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Verfahren zur Herstellung von Gebilden mit wasserabstoßender, plüschartiger
Oberfläche Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Gebilden
mit wasserabstoßender, plüschartiger Oberfläche durch Beflockung der mit Klebstoff
versehenen Oberfläche mit kurz geschnittenen Cellulosefasern im elektrostatischen,
Feld. Um Beflockungen einen hydrophoben Charakter zu verleihen,, hat man bereits
versucht, die Flocken vor der Aufbringung auf die Oberflächen mit den/ in der Textilausrüstung
verwendeten ionogenen, thermolabilen Hydrophobierungsmibteln zu behandeln. Diese
Verbindungen, die höhere Paraffinreste enthalten und gewöhnlich ka.tionaktiven Charakter
besitzen, verlieren. bei dem verfahrensmäßig notwendigen Erhitzungsprozeß ihren
ionogenen Charakter, und die Spaltprodukte treten mehr oder weniger mit Hyd.roxylgruppen
der Cellulose in Reaktion. Bei der Übertragung dieses Verfahrens auf das Präparieren
von Celluloseflocken, die zur Herstellung wasserabstoßender, plüschartiger Oberflächen.
im elektrischen Feld dienen sollen, hat es sich gezeigt, daß die auf diese Weise
ausgerüsteten Flocken: sich nicht mehr ausreichend elektrisch aufladen lassen und
wegen ihres ungenügenden Springvermögens. für die elektrostatische Beflockung ungeeignet
sind.
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Es wurde nun gefunden, da;B die elektrostatische Beflockung von Oberflächen
mit Cellulosefasern, die mit ihermolabilen ionogenen Hydrophobierungsmitteln:, insbesondere
quaternären Ammon.iumsalzen; präpariert sind, mit sehr gutem Erfolg durchgeführt
werden kann, wenn man die
präpariexten Fasern so vorsichtig trocknet,
daß die Präparationsmittel ihren ionogenen Charakter behalten- und: keine chemische
Reaktion. mit der Cellulose stattfindet, dann: die Beflockung im elektrischen Feld-,
in üblicher Weise vornimmt und schließlich die beflockten Gebilde noch kurze Zeit
auf Temperaturen über too° erhitzt. Man kann, um das Verfahren abzukürzen, auch
bei mäßig erhöhter Temperatur trocknen, wobei Temperaturen oberhalb q.o° im allgemeinen
vermieden. werden sollen. Die bestgeeignete Temperatur muß vom Fall zu Fall durch
Ausprobieren ermittelt werden,, da die in Frage kommenden chemischen Verbindungen
erhebliche 'LTnterschsede bezüglich ihrer Thermalabilität aufweisen. Besonders günstige
Ergebnisse wurden erhalten mit Flocken, die nach dem Trocknen noch to bis 15 % Feuchtigkeit
enthielten. Die mit den: angegebenen Mitteln. unter den angegebenen: Bedingungen
präparierten. Fasern besitzen im elektrischen Feld ein ausreichendes Springvermögen
zu den, mit Klebstoff, gewöhnlich einem Kunstharzkleber, bestrichenen Oberflächen.
Die zu veredelnden., beliebige Formen: aufweisenden Gebilde können im übrigen an
ihrer Oberfläche aus den verschiedenartigsten Materialien bestehen, z. B. aus Textilfasern
oder -fäden, Leder, Pappe, Papier, Kunststoff- oder Metallfolien. Auch das, zur
Erreichung des Hydrophobierungseffektes erforderliche Nacherhitzen muß der Reaktionsfähigkeit
bzw. Zersetzlichkeit der angewandten Hydrophobierungsmittel angepaßt sein. In der
Regel genügen Temperaturen von: too bis 13o°.
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Als Hydrophobierungsmittel eignen sich z. B. kationaktive Pyridinülnsalze
der Formel
wobei R einen Alkylrest mit mindestens 8 C-Atomen, X die Gruppe
und Ac einen Säurerest bedeuten kann. Der Pyridinring kann auch durch einen, Alkylpyridin.ring
ersetzt sein.
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Ferner eignen sich ass. Hydrophobierungsmittel bifunktiornelle Pyr.idinumsalze
folgender Formel
wobei x eine ganze Zahl, vorzugsweise 5 und mehr bedeutet und der Pyridinring auch
durch einen Alkylpyridinring ersetzt sein kann; weiterhin kationaktive Verbindungen
der Formel
wobei R gesättigte Kohlenwasserstoffreste versinnbildlicht; oder Produkte vom Typ
der Beteine folgender Formel
in der R für einen, höheren Alkylrest steht. Schließlich können auch thermische
Thiuroniumverbindungenl mit höheren aliphatischen Resten verwendet werden.
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Beispiel 1 Reyonfasern vom Einzeltiter 3 den mit einer Schnittlänge
von o,5 mm werden im Flottenverhältnis. 1:2o 15 Minuten bei 6o° mit einer wäßrigen.
Lösung behandelt, die im Liter 59
Stearoylamido-methyl-pyridinumchlorid enthält.
Die Fasern, werden auf etwa 9o % Gewichtszunahme abgequetscht und 12 Stunden: bei
2o° getrocknet. Die s0 vorbehandelten Reyonflocken läßt man im elektrischen Feld
auf einen mit Kunststoffkleber bestrichenen - Pappkaxton aufspringen und erhitzt
nachher denn beflockten Karton to Minuten auf 12o°. Man erhält eine gleichmäßige,
plüschartige, sehr gut. wasserabstoßende Oberfläche.
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Beispiel 2 Reyonfasern ,vom Einzeltiter Eden mit einer Schnittlänge
von o,5 mm werden: im Floiten@ verhältnis 1:20 30 Minuten bei 2ä° mit einer
wäßrigen, Lösung behandelt, die im Liter 5o g einer q.oprozemtigen wäßrigen Paste
des Beteins aus Octadecylchlormethyläther und N-Diäthylaminoessigsäuremethylester
enthält. Die Fasern werden wie im Beispiel 1 auf etwa 9o °/o Gewichtszunahme abgequetscht
und 12 Stunden bei 2o° getrocknet. Man, läßt nun die präparierten, etwa 12
0% Feuchtigkeit enthaltenden Flocken im elektrischen. Feld auf einen, mit Klebstoff
bestrichenen Baumwollstoff aufspringen. Zur Ausbildung des Hydrophobierungseffektes
wird der plüschartige Baumwollstoff to Minuten auf 120° erhitzt.
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BeisTiel 3 Reyonfasern werden unter den oben angegebenen Bedingungen
mit einer wäßrigen Lösung behandelt, die im Liter 50g des bis-
Pyridinumsalzes,
aus. Hexamethylen ; bis.- chlormethyläther enthalten. Die Fasern werden nach der
Behandlung auf 9o o/o Gewichtszunahme abgequetscht und bei 3o° auf einen Wassergehalt
von 14 % getrocknet. Anschließend läßt man die Fasern. im elektrischen Feld auf
ein mit Kunststoffkleber bestrichenes Baumwollgewebe, springen und erhitzt dann
15 Minuten. bei i2o° nach. Das plüschartige Gewebe ist gut wasserabstoßend.
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Beispiel q.
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Reyonfasern vom Einzeltiter 5 den mit einer Schnittlänge von o,35
mm werden im. Flottenverhältnis- i:2o i5 Minuten mit einer wäßrigen Lösung behandelt,
die im Liter 3o g Stearoylamidomethyltrimethyl-ammo:nium-chlori,d enthält. Die wie
oben auf 9o % Feuchtigkeit abgeschleuderten Fasern trocknet man bei 30° auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von 40/0. Man läßt dann die Fasern im elektrischen, Feld auf
eine mit Kunststoffkleber bestrichene Aluminiumfolie aufspringen und erhitzt schließlich
15 Minuten auf 13o° nach.