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Pergamynpapiere und andere hochgeglättete Papiere müssen vor der unter hohem Druck und starker Erhitzung erfolgenden Satinage eine Feuehtung, z. B. von etwa 25% des Papiergewichtes erhalten. Da zur Auftragung dieser verhältnismässig grossen Flüssigkeitsmenge sich die gewöhnlichen Feuchtapparate, wie sie zum Feuchten aller sonstigen Papiere in Gebrauch sind, nicht gut eignen, so bedient
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Die Burstenieuehter ermöglichen zwar die Aufbringung der für die Heisssatinage der Pergamynpapiere erforderlichen Flüssigkeitsmengen in verhältnismässig einfacher Weise. Da indessen das Wasser nur tropfenweise auf das bekanntlich besonders dicht gemahlene Pergamynpapier gebracht wird, so lässt sich eine gleichmässige Durchfeuchtung und Glättung der Papiere nur dadurch erzielen, dass man das feuchte Papier in Rollen längere Zeit liegen lässt, damit das aufgetropfte Wasser Zeit findet, sich gleichmässig darin zu verteilen.
Der Umstand, dass das Bürstenmaterial der Feuchtbürsten niemals absolut gleichmässig ist und sich infolgedessen auch ungleichmässig abnutzt, hat ausserdem vielfach eine ungleichmässige Besprengung der Papierbahn zur Folge, wodurch die Erzielung einer gleichmässigeren Durchfeuchtung nicht weiterhin behindert wird.
Die Sprühfeuchter sind noch unvollkommener, da sich die Düsen häufig verstopfen und ein absolut gleichmässiger Druck des Wassers und eine gleichmässige Verteilung auf der vorübergeführten Papierbahn nur sehr schwer zu erreichen ist.
Die Erfindung besteht nun darin, ein möglichst einfaches und sicher wirkendes Verfahren zum Feuchten von Pergamynpapier und ähnlichen hochgeglätteten Papieren als Vorbereitung für die Heisssatinage zu schaffen und in weiterer Ausarbeitung des Verfahrens gegebenenfalls gleichzeitig mit der Feuchtung auch die Färbung solcher Papiere vor dem Glätten durchzuführen.
Das Ziel einer vollkommen gleichmässigen Feuehtung wird nach der Erfindung auf einfachstem Wege dadurch erreicht, dass man die Papiere unter Anwendung beliebiger Feucht-oder Färbevorrichtungen mit grösseren als den zur Feuehtung benötigten Mengen von Wasser oder Farbstofflösungen benetzt und darauf durch eine kräftige Walzenpresse nach Art der auf den Papiermaschinen gebräuchlichen Nasspressen laufen lässt. in der sie auf den für die Heisssatinage erforderlichen Feuchtigkeitsgrad abgepresst werden.
Als Benetzungsvorrichtungen können beliebige Einrichtungen, welche zur direkten oder indirekten Übertragung von Wasser oder Farbstofflösungen auf die Papierbahn dienen können, wie z. B. Tauchbäder, mit der Flüssigkeit durchtränkte Filze oder Filzwalzen, Bürstenfeuchter, Düsensprenger usw., zur Anwendung kommen. Weiterhin kann man die Flüssigkeit z. B. durch direktes Auftropfen oder Auflaufenlassen oder unter Vermittlung von Farbstoffträgern oder von Vorrichtungen, wie sie z. B. in Zylinderfärbmasehinen gebräuchlich sind, auf das Papier bringen usw.
Das. Wesentliche dabei ist, dass mit einem Überschuss von Wasser bzw. Farbstofflösungen gearbeitet wird und dass durch die darauffolgende kräftige Abpressung die Flüssigkeit vollkommen gleichmässig in dem Papier verteilt wird unter Einstellung auf den für die nachfolgende Hei sssatinage erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt.
Die Erfindung bietet den grossen Vorteil, dass eine absolut gleichmässige Feuchtung auf direktem Wege erzielt wird. Die bisher übliche längere Lagerung des gefeuchteten Papieres zwecks Erzielung einer
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Verfahren nicht erforderlich. Das erfindungsgemäss gefeuchtete Papier kann gegebenenfalls vielmehr sofort auf den Kalander genommen werden.
Zwecks Herstellung farbiger Pergamyn-und ähnlicher geglätteter Papiere wird erfindungsgemäss derart verfahren, dass an Stelle von Wasser Farblösungen, welche gegebenenfalls auch verdickt oder erwärmt sein können, zur Anwendung gelangen. Die neue Färbemethode kann auch auf beliebig vorgefärbte, z. B. auf der Papiermaschine gefärbte Papiere zwecks Erzielung von überfärbten Papieren oder von Kombinationsfärbungen zur Anwendung gebracht werden.
Die Auftragung der Färbeflüssigkeit auf ungefärbte oder vorgefärbte Papiere kann gleichmässig oder ungleichmässig nur auf einer Seite oder auf beiden Seiten, gegebenenfalls unter Anwendung verschiedener Farben erfolgen. Man kann den Färbungsvorgang gegebenenfalls auch derart ausführen. dass man das Papier zunächst unter Anwendung beliebiger Feuchtungsmethoden feuchtet, es hierauf mit Farblösungen behandelt und dann mit Hilfe der Walzenpresse von überschüssiger Flüssigkeit befreit. Man kann z. B. so arbeiten ;, dass. das in einem. Tauchbad vorbenetzte, gegebenenfalls auch vorgefärbte Papier mit Farbstofflösungen besprüht wird.
Durch Behandlung vorbenetzter oder vorgefärbter Papiere
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Die erfindungsgemäss gefärbten bzw. überfärbten Papiere besitzen ein wesentlich schöneres Aussehen infolge ihrer besser gedeckten und ausgeglichenen Oberfläche als in der Masse gefärbte Papiere. Durch
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Kosten der Papierfärbung nach der Erfindung wesentlich geringer als diejenigen der Färbung im Stoff.
Gegenüber dem. Färben mit den für andere Papiere gebräuchlichen Färbemaschinen, bei denen die gefärbten Papiere nach dem Abpressen getrocknet werden, zeichnet sich das neue Verfahren dadurch aus, dass diese Nachtrocknung und die bisher für die Satinage erforderliche abermalige Feuchtung in Wegfall kommt,'da die nach vorliegender Erfindung gefärbten Pergamynpapiere auf dem geheizten Kalander zugleich geglättet und getrocknet werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass gemäss vorliegender Erfindung mit viel höherer Geschwindigkeit gearbeitet werden kann als bei Verwendung der bekannten Färbemaschinen, deren Geschwindigkeit bekanntlich nicht über 40 m pro Minute hinausgeht.
Die Notwendigkeit, gefärbte Papiere auf der Papiermaschine herzustellen, fällt bei Verwendung vorliegender Erfindung entweder ganz weg oder kann auf ein geringes Mass beschränkt werden. Damit entfällt eine Menge von Betriebsstörungen, z. B. beim Farbwechsel durch Reinigen, durch Wechseln der Filze u. dgl. Die Papiermaschinen können fast ausschliesslich mit ungefärbten Papier laufen und dabei eine wesentlich grössere Produktion erreichen, als wenn häufiger Farbwechsel stattfände. Auch die Lagerhaltung in farbigem Papier kann unterbleiben. Es genügt vollständig, das Papier in ungefärbten Rollen vorrätig zu halten und nach Bedarf die Färbung nach der Erfindung vorzunehmen.
Hiezu kommt
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lassen, was beim Arbeiten auf der Papiermaschine unmöglich ist.
Für die Durchführung des Verfahrens ist es vorteilhaft, die Färbevorriehtung dem Kalander unmittelbar vorzuschalten. Auf diese Weise kann man das Färben und Satinieren zu einem einzigen Arbeitsgang zusammenziehen. Es ergibt sich ferner die neue Möglichkeit, den Färbeapparat entweder in die Papiermaschine einzubauen oder an sie anzuschliessen.
In manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die mit der Walzenpresse behandelte Papierbahn während des Auspressens oder nachher einer Erwärmung zu unterziehen. Hiedurch können in gegebenen Fällen gewisse Farbeffekte erzielt werden ; Gegebenenfalls kann man dann auch so verfahren, dass man die Hauptmenge der überschüssigen Flüssigkeit durch Pressung und den Rest des Flüssigkeit- überschusses durch Nacherwärmung entfernt.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1 : Verfahren zum Feuchten von Pergamyn- und ähnlichen hochgeglätteten Papieren für die Heisssatinage, dadurch gekennzeichnet, dass das Papier in beliebiger Weise mit grösseren als den für die
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mit starken Walzenpressen, z. B. nach Art der in den Papiermaschinen gebräuchlichen, auf den für die Heisssatinage erforderlichen, in der Papiermasse gleichmässig verteilten Feuchtigkeitsgrad eingestellt wird.