DE570894C - Verfahren zur Erzeugung geformter Kunstmassen durch Koagulieren von Viscose - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung geformter Kunstmassen durch Koagulieren von Viscose

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DE570894C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
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Description

  • Verfahren zur Erzeugung geformter Kunstmassen durch Koagulieren von Viscose Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung geformter Kunstmassen von schaumartigem Charakter, d. h. mit im wesentlichen geschlossenen Poren durch Koagulation von flüssiger Viscose, die mittels Luft und Schaumbildnern schaumig gemacht wurde. Die Erfindung stützt sich auf die Beobachtung, daß die Stabilität derartiger Schäume hinreichend groß ist, um die gegenüber der erzwungenen Koagulation längere Zeit beanspruchende freiwillige, d. h. zufolge des natürlichen Reifeablaufes eintretende Koagulation nutzbar zu machen.
  • Poröse Massen aus Viscose sind bisher in Form von Luftseide u. dgl. sowie von Schwämmen; d. h. Gebilden mit im wesentlichen offenen Poren, bekannt (vgl. z. B. die französische Patentschrift 672 r36). Die dort angewendeten Koagulationsverfahren bzw. Verfahren zur Herstellung der Porosität sind jedoch auf geformte Kunstmassen mit schaumartiger Struktur, d. h. mit im wesentlichen geschlossenen Poren, nicht übertragbar.
  • Gemäß der Erfindung koaguliert man die schaumig gemachte Viscose ohne Zuhilfenahme bekannter Fällmittel lediglich durch Fortsetzung des natürlichen Reifeprozesses. gegebenenfalls unter Zusatz von Mitteln., welche diesen fördern, worauf man gegebenenfalls auswäscht. Für die Gewinnung und Haltbarkeit des Schaumes ist es wesentlich, eine Viscose von geeigneter Zähigkeit zu benutzen. Vorzugsweise verwendet man Viscose mit einem Alkaligehalt unter 6%, also einem geringeren Alkaligehalt als in der Kunstseideindustrie üblich. Um dies zu erreichen, kann das Nanthogenat statt in Natronlauge in Wasser aufgelöst werden. Ferner kann man durch stärkeres Abpressen der Alkalicellulose vor dem Sulfidieren eine weitere Herabminderung des Alkaligehaltes der Viscose ermöglichen. Schließlich kann man auch überschüssiges Alkali vor der Auflösung des Xanthogenats durch Essigsäure neutralisieren oder durch Salzlösungen, Spiritus o. dgl. verdrängen oder auswaschen.
  • Als besonders geeignete Schaumbildner sind zu nennen: Eiweiß, Seife, Fettsäure, insbesondere Ölsäure; Saponine oder saponinhaltige Naturstoffe, Dextrine und Gummistoffe.
  • Zum Einschlagen und Einpressen der Luft können beliebige Misch- oder Schlagvorrichtungen benutzt werden; auch kann man die Massen durch Ausspritzen aus einer Spritzpistole in Schaum verwandeln usw. Der Schaum läßt sich in beliebige Formen gießen und so zu allen möglichen Gegenständen verarbeiten, wie z. B. Platten, Schalen, Hohlkörpern usw.
  • Der auf die angegebene Weise gebildete Schaum wird anschließend durch Regeneration der Celluilose verfestigt. Dies geschieht durch freiwillige Koagulation. Die freiwillige Koagulation wird zweckmäßig bei erhöhter Temperatur durchgeführt und kann durch chemische Mittel unterstützt werden, z. B. durch die Einwirkung von Salzlösungen, jedoch in einer Menge und Konzentration unterhalb der Koagulationsgrenze, so daß die Masse noch gießbar bleibt. Soweit nötig, folgt auf die Koagulation ein Waschprozeß; um ein späteres Ausblühen der Schäume zu vermeiden. Hierauf wird in bekannter Weise getrocknet.
  • Man kann auf die beschriebene Art sehr leichte und dennoch zugleich feste Schäume erzeugen. Das spezifische Gewicht liegt je nach den gewählten Bedingungen zwischen o,o-- bis etwa i,oo g.
  • Trotz ihres geringen Raumgewichtes ist die Festigkeit der neuen Kunstmassen ausreichend, um ihnen eine weit ausgedehnte technische Verwendung zu sichern. Die Festigkeit hängt in gewisser Weise von dem spezifischen Gewicht und von der Art der Bläschen ab, jedoch besitzen auch die leichtesten derart hergestellten Schäume noch eine überraschende Festigkeit. Erfindungsgemäß koaguliert man den Schaum in geeigneten Formen, die gegebenenfalls nach der Koagulation nicht entfernt werden und die Oberfläche des Schaumkörpers verstärken. Hierdurch wird die Festigkeit des fertigen Produktes erhöht. Besonders geeignet hierfür sind Formen aus Papier oder ähnlichen Massen. Um die Oberfläche des Schaumkörpers zu verfestigen, kann man den Koagulationsprozeß in trockener Luft vornehmen bzw. die Wärmeeinwirkung länger ausdehnen, als zur Koagulation erforderlich ist, was zur Folge hat, daß sich an der Oberfläche des Schaumkörpers eine krustenartige Verstärkung ausbildet, welche die innere lockere und darum etwas weniger feste Schicht schützt.
  • Die Schäume lassen sich beliebig färben und durch Zusätze weitgehend in ihren Eigenschaften beeinflussen. Bei den Zusätzen kann man unterscheiden zwischen Füllstoffen, Weichmachungsrnitteln und Bindemitteln. Die Füllstoffe wirken mechanisch, die Weichmachungsmittel halten den Schaum mehr oder weniger elastisch, die Bindemittel üben einen chemischen oder physikalisch-chemischen Einfluß aus.
  • Als Füllstoffe kommen in bekannter Weise z. B. Textilfasern, Holzwolle, Zellstoff, tierische Haare, Asbest u. dgl. in Frage. Durch derartige Zusätze wird besonders die Festigkeit in günstigem Sinne beeinflußt. Ähnlich wirken Kork, Holzschliff und indifferente Pulver. Weichmachungsmittel sind beispielsweise Glycerin, Glykol und andere hygroskopische Stoffe. Es wird durch die wasseranziehenden Eigenschaften dieser Stoffe eine vollständige Austrocknung des Schaumes verhindert, so daß er geschmeidig bleibt. Diese Stoffe haben außerdem die Eigenschaft, die Zähigkeit der Viscose zu erhöhen, und bewirken daher eine erhöhte Stabilität der Schäume beim Koagulationsvorgang.
  • Als Bindemittel können Gips, Zement und ähnliche wasserbindende Stoffe in Mengen zugesetzt werden, die den Cellulosegehalt weit übersteigen. Es ergeben sich Massen, die neben ihrer Porosität verhältnismäßig zäh und leicht zu bearbeiten und feuerfest sind. Ausführungsbeispiel Alkalicellulose wird unmittelbar nach ihrer Herstellung oder nach kurzer Vorreife in üblicher Weise sulfidiert und das entstandene Cellulosexanthogenat in Wasser im Verhältnis i : 3 aufgelöst. Diese Viscose wird der Reifung überlassen, bis 2° nach H o t t e n r o t h erreicht sind. Dann werden 500 g der Viscose mit 25o bis 5oo g Wasser versetzt und nach Zugabe von 5 ccm ßlsäure etwa io Minuten lang in einem der bekannten Schaumschlagapparate bearbeitet. Der Schaum wird nach Vermischung mit io ccm 2o%iger Kochsalz-oder Glukoselösung in eine Schale ausgegossen und bei 9o bis i oo° während 2 bis 3 Stunden stehengelassen, worauf der entstandene Kuchen ausgewaschen und getrocknet wird. Die Masse hat nach dem Verdünnungsgrad der Viscose das spei. Gewicht von o,o2 bis o,i g.

Claims (3)

  1. PATRNTANSPRÜciIr.' i. Verfahren zur Erzeugung geformter Kunstmassen durch Koagulieren von mittels Luft und Schaumbildnern schaumig gemachter flüssiger Viscose, dadurch gekennzeichnet, daß man die Viscose ohne Zuhilfenahme bekannter Fällungsmittel lediglich durch Fortsetzung des natürlichen Reifeprozesses, gegebenenfalls unter Zusatz diesen fördernder Mittel, koaguliert und gegebenenfalls auswäscht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Formen nach der Koagulation nicht entfernt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kunstmasse während der Koagulation durch Einwirkung von Wärme oberflächlich vortrocknet und danach wäscht.
DE1930570894D 1930-06-04 1930-06-04 Verfahren zur Erzeugung geformter Kunstmassen durch Koagulieren von Viscose Expired DE570894C (de)

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US2913772A (en) * 1955-08-30 1959-11-24 American Enka Corp Method for producing reinforced sponge
US2927034A (en) * 1956-10-25 1960-03-01 Gen Mills Inc Manufacture of regenerated cellulose sponge material

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GB384668A (en) 1932-12-05

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