DE207590C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P5/00—Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
- D06P5/003—Transfer printing
Description
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8 c. GRUPPE
In neuerer Zeit sind eine Reihe von Verfahren zur Herstellung eigenartiger Farbeffekte
auf Papier bekannt geworden, die darauf beruhen, daß die Farbengebung erfolgt, während die Papierbahn in der Bildung begriffen
ist. Es werden auf diesem Wege Papiere erzeugt, die in zwei und mehr Farben meliert, marmoriert oder geädert erscheinen,
die reliefartige Farbenwirkungen in einer Art
ίο natürlicher Musterung zeigen oder Figuren in
regelmäßiger Anordnung in reliefartig wirkender Färbung aufweisen und ähnliches mehr.
Eineübertragung dieser eigenartigen Farbeffekte auf die Textilindustrie erscheint zu-
t5 nächst ausgeschlossen, weil ihr völlig die Bedingungen
— die Verschiebbarkeit der Stoffteilchen — mangelt, die allein die Herstellung
der so gefärbten Papiere ermöglicht.
Es wurde-nun gefunden, daß sich die Erzeu-
gung der eigenartigen Farbeffekte auf Textil-' stoffen der verschiedensten Art dennoch durchführen
läßt, wenn man sich der in Bildung begriffenen Papierbahn als vorläufige Erzeugungsstätte
zur Farbengebung bedient und dann das auf der Papierbahn erzeugte Farbenbild auf die Textilstoffe — durch eine vorübergehende
Vereinigung der angefärbten Papierbahn mit-dem anzufärbenden Textilstoff —
überträgt.
-Auf diese Weise gelingt es, alle die eigenartigen Farbeneffekte, die man auf in der Bildung
begriffenem Papier zu erzeugen imstande ist, auf den verschiedensten Textilstoffen,
wie Baumwoll-, WoIl-, Seide-, Leinen-, Jute-, Ramie-, Kunstseide-, Halbwoll-, Halbseide-,
Wollseidestoffen, sowie Samten, Plüschen, Krimmern, Filzen usw., hervorzubringen.
■
Zur Hervorbringung der Farbenwirkungen kann man sich so ziemlich aller der Methoden
bedienen, die in der Textilindustrie-gebräuchlich sind, indem man auf die zur vorläufigen
Bildung des Farbeffekts dienende Papierbahn diejenigen farbenverändernden Körper aufbringt,
die für die beabsichtigte Farbwirkung entscheidend sind. Man kann das Farbbild
hervorrufen durch Auftrag von Farbstoffen, Reserven, Ätzen, Farbstoffkomponenten, Beizen
oder von irgend welchen anderen farbenverändernden oder die Aufnahmefähigkeit der
Fasern für Farbstoffe verändernden Mitteln auf die Papierbahn, während die Textilstoffe,
die das Farbenbild von ihr übernehmen, ihrerseits wieder ungefärbt, gefärbt, gebeizt,
naphtoliert usw., zur Anwendung gebracht werden.. Geschieht die vorläufige Erzeugung
des Farbbildes mit Beizen, Reserven, Ätzen und ähnlichen farblosen oder schwach gefärbten
Lösungen, so versieht man sie in üblicher Weise mit geeigneten Blendfarbstoffen, um
die Farbengebung beobachten und regeln zu können.
Zur vorläufigen Erzeugung des Farbenbildes kann jedes Verfahren Verwendung finden,
das eine teilweise Färbung der in Bildung begriffenen Papierbahn hervorruft. Beispielsweise
seien die nachfolgenden Methoden angeführt : ·
Auf eine in der Bildung begriffene Papierbahn wird mittels löffelartiger, an einer drehbaren
Welle angeordneter Arme andersfarbiger Papierstoff aufgeworfen. Es entsteht
eine flockige Marmorierung in zwei oder mehr Farben, die durch Vereinigung mit einem beliebigen
Textilstoff auf diesen übertragen wird.
Ähnliche, aber gleichmäßiger erscheinende Marmorierungen werden erzeugt, wenn auf
eine in der Bildung begriffene Papierbahn andersfarbiger Papierstoff mit Hilfe einer
schiefen Ebene zum Auflauf gebracht wird. -
ίο Verschieden angefärbte Papierfasern werden
im Holländer oder der Farbbütte miteinander vereinigt und dann zusammen auf das
Langsieb gebracht.. Wird die Färbung mit geeigneten, übertragbaren Farbstoffen ausgeführt
und die entstehende, eine gleichmäßige Melierung aufweisende Papierbahn mit einem
Textilstoff vereinigt, so wird auf diesem das genaue' Bild der Melierung hervorgerufen.
In den vor den Schaumlatten befindlichen Teil einer in der Bildung begriffenen Papierbahn
läßt man Farbstofflösungen (oder Beizen, Ätzen, Reserven usw. für Färbungen verschiedenster
Art) direkt oder mit saugfähigen Filzen u. dgl. einlaufen. Durch natürliche oder absichtliche Bewegungen des Stoffes, wie
auch des Farbstoffüberträgers entstehen andersfarbige Adern in der Grundmasse, die
durch Vereinigung mit einem Textilstoff auf diesen übertragen werden. Statt Farbstofflösungen
können auch andersfarbige Fasern in die vor den Schaumlatten befindliche Naßpartie
eingetragen werden, wodurch Aderungen anderen Charakters entstehen.
Auf einer in der Bildung befindlichen Papierbahn läßt man Filz oder ähnliche Gebilde,
die mit Farbstofflösungen (oder Beizen, Ätzen, Reserven usw.) getränkt werden, schleifen. Diese schleifenden Gebilde färben
nur die obersten und der Bewegungsrichtung abgekehrten Teile der Oberfläche an, wodurch
eine gleichmäßige Marmorierung erzielt wird. Statt die Färbung mit Hilfe schleifender Gebilde
vorzunehmen, kann sie auch durch Aufdüsen mit Farbstrahlen erfolgen, die die Papierbahn
in einem sehr spitzen Winkel treffen. Es entstehen so reliefartig wirkende Anfärbungen.
Erfolgt das Auf düsen der Farblösungen mit Streudüsen mehr von oben herab im Bogen auf die schon mehr entwässerte Papierbahn,
so entstehen tupfenartige, mit Höfen versehene Färbungen von eigenartiger, an Syenit, Granit, Porphyr erinnernder Wirkung.
Werden die auf diese verschiedenen Arten angefärbten Papierbahnen mit ungefärbten oder
-55 gefärbten Textilstoffen vereinigt, so überträgt sich das auf dem Papier erzeugte Farbenbild
genau auf den Stoff. In die in Bildung begriffene, noch feuchte Papierbahn werden Gewebe,
Metallgeflechte, reliefartig gravierte Walzen, entsprechend gravierte Platten usw.
leicht eingepreßt und dann Farblösungen (oder ~ Lösungen^ von Beizen, Reserven, Ätzen, Farbstoff
komponenten USAV.) im spitzen Winkel
gegen die mit den vertieften Mustern versehene Papierbahn gespritzt. Durch Übertragung
auf Textilstoffe werden Musterungen · erzielt von so eigenartiger plastischer Wirkung,
wie sie mit den der Stoffdruckerei bislang zur Verfügung stehenden Mitteln auch nicht annähernd hervorgebracht werden können.
Die Übertragung des auf der Papierbahn erzeugten vorläufigen Farbenbildes auf die
Textilstoffe kann in mannigfaltiger Weise erfolgen. In vielen Fällen genügt es, wenn die
anzufärbende Ware mit der Papierbahn unmittelbar nach dem Anfärben durch eine oder
mehrere Quetschwalzen (z. B. die Gautsche oder die Pressen der Papiermaschine) geführt
wird.
Oder man verfährt auf die Weise, daß das Papier zunächst fertig gemacht und dann erst
— zweckmäßig angefeuchtet — mit dem anzufärbenden Stoff vereinigt wird. Dieses kann
mittels Quetschwalzen, Rundpressen in Rollen geschehen, oder aber dadurch, daß Stoff und
Papier schichtenweise in Pressen (nach Art der Spanpresse) eingelagert und die Farbübertragung
durch längeres oder kürzeres Pressen vermittelt wird. Auch können die Papier-
und Stoffbahn gemeinsam auf feste oder perforierte Walzen aufgewickelt werden und
die Übertragung des Farbbildes so vorgenommen werden. Durch stärkeres oder schwächeres
Anfeuchten, Anwendung von Wärme und Dampf kann die Farbenübertragung unterstützt
bzw. modifiziert werden.
Die Fertigungsstellung der Farbenbilder auf den Textilstoffen erfolgt in sachgemäßer
Weise nach der Natur der zur Verwendung gebrachten Farbmittel durch einfaches Trocknen
oder Dämpfen, Fixieren, Ausfärben, Kuppeln usw.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Farbenwirkungen auf Textilstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das- in bekannter Weise auf einer in Bildung begriffenen Papierbahn mit Farbstoffen, Beizen oder mit farbveränder.nden Mitteln vorerzeug'te Farbenbild auf Textilstoffe übertragen wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE207590C true DE207590C (de) |
Family
ID=469677
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT207590D Active DE207590C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE207590C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1460200B1 (de) * | 1961-05-19 | 1971-06-09 | Bancorft & Sons Co J | Verfahren zum Färben von in einer Stauchkräuselkammer gekräuseltem Garn |
-
0
- DE DENDAT207590D patent/DE207590C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1460200B1 (de) * | 1961-05-19 | 1971-06-09 | Bancorft & Sons Co J | Verfahren zum Färben von in einer Stauchkräuselkammer gekräuseltem Garn |
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