DE242774C - - Google Patents
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- DE242774C DE242774C DENDAT242774D DE242774DA DE242774C DE 242774 C DE242774 C DE 242774C DE NDAT242774 D DENDAT242774 D DE NDAT242774D DE 242774D A DE242774D A DE 242774DA DE 242774 C DE242774 C DE 242774C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
- D06M13/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M13/10—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
- D06M13/184—Carboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof
- D06M13/188—Monocarboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
KAISERLICHES yk
■ \
PTtTTOTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8#. GRUPPE
EDOUARD AGOSTINI in PARIS.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. September 1906 ab.
Zum Appretieren von Gespinsten, Geweben o. dgl. hat man bisher lösliche Seifen verwendet,
welche aber den für jeden Fachmann selbstverständlichen Nachteil haben, daß beim
Gebrauch der appretierten Gewebe Stoffe o. dgl. bzw. beim Waschen derselben die
löslichen Seifeft aus den Gewebestoffen o. dgl. ausgewaschen werden und die Appretur als
solche somit vollständig verloren geht.
ίο - Nach vorliegender Erfindung soll zum
Appretieren von Gespinsten, Geweben u. dgl. nicht eine lösliche Seife als solche, sondern
eine unlösliche Seife verwendet und diese soll in die Faser selbst eingeführt werden. Um
dies zu ermöglichen, wird nach vorliegender Erfindung das Appretieren des Gespinstes
oder Gewebes o. dgl. nicht mit einer fertigen unlöslichen Seife, sondern, mit einem Bade,
das die Bestandteile der unlöslichen Seife getrennt enthält, imprägniert und einer Trocknung
derartig unterworfen, daß in dem mit der Imprägnierflüssigkeit getränkten Gespinst
oder Gewebe die Bildung der unlöslichen Seife während der Trocknung in der Faser selbst
vor sich geht.
Hierbei ist aber zur Appreturmasse noch ein neutraler, nicht eintrocknender Fettkörper
oder ein schweres Mineralöl zugesetzt, mit dem die unlösliche Seife im Augenblick ihrer
Bildung sich derartig vermischt, daß sich eine homogene Masse bildet, die einerseits die zugesetzten
Füll- und Appreturmittel und andererseits auch die unlösliche Seife in der Faser
selbst besser umschließt, so daß eine bisher mit unlöslichen Seifen nicht erreichte und unbekannte
Wirkung erzielt wird.
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Es sei bemerkt, daß die Herstellung von unlöslichen Metallseifen aus Metalloxyden und
Fettsäuren sowie die Lösung solcher fertiger Seifen in Kohlenwasserstoffen oder Fettkörpern,
insbesondere zum Wasserdichtmachen von Geweben, an sich bekannt ist. In gleicher
Weise ist es für die Zwecke des Wasserdichtmachens von Geweben bekannt, die Bildung
einer unlöslichen Seife im Innern des Gewebes selbst vor sich gehen zu lassen dadurch, daß
das wasserdicht zu machende Gewebe zunächst durch eine Seifen- und dann durch eine SaIz-(z.
B. Alaun-) lösung — oder umgekehrt — hindurchgezogen und hierauf getrocknet wird.
Die auf der Außenfläche des Gewebes durch Ablagerung aufliegende und durch doppelte
Zersetzung gebildete unlösliche Seife verhindert ein Eindringen von Wasser in das Gewebe.
Diesen bekannten, insbesondere zum Wasserdichtmachen von Geweben bestimmten Verfahren
gegenüber kennzeichnet sich das Appre— turverfahren nach der Erfindung zur Behandlung
von Gespinsten, Geweben, Papier, Leder und anderen schwammartigen Körpern dadurch,
daß zunächst ein Bad aus geeigneten Appretur- und Füllmitteln, Metalloxyden, Fettsäuren
und schweren Mineralölen oder neutralen, nicht eintrocknenden Fettkörpern hergestellt,
in dieses die Bestandteile einer unlöslichen Metallseife getrennt enthaltende Bad
das zu appretierende Gewebe oder sonstiges Arbeitsgut eingetaucht, aus dem imprägnierten
Arbeitsgut die überschüssige Flüssigkeit entfernt und zuletzt das Gewebe o. dgl. behufs
seiner Trocknung einer verhältnismäßig hohen Temperatur ausgesetzt wird. Erst bei diesem
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Trockenvorgang bildet sich — gegenüber bekannten Appreturverfahren — die unlösliche
Metallseife durch die Einwirkung der Wärme, also nachdem sämtliche Bestandteile dieser im
letzten Teile des Arbeitsvorganges sich bildenden Metallseife in das Innere des Arbeitsgutes eingedrungen
sind, wobei aber während der Bildung der unlöslichen Seife sjch die letztere mit dem
neutralen Fettkörper oder schweren Mineralöl
ίο zu einer homogenen Masse derartig vermischt,
daß die Füll- und Appreturmittel bzw. die unlösliche Seife in der Faser selbst fixiert,
d. h. festgehalten und umschlossen werden. Auf diese Weise werden sämtliche Bestandteile
des Appreturbades in den einzelnen Fasern des Arbeitsgutes fixiert, deren natürliche, ihnen
eigentümliche Eigenschaften in keiner Weise einer Veränderung unterliegen und die trotzdem
beträchtliche Verdickung erfahren.
Wie aus dieser Gegenüberstellung des neuen Verfahrens gegenüber den bekannten Verfahren
sich klar ergibt, unterscheidet sich das erstere dem Bekannten gegenüber dadurch, daß einerseits
während der Bildung der unlöslichen Seife in der Faser selbst noch eine Vermischung
mit dem neutralen Fettkörper oder schweren Mineralöl zwecks Bildung einer homogenen
Masse und besserer Fixierung, d. h. des Festhaltens und Umschließens der Appretur- und
Füllmittel erzielt wird, und andererseits dadurch, daß eine unlösliche Seife auf der Faser
selbst sich nicht bilden kann, was dadurch erzielt wird, daß die einzelnen Bestandteile
der unlöslichen Seife erst bei einer verhältnismäßig hohen Temperatur diese Seife bilden
und während der vorangegangenen Trocknung die auf der Oberfläche des Gespinstes oder
Gewebes anhaftende Imprägnierungsflüssigkeit zum Teil verdunstet, zum Teil vollkommen
in das Innere des Gewebes eindringen kann.
Gegenüber den bekannten Verfahren des
Wasserdichtmachens von Geweben und der Bildung einer unlöslichen Seife unterscheidet
sich also sowohl die Imprägnierungsmasse als auch der Arbeitsvorgang bei vorliegendem Verfahren
ganz wesentlich.
Die in der vorstehend angegebenen Weise behandelten Gespinste, Gewebe o. dgl. behalten
nach beendigter Appretur ihre natürliche Geschmeidigkeit und äußere Erscheinung bei, die
Steifigkeit wird ebenso erhöht wie der Griff derselben, und die Stoffe verschießen und verbleichen
beim Waschen und bei ihrer sonstigen späteren Behandlung nicht.
Bei Ausführung des vorliegenden Appreturverfahrens, das in der Hauptsache auf der
Einwirkung einer Fettsäure auf Metalloxyde in der Wärme beruht, wird beispielsweise für
Baumwollengewebe wie folgt verfahren:
40 Gewichtsteile Stärkemehl (anhaftendes Appreturmittel), 40 Gewichtsteile Kaolin, 40
Gewichtsteile Calciumsulfat (Füllmittel) und 20 Gewichtsteile Tonerdehydrat mit ungefähr
10 Prozent wasserfreier Tonerde (Metalloxyd) werden mit 400 Gewichtsteilen Wasser vermischt.
Das Ganze wird zur Bildung von Stärke gekocht und abkühlen gelassen. Der
abgekühlten Masse "wird dann ein Gemisch aus 10 Teilen ölsäure (Fettsäure) und 10 Teilen
schwerem Mineralöl (Kohlenwasserstoff) zugesetzt und das neu gebildete Gemisch
kräftig umgerührt.
Mit diesem Bade wird das Gewebe imprägniert, das letztere behufs Beseitigung überschüssiger
Flüssigkeit zwischen Walzen ausgequetscht und dann bei hoher Temperatur auf mit Dampf geheizten Walzen (Kalandrieren)
oder mittels einer anderen geeigneten Vorrichtung getrocknet. Durch die Einwirkung
der Hitze wird zunächst dem Gemisch das noch in ihm vorhandene Wasser entzogen,
und der chemische Vorgang der Bildung einer unlöslichen Metallseife geht dann vor sich,
indem sich die Ölsäure mit der Tonerde zu Tonerdeoleat verbindet und dieses sich sofort
mit dem Mineralöl vermischt, wobei gleichzeitig das verwendete Appretur- und Füllmittel
im Innern des Gewebes und in seinen Fasern selbst fixiert wird.
Wenn man zum Trocknen bei höherer Temperatur das Gemisch von Tonerdehydrät,
ölsäure, neutralen Fettkörpern oder schwerem Mineralöl erhitzt, so erhält man eine gleichmäßige,
anhaftende, beständige, geschmeidige, in Wasser ganz unlösliche Masse oder »Appreturseife«
vom Aussehen normaler Fettkörper. In die oben beschriebene Appreturmasse können noch Tierleim, stärkehaltige Körper, Gummi,
Pflanzenschleim o. dgl. eingetragen werden, deren Plastizität und Geschmeidigkeit sich
beim Zusammenkommen mit diesen Appreturseifen erhöhen und zu ihrer Unlöslichkeit
derart mit beitragen, daß diese später vom Wasser nicht weggeführt oder weggeschwemmt
werden können. Bei dem nach erfolgtem Imprägnieren des Gewebes mit der Masse vorzunehmenden
Trocknen verliert dann die letztere ihre Härte wieder.
Beispielsweise lassen sich 50 Prozent Tierleim oder stärkemehlhaltige Körper in ein
Gewebe einbringen, ohne daß hierdurch der Glanz des mit ihnen zu imprägnierenden Gewebes
verdeckt oder seine Farbe irgendwie verändert wird.
In dem oben angeführten Beispiel ist als Vertreter des Metalloxyds Tonerde angegeben;
es kann an Stelle derselben auch Magnesium-, Calcium-, Barium-, Strontium-, Zink-, Bleioxyd
usw. zur Verwendung kommen. Es kann auch an Stelle der ölsäure eine andere
Fettsäure, wie Stearin- oder Palmitinsäure, oder auch ein Fettsäuregemisch verwendet
werden. Die Vermischung der gebildeten unlöslichen Metallseifen mit den nicht eintrocknenden
neutralen Fettkörpern oder schweren Kohlenwasserstoffen (Mineralölen) bewirkt eine
Erhöhung des Schmelz- oder Erstarrungspunktes sowie eine Vergrößerung des Anhaftungsvermögens
der zuletzt genannten Körper, wie auch das Anhaftungsvermögen der durch die Einwirkung der Hitze selbst gebildeten
ίο Masse ebenfalls erheblich zunimmt.
Claims (1)
- Patent-An SPR uch:Verfahren zum Appretieren von Gespinsten, Geweben o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß ein Bad aus Wasser, Fettsäure, Metalloxyd, nicht eintrocknenden neutralen Fettkörpern oder schweren Mineralölen, Appretur- oder Füllmitteln hergestellt, in das Bad das Arbeitsgut behufs seiner Imprägnierung mit demselben eingetaucht, die überschüssige Flüssigkeit aus letzterem entfernt und hierauf das Arbeitsgut einem intensiven Trockenvorgang durch Wärme derart unterworfen wird, daß unter teilweiser Verdunstung der auf der Oberfläche des Arbeitsgutes anhaftenden Flüssigkeit und teilweise vollkommenem Eindringen derselben in das Innere des Gespinstes oder Gewebes o. dgl. eine unlösliche Metallseife gebildet und diese im Augenblicke ihrer Bildung mit den neutralen Fettkörpern oder schweren Mineralölen unter gleichzeitiger Fixierung der Appretur- und Füllmittel im Innern der Fasern des Arbeitsgutes selbst innig vermischt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Also Published As
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FR361772A (fr) | 1906-11-03 |
FR7757E (fr) | 1907-10-01 |
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