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Verfahren zur Erzeugung von Entfärbungskohle. Die Erfindung bezweckt
die Herstellung einer hocbaktiven Entfärbungskohle. Es ist bereits bekannt. zu diesem
Zwecke organische Substanzen, z. B. Sägespäne, zu benutzen, die vor der Verkohlung
mit Salzen, z. B. Calciumacetat, imprägniert werden. Von diesen bekannten Verfahren
unterscheidet sich (las den Erfindungsgegenstand bildende dadurch, (saß als Iniprägnierun.gsmittel
Kaliumacetat (CH;COOIs) verwendet wird, welches nach vier Verkohlung entfernt wird.
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Dieses Verfahren bietet im Vergleiche zu rlen meisten der bekannten
'-erfahren den Vorteil einer sehr vollständigen und beschleunigten Verkohlung und
der Erzielung einer insbesondere für das Bleichen von Ölen und Paraffin besonders
großen Entfärbun-skraft. Seine Überlegenheit gegenüber der Verwendung von Calciuinacetat
beruht einerseits darauf, daß das Kalimnsalz sich bedeutend leichter in Wasser löst
als das Calciumsalz und daher, um es aus 4-ler erzeugten Kohle zu entfernen, erheblich
weniger Waschflüssigkeit erforderlich ist, die zur Konzentration entsprechend weniger
Wärme erfordert als die bei den bekannten Verfahren gebildete Calcimnacetatlösung.
Ferner wird Calciuinacetat beim Erhitzen bedeutend schneller zersetzt als Kaliumacetat,
weshalb die aktivierende Wirkundes Calciumsalzes auf Cellulose weniger nachhaltend
ist als die des Kaliumacetats und demnach die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
durch die Verwendang von Kaliumacetat gesteigert wird, da durch Kaliumacetat eine
größere -Menge organischer Substanzen zur Verkohlung gebracht werden scann als mit
der gleichen 'Menge Calciumacetat.
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DasKaliumacetat kann entweder als wasserfreies Salz oder in Form einer
stark konzentrierten U-sung zur Verwendung kommen. Als zu verkohlen(ies -Material
kommen Sägespäne wler andre organische Substanzen in Frage.
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Das nach der Verkohlung zurückbleibende Kaliumacetat muß entfernt
werden, da das Salz mit der zu entfärhenden Flüssigkeit nicht in Verbindung kommen
darf.
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Die Erfindung kann z. B. in folgender Weise zur Ausführung kommen:
Eine gewisse 'Menge Sägespäne wird mit wenigstens der gleichen Gewichtsmenge von
wasserfreiem Kaliumacetat gemischt und erhitzt. Hierbei wird zunächst Dias überschüssige
Wasser ausgetrieben, und bei fortschreiten:Ier Erhitzung entweichen die Destillationsprodukte
des Holzes, wobei die 'Masse sich erst bräunt und dann plötzlich in einem teigartigen,
stark blähenden Brei übergeht. Die Erhitzung wird so lange fortgesetzt, bis keine
Holzdestillationspru:lukte mehr auftreten und eine tr cclcene, feinkörnige Masse
übrigbleibt.
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Uin das Kaliumacetat zu entfernen, wird die durch die Verkohlung erhaltene
-lasse mit verdünnter Salzsäure erhitzt. Hierdurch wir:- glas Kaliumacetat zersetzt.
und die Essigsäure entweicht. Zach der Behandlung mit Salzsäure wird die Kohle mit
Wasser gut ausgewaschen und getrocknet und stellt alsdann, wenn die Behandlung mit
Salzsäure
in richtiger Weise durchgeführt ist, eine hochaktive Entfärbungskohle
dar, welche von irgendwelchen löslichen Bestandteilen frei ist. Aus dem Filtrat
dieses Prozesses läßt sieb durch Abdampfen die überschüssige Salzsäure wiedergewinnen.
Als wertvolles Nebenprodukt erhält man außerdem Kaliumclilorid.
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Ob die Salzsäure in ausreichendem Maße auf die Kohl: eingewirkt hat,
ist daraus zu erkennen, ,daß beim Auswaschen der Kohle ,las Filtrat sofort völlig
farblos und essigsäurefrei ist. Wenn der Salzsäurezusatz ungenügend war, so ist
das Filtrat durch noch z urt fick -gebliebene lösliche Holzdestillationsprodukte
tiefrotbraun gefärbt. In diesem Falle ist es selbst nach längerem Auswaschen
nicht möglich, ein vollkommen farbloses Filtrat zu erbalten. Die gewonnene
Kohle zeigt dann auch eine geringe Entfärbungskraft, da der noch teilweise in der
Kohle enthaltene Farbstoff auf die zu entfärbende Flüssigkeit färbend wirkt. Durch
genügende Behandlung mit Salzsäure wird der braune lösliche Farbstoff ausgefällt.
Er verbleibt allerdings in der Kohle, ist aber, ria er in unlösliche Form übergeführt
worden ist, vollkommen unschädlich.
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Die beim Erhitzen der nach dein Verkohlungsprozesse zurückbleibenden
-Tasse entweichende Essigsäure wird zweckmäßig durch entsprechende Destillationseinrichtungen
wiedergewonnen, wodurch die Wirtschaftlichkeit des ganzen Verfahrens wesentlich
erhöht wird.