DE1097793B - Verfahren zur Herstellung essbarer Daerme - Google Patents
Verfahren zur Herstellung essbarer DaermeInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A22—BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
- A22C—PROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
- A22C13/00—Sausage casings
- A22C13/0013—Chemical composition of synthetic sausage casings
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- Processing Of Meat And Fish (AREA)
- Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)
Description
Über die Stärke, ihre Eigenschaften und ihre Zusammensetzung sind in neuerer Zeit viele Untersuchungen
angestellt worden. Sie erfolgten zu dem Zwecke, dieses wichtige, in zahlreichen Arten vorkommende
Naturprodukt vollkommener zu produzieren, es für seine vielseitige industrielle Verwendung
noch geeigneter zu machen und neue Anwendungsoder Verarbeitungsmöglichkeiten dafür zu finden.
Nachdem schon frühzeitig festgestellt worden war, daß die Stärke aus zwei Hauptkomponenten besteht,
nämlich Amylopektin, einer Gruppe von Polysacchariden mit Molekülen aus verzweigten Ketten, und Amylose,
Polysacchariden mit Molekülen aus linearem Kettenaufbau, und man gelernt hatte, diese beiden
Komponenten voneinander zu trennen, ergaben sich auch für sie technische Verwendungen.
Unter anderem wurde es bekannt, sowohl aus Stärke als auch aus Amylose bzw. hauptsächlich aus
Amylose bestehenden Stärkefraktionen selbsttragende Filme (Folien) herzustellen. Man unterwarf native
Stärke, gegebenenfalls im alkalischen Bereich, in Gegenwart von Wasser einer Wärmebehandlung,
breitete die entstandene plastische Masse auf einer festen Unterlage aus und trocknete die aufgetragene
Schicht. Ebenso ist die Herstellung von selbsttragenden Filmen aus Substanzen beschrieben, die aus
Stärke gewonnen sind und überwiegend aus Amylose bestehen. Diese Verfahren arbeiten mit wäßrigen,
unter Erwärmen erzeugten Lösungen des Ausgangsmaterials, die auf Unterlagen aufgegossen und getrocknet
werden. Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens zu einer rationellen, kontinuierlichen Arbeitsweise
ist sicher recht schwierig. An die Herstellung von Schläuchen kann dabei nicht gedacht werden.
Es ist nun gefunden worden, daß als eßbare Därme brauchbare schlauchförmige Gebilde aus Amylose mit
besonderem Vorteil hergestellt werden, indem man das Amylose-Ausgangsmaterial in verdünnter wäßriger
Kalilauge löst und die unter Zuhilfenahme an sich bekannter Ringspinndüsen verformte Lösung mit
einem sauer reagierenden Fällungsmittel behandelt.
Unter Amylose-Ausgangsmaterial ist nicht nur reine oder technisch reine Amylose zu verstehen.
Unter diesen Ausdruck fallen auch solche Stärkefraktionen, die überwiegend aus Amylose bestehen.
Es befinden sich beispielsweise aus Kartoffelstärke hergestellte Amyloseprodukte auf dem Markt, die für
das Verfahren gemäß der Erfindung als Amylose-Ausgangsmaterial sehr geeignet sind.
Zur Herstellung der Lösung des Amylose-Ausgangsmaterials
in wäßriger Kalilauge verwendet man vorteilhaft etwa 4- bis lOVoige wäßrige Lösungen von
Kaliumhydroxyd. Die Formgebung der Lösung des Amylose-Ausgangsmaterials in verdünnter wäßriger
Verfahren zur Herstellung
eßbarer Därme
eßbarer Därme
Anmelder:
Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Dr. Günter Gerigk, Oberursel (Taunus),
und Dr. Erwin Kindl, Wiesbaden-Biebrich,
sind als Erfinder genannt worden
Kalilauge erfolgt mittels einer Ringdüse, durch welche die Lösung zwecks Herstellung von Schlauchfolien in
ein wäßriges saures oder saures, salzhaltiges Bad eingeführt wird, in dem das Amylosematerial in der
Form einer nahtlosen Schlauchfolie wieder ausgeschieden wird.
Amylose gibt, in geeigneter Konzentration in verdünnter wäßriger Kalilauge aufgelöst, viskose und
gut spinnbare Lösungen. Die sorgfältig und möglichst klumpenfrei angesetzten Lösungen können in
üblicher Weise filtriert und entlüftet werden. Zum Verspinnen können die schon seit langem in der Viskose
verarbeitenden Industrie in Verwendung stehenden Ringspinndüsen verschiedener Art benutzt werden,
die zur Herstellung von Schläuchen dienen. Das Fällbad enthält vorteilhaft Mineralsäuren, obwohl
auch mit organischen Säuren entsprechender Stärke und Konzentration gesponnen werden kann. Die Zufügung
von Salzen zum sauren Fällbad hat sich bezüglich der Fallgeschwindigkeit als vorteilhaft erwiesen,
ist aber zur Herbeiführung einer vollständigen, schnellen Fällung nicht unbedingt notwendig.
Die gefällten Gebilde aus Amylose werden in an sich bekannter Weise von der Düse abgezogen, gegebenenfalls
zur Vervollständigung der Fällung nochmals durch ein Säurebad geführt, mit Wasser säurefrei
gewaschen und dann entweder ohne Weichmacher oder nach Behandlung mit den auch bei Gebilden aus
Cellulose üblichen Weichmachern getrocknet.
Daß es nach dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung gelingt, schlauchförmige Gebilde aus Amylose
zu erzeugen, ist als wesentlicher Fortschritt zu betrachten, weil Amyloseschläuche nach den bekannten
Arbeitsweisen überhaupt nicht herstellbar sind.
Was die schlauchförmigen Gebilde aus Amylose sehr interessant macht, ist die Tatsache, daß Amylose
unbedenklich dem menschlichen Körper zugeführt
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werden kann. Schläuche aus Amylose können daher bedenkenlos mit Lebensmitteln mitgegessen werden.
Sie werden, auch wenn anders als oral in den Körper eingebracht, von diesem resorbiert. Die Tatsache der
Miteßbarkeit ist daher für deren Verwendung· von Amyloseschläuchen als künstlicher Eßdarm von Bedeutung.
Amyloseschäuche erfüllen die an einen eßbaren Wurstdarm zu stellenden Forderungen bezüglich
der Festigkeit, Rauchannahme, Bindung zum Wurstbrät, Widerstand gegen die Einflüsse der Brühflüssigkeit
und des Wurstbräts und der Kaubarkeit und Verdaulichkeit.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen schlauchförmigen Gebilde sind ungefärbt und sehr
transparent bis glasklar. Durch die Orientierung der Amylosemoleküle während des Spinnvorganges weisen
die erfindungsgemäß gesponnenen Amylosegebilde sehr gute Naßfestigkeit auf. Sie können durch verschiedene
Maßnahmen ihren^Verwendungszwecken erforderlichenfalls angepaßt werden. So kann eine Erhöhung
der Festigkeit und Verminderung der Quellung durch Vernetzungsreaktionen, z. B. mit Formaldehyd,
Glyoxal, Isocyanaten u. dgl., erzielt werden. Die Einverleibung von kurzen Cellulosefasern vermindert
zwar die Transparenz und das klare Aussehen der Gebilde, läßt aber die Festigkeit ansteigen. Durch Einverleibung
von Paraffmöl läßt sich die Geschmeidigkeit unabhängig von Zusätzen wasserlöslicher Weichmacher
erhöhen, wobei, gleichzeitig die Transparenz absinkt. Zusatz von Eiweißkörpern erhöht die Affinität
der Gebilde - aus Amylose zu Substanzen auf Eiweißbasis. Auch der Zusatz von Polyvinylalkohol
oder von Viskose zu der Amyloselösung in verdünnter Kalilauge kann sich hinsichtlich der von dem Endprodukt
zu fordernden Eigenschaften vorteilhaft auswirken.
1. Als Amylose-Ausgangsmaterial diente eine aus Kartoffelstärke hergestellte Amylose (Erzeuger
»AVEBE«, Veendam/Holland), die nach den Angaben der Herstellerin das Molekulargewicht von
etwa 150 000, den Polymerisationsgrad von etwa 900 und deren 16°/oige Lösung in 5°/oiger Kalilauge
die Viskosität von 830OcP besitzt. 3,4 kg dieses
Amyloseproduktes wurden in eine Lösung von 1,0 kg Kaliumhydroxyd in 15,6 kg Wasser eingerührt und
gelöst. Der Ansatz wurde durch 2tägiges Stehen unter Vakuum entlüftet, durch ein Drahtnetz von
4450 Maschen/cm2 (Drahtstärke 0,05 mm) nitriert und durch eine Ringdüse von Kaliber 25 mm verformt
und in ein Säurebad geleitet. Als Außenbad diente eine Lösung, enthaltend 23 Volumprozent Schwefelsäure,
31,5 Volumprozent Ammonsulfat und 9,5 Volumprozent Natriumsulfat, als Innenbad eine Lösung,
ίο die durch Verdünnen von 2 Teilen Außenbad mit
1 Teil Wasser erhalten worden war. Die Spinngeschwindigkeit betrug 5,0 m/Min. Der in einer Länge
von mehreren hundert Metern erhaltene nahtlose Schlauch wurde mit Wasser...gut ausgewaschen,., mit
15%iger Glyzerinlösung weich gemacht und im aufgeblasenen Zustand mittels Heißluft getrocknet. Der
auf diese Weise hergestellte Schlauch besitzt die erforderlichen Eigenschaften, um als eßbarer Kunstdarm
verarbeitet zu werden. .
2. In eine Amyloselösung, die aus 6,8 kg Amylose,
2,0 kg Kaliumhydroxyd und· 31,2 kg Wasser hergestellt wurde, wurden 340 g Kasein eingerührt. Dieser
Ansatz wurde, wie im Beispiel 1 angegeben, weiterbehandelt und zu einem Schlauch versponnen. Der entstandene
Schlauch wies nahezu die gleiche Festigkeit auf wie der ohne Kaseinzusatz. Bei der Füllung mit
Wurstbrät zeigt er eine erheblieh bessere Bindung des
Schlauches an das Wurstbrät als ein Amyloseschlauch, der ohne Zusatz von Kasein hergestellt war.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eßbarer Därme, dadurch gekennzeichnet, daß man Amylose in verdünnter
wäßriger Kalilauge löst, die Lösung unter Zuhilfenahme von an sich bekannten Ringspinndüsen
verformt und mit einem sauer reagierenden Fällungsmittel behandelt, worauf die ausgefällten
schlauchförmigen Gebilde, gegebenenfalls nach erfolgter Reinigung und Weiehmachung, getrocknet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die geformten Gebilde vor oder
nach der Trocknung der Vernetzung unterwirft.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 908 194.
Deutsche Patentschrift Nr. 908 194.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK31679A DE1097793B (de) | 1957-04-13 | 1957-04-13 | Verfahren zur Herstellung essbarer Daerme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK31679A DE1097793B (de) | 1957-04-13 | 1957-04-13 | Verfahren zur Herstellung essbarer Daerme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1097793B true DE1097793B (de) | 1961-01-19 |
Family
ID=7219233
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK31679A Pending DE1097793B (de) | 1957-04-13 | 1957-04-13 | Verfahren zur Herstellung essbarer Daerme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1097793B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE908194C (de) * | 1949-11-16 | 1954-04-01 | American Viscose Corp | Verfahren zum Ausfaellen von in waessrigen Medien geloesten Kolloiden |
-
1957
- 1957-04-13 DE DEK31679A patent/DE1097793B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE908194C (de) * | 1949-11-16 | 1954-04-01 | American Viscose Corp | Verfahren zum Ausfaellen von in waessrigen Medien geloesten Kolloiden |
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