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Verfahren zur Herstellung geformter Gegenstände aus lederähnliehem Werkstoff.
Während reines Leder für viele Verwendungszwecke nicht entbehrt werden kann, bedeutet es wieder für andere Verwendungszwecke eine Vergeudung an dem wertvollen Naturprodukt, wenn die betreffenden Gegenstände aus Leder oder nur aus vollem Narbenleder hergestellt werden.
Man hat daher auch schon vielfach die'verschiedensten Gegenstände, wie Geldtaschen, Brief- taschen, Schulranzen, Koffer u. dgl., zum Teil aus Kunstprodukten hergestellt oder nur die äusseren Schichten aus einem dünnen Spalt-oder Narbenleder angefertigt, die gewünschte Stärke und Festigkeit aber durch Unterlagen von Pappe, Kunstprodukten u. dgl. erzielt. Für die Vereinigung der Stützschichten mit den aus dünnem Leder bestehenden Deckschichten kommt ausser Vernähen ein Verkleben mit Leim 11. dgl. oder auch mittels wasserbeständiger Klebemittel, wie Celluloid oder Kautsehuk, in Frage. So wird in der österr.
Patentschrift Nr. 78456 ein Sohlenmaterial beschrieben, das als Eisatz für Kernleder dienen soll und welches in der Weise hergestellt ist, dass zwei oder mehrere Schichten von dünnem Leder
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In der schweizerischen Patentschrift Nr. 156756 und der amerikanischen Patentschrift Nr. 1955083 wird auch vorgeschlagen, die den Gegenstand dieser Patentschriften bildenden perforierten Klebefolien aus Cellulosederivaten u. a. zur Verbindung von Lederschichten zu verwenden.
Die bislang hergestellten Kombinationen aus dünnem Spaltleder besitzen wohl gegenüber diesem selbst eine erhöhte Festigkeit und Eigensteifigkeit. sie können aber nicht ohne weiteres in beliebige Formen gebracht werden, die sie auch auf die Dauer behalten und in die sie nach Deformationen zurückkehren, wie es bei Volleder der Fall ist, das unter dem Einfluss von Wasser geformt werden kann und die ihm hiebei aufgezwungene Form nach dem Trocknen beibehält. Dies ist vor allen Dingen darauf zurückzuführen, dass die Lederbestandteile durch die eingebrachten Bindemittel ihre Porosität verlieren, wodurch die für den Verformungsvorgang erforderliche allgemeine Durchfeuchtung unmöglich gemacht wird.
Es wurde nun gefunden, dass man Materialien, die aus miteinander verklebten Schichten von dünnem Spalt leder bestehen, doch wie Volleyer in dauerhafterweise verformen kann, wenn man die Verklebung der Lederschiehten mit solchen Verklebungsschichten vornimmt, die aus Verfilzungsprodukten von unter dem Einfluss von Lösungsmitteln klebend werdenden, faserförmigen, wasserbeständigen, festen Klebstoffen und aus in diesen Lösungsmitteln nicht klebend werdenden, aber für Wasser und wässerige Flüssigkeiten aufnahmefähigen, indifferenten Faserstoffen bestehen.
Geeignet für diesen
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Es muss als in hohem Grade überraschend bezeichnet werden, dass es durch die Verwendung von Verfilzungsprodukten genannter Zusammensetzung gelingt, die verklebten Produkte trotz der Wasserbeständigkeit der als Klebstoff dienenden Komponente ganz in der Art wie gewöhnliches Volleder in beliebige Formen zu pressen.
Die vorliegende Erfindung besteht also darin, dass man Lederarten, die sich, wie z. B. Spaltleder und dünnes Narbenleder, selbst nicht in genügend steife und beständige Formen pressen lassen, einoder beiderseitig mit Verfilzungsprodukten aus festen. faserförmigen, wasserbeständigen Klebstoffen und indifferenten Fasern verklebt bzw.
Schichten aus solchem Leder mit derlei Verfilzungsprodukten herstellt, die erhaltenen Produkte nach Entfernung der die Verklebung bewirkenden organisehen Lösungsmittel in gegebenenfalls erwärmten wässerigen Flüssigkeiten erweicht, in erweichtem Zustand, zweckmässig unter Zug und bzw. oder Druck, in die gewünschte Form bringt und in der ihnen aufgezwungenen Form trocknen lässt.
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verstanden werden, die ausser Wasser Stoffe enthalten, die die Geschmeidigkeit und Festigkeit. gegebenenfalls auch Dichte usw. des Leders erhöhen, also z. B. Fette, Öle, snifurierte Öle, Glycerin, Gemische solcher Stoffe usw., gegebenenfalls in Gegenwart von Emulgatoren.
Die Verklebung von Leder usw. erfolgt also mittels Klebstoffschichtrn der beschriebenen Art inhomogen, indem keinen zusammenhängende Klebstoffilme entstehen, sondern eingelagerte indifferente Stoffe das Entstehen solcher zusammenhängender Klebstoffilme verhindern und ihrerseits den auf das verklebte und versteifte Leder zur Einwirkung kommenden wässerigen Flüssigkeiten zugänglich bleiben.
Nach der vorliegenden Erfindung lassen sieh z. B. Fahrradsättel, Fahrrad-, Patronen-, Pistolentaschen, Säbel-und Messerscherden, Gamaschen, Bergmannskappen, Koffer, technische Artikel, wie Lederdichtungsringe und Manschetten für die Maschinen-und insbesondere die Autoindustrie usw., herstellen, zu denen gegenüber den aus reinem Leder hergestellten bei ttwa gleichbleibenden Eigenschaften nur etwa die Hälfte an teuerem Leder zur Verwendung gelangt ist. Darüber hinaus zeichnen sieh die Verfahrensprodukte durch höhere Einstiehfestigkeit gegenüber nicht in dieser Weise gesteiftem oder mit Pappe u. dgl. verklebtem Spaltleder und höhere Öldichtigkeit gegenüber unbehandeltem Leder aus.
Als im Sinne der Erfindung zu verarbeitendes Leder kommt insbesondere Spaltleder und dünnes STarbenleder in Frage, aber auch andere lederähnliche Stoffe, wie Kunstleder, z. B. aus Lederfasern
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machermässig hergestellt sind.
Dabei ist es nicht erforderlich, dass alle Bestandteile derartiger Verfilzungsprodukte faserförmig sind. Es können auch nicht faserförmige Teile, sowohl solche mit Klebestoffeigensellaften als auch solche ohne Klebestoffeigensehaften, eingelagert sein.. Die indifferenten Anteile können auch durch zusammenhängende Gewebe ganz oder teilweise ersetzt sein. Besonders eignen sieh hiefür saugfähige, also nicht geleimte oder sonstwie appretierte Rohgewebe. Um einer innigen und durchgehenden Verklebung nicht im Wege zu stehen, sollen die Gewebe dabei nicht zu engmaschig sein. Im allgemeinen empfiehlt sich eine Verwendung von Geweben, wenn eine zusätzliche Erhöhung der Zugfestigkeit der Lederkombinationen erwünscht ist.
Stofflich bestehen die Klebstoffe aus Cellulosederivaten, wie Celluloseestern oder-äthern. gegebenenfalls auch aus Harzen oder Kunstharzen. Auch Gemische aller dieser Stoffe können vorliegen, wie auch der Zusatz von Füllmitteln, wie Farbstoffen u. dgl., erwünscht sein kann. Die indifferenten Fasern, zu denen hier auch die Gewebe gerechnet seien, bestehen beispielsweise aus Baum- wolle, - Jute, Leinen, Zellstoff, Cellulosehydrat, Ramiefasern, Lrderfasern, Haaren usw.
Die Verfilzungsprodukte können u. a. auch aus Gemischen ganz oder teilweise hergestellt sein, wie sie als Mischgewebe von z. B. Celluloseaeetat-Kunstseide-Abfällen mitViscose-oder Baumwollfäden anfallen und im Handel erhältlich sind.
Leder und andere Stoffsehiehten und die Klebesehiehten können in beliebiger Zahl, Stärke und unter Zwisehenlage der Klebstoffe auch in beliebiger Reihenfolge miteinander schichtweise vereinigt werden. Insbesondere kann man auch auf das Leder zunächst eine stark klebende Klebstoffschicht und auf diese wieder eine weniger stark klebende Klebstoffschicht aufbringen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht z. B. darin, dass ein getrocknetes und gegebenenfalls aufgerauhtes Spaltleder mit einem Veifilzungsprodukt aus Celluloseesterfasern, z. B.
Celluloseaeetatfasern, und Zellstoffasern, diese im Verhältnis 50 : 50, versehen wird. Geht man von Textilabfällen aus, so kann sich eine vorausgehende Bleiche und hier wie auch sonst eine Färbung auf
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mittel zu vermeiden ist, damit kein zusammenhängender Klebstoffilm entsteht. Der so vorbehandelte Filz wird auf das gegebenenfalls auch mit dem organischen Lösungsmittel angefeuchtete Leder aufgelegt, worauf ein weiteres Verfilzungsprodukt aus Celluloseesterfasern, insbesondere wieder Celluloseacetatfasern, aber auch aus andern Celluloseesterfasern bestehend, und Zellstoffasern, im Verhältnis etwa 30 : 70, unvorbehandelt oder ebenfalls angefeuchtet auf den angefeuchteten Filz aufgelegt und dann das Ganze in der Presse, gegebenenfalls unter Anwendung gelinder Wärme, vereinigt wird.
Man trocknet im Luftstrom, den man zweckmässig bis auf etwa 40-50" C vorwärmt. Nachdem das getrocknete gesteifte Leder in Stücke gewünschter Grösse geschnitten ist, werden diese in lauwarmes Wasser gelegt und nach ihrem Durchdringen um eine Form, z. B. eine Gamaschenform, gezogen. Man lässt auf der Form wie auch sonst üblich trocknen und erhält eine formbeständige Gamasche. Diese wird dann ausgerüstet und mit Lack gespritzt, wonach die Gamasche einer reinledernen nicht nur äusserlich vollkommen gleicht, sondern auch gegen Feuehtigkeitseinfliisse von aussen geschützt ist.
Statt die Verklebung mittels Lösungsmittel für die Klebstoffe zu bewirken, kann man auch Lösungen von Klebstoffen wie Cellulosederivaten usw., insbesondere von solchen, wie sie bereits in den Verfilzungsprodukten enthalten sind, aber auch von solchen, für die dies nicht zutrifft, in Lösungs-
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kann man auf die Verfilzungsprodukte oder anch auf die Spaltleder usw. durch Aufstreichen oder Aufwalzen auftragen. Lösungen und Lösungsmittel auch durch Aufspritzen oder durch Tauchen der Klebstoffschichten und bzw. oder der mit ihnen zu vereinigenden Schichten in sie. Die Verklebung
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je nach Art des Leders eine schädigende Temperaturhöhe zu vermeiden ist.
Wenn die indifferenten Fasern ganz oder zum Teil durch Gewebe ersetzt sind, so kann die Maschenweite und die Länge der Klebstoffasern und bzw. oder der indifferenten Fasern so aufeinander abgestimmt sein, dass eine feste Verfilzung durch die Gewebe hindurch eintritt (s. französische Patentschrift Nr. 823725), wofür \'ibrationsbewegungen der Siebunterlage an der für die Herstellung des Klebstoffvliesses verwandten Papiermaschine förderlich sind.
Man kann aber die Fasern oder Verfilzunggsprodukte ans ihnen auch unter Zuhilfenahme von Lösungsmitteln oder Lösungen mit den Geweben vereinigen oder die Verfilzungsprodukte ein- oder beiderseitig auf die Gewebe aufkleben, wobei wiederum durch geeignete Wahl die Menge der Lösungsmittel oder Lösungen, der Konzentration und Zusammensetzung der letzteren und gegebenenfalls das Zusetzen von das Inlösunggehen der Klebstoffe bremsenden Stoffe Vorsorge gegen die Bildung einer geschlossenen Filmdeeke geschaffen wird. Letzterem Zweck kann
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stoffsehicht, deren Klebstoffkomponente Acetylcellulose ist, mit Gewebe oder Leder usw. porös verkleben, so kann man auf die Klebstoffschichten oder die mit ihnen zu verklebenden Schichten auch Raster aus z.
B. Benzylcellulose aufbringen und die Verklebung mittels Aceton vornehmen, in dem sich
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die Wasserformbarkeit der fertigen Produkte durch die Anwesenheit von saugfähigen Geweben gewährleistet ist, sonstige indifferente Fasern in den Verfilzungsprodukten entbehrt werden. Die Wirkung der Raster kann erhöht werden, wenn sie aus wasserlöslichen oder für Wasser aufnahmefähigen Stoffen bestehen.
Je nach dem Verwendungszweck der verklebten und versteiften Leder usw. kann es von Vorteil sein, den Klebstoffkomponenten und bzw. oder den zu ihrer Erweichung dienenden Lösungsmitteln oder Lösungen auch Plastifizierungs- oder Weichhaltungsmittel für die Klebstoffe zuzusetzen. Man
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Gelatinierbarkeit der mit solchen Zusatzstoffen versehenen Klebstoffe unter dem Einfluss von Lösungsmitteln und bzw. oder Wärme darauf Bedacht nehmen müssen, dass genügend indifferente Stoffe mit in den Klebstoffolien zugegen sind. um die Bildung einer durchgehenden Filmschicht aus Klebstoff zu verhindern. Letzterer kann man auch dadurch entgegenwirken, dass man gewisse Aussparungen, wie Perforationen irgendwelcher Gestalt, in den Klebefolien vornimmt oder diese mit Rastern versieht.
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