nach der Verfestigung jederzeit Gebrauch gemacht werden kann. Beispiele: i. Auf einer Krempelmaschine wird durch Verwirren von So Teilen nicht plastifizierbarer Fasern, wie Baumwolle oder Zellwolle, und zoTeilen Acetat-Kunstseide-Stapelfaser ein loses Verkrempelungsproduktmiteinem Gewicht von etwa i 5o g je Quadratmeter erzeugt. Das Verkrempelungsprodukt wird dann rasch durch ein Quellungsmittel für die Acetylcellulosefasern, bestehend aus einem Gemisch von 75 Teilen Aceton und a5 Teilen Wasser, geführt, worauf stark abgepreßt und auf einem Trockenzylinder getrocknet wird. Das erhaltene Produkt zeichnet sich durch hohe Reißfestigkeit aus. Es ist einstichfest und kann daher durch Vernähen verarbeitet werden So eignet sich das Produkt beispielsweise für die Versteifung von Wäsche- und Bekleidungsgegenständen; wird es, solange es noch etwas feucht ist, auf einem Narbenkalander mit einer ein Leinwandgewebe imitierenden Narbung versehen, so kann es auch unmittelbar zur Herstellung gesteifter Kragen u. dgl. verwandt werden.
  • z. ioo Teile gerissene Kunstseidemischabfälle, die etwa zur Hälfte aus Celluloseacetatfäden und zur Hälfte aus Baumwolle oder Cellulosehydratfäden bestehen, werden durch Wärmebehandlung so gekräuselt daß sie sich verkrempeln lassen. Dann- werden 5o Teile Lederwolle, die durch .Reißen geeigneter Lederabfälle in einer auf Krempeln verarbeitbarenFaserstruktur gewonnen sind, mit ioo Teilen der gekräuselten Kunstseideabfälle auf der Krempelmaschine zu einem losen Vlies verarbeitet, das dann, wie in Beispiel i beschrieben, durch Quellen der in ihm enthaltenen Acetatfasern und nachfolgendes Pressen verfestigt wird. Der so gewonnene Stoff ist dank seiner Porosität ein wertvoller Austauschstoff für Leder in der Schuhindustrie und z. B. als -Brandsohlenmaterial und für die Herstellung gesteifter Schuhvorder- und -hinterkappen geeignet. Weiterhin kann er in der Kunstlederindustrie in Verbindung mit Klebstoffen und anderen Schichten verarbeitet werden.
  • 3. ioo Teile Baumwolle oder Zellwolle werden mit iao Teilen reiner Acetatstapelfaser auf der Krempelmaschine zu einem losen, watteähnlichen Vl:es verarbeitet. D_eses Vlies: wird dann in eine geschlossene Kammer gebracht, in der Äthylalkohol verdampft wird. Die heißen Alkoholdämpfe bewirken eine teilweise Quellung der in dem Vlies enthaltenen Acetatfasern. Nach hinreichender Durchquellung wird das so behandelte Verkrempelungsprodukt in noch «-armem Zustand zwischen wassergekühlten Walzen verdichtet, wodurch ein zugfestes Faserstoffvlies entsteht. Dieses Material, das unter dein Einfluß geeigneter Lösungsmittel für die Acetatfasern stark klebfähig wird, eignet sich beispielsweise zur klebenden Versteifung von Wäschestücken, Schuhteilen, zum Verstärken von sonstigem Spaltleder usw.
  • 4.. aoo Teile entfettete Tierhaare, ioo Teile Acetatstapelfaser und ioo Teile gerissene und gekräuselte Kunstseidemischabfälle der in Beispiel 2 erwähnten Art werden durch textilmäßiges Verwirren zu einem losen Vlies verarbeitet, -das etwa 6oo g je qm wiegt. Dieses wird dann über ein endloses Transportband aus Canevasgewebe, das zwecks Vermeidung eines Festklebens an dem Vlies beim Abpressen mit heißem Paraffin getränkt ist, durch ein gleiche Teile Äthylacetat und Äthylalkohol enthaltendes Lösungsmittelgemisch und von diesem durch eine Walzenwringmaschine geführt, in der das überschüssige Lösungsmittel stark abgepreßt wird. Das Vlies ist dann so weit verfestigt, daß man es von der Unterlage abheben kann. Es wird hierauf durch Walzen noch weiter verdichtet und getrocknet. Durch Behandlung mit wäßrigen Farbstofflösungen kann man es in diesem Zustand oder auch schon vorher durch Zusatz spritlöslicher Farbstoffe zu dem Äthylacetat Alkohol-Gemisch in gewünschter Weise färben. Nach dem etwaigen Färben und Trocknen an der Luft wirddas Produkt mit Paraffin in einer Menge von etwa io °,/o seines Gewichts bei etwa ioo bis 12o° imprägniert. Der erhaltene Stoff ist lederähnlich; auf seine Oberfläche kann ein künstlicher Narben eingestoßen werden. Er eignet sich sehr gut an Stelle von Rindleder für die Herstellung von Täschnerwaren oder von Schäften für Schuhe.
  • 5. 5o kg lange und dünne Asbestfasern, 25 kg feinfaserig hergestellte Schlackenwolle und 25 kg Acetatstapelfaser werden auf Krempeln zu einem Vlies versponnen. Darauf wird dieses Vlies in auf etwa 16o° erhitzten Etagenpressen unter dem Einfluß von Druck und Wärme verdichtet. Das so gewonnene-Material eignet sich insbesondere als Dichtungsmaterial an Verbrennungsmotoren für den Ersatz der Lederdichtungen. Es hat dabei noch den Vorzug, daß es sich besonders gut in der Hitze zu kegel- und napfförmigen Dichtungen pressen läßt, da es nach Abkühlen in der Matrize die Form gut behält. Gegenüber den gebräuchlichen Dichtungen aus Naturleder zeichnen sich die aus diesem Material hergestellten Dichtungen auch durch eine besondere Hitzebeständigkeit und geringere Durchlässigkeit für heißes Maschinenöl aus. Gegebenenfalls können in dem Material die langen, dünnen Asbestfasern durch entsprechend fein gesponnene Glaswolle ersetzt werden.
  • 6. Aus einem Gemisch von 88 Teilen Zellwollfasern und i2Teilen Celluloseacetatfasern wird auf Krempeln ein Pelz von etwa Zoo g je qm hergestellt. Darauf wird dieser Pelz durch eine Emulsion, die auf 1 1 Wasser 30 g eines unter der geschützten Bezeichnung >>Glyakol« bekannten Polyglycerinacetats enthält, hindurchgeführt und dann auf etwa ioo% Feuchtigkeit abgepreßt. Die weitere Verfestigung des Pelzes wird in der Hitze vorgenommen, indem er bei einer Temperatur von etwa iqo° zwischen heißen Walzen unter Druck behandelt wird. Da von i qm Pelz bei der Hindurchführung durch die Weichmacheremulsion auf etwa 24 g Acetatfaser 6 g Polyglycerinacetat aufgenommen worden sind, so wird durch eine solche Behandlung bei iq.o° eine durchgehende Quellung der Acetatfasern bewirkt. Es ist daher auf .diese Weise möglich, ohne Anwendung von flüchtigen Lösungsmitteln eine gute Verfestigung des acetathaltigen Pelzes durchzuführen. Je nach der Menge an aufgebrachtem, die Acetatfasern quellendem Weichhalter kann das erhaltene verfestigte Vlies weicher und härter im Griff gehalten werden. "

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines filzartigen Werkstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Einfluß organischer Lösungsmittel plastifizierbare Fasern aus Cellulosederivaten im Gemisch mit in solchen Lösungsmitteln nicht plastifizierbaren Fasern verkrempelt werden, worauf die Verkrempelungsprodukte unter Anwendung von Lösungs- oder Quellungsmitteln für die in ihnen enthaltenen plastifizierbaren Fasern und/oder Wärme und anschließendem Pressen verfestigt werden.
  2. 2. Verdichteter filzartiger, poröser Werkstoff, bestehend aus unter dem Einfluß organischerLösungsmittel plastifizierbaren Fasern aus Cellulosederiv aten und in solchen Lösungsmitteln nicht plastiflzierbaren Fasern, hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch i.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE867167C (de) * 1944-04-14 1953-02-16 American Viscose Corp Filz sowie Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung
DE895585C (de) * 1941-08-05 1953-11-05 Lissmann Alkor Werk Verfahren zur Herstellung eines leder- oder pergamentartigen Werkstoffes aus Superpolyamiden
DE918776C (de) * 1948-10-02 1954-10-04 Freudenberg Carl Kg Verfahren zum Veredeln von durch Impraegnieren von Faservliesen erzeugten poroesen Flaechengebilden

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