DE742219C - Verfahren zur Veredelung von kunstlederartigen Flaechengebilden - Google Patents

Verfahren zur Veredelung von kunstlederartigen Flaechengebilden

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DE742219C
DE742219C DEF84205D DEF0084205D DE742219C DE 742219 C DE742219 C DE 742219C DE F84205 D DEF84205 D DE F84205D DE F0084205 D DEF0084205 D DE F0084205D DE 742219 C DE742219 C DE 742219C
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DE
Germany
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swelling agents
fibers
swelling
agents
treated
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DEF84205D
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English (en)
Inventor
Dr Carl Ludwig Nottebohm
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Carl Freudenberg KG
Original Assignee
Carl Freudenberg KG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/693Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural or synthetic rubber, or derivatives thereof

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Synthetic Leather, Interior Materials Or Flexible Sheet Materials (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Veredelung von kunstlederartigen-Flächengebilden Es ist bereits bekannt, durch ImprägMieren von lockeren Faservliesen, wie sie z. B. durch Krempeln von Fasersto.ffen, erhalten werden, mit Bindemitteln nicht gew-ebte, band- oder plattenförmige Erzeugnisse herzustellen, die als Kunstleder Verwendung finden. Derartige Erzeugnisse unterscheiden sich im allgemeinen noch beträchtlich sowohl in ihrem Griff als auch in andeTen Eigenschaften, z. B. in ihrer Dehnbarkeit, von natürlichem Leder. Auch läßt die Festigkeit, insbesondere die Reißfestigkeit derartiger Erzeugnisse noch zu wünschen Übrig.
  • Es sind bereits Verfahren zur Behandlung von solchen mit Bindemitteln imprägnierten Faserstoffen mit Allmlilaugen bekannt. Nach einem Vorschlag soll der harte und steife Griff mit Kautschuk imprägnierter Faserstoffe, der angeblich auf dem Gehalt der Kautschukmilch an nicht kautschukartigen Stoffen, insbesondere Eiweißen und Harzen, beruht, dadurch beseitigt werden, daß die irnprägnierteil Gebilde mit i o- bis i 8prezentiger Natronlauge oder anderen starIken Alkalien behandelt werden. Hierbei wird ausdrücIdich festgestellt, daß Beine Merzerisierungsivirkung- nicht eintritt. Dies ist damit zu erldären, daß nach diesem Vorschlag durch Zerfasem im Holländer erhaltene und auf Papiennaschinen geformte BaumwatIle, oder Holzpulp:e verarbeitet wird, die so weit hydratisiert ist, daß sie nicht zu quellen vermag. Andererseits sind die angegebenen Konzentrationen von io bis 18% zur Behandlung von Baumwolle und Holzfasexn nicht geeignet.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren werden Faserflecken oder -vliese mit Lösimgen von Kautschuk in organischen Lösungsmitteln in vollständig geschlossenen Gefäßen behandelt, der Kautschuk durch Fällungsmittel auf den Fasern niedergeschlagen, die imprägnierten Fasern zwischen Preffivalzen gepreßt oi und anschließend ausgewalzt. Zur Erhöhung der Festigkeit und Gleichmäßi#gkeit dieser Erzeugnisse können sie durch g mit Natronlaugge inerzerisiert Behandlung werden. Bei diesem Verfahren werden, sofern Faservliese verwendet -werden, diese beim Arbeiten im geschlossenen Gefäß in ihrer Struktur völlig zerstört.
  • Es wurde nun gefunden, daß man FlächentDebilde, die aus Faservliesen durch Imprägnieren. mit Kautschuk oder Polymerisaten von ungesättigten organischen Verbindungen in fester oder wäßriger Emulsionsform hergestellt wurden, dadurch veredeln kann, daß man die Gebilde unter Vermeidung von Spannung mit -wäßrigen Lösungen alkalisch reagierender Stoffe von solcher Konzentration behandelt, daß Quellung der Fasern erfolg-t und die Quellunggsmittel nach der Einwirkung entfernt. Durch diese Behandlung findet eine erhebliche Verdichtung und somit eine Verstärkun - der Flächengebilde statt, die sich in der Zunahme ihrer Stärke sowie in der Erhöhung ihrer Festigkeit, insbesondere ihrer -Reißfestigkeit, äußert. Außerdem wird die Oberfläche der Flächengebilde derart günstig beeinflußt, daß diese einerseits eine Muste-., erhalten, die den natürlichen, gerung wachsenen Ledernarben entspricht, und andererseits einen ledergleichen, dehnbaren Griff erlangen.
  • Als alkalisch reagierende Quellungsmittel kommen in erster Linie Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak oder Natriunicarbonatlösun-,gen in Frage.
  • Die Behandlung kann durch Eintatichen oder.Einfüh-ren der Flächengebilde in Bäder aus den Quellungsmitteln fortlaufend oder mit Unterbrechungen durchgeführt werden, wobei nach der Eiiiwirkung der Quellungsmittel diese beispielsweise durch Waschen mit Wasser oder mit Hilfe von Neutralisierungsmitteln und Auswaschen der entstandenen Salze entfernit -werden.
  • Bei der Behandlung mit Quellungsmitteln tritt eine mehr oder weniger starke Quellung der in den Flächengebilden enthaltenen Fasern auf. Nach Entfernung der Quellunggsmittel, wobei die Fasern gleichzeitig mehr oder weräger schrumpfen, werden die Flächenz,ebÜde g M etrucknet, zweckmäßigenveise, gepreßt und gegebenenfalls noch zugerichtet. Für die, Herstellung der erfindungsgemäß zu behandelnden Flächengebilde können natürliche oder künstliche Fasern von pflanzlicher oder tierischer Herkunft, z. B. Baumw4.Ile, Bastfasern, Holzfäsern, Haare, Haut- oder Lederfasern, Wolle, Seide, Kunstseide oder Zellwolle, verwendet werden. Diese Fasern können vor ihrer Verarbeitung auf Faservliese verschiedenen bekannten Vorbehandlungen unterworfen und nach üblichen Verfahr-en verarbeitet werden.
  • Unter Polymerisaten von ungesättigten organischen Verbindungen werden insbe sondere Polyvinylverbindungen oder Polyacrylverhindungen, Polystyrole oder kautschukartige Polymerisate von ungesättigt-en Kohlenwasserstoffen verstanden. Gegebenenfalls gelangen auch Mischpolymerisate, z.B. von Vinylchloriden mit Vinylestern oder anderen polymerisierbaren Verbindungen, die eine olefinische Doppelbindung aufweisen, zur An--wendung. Bei der Wahl des Bindemittels ist auf das später zu wählende Quellungsmittel, oder umgekehrt, Rücksicht 'zu nehmen. Insbesondere muß verhindert werden, daß die zur Anwendung gelangenden Bindemittel in den später zu venvendenden Quellungsmitteln gelöst werden, damit der Zusammenhalt der imprägnierten Faservliese nicht leidet. Die genaimten Bindemittel können die üblichen Zusatzstoffe, z. B. Weichmacher, Koagulierungsmittel, hitzeempfindlich machende Stoffe, Füllstoffe, Verdickungsmittel, Vulkanisationsmittel oder Vulkanisationsbeschleuniger, enthalten.
  • Die Imprägnierung der Fas-ervliese mit Bindemitteln kann nach den üblichen Verfahren erfolgen. Die Faservliese können aber auch mit festen, thermoplastisch-en Polynierisaten von ungesättigten organischen Verbindungen, wie Polyvinylverbindungen oder Butadien- oder Isoprenpolymerisaten, in Pulverfarm eingestreut und dann zwischen erhitzten Walzen verpreßt werden, jedoch ist eine solche Imprägnierungsweise nicht Gegenstand des vorliegenden Schutzbegehrens.
  • Die mit Binde -mittel imprägnierten Faservliese werden !entweder direkt im Anschluß an die Imprägnierung, gegebenenfalls in noch feuchtem Zustand, oder aber nach dem Trocknen und gegebenenfalls Pressen z. B. zwischen Kalanderwalzen der Nachbehandlung mit alkalisch reagierenden Quellungsmitteln unterworfen. Bei Anwendung einer Naßlinprägnierung muß man darauf achten, daß die verklebende Wirkung der Bindemitt#el sich so. -weit entfaltet hat, daß der entstandene Faserverband sich nicht mehr lösen kann.
  • Es ist zu beachten, daß die gleichen Quellungsmittel je nach ihrer Konzentration auf die gleiche Faser verschieden eimvirken können. So ist es z. B. bekannt, daß Natronlauge auf Baumwolle bei einer Konzentration unter etwa io0,to sehr langsam einwirkt. bei Konzentrationen von etwa 14 bis iSo"o sehr schnell die Faser durchdringt und eine starke Schrumpfung der Faser bewirkt, bei Kanzentrationen von etwa 29 bis 350ilo wieder lang samer reagiert und schließlich bei einer Konzentration von über 35% nur eine geringe Einwirkung ausübt.
  • Vielfach ist es zweckmäßig, beim Behandeln mit Quellungsmitteln bei einer möglichst tiefen Temperatur, z. B. bei Zimmertemperatur oder darunter, zu arbeiten, um die bei der Be.-handlurig auftretende Wärme abzuführen.
  • Das Verfahren kann fortlaufend auf Maschinen ausgeführt werden, wie- sie bei der Textilvere:delung verwendet werden, wobei darauf zu achten ist, daß die Flächengebilde während der Behandlung mit Quellungsmitteln ohne Spannung durch die Maschine laufen. So 1,-önn,en die imprägnierten Faservliese über oder unter einer Reihe von Walzen ein Ge-fäß durchlaufen, das etwa 18- bis 22prozentige Natrenlauge von ZimmertemperatuT enthält. Die letzten Walzen sind so angeordnet, daß der überschuß an Lauge abgepreßt wird. Dann wird das gequollene Flächengebilde durch eine Reihe von Bädeam geschickt, deren erste mit Wasser, deren weitere mit Säure und deren letzte- wieder mit Wasser beschickt worden ist. Auf diese Weise wird das Quellungsmittel, im, vorliegenden. Fall Natronlauge, möglichst vollständig entfernt, was für die günsti:gen Eigenschaften der Fertigerzeugnisse von großer Bedeutung ist.
  • Besondere Wirkungen können erzielt werden, wenn man das neue Verfahren auf Flächengebilde anwendet, die Gemische von verschiedenen Fasern enthalten, und derartige Flächengebilde mit Quallungsmittieln behandelt, die auf die verschiedenen Fasern unterschiedliche Wirkungen ausüben. So können beispielsweise FlächengiebIlde, die pflanzliche und tierische Fasern, z.B. Baumwolle und Wolle oder Seide, enthalten, mit Alkalilaugen behandelt werden. Hierbei ist darauf zu achten, daß die tierischen Fasern oder cüe Kunstfasern, die von Alkallen stark anggegriffen werden, durch die Alkalibehandlung nicht zerstört werden. Es ist :äi derartigen Fällen voirteilhaft, mit Konzentrationen der Allmlilauge g von nicht über 18 % bei Temperaturen unter io' C zu arbeiten, Durch die Verwendung von Mischfaservliesen ist es mü,- glich, auf 'k-ünsffichem Wege Erzeugnisse herzu5tellen, die Narbungen aufweisen, -welche denen des Chevreau-, Boxkalf- oder Schafleders ähnlich sind.
  • Ein anderer Weg, um derartige Narbungien oder auch Musterungen ader andere Wirkungen zu erzielen, besteht darin, daß die Oberfläche de-r mit den fraglichen Quellungsmitteln zu behandelnden Flächengebilde vorzu- sweise zum Teil z. B. musterartig mit Verbindungen behandelt oder bedeckt wird, die der Einwirkung der anzuwendenden Quellungsmittel widerstehen, so daß nur dia von diesen-Verbindungen nicht bedeckten Teile von den Quellungsmitteln angegriffen werden. Als Abdeckungsstoffe können beispielsweise Kunstharze, Eiweißstoffe, wie Casein, Metalloxyde, oder Metallsalze, wie Alumin:iumoxyd oder Aluminiumsalze, verwendet werden. Auch auf diesem Wege gelangt man zu Erzeugnissen, die sich in bezug auf Narben, Glanz und Griff von den natürlichen Ledern nicht-,oder nicht wesentlich unterscheiden, oder aber man kann auch Wirkungen erzielen, die selbst bei natürlichem Leder nicht möglich sind.
  • B eisp iel Ein aus Ramiefasern hergestelltes Faservlies von etwa 2oo je Quadratmeter Gewicht wird mit Kautschukmilch, die die üblichen Vulkanisierrnittel und -beschleuniger enthalten kann, so stark imprägniert, daß etwa 2001-Trockenkautschuk auf i qm des Vlieses kommen. Das Vlies wird nach dem Imprägnivren getrocknet, beiderseitig schwach ankalandriert und in etwa 23,5prozentigeNatro-nlau,- ge eingef ührt. Hierbei bekommt das Flächen-,gebilde. ein glasartiges, pergarnentiertes Aussehen und quillt sehr stark auf. Nach etwa 5 Minuten wird das Flächengebilde mit fließendem Wasser sorgfältig gespült, bis alle Reste der Natronlauge entfernt worden sind. Dahei tritt eine staxke Schrumpfung des imprägnierten Faservlieses ein, die sich äußer-]ich in dem Auftreten einer elefant-enha-titähnlichen Oberfläche bemerkbar macht. Das so.erhaltene Erzeugnis wird getrocknet, gepreßt und je -nach Wunsch bearbeitet, insbesondere zugerichtet und vulkanisiert. Man erhält so Flächengebilde von großer Elastizität und von lederartigeni Griff. Es ist zu hemerken, daß der ledergleiche Griff des Erzeug,nisses auch ohne Vulkanisation erreicht wird, so daß die Griffverbesserung in erster Linie auf die Behandlung mit den verwendeten Quellungsmitteln zurückzuführen ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Veredelung v on kunstlederartigen Flächengebilden, die aus gekrempelten FaservIiesen durch Imprägnieren mit Kautschuk oder Polymerisaten ungesättigter organischer Verbindungen oder deren wäßrigen Emulsionen oder Suspensionen unter Erhaltung der Vliesstruktur hergestellt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die imprägnierten Flächengebilde unter Vermeidung von Spannung mit wäßrigen Lösungen alkalisch reagierender Stoffe, wie Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak und bzw. oder Natrituncarbonatlösungen, von solcher Konzentration behandelt, daß eine Quellung der Fasern erfolgt, und die Quellungsmittel nach der Einwirkung beiGpielsweise -durüh "#V2schön mit Wasser oder mit Hilfe von, NeutralisatIonsmitteln. und Auswaschen äi entstandenen Salze entfernt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Flächengebildie verwendet, die mit Hilfe von Gemischen aus verschiedenen Fasern hergestellt wo-rden sind. 3. Verfahren nach Ansprüchen i oder 2, dadurchgekennzeichnet, daß mandieOberfläche der mit alkalisch reagierenden Quellung smitteln zu behandelnden Flächengebilde vorzugsweise zum Teil mit Verbindungen, wie Kunstharzen, Eiweißstoffen, Metalloxyden adex Metallsalzen, bedeckt, die der Einwirkunol der Quellungsmittel widerstehen. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vorn Stand der Technik sind im. Erteilupgsverfahren folgende Druckschriften in B-etracht gezogen worden. deutsche Patentschriften ... Nr. 194 506, 3o8,D89, 693 153,-britische Patentschrift ... Nr. 15 253/1907; amerikanische Patentschrift . Nr. i goo 9 5 1.
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Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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GB190715253A (en) * 1907-07-02 1908-04-23 Rudolf Weeber Improvements in or relating to Leather Substitutes
US1900951A (en) * 1929-04-22 1933-03-14 Brown Co Manufacture of rubber-impregnated products
DE693153C (de) * 1933-05-21 1940-07-03 Freudenberg Carl Fa Verfahren zum Impraegnieren von lockeren unversponnenen zusammenhaengenden Fasermassen mit duennfluessigen saessrigen Kautschukdispersionen oder Kautschukloesungen

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