DE908194C - Verfahren zum Ausfaellen von in waessrigen Medien geloesten Kolloiden - Google Patents
Verfahren zum Ausfaellen von in waessrigen Medien geloesten KolloidenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausfällen von in wäßrigen Medien gelösten Kolloiden,
z. B. auf die Fällung von Cellulosederivaten, z. B. wäßrigen alkalischen Lösungen von Celluloseäthern,
vom Oxyaltyp, z. B. wäßrigen alkalischen Lösungen von Oxyäthylcellulose.
Die Ausfällung von in wäßrigen Medien gelösten Kolloiden geschieht üblicherweise durch Ausfällen in
ein wäßriges Fällbad.
Solche Fällbäder bestehen z. B. aus 5 °/„
Schwefelsäure, 10% Natriumsulfat und 85% Wasser; solche Bäder werden z. B. zur Ausfällung von
Cellulosederivaten in Form von Filmen verwendet. Diese Filme sind bei der Verwendung derartiger Fällbäder
in feuchtem Zustand, d. h. im Gelzustand, wenig fest und zerreißen leicht. Sie können also nicht auf
üblichen Vorrichtungen zum Formen von Filmen, wie sie für Filme aus regenerierter Cellulose verwendet
werden, geformt werden.
Die Erfindung schlägt nun vor, die in wäßrigen Medien gelösten Kolloide in ein wäßriges Bad auszufällen,
das mindestens 10 %, vorzugsweise 15 % H3PO4
und mindestens 25 °/0 eines hydrierten alkalischen Salzes
der Phosphorsäure, vorzugsweise 30% NaH2PO4
enthält.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird ein in wäßriger alkalischer Lösung, z. B. einer 2- bis
io%igen Natronlauge, gelöster Oxyalkylcelluloseäther,
ζ. B. Oxyäthylcellulose, in ein Fällbad mit den oben angegebenen Werten gefällt.
Wird nach der Erfindung vorgegangen, so werden ausgefällte Produkte verhältnismäßig hoher Festigkeit
bzw. Zähigkeit erhalten, die nicht zum Reißen bzw zur Bildung von Löchern neigen und die ausgezeichnet
insbesondere im Gelzustand, dehnbar sind. Die Filme sind klar und zeigen im übrigen im nassen, d. h. Gelzustand ein erhöhtes Verhältnis der Menge Kolloid zu
ίο der Menge Lösungsmittel. Diese Vorteile zeigen sich bei der Fällung in Form von Folien oder Filmen ebenso
wie bei der Fällung in Form von Fäden, Röhren oder Gebilden anderer Form.
Gefällte Folien oder Filme können in der für Filme aus Celluloseregenerat üblichen Weise gegossen oder
geformt werden, z. B. dadurch, daß man die wäßrige alkalische Lösung des Kolloids, z. B. eines
Celluloseäthers, in der gewünschten Dicke und Breite auf eine Fläche, z. B. eine bewegte oder feste Platte,
eine rotierende Trommel oder ein sich bewegendes Band gießt oder ausbreitet und in dieser Form in ein
gemäß der Erfindung zusammengesetztes Fällbad taucht und den Film dann von der Unterlage abzieht,
wäscht und trocknet.
Die Unterlage besteht dabei vorzugsweise aus unangreifbaren
Stoffen, wie rostfreiem Stahl, Monel-Metall, Nickel, Glas usw.
Als Ausgangsstoffe können verwendet werden wäßrige Lösungen von alkalüöslichen Celluloseäthern
oder Oxyalkylcelluloseäthern, Alginaten in Alkalien, Cellulosexanthaten, Celluloseätherxanthaten, Kupferoxydammoniakcelluloselösungen
sowie wäßrige alkalische Dispersionen von abgebauter Cellulose, Celluloseäthern und auch wäßrige Dispersionen von
Naturgummistoffen und Harzen, z. B. Gummiarabikum, Stärkearten, Agar-Agar, Gelatine, Albuminen,
Lecithinen, ferner auch wäßrige Lösungen oder Dispersionen von synthetischen Gummistoffen oder
künstlichen Harzen, z. B. Polyvinylalkohol, Harnstoffaldehydharzen, Melaminaldehydharzen, insbesondere
den Harzen mit Formaldehyd, sowie Lösungen oder Dispersionen von Mischungen solcher Stoffe.
Die Lösungen bzw. Dispersionen können alkalisch oder sauer sein.
Das primäre Natriumphosphat liegt in der Lösung vorzugsweise in einer Konzentration vor, die eine im
wesentlichen gesättigte Lösung des Salzes ergibt.
Eine praktische Ausführungsform der Erfindung sei im folgenden beschrieben.
Aus z. B. Holzbrei, Baumwollinters usw. wird z. B. durch Tauchen in Natriumhydroxyd, Abpressen
bis zu einem Verhältnis von Alkalicellulose zu lufttrockener Ausgangscellulose von 3 :1, Zerfasern, z. B.
in einem Werner-Pfleiderer-Mischer, und Reifenlassen in geschlossenen Behältern bei konstanter Temperatur
und Feuchtigkeit ein Ausgangsprodukt hergestellt. Der Reifeprozeß der Alkalicellulose wird sorgfältig
reguliert, da der Polymerisätionsgrad der Alkalicellulose bestimmend für die endgültige Viscosität der
Celluloseätherlösung ist.
Die gereifte Alkalicellulose wird in üblicher Weise ätherifiziert. Der so hergestellte alkalilösliche Celluloseäther
wird dann in Natriumhydroxyd von 2 bis 10 °/0 aufgelöst. Die Konzentration des Äthers kann
variieren von 2 bis 10 °/0, in Abhängigkeit vom Polymerisationsgrad
des verwendeten Äthers und der daraus resultierenden Viscosität der alkalischen Lösung.
Es kann notwendig sein, die Temperatur der Lösung auf —10 bis + io° zu erniedrigen, um eine gel- und
faserfreie Lösung herzustellen.
Die so hergestellte Lösung wird filtriert, entlüftet und in bekannter Weise zu Filmen mit einer Dicke von
0,00508 bis 0,381 mm verformt.
In der üblichen Weise, d. h. durch Auspressen durch ein Formstück, werden Füme gegossen in einer Dicke
oder Breite von 0,381 mm, ausgehend von einer Mischung von 6 Teilen alkalilöslicher, wasserunlöslicher
Oxyäthylcellulose, 8 Teilen NaOH und 86 Teilen
Wasser. Diese Mischung wurde vor Gebrauch filtriert und entlüftet. Die Oxyäthylcellulose war unlöslich in
Wasser und löslich in verdünnten wäßrigen Alkalien beim Abkühlen auf annähernd 50 und hatte eine Viscosität
vom sechsfachen Wert derjenigen des Glycerins bei 250, wenn man sie auf eine Zusammensetzung wie
oben beschrieben verarbeitet. Diese Viscosität dient als ein praktischer Index des Polymerisationsgrades go
der Oxyäthylcellulose. Die Filme wurden gefällt durch Auspressen in ein Bad, das aus einer wäßrigen
Lösung von 36 % H3PO4 und 17 % NaOH mit einem
pH == 5 bei 250 besteht. Die Fihne wurden bei 45 bis
55° gründlich gewaschen in einem dauernd gewechselten Wasser. Die noch nassen Fihne wurden physikalischen
Untersuchungen unterworfen; die Resultate dieser Untersuchungen sind unten in Tabelle I zusammengestellt.
Für Vergleichszwecke wurden Fihne wie in Beispiel ι gegossen, mit derselben Zusammensetzung wie
dort beschrieben, außer dem Umstand, daß die Fihne gefällt wurden unter Anwendung eines üblichen Bades,
z.B. einer wäßrigen Lösung von 5% H2SO4 und
10 % Na3SO4. Die Filme wurden gründlich bei 45 bis
55° im dauernd gewechselten Wasser gewaschen. So hergestellte Fihne werden weiterhin als Standardfilme
bezeichnet. Diese Fihne waren charakterisiert durch Wolkenbildung, wogegen Fihne des Beispiels 1 klar
waren. Die Standardfilme waren auch so schwach, daß man sie nicht zwischen Abquetschwalzen vor dem
Plastifizieren und Trocknen passieren lassen konnte, so wie sie in der Standardfilmgießanlage verwendet
werden, wodurch sie anzeigen, daß das Standardbad unfähig ist, zufriedenstellend Fihne zu erzeugen in
technischen Herstellungsverfahren. Füme aus Beispiel ι konnten im nassen Gelzustand gut zwischen
Abquetschwalzen durchlaufen und waren in dieser Hinsicht den Standardfilmen weit überlegen.
Die Standardfilme und die verfahrensgemäß nach Beispiel 1 hergestellten Filme wurden plastifiziert
durch Tauchung in 3%ige wäßrige Glycerinlösung. Die plastifizierten Fihne wurden auf Rahmen gebracht,
getrocknet, bei 240 und 45 a/0 relativer Feuchtigkeit
konditioniert und physikalischen Untersuchungen unterworfen. Die Durchschnittswerte sind
in Tabelle I zusammengestellt. Die plastifizierten und
konditionierten Filme von Beispiel ι waren klar, während die ähnlich behandelten Standardfilme wolkig
waren.
TabeUe I
(Die Untersuchungen wurden mit einem Standard Schopper-Prüfer durchgeführt)
Filmtyp | Dicke des untersuchten Films |
Zerreiß festigkeit |
Dehnung |
in mm | in g | än% | |
noch naß | |||
Standard | 0,2413 | 245 | 72 |
Beispiel ι | 0,1473 | 310 | 75 |
plastifiziert, | |||
konditioniert | |||
Standard | 0,0307 | 2060 | 42 |
Beispiel ι .... | 0,0287 | 2290 | 33 |
Aus den obigen Daten kann man deutlich sehen, daß die nach vorliegender Erfindung hergestellten Filme
entschieden stärker als die üblichen oder Standardfilme sind, besonders solange sie naß sind.
Der Ausdruck Film, wie er hier gebraucht wird, soll hier Fabrikate, wie Fleisch- und Käsebehälter,
Bänder für Flaschen, Tuben und ähnliches, manchmal als kunsthautähnliches Erzeugnis bezeichnet, mit einschließen.
An Stelle des Formstücks des Beispiels 1, das einen ausgedehnten Schlitz für die Filmherstellung enthält,
wurde eine Spinndüse für die Herstellung von Fäden verwendet. Solche Fäden sind jenen weit überlegen,
die unter Anwendung eines sonst üblichen Bades erzeugt werden.
beFilme wurden gegossen aus einer im Beispiel 1
schriebenen Gießflüssigkeit durch Tauchung in ein wäßriges Bad mit 35 % H3PO4 und 17,5 % NaOH bei 25°. Dieses Bad war beinahe gesättigt in bezug auf Na2HPO4 · 12 H2O und enthielt mehr H3PO4, als zur Bildung eines zweibasischen Phosphates nötig war. Das Ph des Bades war 5,3. Die Filme wurden gespült, wie in Beispiel 1 beschrieben, und waren klarer als die in das Standardbad gegossenen und waren zäher, dünner und gegen Reißen und Durchlöchern beständiger. Diese Beobachtungen wurden gleich nach Fällung und Spülen gemacht.
schriebenen Gießflüssigkeit durch Tauchung in ein wäßriges Bad mit 35 % H3PO4 und 17,5 % NaOH bei 25°. Dieses Bad war beinahe gesättigt in bezug auf Na2HPO4 · 12 H2O und enthielt mehr H3PO4, als zur Bildung eines zweibasischen Phosphates nötig war. Das Ph des Bades war 5,3. Die Filme wurden gespült, wie in Beispiel 1 beschrieben, und waren klarer als die in das Standardbad gegossenen und waren zäher, dünner und gegen Reißen und Durchlöchern beständiger. Diese Beobachtungen wurden gleich nach Fällung und Spülen gemacht.
Die Filme aus Beispiel 2 und die Standardfilme wurden in eine wäßrige 5%ige Glycerinlösung getaucht
(dies ist das gewöhnliche Plastifizierungsbad der Technik), und zwar im noch nassen Gelzustand,
dort blieben sie eine ganze Woche lang. Bei Untersuchung am Ende dieser Periode waren die Filme aus
Beispiel 2 noch stark und konnten aus der Lösung genommen und ohne zu brechen oder zu reißen behandelt
werden. Das will bedeuten, sie waren immer noch mechanisch feste Filme und fähig, zwischen
Abquetschwalzen vor dem Plastifizieren und Trocknen durchgeführt zu werden. Wurden jedoch die Standard
filme untersucht, so fand man sie so schwach, daß sie nicht aus der Lösung genommen werden konnten
ohne auseinanderzufallen. Das heißt, sie waren keine mechanisch festen Filme mehr.
Ein anderer erwähnenswerter Unterschied zwischen Beispiel 2 und Standardfilmen war der Prozentgehalt
an Cellulose in den noch nassen gespülten Filmen (Filmen im nassen Gelzustand). Die im Standardbad gefällten
Filme waren 9% cellulosehaltig, während die im Bad des Beispiels 2 koagulierten 15,8 °/o cellulosehaltig
waren, eine Zunahme von 63 °/0 Cellulosegehalt des letzteren gegenüber dem vorhergehenden zeigend.
Mit anderen Worten: Das Mengenverhältnis Oxyäthylcellulose zu Wasser war 10,7:100 für die Standardfilme
und 18,8: 100 für die Filme aus Beispiel 2.
Filme wurden gegossen, wie in Beispiel 1 beschrieben,
aus einer alkalischen Lösung eines niedersubstituierten Celluloseglykolsäureäthers, wobei die Zusammensetzung
besagter Lösung die gleiche ist wie die des Beispiels 1. Das NatriumsaJz dieses Äthers hatte
die Eigenschaften, in verdünnten wäßrigen Alkalien löslich zu sein, aber unlöslich in Wasser, organischen
Lösungsmitteln usw. Filme, in das Standardbad gegossen, waren nach dem Spülen so schwach, daß sie
unfähig waren, vor dem Plastifizieren und Trocknen zwischen Abquetschwalzen durchgeführt zu werden,
wogegen Filme, die in ein. wie in Beispiel 2 beschriebenes Bad gegossen waren, in gewohnter Weise und
ohne besondere Vorsichtsmaßregeln zwischen Abquetschwalzen durchgeführt werden.
Der Vorgang von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, ein wäßriges Fällbad mit 37 % H3PO4
und 20°/o NaOH zu gebrauchen. Die Oberfläche des Films war mit einem schönen kristallinen oder gefrorenen
Muster bedeckt. Dieser Effekt kann ausgenutzt werden, um mattierte Kunstseidenfäden, Stapelfasern
usw. herzustellen und um solchen Materialien ein neuartiges Aussehen zu verleihen. Physikalische
Daten wurden erhalten und sind in TabeUe II nach Beispiel 5 zu finden.
Man arbeitete nach Beispiel 1, außer daß ein wäßriges
Fällbad mit 39,6% H3PO4 und 16,2% NaOH
gebraucht war. Dieses Bad hatte ein pa von 3,1 bei
250. Ein kristalliner Effekt wurde in nicht so ausgeprägter
Stärke als im Beispiel 4 erhalten. Die noch nassen, im Standardbad gefällten Fume waren 9,3 %
cellulosehaltig, während die im Bad des Beispiels 5 koagulierten 14,4% cellulosehaltig waren; eine Zu- iao
nähme von 55 %· Mit anderen Worten: Das Mengenverhältnis
von Oxyäthylcellulose zu Wasser war 10,3:100 für die im Standardbad koagulierten Filme
und 16,8:100 für Filme aus dem Bad von Beispiel 5.
Die physikalischen Daten wurden gemessen und in Tabelle II zusammengestellt.
Veränderung in den physikalischen Eigenschaften von Filmen
(bezogen auf im Standardbad gefällte Filme)
.... | Dicke der | Reiß | Dehnung | |
.... | untersuchten | festigkeit | ||
Filmtyp | Filme | m°/„ | ||
Veränderung | in g | |||
.... | in % | + 4 | ||
noch naß | .... | + 27% | + 7 | |
Beispiel ι | .... | — 39 | + 38% | |
Beispiel 4 | -36 | + 25% | ||
Beispiel 5 | — 43 | |||
plastifiziert, | — 21 | |||
konditioniert | + 11% | OT | ||
Beispiel 1 | — 7 | + 22% | — 17 | |
Beispiel 4 | — 9 | + 17% | ||
Beispiel 5 | = Abnahme) | |||
(+ | = Zunahme, — = | |||
Filme wurden gegossen, wie in Beispiel 1 beschrieben,
aus einem Gemisch der Zusammensetzung 7,8 Teile alkalilösliche, wasserunlösliche Oxyäthylcellulose,
7 Teile Natriumhydroxyd und 85,2 Teile Wasser. Die in diesem Beispiel verwendete Oxyäthylcellulose ist
charakterisiert durch eineViscosität, die das sechsfache
von der des Glycerins bei 250 beträgt, wenn man eine Lösung daraus herstellt mit 6 Teilen Oxyäthylcellulose
und 9 Teilen Natriumhydroxyd. Das verwendete Fällbad
war eine wäßrige Lösung mit 15% H3PO4 und
30% NaH2PO4. Dieses Bad hatte ein pn von 1,2 bei
25 °. Die so hergestellten Filme waren allen anderen an Klarheit und Festigkeit überlegen, waren dünner
und widerstandsfähiger gegen Reißen und Durchlöchern, wobei die Beobachtungen direkt nach der
Fällung und dem Spülen gemacht wurden. Die hier angewandte Oxyäthylcellulose enthielt annähernd das
Äquivalent von 0,2 substituierenden Gruppen. Vom praktischen Standpunkt aus ist es in den obigen
Beispielen von Wichtigkeit, die Konzentration der NaOH so niedrig als möglich zu halten, um die Löslichkeit
der alkalilöslichen Oxyäthylcellulose aufrechtzuerhalten. Geht man wie in Beispiel 6 vor, so erhielt
man ausgezeichnete Resultate, wenn die NaOH-Konzentration für gewisse Oxyäthylcellulosen 5 %
beträgt und möglichst nicht über 2% bei anderen. Wenn ein Salz der Phosphorsäure im Fällbad wirksam
ist für die Absichten dieser Erfindung, so kann nicht angenommen werden, daß die Säure für sich
allein wirksam ist. So wurden z. B. Filme wie in Beispiel 1 gegossen mit der Abweichung, daß das Fällbad
aus wäßriger H3PO4 bestand. Diese variierte in
der Konzentration zwischen 5 und 75 % einschließlich.
Noch nasse Filme und auch plastifizierte, getrocknete und konditionierte Filme wurden untersucht, und
keiner von ihnen zeigte irgendwie besondere Unterschiede in den Eigenschaften, verglichen mit Standardfilmen.
Diese Filme hatten auch keine Eigenschaften, die denen der in Beispiel 1 und 2 beschriebenen ähnlich
wären.
Wasserlösliche Natriumcarboxymethylcellulose löst sich nicht in einer Lösung ähnlich dem Fällbad des
Beispiels 2, nämlich 35 % H3PO4 und 17,5 % NaOH,
Daher ist eine i%ige wäßrige Lösung von wasserlöslicher Natriumcarboxymethylcellulose in solch einer
Lösung (Bad von Beispiel 2) fällbar, wie dies auch eine Mischung ist, die besteht aus 6 Gewichtsteilen wasserlöslicher Natriumcarboxymethylcellulose und 100 Teilen
wäßriger 8%iger NaOH-Lösung.
Die Erfindung ist ebenfalls brauchbar für die Fällung der alkalilöslichen Kolloide, in situ in einem anderen
Körper, wie Baumwollwatte, Gewebe u. ä. Darauf wird besonders durch das folgende Beispiel hingewiesen.
Ein Gewebe von loser Baumwollwatte wurde auf einem Schirm gehalten und mit einem Überschuß einer
Mischung aus 1 Teil Oxyäthylcellulose, charakterisiert wie in Beispiel 1, 3 Teilen Na O H und 96 Teilen Wasser
behandelt. Der Überschuß an Lösung durfte abtropfen, und die nasse Watte wurde mit einem Überschuß
einer wäßrigen Lösung, 34 % H3PO4 und 16 % NaOH
enthaltend, behandelt und so die alkalilösliche Oxyäthylcellulose in situ gefällt. Die imprägnierte Baumwolle
wurde gründlich gespült und getrocknet. Es wurde so ein nicht gewebtes Stück von außergewöhnlicher Saugfähigkeit und Naß- und Trockenfestigkeit
erhalten. Mittels der Arbeitsweise des vorliegenden Beispiels können nicht gewebte Stücke hergestellt
werden, Verbundgewebe, Papier zum Einwickeln von Kunstseidekuchen usw. in Übereinstimmung mit den
Grundgedanken der vorliegenden Erfindung.
Die Fällbäder sind besonders brauchbar in Verbindung
mit kolloidalen Imprägnierungsmitteln, neutralisierenden, säureabsorbierenden Mitteln, Anstrichmitteln,
Kleistern, Klebstoffen usw. für Textilien, Papier, nicht gewebte Stücke, Verbundgewebe
usw. Kolloide, auf Textilmaterial aufgetragen und gefällt, wie hier vorgeschlagen, zeigen erhöhte Wider-Standsfähigkeit
in der Wäsche, verbesserte Griffigkeit usw. Bei Papier und Verbundgeweben wird verbesserte
Naßfestigkeit erwähnt.
Filme, die aus hydrophilen Kolloiden mittels der vorliegenden Erfindung gegossen werden, haben im n0
noch nassen Zustand überlegene Eigenschaften, z. B. erhöhte Festigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Reißen
und Durchlöchern, verminderte Sprödigkeit, verbesserte Reißfestigkeit und Dehnung, erhöhtes
Mengenverhältnis von Kolloid zu Lösungsmittel, n5
erhöhte Schrumpfung des geformten Gegenstandes zum Zeitpunkt der Fällung. Trockene Filme können
außergewöhnlich klar sein oder können ein neuartiges Finish oder Oberflächencharakter zeigen, wie samtähnliches
Aussehen oder eine kristallähnliche oder gefrorene verzierte Oberfläche.
Mehrlagige Filme können aus mehr als einem einzigen Kolloid gegossen sein, um Filme für Spezialzwecke,
Schmuckfilme, Schläuche usw. zu ergeben.
Da das Salz der Phosphorsäure in Konzentrationen nahe am oder beim Sättigungspunkt angewandt wird,
so ist die Wiedergewinnung einfach und relativ nicht kostspielig, da nur relativ kleine Mengen des Lösungsmittels
verdampft werden müssen. Die Wirksamkeit der Fällung wird erhöht, da sie bei relativ niederen
Temperaturen stattfindet, die ein Erhitzen der Bäder für gewöhnlich unnötig macht und die Temperaturregelung derselben erleichtert; es werden jedoch auch
gute Ergebnisse erzielt, wenn man die Temperatur variiert von Raumtemperatur bis hinauf zu 45 oder 500.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zum Ausfällen von in wäßrigen Medien gelösten Kolloiden, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kolloid, wie Celluloseäther, in ein wäßriges Fällbad ausfällt, welches mindestens io°/0, vorzugsweise 15% H3PO4, und mindestens 25% eines hydrierten alkalischen Salzes der Phosphorsäure, vorzugsweise 30% NaH2PO4 enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß besagtes Kolloid ein Oxyalkylcelluloseäther, z. B. Oxyäthylcelluloseäther, in einer alkalischen Lösung, z. B. 2- bis io^jiger Natronlauge, ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fällbad bei einer Temperatur von 25° mindestens 10% H3PO4 und entweder mindestens 25% NaH2PO4 oder mindestens 5% NaOH enthält.©5882 3.54
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US294344XA | 1949-11-16 | 1949-11-16 |
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Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA3060A Expired DE908194C (de) | 1949-11-16 | 1950-07-25 | Verfahren zum Ausfaellen von in waessrigen Medien geloesten Kolloiden |
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FR (1) | FR1028928A (de) |
GB (1) | GB708909A (de) |
Cited By (1)
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1950
- 1950-07-25 DE DEA3060A patent/DE908194C/de not_active Expired
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- 1950-11-02 FR FR1028928D patent/FR1028928A/fr not_active Expired
- 1950-11-07 CH CH294344D patent/CH294344A/fr unknown
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1097793B (de) * | 1957-04-13 | 1961-01-19 | Kalle Ag | Verfahren zur Herstellung essbarer Daerme |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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CH294344A (fr) | 1953-11-15 |
BE499148A (de) | |
FR1028928A (fr) | 1953-05-28 |
GB708909A (en) | 1954-05-12 |
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