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Verfahren und Vorrichtung zum Verstärken diinner Faserflorgebilde od. dgl.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Verstärken dünner Faserflorgebilde, das aber auch auf andere dünne, leicht zerreissbare Materialien, wie Papiere, Textilien od. dgl., vorteilhaft angewendet werden kann, und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Gemäss der Erfindung werden dünne Faserflorgebilde od. dgl. beliebiger Breite und Länge durch
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Gelatine, Viskose, Wasserglas, Stärke od. dgl. oder Mischungen dieser Stoffe, enthalten, verstärkt, wobei mittels heisser, bewegter Luft das Faserflorgebilde in Schwebezustand über der Transportunterlage gehalten und gleichzeitig getrocknet wird. Dieser Vorgang kann erforderlichenfalls mehrmals wiederholt werden.
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sie in breiter Bahn von einer Krempel oder andern fliessbildenden Vorrichtung ablaufen, der Verstärkung unterzogen werden, ohne zu zerreissen oder mit der Transportunterlage zu verkleben, und als Ausgangsmaterial zur Herstellung verschiedener Produkte verwendet werden, wie Kunstleder, Kunstfilz, Dichtungmaterial, Polster-und Verpackungsmaterial, für Verbandzwecke od. dgl.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung zum Besprengen und Trocknen, Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch eine Einzelheit derselben. Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung zum Zusammenlegen des Faserflorgebildes, Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht im rechten Winkel hiezu.
In Fig. 1 bedeutet A eine Krempel oder andere fliessbildende Vorrichtung oder eine Vorratsrolle, auf der ein Faserflorgebilde vorher zwischen Papieren, Stoffbahnen od. dgl. aufgerollt wurde. Von. 1 läuft dieses Faserflorgebilde B auf dünnen Transportfäden, Schnüren, Drähten od. dgl. C über die Trockner j) und wird dabei durch einen durch die Erwärmung allein oder durch einen Ventilator E, durch Windflügel od. dgl. erzeugten aufsteigenden Luftstrom von den Transportschnüren C in jenem Bereich abgehoben, wo es mittels der Zerstäuber G besprüht wird, so zwar, dass die zerstäubte Flüssigkeit schon ganz oder nahezu getrocknet ist, wenn sich das Faserflorgebilde B wieder auf die Transportunterlage senkt. Durch Wände F kann dieser aufsteigende Luftstrom geleitet und in seiner Wirkung auf das Faserflorgebilde verstärkt werden.
Das Niedersenken des Faserflorgebildes kann dadurch begünstigt werden, dass bei I aus einer Düse ein abwärtsgeriehteter Luftstrom aufgeblasen wird oder bei K durch Unterdruck das Faserflorgebilde abwärtsgesaugt wird. Dieses kann auch durch eine Walze L auf die Transportunterlage gedrückt werden, die gleichzeitig dazu verwendet werden kann, von der Rolle M ein ähnliches Faserflorgebilde zu übernehmen und mit dem Faserflorgebilde B zu vereinigen.
Diese ganze Behandlung oder einzelne Schritte derselben kann auf anschliessenden gleichartigen Vorrichtungen so lange wiederholt werden, bis das Florgebilde die gewünschte Widerstandsfähigkeit oder Dicke erlangt hat. Dann wird es, um das Zusammenkleben zu vermeiden, zwischen von der Vorratsrolle J ablaufendem gepudertem Papier oder andern Bahnen auf einer Vorratsrolle H aufgerollt.
Das Faserflorgebilde kann auch auf dem Umfang einer an den Fördertisch r anschliessenden, nicht dargestellten Trommel oder eines solchen Bandes als endloses Gebilde gesammelt werden und in dem Umfang der Trommel oder des Bandes entsprechenden Stücken abgelöst werden, sobald sich genügend viel Schichten angesammelt haben, um die erforderliche Dicke zu erreichen.
Zum Verstärken des Faserflorgebildes durch Zusammenlegen mehrerer Schichten eignet sich besonders die in Fig. 3 und 4 dargestellte Vorrichtung : es bedeutet C wieder die Transportunterlage, an
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der durch irgendeine Einrichtung, z. B. durch eine von einer Kette Q betätigte Schubkurbel P, eine hin und her gehende Bewegung ausführt. In diesem Wagen ist (Fig. 4) ein quer zur beschriebenen Bewegungsrichtung laufendes endloses Transportband R über Walzen laufend gelagert, dessen Bewegung sich mit der Wagenbewegung so kombiniert, dass das von den Walzen N herankommende Faserflorgebilde zickzackförmig gelegt wird.
Von einer Vorratsrolle S, die ebenfalls im Wagen 0 gelagert ist, wird eine Papier-oder Stoffbahn od. dgl. herangeführt, zwischen der dann das durch das zickzackförmige Zusammenlegen verstärkte Faserflorgebilde B auf der Vorratsrolle T aufgerollt wird, die unabhängig von ihrem jeweiligen Durchmesser mit gleichbleibender Umfangsgeschwindigkeit von dem Walzenpaar U angetrieben wird, auf dem sie ruht. Die Vorratsrollen S und T sind in Schlitzführungen im Wagen 0 gelagert, um unabhängig von ihrem jeweiligen Durchmesser stets die obere Ebene des Transportmittels R als Tangente zu haben.
Besonders zweckmässig ist es, von der Vorratsrolle S ebenfalls ein zwischen der dort aufgerollten Papier-oder Stoffbahn aufgerolltes Faserflorgebilde einlaufen zu lassen, dessen Faserrichtung dann quer zu der des zickzackgelegten Faserflorgebildes B verläuft, wodurch die Festigkeit des resultierenden
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Vereinigung der beiden Faserflorgebilde erleichtert werden.
Eine wichtige Einzelheit der Vorrichtung stellen die Zerstäuber G dar. Eine Ausführung, die gegen die bei den bekannten Düsenzerstäubern oft auftretenden Verstopfungen und Verklebungen weitgehend gesichert ist, stellt Fig. 2 dar : Dieser Zerstäuber besteht aus einem Gefäss a, in das die Sprühflüssigkeit bei b eingeleitet wird und das innerhalb eines zweiten, niedereren Gefässes c angeordnet ist, in das die im Überschuss zugeführte Sprühflüssigkeit bei t überlaufen kann, womit Hautbildung an der Oberfläche und damit Verklebung der Düsenöffnung vermieden wird. Bei d kann die übergelaufene Flüssigkeit aus dem Gefäss c abgezogen und mittels einer nicht dargestellten Pumpe neuerlich bei b in das Gefäss a eingeführt werden. Dieses ist zweckmässigerweise durch einen Deckel e verschlossen, der nur nahe der Überlaufkante t offen ist.
An dieser Stelle ist das Blasrohr g an das in die Flüssigkeit tauchende und nahe bei t endigende Steigrohr h herangeführt. Vorzugsweise ist im Behälter a noch ein Pendelrührwerk vorgesehen, das z. B. aus dem von der Welle i bewegten Rührflügel j besteht.
Wird in das Blasrohr g aus einer nicht dargestellten Druckluftquelle Luft geblasen, so wird Sprühflüssigkeit durch das Steigrohr angesaugt und auf das Faserflorgebilde B gesprüht.
Als Ausgangsmaterial für das Faserflorgebilde können pflanzliche, tierische, mineralische oder künstliche Fasern jeder Art dienen. Bereits nach einmaligem Besprühen ist sein Zusammenhang wesentlich verbessert. Durch mehrmaliges Besprühen und Vereinigung mehrerer Schichten können die verschiedenartigsten Produkte erzeugt werden. Beispielsweise kann aus mehreren Lagen eines durch Besprühen verstärkten Faserflorgebildes ein flanellartiges, zur Wattierung von Kleidungsstücken sehr geeignetes Material hergestellt werden.
Wird ein solches verstärktes Faserflorgebilde mit einer oder der andern der Sprühflüssigkeiten, allenfalls von anderer Konzentration, getränkt und dann gepresst, so ergibt sich beispielsweise ein kunstlederartiges Produkt.
Mit diesen Beispielen ist aber die vielseitige Verwendungsmöglichkeit des neuen Produkts nur angedeutet, aber keineswegs erschöpft.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Verstärken dünner Faserflorgebilde od. dgl. mit Flüssigkeiten, die Kautschuk, Gelatine, Viskose, Wasserglas, Stärke od. dgl. oder Mischungen dieser Stoffe enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Florgebilde mit den Flüssigkeiten besprüht werden, während sie durch einen vorzugsweise erhitzten aufsteigenden Luftstrom über ihrer Transportunterlage in Schwebe gehalten und gleichzeitig getrocknet werden.