DE650143C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunstleder - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von KunstlederInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunstieder Es sind verschiedene Verfahren bekannt, um kunstlederartige Stoffe aus ungewebtem Fasermaterial und Kautschukmilch hexzustellen.
- So ist bereits vorgeschlagen worden, Filz-oder Papierbahnen mit Hilfe der bekannten Appreturmaschinen mit Kautschukmilch zu imprägnier-en, worauf dann die, Bahn-en zum Zwecke der Koagulation durch ein essigsaures oder durch ein alaunhaltiges Bad gezogen werden. Um eine vorzeitige Koagulation zu vermeiden, wird die eigentliche Inliprägnierung in geschlossenen Kammern vorgenommen, die eine'Ammoniakatmosphäre enthalten. Dieses Verfahren soll aber umständlich und schwierig sein, insbesondere bietet es e wenig Gewähr für ein-en brauchbaren Stoff, denn ungewebte Filze oder Papierbahnen lassen sich auf Appreturmaschinen schlecht behandeln, da sie sehr leicht abreißen. Außerdem ist die Koagulation im Fällbade mit großen Mängeln behafte, weil hierbei nur die Oberflächen des imprägnierten Stoffes durch die Koagulation verfestigt werden, während im Innern noch unkoagulierte, Feuchtigkeit zurückbleibt. Infolgedessen werden solche Stoff-e völlig inhomogen; außerdem lassen sich die saueren Flüssigkeitsreste des Fällbades nicht mit Sicherheit völlig auswaschen, so daß beim Lagern solcher Erzeugnisse die restlichen Säurespuren. allmählich die Substanz zerstören.
- Nach einem anderen Vorschlag wird ein Faserbrei, der Kautschuk in wässeriger Lösung, evtl. mit weiteren Zusatzstoffen, wie Kasein und Alkali, enthält, mit Hilfe einer Walze auf ein Tuch gebracht, zusammengepreßt und dann getrocknet. Auf diese Weise wird zwar auch ein zusammenhängendes Kunstledererhalten; jedoch liegt hier ein älmlicher Nachteil vor wie bei dem oben beschrieben,en Verfahren. Die Trocknung erzeugteine Koagulation nur an den Oberflächen. Das Innere der Bahnen bleibt zu-nächst feucht, so daß man auch hier ein inhomogenes Material erhält, das sich leicht spaltet. Weiterhin ist es bekannt, eine wässerige Kautschukdispersion durch ein laufendes Filterband, bestehend a!us einem dichten, gepuderten Gewebe, kontinuierlich zu filtrieren. Hierbei scheiden sich die kolloiden Kautschukteilchen in Form von Streifen oder Tafeln aus. Auf diese Weise erhält man lediglich eine Kautschukabscheidung. Es soll jedoch nicht möglich sein, nach diesem Verfahren eine Faserstoff-Kautschulzr Mischung zu behandeln, da sich hierbei die. Poren des Filters sofort verstopfen würden.
- Endlich ist es auch bekannt, eine Mischung von Fasermaterial -und Kautschukmilch als dicke, breiartige Masse in Platten zu gießen oder durch schlitzartige öffnungen in Plattenform auszupressen, worauf man solche Platten auswalzt und dann trocknet. Bei einer solchen Herstellungsart soll ein sprödes und hartes Erzeugnis erhalten werden, da ein sefir steifer Brei, der vielKautschukmüch enthält, verwandt werden muß, um überhaupt die Gießbarkeit des Materials gewährleisten zu können, Auch hierbei soll kein homogenes Material erhalten werden, da aus dem oben beschrieben-en Grunde wiederum die Koagulation hauptsächlich an den Oberflächen eintritt. Es ist auch bekannt, während der Wärmetrocknung einen Druckwechsel in der Atmosphäre durchzuführen.
- Durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren wird nun ein Kunstleder in fortlaüfenden Bahnen erzeugt, welches die beschriebenen Mängel beseitigen soll.
- Es wird ein mit Kautschukmilch getränkter oder gemischter. Faserstoff auf einer sich fortbewegenden Unterlage, z.B. einem Blech, plattenförmig ausgebreitet und nun die Masse durch schwaches Erhitzen teilweise verfestigt. Diese teilweise VerfestigunIg verläuft völlig gleichinäßig in der ganzen Plattendicke, wodurch schon ein Zusammenhalt von Fasern -#nd Kautschukteilchen durch den ganzen Querschnitt'erzielt wird. In diesem Stadium ist die Masse völlig homogen. Diese homogene Struktur bleibt bei der Weiterverarbeitung dadurch erhalten, daß nun die überschüssige Flüssigkeit beseitigt wird, was durch Abpressen oder durch Absaugen von einem anschließenden, siebartig durchlochten, Träger geschehen kann. Damit tritt die weit,#re Verfestigung der Masse ein. Der so hergestellte Stoff kann nun ohne Beeinträchtigung seiner Struktur von seiner Restfeuchtigkeit durch eine- übliche Trocknung befreit werden.
- Durch diese stufenweise Bearbeitung soll ein völlig homogenes, durch und durchgleichmäßiges Erzeugnis erhalt-en werden.
- Die Zusammensetzung der Masse ist beispielsweise folgende: Rohe oder gebleichte Baumwolle, Zellstoff, zerkleinerte Abfälle aus Wollfilz, Pappe o. dgl. werden in bekannter Weise mit Wasser unter Zusatz einer geringen Menge von Alkalien, besonders Ammoniak, gemischt und verrührt. Zu diesem Brei gibt man 5o%ig#e Kautschukmilch, die vorteilhaft noch einen 5 %igen üblichen Zusatz von alkalischer Kaseinlösung enthält. Auch Füllfarbstoffe und Vulkanisiermittel werden der Masse, wie bekannt, zugesetzt. Diese Mischung wird nun, wie oben beschrieben, behandelt.
- Das Verfahren -wird nun vorteilhaft mit Hilfe der in der beiliegenden Zeichnung rein schematisch gehaltenen Apparatur durchgeführt.
- Die Masse m wird auf ein endloses, heiz-1 bares Förderband a gebracht, das auf eine solche Temperatur gebracht wird, daß eine teilweise Verfestigung eintritt. Vom Förderband a wird die schon hinreichend verfestigte, aber noch plastische Masse, die s ich wegen der vorhandenen Flüssigkeitsmengen glatt von dem Förderband ablöst, bei der Stellec auf das Förderbandb geleitet, das aus einem sehr feinen Sieb besteht. Durch Entlüfter wird der Raum #r »Untier dem Siebband b entlüftet, wodurch die überschüssige Flüssigkeit abgesogen wird. Während dieser Vorbehandlung ist der Zusammenhalt der Masse schon so genügend stark, daß die Masse beim Laufen der Bänder mitgenommenwird. Nachdem die Masse das Bandb passiert bat, wird sie in üblicher Weise durch heizbare Trommeln oder in Trockenöfen vom Restwasser befreit. Die Laufgeschwindigkeit der Förderbänder richtet sich naturgemäß nach dem Wässergehalt der verwandten. Masse.
- Der so hergestellte kunstlederartige Stoff wird auf dieser Apparatur somit in endlosen Balmenerzeugt, ist biegsam und -wegen seiner honiogenen Struktur von großer Haltbarkeit. Da auch Abfallstoffe verwandt werden können, so wird ein billiges Erzeugnis erhalten. Natürlich kann die Beseitigung der überschüssigen Flüssigkeit auch auf andere Weise, z. B. durch ein hohles Walzenpaar oder durch-eine Vereinigung mehrerer solcher Walzenpaare, erfolgen, wobei die Oberflächen der Walzen mit. vielen engen Löchern -versehen sind. Die überschüssige. Flüssigkeit tritt dann in das Innere der Walzen und kann von dort beseitigt werden.
Claims (2)
- PAT'rNTANSPRÜCI-Ir,: i. Verfahren zum Herstellen von Kunstleder in fortlaufenden Bahnen aus ungewebten Faserstoffen und Kautschukmilch. unter Vorbehandlung der Faserstoffe mit Alkali, dadurch gekennzeichnet, daß das auf einem sich fortbewegenden Träger ausgebreitete Gemisch durch Erhitzen teilweise verfestigt wird, worauf das Entfernen der überschüssigen Flüssigkeit durch Absaugen oder Abpressen auf einem sich anschließenden, siebartig durchlochten Träger geschieht und dann das Trocknen der Masse erfolgt.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch"i, gekennzeichnet durch ein heizbares Förderband (a) für die teilweise Koagulation der Masse, an das sich ein siebartiges Förderband (b) mit einer unterhalb dieses Bandes angeordneten entlüftbaren Kammer zum Zwecke der Absaugung der überschüssigen Flüssigkeit aus der verfestigtexi Masse - anschließt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH99172D DE650143C (de) | 1932-10-13 | 1932-10-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunstleder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DESCH99172D DE650143C (de) | 1932-10-13 | 1932-10-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunstleder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE650143C true DE650143C (de) | 1937-09-25 |
Family
ID=7446536
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DESCH99172D Expired DE650143C (de) | 1932-10-13 | 1932-10-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunstleder |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE650143C (de) |
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1932
- 1932-10-13 DE DESCH99172D patent/DE650143C/de not_active Expired
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