DE1930523C3 - - Google Patents

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DE1930523C3
DE1930523C3 DE1930523A DE1930523A DE1930523C3 DE 1930523 C3 DE1930523 C3 DE 1930523C3 DE 1930523 A DE1930523 A DE 1930523A DE 1930523 A DE1930523 A DE 1930523A DE 1930523 C3 DE1930523 C3 DE 1930523C3
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textile
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fibrous
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Vaclav Hrabovsky
Milan Kremr
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STATNI VYZKUMNY USTAV KOSCHEDELNY GOTTWALDOV (TSCHECHOSLOWAKEI)
Original Assignee
STATNI VYZKUMNY USTAV KOSCHEDELNY GOTTWALDOV (TSCHECHOSLOWAKEI)
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N3/00Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
    • D06N3/0002Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof characterised by the substrate
    • D06N3/0015Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof characterised by the substrate using fibres of specified chemical or physical nature, e.g. natural silk
    • D06N3/0018Collagen fibres or collagen on fibres

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitung einer Unterlage für die Produktion von künstlichem Schaftleder oder Galanterieleder aus einem Textilgitter mit einem Gehalt an Kollagenfasern, wobei die verwendete Kollagenmasse mit wäßrigen Elektrolytlösungen entquollen und mit Gerbstoff gegerbt wird. Gegenwärtig beginnen hygienische Kunstleder als Ersatz für Naturleder im Weltausmaß zur Verwendung zu gelangen. In manchen Fällen erreichen Kunstleder eine so hohe Qualität, daß sie den Naturledern bereits ernst zu konkurrieren beginnen. Die Produktion von Kunstledern baut sich heute weitgehend auf die Verwendung synthetischer Fasern auf.
ίο Bei der Hersteilung der "künstlichen Leder handelt es sich im ersten Produktionsabschnitt um eine Textilverarbeitung. Ein aus einer oder mehreren Komponenten bestehendes Fasergemisch wird zuerst aufgelockert, und dann ein Faservlies gebildet, welches mechanisch auf Nadel-Einsteckmaschinen weiter verfe-tigt wird. Na dem die Mehrheit der Herstellungsverfahren durc Verwendung von eingeschrumpften und nicht eingeschrumpften Fasern gelöst wird, ist es notwendig, nach Einstechung auf Spezialmaschinen
eine Ausschrumpfung der faserigen Unterlage durchzuführen. Die so entstandene Unterlage wird sodann in verschiedener Weise imprägniert und zum Schluß mit einem künstlichen Narben verseben.
Die aus rein synthetischen Materialien hergestellten Leder haben μ-doch viele Nachteile. Der Hauptmangel bei synthetischen Ledern liegt in 1er sehr schlechten Absorption und Desorption von Wasserdampf und weiter in der geringen Fähigkeit, sich der Fußforni anzupassen. Diese Tatsachen veranlassen
den Verbraucher vom Kauf eines aus den angeführten Materialien angefertigten Schuhwerks abzusehen, wenn es sich auch um ein sehr preiswürdiges Schuhwerk handelt.
Deshalb hat man in der letzten Zeit synthetische Fasern im bestimmten Verhältnis mit gegerbten Lederfasern gemischt und sodann in einem analogen Textilverfahren weiter verarbeitet. Durch die Kombination der synthetischen mit den Leder-Fasern werden zwar die hygienischen Eigenschaften der Kunstleder wesentlich verbessert, jedoch steigt deren Preis unverhältnismäßig an. Der Preis der Lederfasern ist höher als der Preis der synthetischen Fasern, abgesehen davon, daß die Vorbereitung der Lederfasern einen beträchtlich höheren Arbeitsaufwand voraussetzt.
Ebenso können während der Produktion der Lederfasern und der Unterlage die sogenannten Noppen, Verklebungen und Knötchen, die ruchher bei der Schluß-Zurichtung Unebenheiten der Narbenseite verursach en, nicht entfernt werden.
In der Fachliteratur sind bereits viele Methoden der Bereitung einer Leder-Unterlage direkt aus Kollagenlösungen, auch unter Verwendung von synthetischen Vliesen, beschrieben worden, meistens handelt es sich um theoretische Arbeiten, die keinen Eingang in die Herstellungspraxis gefunden haben.
So ist die Herstellung eines lederähnlichen Materials mit einer Kollagenaufschrammung bekanntgeworden, wobei eine Kollagenfolie gebildet wird, die mit Elektrolyten behandelt und einer Gerbung unterworfen wird. Es bildete sich so ein Kunstleder, welches nicht die erwarteten hygienischen Eigenschaften und auch nicht die von einem Kunstleder erwarteten mechanischen Eigenschaften aufwies.
In der praktischen Ausnutzung ist am weitesten jene Produktion fortgeschritten, bei der auf ein PoIyprrpylen-Viskose-Vlies oder anderes Vlies aus synthetischen Fasern eine durch Formaldehyd angegerbte Suspension feiner Kollagen-Fasern von mikrosko-
pischcr Größe aufgetragen wird, die sodann in die zwischenfaserigen Räume des Vlieses durch Druck eingepreßt oder (himh Unterdrückeirkung eingesaugt werden. Dieses Vertahren besteht also in einem Aufdaß hier sowohl die traditionellen Textilien, also Gewebe, Wirkwaren (Trikotagen) oder Tüllwaren, als auch neuere Textilmaterialien. wie nicht gewebte Textilien, die durchgenäht, imprägniert ode im \or-
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bfingen einer Kollagenaufsehlämmung auf ein Faser- 5 hinein \erfesiigt sind, verwendet werden können. hih F
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vlies aus synthetischen Fasern unter leichtem Vakuum und Entwässerung und Gerbung der eingebrachten Kollagenfasern. Die Verwendung einei Suspension feiner Kollagenfasern von mikroskopischer Größe Nhil i
Das so bereitete Gebilde aus gequollener faseriger Koliagenmasse, auf welches gegebenenfalls ein weiteres Texn'.-Giiter aufgelegt wurde, nut gesättigter Salzlösung, zum lieispiel Natriumchloridlösung. bed
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bringt aber Nachteile mit sieb. Der Gehalt an KuI- io rieselt oder mit feiii/eimahlenen Salzen b, streut und
lugenfasem in einer Suspension ist relativ niedrig. weil es zum Zustand der Suspension gehört, daß die Fasern in ihr einer relativ freien Bewegimgsmöglichkeil in dem wäßrigen Milieu fähig sind. Zur En eiclHiiiü eines genügenden Inhalts von Kollagenfasern iir. \ lies ist es daher notwendig, den Auftragsvorgam1 iv.eliü'.ials zu wiederholen, wodurch dieses Herste!- Ki1:- -eilahren zu langwierig und infolgedessen unökonomisch wird. Die mikroskopische Grout der fortlaufend gepreßt. hi* ein vollständiges Eni'juelien und teilweise Lntwässerung der gequollenen faserigen Koliagenmasse auf eine Trockensubstanz \nn Zi) bis 50" ο erreicht wird.
Auf den so vorbereiteten Schichtkörper aus t'aseriger Kollasienmasse mit Textilgitu in wird einseitig oder von beiden Seiten ein VlLs aulgelegt. welches auh Polyamid-, Polypropylen-. Polyester-, \i--ko-e- oder anderen Stapelfasern, weiter aus Baumwolle
RoSlaüeiifasern i>t aber auch die Ursache dafür, daß 20 oder Wolle oder eventuell deren Mischungen, je nach l K
das erhaltene Kunstleder in seinen hygienischen 1-.genschaften doch noch weit von einem Leder enticiT.t ist, in weichem die Kollagenfasern langfaserig v η hegen.
Dse Erfindung vermeidet diese Nachteile und jiiafft ein. vereinfachte Produktion der Unterlage I'ir Kunstleder.
Die Erfindung besteht darin, daß auf ein Textil- :iier eniseitig oder beiderseitig eine aufgequollene
Kiserige Kollafenmasse aufgetragen wird, diese 30 entsteht.
dem beabsichtigten Verwendungszweck, bereitet worden ist. Ebenfalls richtet sich die Masse pro Flächeneinheit des zusätzlichen Vlieses nach der gewünschlen Dicke des fertigen Lederersatzstoffes.
Nach dem Anlesen der Vliese wird das Band der faserigen Kolkwenmasse mit eingelegten Textilgittern durch ein Sweni von Nadeieinstedimaschinen geführt, wodurch eine Verkreuzung der faserigen Vliese über die faserige Kolla«e.imassc mit den Textilgiltetη
.ciiicht gegebenenfalls noch mit einem Tcxtilgitter i .deckt wird, danach dei Schietkörper mit einer gc- ^.'.tilgten Salzlösung beriese!'. oder mit dem Salz im ί „ingemahlenen Zustand bestreik wird, wonach er lldi El d i
Das Einstechen wird in einem Zustand durchgeführt, in dem die einquellte faserige Koliagenmas-e noch 50 bis 80" u Feuchtigkeit enthält. In diesem Zrstand wird eine sehr vollkommene Verkreuzung und
s zum vollständigen Entquellen und teilweisen Flnt- 35 Verdichtung der Kollagenunterlage erreicht, ohne daß d fi Kl f i Fh auf die Oberfläche der Unterlage irgendwelche Nop-
pen, Knötchen, Verklebungen oder andeie Unebenheilen hinausgepreßt werden, l-s wird so eine Unterlage mit absolut ebener Oberfläche erlangt.
Die nicht gegerbte, entquellle faserige Kollagenmasse mit einem Gehalt von 50 bis SO"« Feiichtigkeit ist sehr elastisch und nach Beendigung eines Nadeleinstiches mit den Fasern schließt und zieht sie sich sofort zusammen, wodurch sie je ein Faser-
wässern der faserigen Kollagenmasse auf einen Feuchligkeitsgehalt von 50 bis 800Zo gepreßt wird, auf das Gebilde, sofern nicht die anfangs auf ein Faservlies ais Textilgitter aufgetragene aufgequollene faserige Kollagenmasse noch mic einem Textilgitter in Form eines Faservlieses bedeckt wurde, wenigstens auf der Seite der entquellten Kollagenschicht oder zusätzlich wenigstens von einer Seite ein Faservlies synthetischer oder natürlicher Fasern oder deren Mischungen auf-
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gelegt wird, das Ganze mit der 20 bis 50" » Trocken- 45 bündel abdichtet, welches mit dem Nadeleinstich in das
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masse aufweisenden entquellten faserigen Kollagenmasse sodann genadelt wird und schließlich durch Behandlung mit Chrom-, Aluminium oder Zirkon-Salzen, mit anderen Gerbstoffen oder mit Aldehyden ausgegeiiit und nachfolgend getrocknet wird.
Die zur Schaft- und daUinterie-Kunstledei-Produktion dienende Kollagen-Unterlage wird also so bereitet, daß auf ein endloses Band ein Textilgitter abgewickelt wird, welches aus synthetischen Fasern Locheingezogen wurde. Dadurch tritt nachdem Durchcan« durch die Ledermasse eine gewisse Faserspannung ein. Die verlangte Verkreuzung der Textiltasern mit der Koliagenmasse kann unter bestimmten Ein-Stechbedingungen nach der Art einer FilznacL-1 durch die liefe und Einstichzahl pro cm- erreich1 werden. Da es sich um die Verarbeitung von einem sehr nassen Gebilde handelt, welches eine Korrosion der Guter
g y und Filznadeln verursacht, sind diese Maschinenoder Naturfasern hergestellt worden ist. Auf dieses 55 teile verchromt oder vernickelt Gitter wird eine aufgequollene faserige Kollagen- Nach dem Einstechen folgt eine durchgehende
masse aufgetragen, auf weiche sodann von neuem Gerbbchandlung durch konzentrierte Chrombt übe. ein Textilgilter als eine Deckschicht, ebenfalls aus die einer Menge \on 201O Cr/)., auf das Gewicht synthetischen oder natürlichen Materialien, abgewik- der Kollagenmasse gerechnet, entspricht. Nach dem kelt wird. Dieses als Deckschicht dienende Textil- 60 Durchgang durch das Chrombad wird das Band Jer gitter kann ein Faservlies sein. Wird kein weiteres verkreuzten Kollagcnunterlage auf einen Garnbaum Textilgitter aufgelegt oder ist das aufgelegte Textil- oder ein Wirkbrett aufgewickelt und 24 Stunden eingitter kein Vlies, so wird auf die aufgetragene KoI- gelegt gelassen. Während dieser Zeit durchsetzt die lagenmasse zumindest nach dem späteren Entquellen Chrombrühe die ganze Dicke der Unterlage und gerbt und Entwässern durch Pressen ein Faservlies aufge- 65 sie gleichmäßig aus. Nach dem Ausgerben wird die legt. . Unterlage vom Garnbaum oder Wirkbrett abge-
Unter Textil-»Gttter«, welches als Armierungs- wickelt, wird durch Brausen hindurchgeführt, wo die schicht dient, wird bei dieser Erfindung verstanden, Salzrestc ausgewaschen werden und weiter wird sie
durchgehend durch eine Presse und eine Trocken- der ganze Fertigungsvorgang der Bereitung einer kammer hindurchgeleitet. Nach dem Trocknen folgt kollagenen Unterlage beträchtlich vereinfacht und der eine Polyurethan- oder Latex-Imprägnierung. Bei be- Preis vc;billigt wird. Ebenso wird die Vorbereitung stimmten Sorten kann jedoch die hergestellte Untci- der Kollagenunterlage vereinfacht, was es ermöglicht, lage auch ohne Imprägnierung verwendet werden. 5 den ganzen technologischen Ablauf in einer Fließ-Auf die imprägnierte Kollagenunterlage wird danach band-Anlage anzuordnen. Die Kollagenunterlage, die ein künstlicher Narben entweder direkt durch Auf- nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung herklcben einer fertigen Narbenfolie aufgetragen oder gestellt wurde, weist auf ihrer Oberfläche keine KoI-die Unterlage wird durch übliche Obernäehenbehand- lagenfaser-Klumpen, wie Noppen, Verklebungen und lung zugericntet. io Knötchen, auf. Diese Kollagenunterlage hat ebenfalls
Die aufgequollene faserige Kollagenmasse kann in bestimmten physikalisch-mechanischen Werten
aus Gerbcr-Spaltleder, aber auch aus Maschinen- höhere Parameter als lic auf eine Textilart hergestell-
leimleder bereitet werden, natürlich mit dem Unter- ten Unterlagen und ihre hygienischen Eigenschaften
schied, daß das Maschinenleimleder vor der eigent- gleichen sich fast mit den hygienischen Eigenschaften
liehen Bearbeitung entfettet werden muß. 15 der Naturleder aus.
Das Gerber-Spaltledcr oder entfettete Maschinen- Beispiel 1
leimleder wird durchgewaschen, wonach es entkalkt,
gebeizt und gepickelt wird. Nach dem Pickeln wird Auf ein endloses Band wird als Textilgitter ein die Zerfaserung an den Desintegratoren im Wasser- Gewebe aus Polyamidseide 300 den. einer Kettenüberschuß vorgenommen, wobei das Gerber-Spalt- 20 einsttllung von 50 Kettfaden und 4t) Schußfäden pro leder noch durch die Zerfaserung zu kleineren Stük- 10 cm abgewickelt. Auf dies , Gitter wird eine aufgeken zerschnitten wird. quollene faserige Kollagenmassr aufgetragen, die aus
Vor dem Auftragen der aufgequollenen faserigen einem Gerbspaltleder mit einer Trockensubstanz von
Kollagenmasse auf die Textilgitter können Abände- 8 °. 0 bereitet wird. Die Dicke des aus der aufgequol-
rungen der Zusammensetzung der Kollagenmasse 25 lenen faserigen Kollagenmasse aufgetragenen Bandes
entsprechend dem Verwendungszweck vorgenommen beträgt 6 mm. Das aufgetragene Band wird von
werden. So ist es möglich, in die aufgequollene neuem mit einem gleichen Textilgitter bedeckt und
faserige Kollagenmasse Salze hineinzugeben, und mit gesättigter Salzlösung aus Natriumchlorid berie-
zwar in so einer Menge, daß ein Aussalzen der fase- seit, durch dessen Einwirkung die faserige Kollagen-
rigen Kollagenmasse noch nicht vorkommen kann, .30 masse entquellt (zusammenschrumpft) und die über-
also maximal 4 0Zo. Durch diese Salzzugabe wird das schüssige Flüssigkeit durch ein Walzen-Preß-System
vollständige Aussalzen der auf dem Gitter aufge- beseitigt wird, wodurch eine teilweise Entwässerung
quollenen faserigen Masse beschleunigt. Mit der auf- auf 35 o/o Trockensubstanz eintritt,
gequollenen faserigen Kollagenmasse können kurze An das so teilweise entwässerte Band der entquell-
Textilfasern vermengt werden, wodurch nach dem 35 ten faserigen Kollagenmasse wird von beiden Seiten
Einstechen die dreidimensionale Vcrkreuzung in der ein faseriges Vlies von 150 g/m2 aus einem Gemisch
Kollagenunterlage verbessert wird, oder man kann von 50 0O Polypropylen Stapelfaser 4 den, 65 mm und
in diese Unterlage feinzermahlene Chromfalzspäne 500Zo Viskosestapelfaser 3,5 den, 60n;m hinzugege-
cinmischen, was die Aussalzung beträchtlich be- ben. Es folgt das Einstechen auf dem Aggregat der
schleunigt und eine Verklebung und Erhärtung der 40 Nadeleinstechmaschinen fortschreitend von oben
Kollagenfasern beim Trocknen verhindert. In man- and von unten, bis 450 Einstiche pro cm2 erreicht
chen Fällen können in die aufgequollene faserige werden. Zum Filzen werden verchromte Nadeln ver-
Kollagcnmasse Bindemittel der Type Latex, Acrylat, wendet. Die Geschwindigkeit des Durchgangs der
Isocyanat und andere, eventuell in Form deren Mono- eingestochenen Kollagenunterlage beträgt 3 m/min,
mere, hinzugegeben werden, wobei die Schmierung 45 Das so durchnadeltc Band der faserigen Kollagen-
durch Zugabe von nichtionogenen, eventuell kation- masse und der synthetischen Fasern wird durch die
aktiven Schmierstoffen direkt in die aufgequollene Lösung eines konzentrierten reduzierten Chrombreies
faserige Kollagenimsse durchgeführt werden kann. geführt. Beim Durchgang bleibt auf der Oberfläche
Die Zusammensetzung der einzelnen Schichten der Unterlage eine solche Menge des Breies haften,
der die Kollagenmasce enthaltenden Unterlagen wird 50 welche 2 0Zo Cr2O., entspricht, auf das Gewicht der KoI-
mit Rücksicht auf die Verwendung der aus diesen lagenmasse gerechnet. Nach demDurchgang durch das
Unterlagen hergestellten Kunstleder gewählt. Eine Chrombad wird das Band der Kollagenunterlage auf
Zusammensetzung der Unterlageschichten wird für einen Garnbaum oder ein Wirkbrett aufgewickelt und
Lcder, die für Galanteriezwecke bestimmt sind, ge- 24 Stunden eingelegt gelassen. Während dieser Zeit
wählt, eine andere für Schuhleder, für Tapezier- 55 durchsetzt die Chrombriihe die ganze Dicke der
leder und ähnliche. Unterlage und gerbt sie gleichmäßig aus. Nach dem
Die Zusammensetzung des Textilgitters und des Ausgerben wird die Kollagenunterlage vo;n Garn-Vlieses wird beliebig aus verschiedenen faserigen baum oder Wirkbrett abgewickelt, wird durch ein Materialien gewählt, jedoch wiederum mit Rücksicht Waschbad zum Auswaschen der Salzüberreste geauf den Verwendungszweck des fertigen Kunstleders. 60 führt, weiter wird sie durch eine durchgehende Presse In Betracht kommen sämtliche bekannte Fasern, wie und ein Schmierbad, welches eine Emulsion eines die Polyamid-, Polypropylen-, Polyester-, Polyacryl- nicht ionogenen Schmiermittels in genügender Konnitril- und Viskose-Fasern in Stapelfaserform, weiter zentration uisätzltch enthält, geführt, so daß in der Baumwolle, Wolle, und gehechelter Flachs oder de- Kollagenunterlage nach wiederholtem Auspressen rcn Fascrgemische. 65 noch 4 °/o des Schmiermittels zurückbleiben.
Das Verfahren der Erfindung baut im wesentlichen Anschließend folgt die Trocknung, nach dieser
die Textilverarbeitung des Kollagen-Faserstoffes ab, wild eine Schrumpfung der synthetischen Faser durch
wie das Wolfen, Krempeln, die Einspurung, wodurch Heißluft bei 110° C während 20 Sekunden durchge-
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führt. Die so gewonnene Unterlage wird danach ses ist Polyvinylchlorid. Dieses Gebilde wird danach
durch Latex imprägniert und von neuem getrocknet. mit einer gesättigten Lösung des Natriumchlorids be-
Nach dem Trocknen wird sie geschliffen und einer rieselt, durch dessen Einwirkung die faserige KoI-
üblichcn Oberflächenzurichtung unterzogen. lagenmasse entquellt und die überschüssige Flüssig-
. 5 keit durch ein System von Preßwalzen beseitigt wird,
Beispiel _ so daß eine teilweise Entwässerung auf 40% Trok-
Auf ein endloses Band wird ein Textilgitter aus kensubstanz stattfindet.
einem mechanisch verfestigten faserigen Vlies aus Das entwässerte Band wird danach lediglich eineinem Gemisch von 60% Polyamid und 40% Vis- seitig eingestochen, und zwar von der Seite des KoI-kose-Stapelfasern von einer Flächenmasse 100 g/cm- io lagengebildes her. wo das einseitig durch ein Bindeabgewickelt. Auf diese Gitter *wird eine gequollene mittel verfestigte Vlies anliegt, welches durch einen faserige Kollagenmasse aus Maschinenleimleder, die Bindeanstrich an der Kollagenmasse befestigt ist. Die eine Trockensubstanz von 8% enthält, aufgetragen. Gesamtzahl der Einstiche beträgt 200 pro cm-. Die Die Dicke des aus der faserigen aufgequollenen Masse verwendeten vernickelten Nadeln auf zwei voneinaufgetragenen Bandes beträgt 9 mm. Das aufgetru- 15 ander um 60° und 180 von dem SicheFungsfuß gene Band wird von neuem mit einem gleichen Textil- entfernten Kanten haben Spitzen, welche die Fasern gitter bedeckt und mit einer gesättigten Lösung von bei der Bewegung der Nadelplatte von oben herunter Natriumchlorid benetzt. Durch dessen Einwirkung und auf einer Kante 300° von der Sicherungsfußentquellt die faserige Kollagenmasse, wonach die spitze, welche die Fasern bei der Rückbewegung der überflüssige Flüssigkeit durch ein System von Prcii- ao Nadelplatte, das ist von unten hinaus, durchbinden, walzen beseitigt wird, so daß eine teilweise Entwässc- Die übrigen Operationen sind dieselben wie im rung auf 40 % Trockensubstanz stattfindet. Beispiel 1 bis auf die Schmierung, welche bei der
Zum teilweise entwässerten Band der cntqucllten Unterlage aus Maschinenleimleder nicht durchgeführt
faserigen Kollagenmasse wird von beiden Seiten ein wird.
Vlies von 120g/m2 aus einer Mischung von 40' „ as Beispiel 4
Polyamid-Stapelfasern 4 den, 65 mm und 60 % Viskose-Stapelfasern 3,5 den, 60 mm hinzugegeben. Das Auf das endlose Band wird ein Textilgitter in Form so aufgeschichtete Gebilde wird weiter durch Ein- eines Tülls aus Polypropylen-Seide abgewickelt. Auf stechen auf dem Aggregat der Nadei-Einsiedimasclii- dieses Gitter wird die aufgequollene faserige KoIIanen abwechselnd von oben und von unten bis zur 30 genmasse aufgetragen, die aus einem Gerber-Spalt-Gesamteinstichzahl 300 Einstiche cm2 verfestigt. Zum leder bereitet wurde und eine Trockensubstanz von Einstechen werden verchromte Nadeln zum Filzen 8% hat. Die Dicke des aufgetragenen Bandes aus mit je drei Spitzen, auf zwei Kanten voneinander um der aufgequollenen faserigen Kollagenmasse beträgt 60° und 180° vom Sicherungsfuß entfernt, verwendet. 6 mm. Das Gitter mit dem Ansatz der aufgequollenen
Die übrigen Arbeitsfolgen sind dieselben wie im 35 faserigen Kollagenmasse wird mit einer gesättigten
Beispiel 1, bis auf die Schmierung, welche bei der Natriumchlorid-Lösung berieselt, durch deren Ein-
Maschinenleimleder-Unterlage nicht durchgeführt wirkung die faserige Kollagenmasse aufgequollen
wird. wird. Die überschüssige Flüssigkeit wird durch ein
Beispiel 3 System von Preßwalzen beseitigt, so daß ein teil-
40 weises Entwässern auf eine Trockensubstanz von
Auf ein endloses Band wird ein Textilgitter abge- 35 % stattfindet.
wickelt, welches eine mechanisch verfestigte nicht- Zu dem so teilweise entwässerten Band der aufgegewebte Textilie aus einer Mischung von 70 % Poly- quollenen faserigen Kollagenmasse mit lediglich propylen-Stapelfasern und 30 % Viskose-Stapelfasern einem Textilgitter wird ein Vlies hinzugefügt, das aus von 100g/cm2 Masse bildet. Auf dieses Gitter wird 45 100% Polyesterstapelfascr 1,5 den, 40 mm bei einer eine gequollene faserige Kollagenmasse, die aus Ma- Grammage 150/m2 besteht, und zwar ν η der Seite, schinenleimleder bereitet wurde, in welche vorher auf der das Textilgitter ist. Auf der gegenüberliegen-50% feinzerfaserte Chromstapelfasern eingemischt den Seite der faserigen Kollagenmasse wird ein Vlies wurden, aufgetragen. Dieses Gemisch hat eine Trok- hinzugefügt, welches aus 100°/· Viskose-Stapelfasern kensubstanz von 10%. Die Dicke des aufgetragenen so 2,75 den, 40 mm bei einer Grammage 150/m* beBandes beträgt 5 mm. Das aufgetragene Band wird reitet wurde. Das so geschichtete Gebilde wird sovon neuem mit einem einseitig durch ein Bindemittel dann auf einem Aggregat von Nadeleinstechmaschiverfestigtes Vlies-Textilgitter bedeckt. Es handelt sich nen in eine Gesamtzahl 300 Einstiche pro cm* einum ein Vlies, das aus einer Masse 100 g, cm- mit gestochen.
100 %» Viskose-Stapelfasern 3,5 den, 60 mm besteht. 55 Die übrigen Operationen sind mit den im Beispiel 1
Das verwendete Bindemittel zur Verfugung des Vlie- angeführten gleich.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Bereitung einer Unterlage für die Pioduktion von künstlichem Schaftleder oder Galanterieleder aus einem Textilgitter mit einem Gehalt i:n Kollagenfasern, wobei die verwendete Kollagenmasse mit wäßrigen Elektrolytlösungen entquollen und mit Gerbstoff gegerbt wird, dad u r c h g e k e η η ζ e i c h η e t. daß auf ein Textilgitier einseitig oder beiderseitig eine aufgequollene faserige Kollagenmasse aufgetragen wird, diese Schicht gegebenenfalls noch mit einem Textilgitter bedeckt wird, danach der Schichtkörper mit einer gesattigten Salzlösung berieselt oder mit dem Salz im feingemahlenen Zustand bestreut wird, wonach er bis ;:um uill-tändigen Entquellen und teilweisen Entwässern der faserigen Kollagenmas>e auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 50 bis SO" ο gepreßt wird, auf das Gebilde, sofern nicht die anfangs auf ein Faservlies als Tcxtilgitter aufgetragene aufgequollene faserige Kollagenmasse noch mit einem Textilgitter in Form eines Faservlieses bedeckt wurde, wenigstens auf der Seite der entquellten Kollagenschicht oder zusätzlich wenigstens von einer Seite ein Faservlies aus synthetischen oder natürlichen Fasern oder deren Mischungen aufgelegt wird, das Ganze mit der an Trockenmasse 20- bis 50" oigen entqueUten faserigen Kollagenschicht bzw. -schichten sodann genadelt wird und schließlich durch Behandlung mit Chron-, Aluminium- oder Zirkon-Salzen, mit anderen Gerbstoffen oder mit Aldehyden ausgegerbt und nachfolgend getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß zum Auftragen auf das Textilgitter eine aufgequollene faserige Kollagenmasse \erwendet wird, in die kurze synthetische oder Naturfasern in Stapelform eingemischt worden sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auftragen auf das Textilgilter eine aufgequollene faserige Kollagenmasse verwendet wird, in die feinzermahlene Chromfalzspäne von 20 bis 50°Ό Trockensubstanz eingemiseh; worden sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auftragen auf das Textilgitter eine aufgequollene fi'scrige Kollagenmasfe verwendet wird, die zusätzliche Bindemittel iii Form von Latex. Polyacrylat oder PoIyisocyanat. gegebenenfalls in Form deren Monomere, enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auftragen auf das Textilgitter eine aufgequollene faserige Kollagenmasse verwendet svird. die zusätzlich nicht ionogcne oder kationaktive Schmiermittel in einer Menge von 4",ι., bezogen auf die Trockensubstanz der faserigen Kolbgenmasse, enthält.
DE19691930523 1968-08-16 1969-06-16 Verfahren zur bereitung einer unterlage fuer die produktion von kunstleder Granted DE1930523B2 (de)

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GB (1) GB1273386A (de)
IE (1) IE33160B1 (de)
NL (1) NL6911150A (de)
SE (1) SE356712B (de)
ZA (1) ZA695428B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2705699A1 (de) * 1976-02-20 1977-09-01 Chemiaro Ets Verfahren zur herstellung kuenstlichen leders

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DE2705699A1 (de) * 1976-02-20 1977-09-01 Chemiaro Ets Verfahren zur herstellung kuenstlichen leders

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Publication number Publication date
DE1930523B2 (de) 1973-03-22
BE735583A (de) 1969-12-16
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BR6910265D0 (pt) 1973-01-16
SE356712B (de) 1973-06-04
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