DE1097793B - Verfahren zur Herstellung essbarer Daerme - Google Patents

Verfahren zur Herstellung essbarer Daerme

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DE1097793B
DE1097793B DEK31679A DEK0031679A DE1097793B DE 1097793 B DE1097793 B DE 1097793B DE K31679 A DEK31679 A DE K31679A DE K0031679 A DEK0031679 A DE K0031679A DE 1097793 B DE1097793 B DE 1097793B
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DE
Germany
Prior art keywords
amylose
solution
edible
potassium hydroxide
production
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Pending
Application number
DEK31679A
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English (en)
Inventor
Dr Guenter Gerigk
Dr Erwin Kindl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kalle GmbH and Co KG
Original Assignee
Kalle GmbH and Co KG
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Publication date
Application filed by Kalle GmbH and Co KG filed Critical Kalle GmbH and Co KG
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Publication of DE1097793B publication Critical patent/DE1097793B/de
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A22BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
    • A22CPROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
    • A22C13/00Sausage casings
    • A22C13/0013Chemical composition of synthetic sausage casings

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Processing Of Meat And Fish (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

Über die Stärke, ihre Eigenschaften und ihre Zusammensetzung sind in neuerer Zeit viele Untersuchungen angestellt worden. Sie erfolgten zu dem Zwecke, dieses wichtige, in zahlreichen Arten vorkommende Naturprodukt vollkommener zu produzieren, es für seine vielseitige industrielle Verwendung noch geeigneter zu machen und neue Anwendungsoder Verarbeitungsmöglichkeiten dafür zu finden. Nachdem schon frühzeitig festgestellt worden war, daß die Stärke aus zwei Hauptkomponenten besteht, nämlich Amylopektin, einer Gruppe von Polysacchariden mit Molekülen aus verzweigten Ketten, und Amylose, Polysacchariden mit Molekülen aus linearem Kettenaufbau, und man gelernt hatte, diese beiden Komponenten voneinander zu trennen, ergaben sich auch für sie technische Verwendungen.
Unter anderem wurde es bekannt, sowohl aus Stärke als auch aus Amylose bzw. hauptsächlich aus Amylose bestehenden Stärkefraktionen selbsttragende Filme (Folien) herzustellen. Man unterwarf native Stärke, gegebenenfalls im alkalischen Bereich, in Gegenwart von Wasser einer Wärmebehandlung, breitete die entstandene plastische Masse auf einer festen Unterlage aus und trocknete die aufgetragene Schicht. Ebenso ist die Herstellung von selbsttragenden Filmen aus Substanzen beschrieben, die aus Stärke gewonnen sind und überwiegend aus Amylose bestehen. Diese Verfahren arbeiten mit wäßrigen, unter Erwärmen erzeugten Lösungen des Ausgangsmaterials, die auf Unterlagen aufgegossen und getrocknet werden. Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens zu einer rationellen, kontinuierlichen Arbeitsweise ist sicher recht schwierig. An die Herstellung von Schläuchen kann dabei nicht gedacht werden.
Es ist nun gefunden worden, daß als eßbare Därme brauchbare schlauchförmige Gebilde aus Amylose mit besonderem Vorteil hergestellt werden, indem man das Amylose-Ausgangsmaterial in verdünnter wäßriger Kalilauge löst und die unter Zuhilfenahme an sich bekannter Ringspinndüsen verformte Lösung mit einem sauer reagierenden Fällungsmittel behandelt.
Unter Amylose-Ausgangsmaterial ist nicht nur reine oder technisch reine Amylose zu verstehen. Unter diesen Ausdruck fallen auch solche Stärkefraktionen, die überwiegend aus Amylose bestehen. Es befinden sich beispielsweise aus Kartoffelstärke hergestellte Amyloseprodukte auf dem Markt, die für das Verfahren gemäß der Erfindung als Amylose-Ausgangsmaterial sehr geeignet sind.
Zur Herstellung der Lösung des Amylose-Ausgangsmaterials in wäßriger Kalilauge verwendet man vorteilhaft etwa 4- bis lOVoige wäßrige Lösungen von Kaliumhydroxyd. Die Formgebung der Lösung des Amylose-Ausgangsmaterials in verdünnter wäßriger Verfahren zur Herstellung
eßbarer Därme
Anmelder:
Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Dr. Günter Gerigk, Oberursel (Taunus),
und Dr. Erwin Kindl, Wiesbaden-Biebrich,
sind als Erfinder genannt worden
Kalilauge erfolgt mittels einer Ringdüse, durch welche die Lösung zwecks Herstellung von Schlauchfolien in ein wäßriges saures oder saures, salzhaltiges Bad eingeführt wird, in dem das Amylosematerial in der Form einer nahtlosen Schlauchfolie wieder ausgeschieden wird.
Amylose gibt, in geeigneter Konzentration in verdünnter wäßriger Kalilauge aufgelöst, viskose und gut spinnbare Lösungen. Die sorgfältig und möglichst klumpenfrei angesetzten Lösungen können in üblicher Weise filtriert und entlüftet werden. Zum Verspinnen können die schon seit langem in der Viskose verarbeitenden Industrie in Verwendung stehenden Ringspinndüsen verschiedener Art benutzt werden, die zur Herstellung von Schläuchen dienen. Das Fällbad enthält vorteilhaft Mineralsäuren, obwohl auch mit organischen Säuren entsprechender Stärke und Konzentration gesponnen werden kann. Die Zufügung von Salzen zum sauren Fällbad hat sich bezüglich der Fallgeschwindigkeit als vorteilhaft erwiesen, ist aber zur Herbeiführung einer vollständigen, schnellen Fällung nicht unbedingt notwendig.
Die gefällten Gebilde aus Amylose werden in an sich bekannter Weise von der Düse abgezogen, gegebenenfalls zur Vervollständigung der Fällung nochmals durch ein Säurebad geführt, mit Wasser säurefrei gewaschen und dann entweder ohne Weichmacher oder nach Behandlung mit den auch bei Gebilden aus Cellulose üblichen Weichmachern getrocknet.
Daß es nach dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung gelingt, schlauchförmige Gebilde aus Amylose zu erzeugen, ist als wesentlicher Fortschritt zu betrachten, weil Amyloseschläuche nach den bekannten Arbeitsweisen überhaupt nicht herstellbar sind.
Was die schlauchförmigen Gebilde aus Amylose sehr interessant macht, ist die Tatsache, daß Amylose unbedenklich dem menschlichen Körper zugeführt
008 699/284
werden kann. Schläuche aus Amylose können daher bedenkenlos mit Lebensmitteln mitgegessen werden. Sie werden, auch wenn anders als oral in den Körper eingebracht, von diesem resorbiert. Die Tatsache der Miteßbarkeit ist daher für deren Verwendung· von Amyloseschläuchen als künstlicher Eßdarm von Bedeutung. Amyloseschäuche erfüllen die an einen eßbaren Wurstdarm zu stellenden Forderungen bezüglich der Festigkeit, Rauchannahme, Bindung zum Wurstbrät, Widerstand gegen die Einflüsse der Brühflüssigkeit und des Wurstbräts und der Kaubarkeit und Verdaulichkeit.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen schlauchförmigen Gebilde sind ungefärbt und sehr transparent bis glasklar. Durch die Orientierung der Amylosemoleküle während des Spinnvorganges weisen die erfindungsgemäß gesponnenen Amylosegebilde sehr gute Naßfestigkeit auf. Sie können durch verschiedene Maßnahmen ihren^Verwendungszwecken erforderlichenfalls angepaßt werden. So kann eine Erhöhung der Festigkeit und Verminderung der Quellung durch Vernetzungsreaktionen, z. B. mit Formaldehyd, Glyoxal, Isocyanaten u. dgl., erzielt werden. Die Einverleibung von kurzen Cellulosefasern vermindert zwar die Transparenz und das klare Aussehen der Gebilde, läßt aber die Festigkeit ansteigen. Durch Einverleibung von Paraffmöl läßt sich die Geschmeidigkeit unabhängig von Zusätzen wasserlöslicher Weichmacher erhöhen, wobei, gleichzeitig die Transparenz absinkt. Zusatz von Eiweißkörpern erhöht die Affinität der Gebilde - aus Amylose zu Substanzen auf Eiweißbasis. Auch der Zusatz von Polyvinylalkohol oder von Viskose zu der Amyloselösung in verdünnter Kalilauge kann sich hinsichtlich der von dem Endprodukt zu fordernden Eigenschaften vorteilhaft auswirken.
Beispiele
1. Als Amylose-Ausgangsmaterial diente eine aus Kartoffelstärke hergestellte Amylose (Erzeuger »AVEBE«, Veendam/Holland), die nach den Angaben der Herstellerin das Molekulargewicht von etwa 150 000, den Polymerisationsgrad von etwa 900 und deren 16°/oige Lösung in 5°/oiger Kalilauge die Viskosität von 830OcP besitzt. 3,4 kg dieses Amyloseproduktes wurden in eine Lösung von 1,0 kg Kaliumhydroxyd in 15,6 kg Wasser eingerührt und gelöst. Der Ansatz wurde durch 2tägiges Stehen unter Vakuum entlüftet, durch ein Drahtnetz von 4450 Maschen/cm2 (Drahtstärke 0,05 mm) nitriert und durch eine Ringdüse von Kaliber 25 mm verformt und in ein Säurebad geleitet. Als Außenbad diente eine Lösung, enthaltend 23 Volumprozent Schwefelsäure, 31,5 Volumprozent Ammonsulfat und 9,5 Volumprozent Natriumsulfat, als Innenbad eine Lösung,
ίο die durch Verdünnen von 2 Teilen Außenbad mit 1 Teil Wasser erhalten worden war. Die Spinngeschwindigkeit betrug 5,0 m/Min. Der in einer Länge von mehreren hundert Metern erhaltene nahtlose Schlauch wurde mit Wasser...gut ausgewaschen,., mit 15%iger Glyzerinlösung weich gemacht und im aufgeblasenen Zustand mittels Heißluft getrocknet. Der auf diese Weise hergestellte Schlauch besitzt die erforderlichen Eigenschaften, um als eßbarer Kunstdarm verarbeitet zu werden. .
2. In eine Amyloselösung, die aus 6,8 kg Amylose, 2,0 kg Kaliumhydroxyd und· 31,2 kg Wasser hergestellt wurde, wurden 340 g Kasein eingerührt. Dieser Ansatz wurde, wie im Beispiel 1 angegeben, weiterbehandelt und zu einem Schlauch versponnen. Der entstandene Schlauch wies nahezu die gleiche Festigkeit auf wie der ohne Kaseinzusatz. Bei der Füllung mit Wurstbrät zeigt er eine erheblieh bessere Bindung des Schlauches an das Wurstbrät als ein Amyloseschlauch, der ohne Zusatz von Kasein hergestellt war.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eßbarer Därme, dadurch gekennzeichnet, daß man Amylose in verdünnter wäßriger Kalilauge löst, die Lösung unter Zuhilfenahme von an sich bekannten Ringspinndüsen verformt und mit einem sauer reagierenden Fällungsmittel behandelt, worauf die ausgefällten schlauchförmigen Gebilde, gegebenenfalls nach erfolgter Reinigung und Weiehmachung, getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die geformten Gebilde vor oder nach der Trocknung der Vernetzung unterwirft.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 908 194.
DEK31679A 1957-04-13 1957-04-13 Verfahren zur Herstellung essbarer Daerme Pending DE1097793B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE908194C (de) * 1949-11-16 1954-04-01 American Viscose Corp Verfahren zum Ausfaellen von in waessrigen Medien geloesten Kolloiden

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE908194C (de) * 1949-11-16 1954-04-01 American Viscose Corp Verfahren zum Ausfaellen von in waessrigen Medien geloesten Kolloiden

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